"Drastische Zunahme der Beschwerden über Flugreisen"

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10.07.2018
159
0
General Aviation
Heute im DLF gehoert, falls es Euch interessiert. Als Text fand ich nur diesen Artikel.
https://wirtschaft-in-europa.de/drastische-zunahme-der-beschwerden-ueber-flugreisen/
Denkt ihr, die Fluggesellschaften werden ihre Bemühungen verstaerkt fortsetzen, sich weigern zu bezahlen?
Gruss
blue

Denke ich nicht, da zu berechtigten Entschädigungszahlungen eine eindeutige Gesetzgebung herrscht.
Die Beschwerden nehmen auch zu, weil die Kunden / Verbraucher inzwischen weit besser informiert sind was ihnen zusteht und sich weniger verar...... lassen.
 
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alex3r4

Erfahrenes Mitglied
08.05.2012
6.362
1.251
GIB | BER
Nein, denn:

[FONT=&quot]Für den deutlichen Anstieg der Fallzahl seien «ganz sicher auch die bereits seit einigen Monaten auftretenden Unregelmäßigkeiten im nationalen und europäischen Luftverkehr verantwortlich», stellte SÖP-Geschäftsführer Heinz Klewe fest.[/FONT]
 

Luftikus

Megaposter
08.01.2010
21.770
7.283
irdisch
Die Leute fangen doch gerade erst an, Fluggastrechteportale zu entdecken. Wenn das in die Breite geht, wird schlechter Service für die Airlines richtig teuer. Bislang wirkt es manchmal eher so, wie dreist geplante, kalkulierte Ausfälle, für die nur wenige Passagiere Entschädigungen abrufen.
 
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MacGyver

Kartoffelsalat-Connaisseur
12.02.2010
975
159
BER
www.the-mileonaire.com
Liegt wohl an zwei Dingen:

1) Bessere Verbreitung der Kenntnisse über die Rechtslage in der Bevölkerung
2) Vereinfachung des Klageprozesses durch Online-Portale (Ansprüche geltend machen mit 10 Clicks statt Termin beim Anwalt etc).
 

bluesaturn

Erfahrenes Mitglied
27.05.2014
3.738
351
Nur leider finde ich das Geschaeftsmodel mit den Online-Portalen wenig ansprechend. Dort ist man sehr standardisiert, Abweichungen vom Standardfall kann eigentlich nur der Anwalt verstehen und handhaben.
Oder sehe ich falsch
 

Luftikus

Megaposter
08.01.2010
21.770
7.283
irdisch
Das beruht auf Standardfällen. Vorher prüfen sie, ob es da reinfällt, sonst wird es abgewimmelt. Ich finde eher die Gebühr zu hoch. Aber dafür geht es einfach. Und welcher Normalbürger hat schon einen Reiseanwalt an der Hand?
 
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alinakl

Erfahrenes Mitglied
15.07.2016
4.063
1.555
Es gäbe eine Möglichkeit die ganze Problematik zu lösen und zwar wenn jede Airline bei Annullierung und großer Verspätung den Grund verifiziert an ein öffentliches Register melden müsste.

Das Problem ist nicht die Druchsetzung der Forderung selbst in eindeutigen Fällen ist es ganz leicht (genau darum gibt es diese sinnlosen Portale), das Problem ist die Frage ob außergewöhnliche Umstände vorliegen oder nicht.
 

Anonyma

Erfahrenes Mitglied
16.05.2011
16.133
8.362
BRU
Nur leider finde ich das Geschaeftsmodel mit den Online-Portalen wenig ansprechend. Dort ist man sehr standardisiert, Abweichungen vom Standardfall kann eigentlich nur der Anwalt verstehen und handhaben.
Oder sehe ich falsch
Genau das ist der Punkt. Die übernehmen (fast) nur die eindeutigen Standardfälle, also wo sie sicher und ohne großen Aufwand die Provision bekommen – und dafür empfinde ich die Provision auch recht hoch. Nur wenn die Airline sich querstellt und man keine Lust hat, sich selber mit Mahnbescheid rumzuärgern oder zum Anwalt zu gehen, warum nicht.

Ansonsten denke ich auch, dass die gestiegene Anzahl an Beschwerden u.a. auf das gesteigerte Bewusstsein der Passagiere zurückzuführen ist. Dank der häufigen Schlagzeilen zu Flugstreichungen, Verspätungen usw. einschließlich Hinweis auf Passagierrechte dürfte es einfach immer mehr Leute geben, die ihre Rechte einfordern.

Es gäbe eine Möglichkeit die ganze Problematik zu lösen und zwar wenn jede Airline bei Annullierung und großer Verspätung den Grund verifiziert an ein öffentliches Register melden müsste.
Wäre grundsätzlich sicher nützlich (und würde etliche Fälle abdecken), aber es können auch 15 Minuten Verspätung zu einem verpasstem Anschluss und am Ende mehr als 3h verspäteter Ankunft am Zielort führen.

Ich habe jetzt keine Zahlen, aber ich könnte mir vorstellen, dass solche Fälle mit relativ geringer Verspätung und verpasstem Anschluss gar keinen so geringen Anteil haben.

Ein paar Stunden Verspätung ohne Vorliegen außerordentlicher Umstände wie Wetter sind meinem Eindruck nach doch nicht so häufig (ok, kann man wieder diskutieren, ab wann ein Schneesturm oder Gewitter außergewöhnlich ist...). Während 15 - 30 Minuten schnell zusammengekommen sind (Bummelei bei der Abfertigung, Ausladen von Handgepäck, verpasster Slot...).
 
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alinakl

Erfahrenes Mitglied
15.07.2016
4.063
1.555
Genau das ist der Punkt. Die übernehmen (fast) nur die eindeutigen Standardfälle, also wo sie sicher und ohne großen Aufwand die Provision bekommen – und dafür empfinde ich die Provision auch recht hoch. Nur wenn die Airline sich querstellt und man keine Lust hat, sich selber mit Mahnbescheid rumzuärgern oder zum Anwalt zu gehen, warum nicht.

Ansonsten denke ich auch, dass die gestiegene Anzahl an Beschwerden u.a. auf das gesteigerte Bewusstsein der Passagiere zurückzuführen ist. Dank der häufigen Schlagzeilen zu Flugstreichungen, Verspätungen usw. einschließlich Hinweis auf Passagierrechte dürfte es einfach immer mehr Leute geben, die ihre Rechte einfordern.


Wäre grundsätzlich sicher nützlich (und würde etliche Fälle abdecken), aber es können auch 15 Minuten Verspätung zu einem verpasstem Anschluss und am Ende mehr als 3h verspäteter Ankunft am Zielort führen.

Ich habe jetzt keine Zahlen, aber ich könnte mir vorstellen, dass solche Fälle mit relativ geringer Verspätung und verpasstem Anschluss gar keinen so geringen Anteil haben.

Ein paar Stunden Verspätung ohne Vorliegen außerordentlicher Umstände wie Wetter sind meinem Eindruck nach doch nicht so häufig (ok, kann man wieder diskutieren, ab wann ein Schneesturm oder Gewitter außergewöhnlich ist...). Während 15 - 30 Minuten schnell zusammengekommen sind (Bummelei bei der Abfertigung, Ausladen von Handgepäck, verpasster Slot...).

Also einen Mahnbescheid zu beantragen dauert nun wirklich selbst für einen Laien wirklich nicht lange, mit dem neuen BPA muss man nicht einmal mehr das Haus verlassen und braucht keine digitale Signatur oder EGVP Geschichten mehr.
Insgesammt sind die Gebühren eben in keinster Weise gerechtfertig, für ein Forderungsschreiben, ein Mahnschreiben und den Mahnbescheid braucht selbst ein Laie keine 30Minuten (insbesondere weil sich ja duzende Vorlagen für solche Schreiben frei im Netz finden lassen).
Im Fall einer Langstrecke fallen dafür 150Euro pro Pax an bei einer Familie wären das 600Euro für maximal 5Minuten Aufwand der von deren Seite investiert wird.

Der einzige Fall in dem ich die Nutzung eines solchen Dienstleisters für sinnvoll empfand war als sich kein deutscher Gerichtsstand herleiten lies.

Ich hatte eigentlich mit der Meldepflicht auch diese Transferverspätungen gemeint, aber vielleicht wäre ein anderes System sinnvoller und zwar dass auch der Fluggast eine Verspätung anfragen kann und diese von der Airline in kurzer Frist verbindlich genannt werden muss wäre ja ein Lösungsansatz.

Alternativ könnte man natürlich die Regelung über eine Rechtsgrundlage überlegen die dazu führt dass sich der Anspruch des Pax verdoppelt wenn die Airline nicht von selbst binnen 4Wochen eine berechtigte Forderung reguliert.
 
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FlyingT

Erfahrenes Mitglied
17.11.2010
2.777
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Also einen Mahnbescheid zu beantragen dauert nun wirklich selbst für einen Laien wirklich nicht lange, mit dem neuen BPA muss man nicht einmal mehr das Haus verlassen und braucht keine digitale Signatur oder EGVP Geschichten mehr.
Insgesammt sind die Gebühren eben in keinster Weise gerechtfertig, für ein Forderungsschreiben, ein Mahnschreiben und den Mahnbescheid braucht selbst ein Laie keine 30Minuten (insbesondere weil sich ja duzende Vorlagen für solche Schreiben frei im Netz finden lassen).
Im Fall einer Langstrecke fallen dafür 150Euro pro Pax an bei einer Familie wären das 600Euro für maximal 5Minuten Aufwand der von deren Seite investiert wird. ....

Ich glaube du unterschätzt den Respekt, resp. die Angst der breiten Bevölkerung vor juristischen Themen.
Alleine schon das Wort Mahnbescheid dürfte nur eine überschaubare Menge in seiner praktischen Bedeutung und Anwendbarkeit verstehen.
Und noch weniger kommen nach dem Lesen von irgendwelchen EU-Verordnungen und Anspruchsgrundlagen auf die Idee, dass sie selber so etwas verfassen können, resp. dürfen.

Alleine diese von dir genannte Reihenfolge
... Forderungsschreiben, ein Mahnschreiben und den Mahnbescheid ...
übersteigt ja schon das Selbstvertrauen der Mehrheit der Insassen dieses Forums.

Klar - all das ändert nichts an den sehr hohen Gebühren für Standardschreiben der Dienstleister im Falle sicherer Situationen.
Aber lieber bekommen die Kunden "etwas" mit Hilfe der Dienstleister und die Airlines gehörigen Gegenwind, als dass die Airlines diese Themen weiter so rabiat negieren wie bisher.

Denke nur an Ryanair letzte Woche:
Wenn diese Nobel-Airline schon öffentlich kommuniziert, dass sie wegen der Streiks keine Entschädigungen zahlen wird ...
... ich persönlich fand die Reaktion der britischen Behörde durchaus bemerkenswert, dass sie die Passagiere auf ihre Rechte hinwies.

Last but not least: Bewerte bitte die Risikowahrnehmung und -bereitschaft weiter Teile der (deutschen) Bevölkerung nicht falsch.
Sehr sehr viele Menschen sind bereit lieber etwas mehr, etwas öfters abzugeben, wenn der Einsatz gering und der vermeintliche Profit hoch ist.
Will bedeuten:
Studien zufolge sind die meisten Leute durchaus bereit 2, 4, 8 oder 15 Euro für so eine verrückte Sache wie Lotto oder Roulette zu investieren. Die Wahrscheinlichkeit des Erfolgs ist zwar fast nicht gegeben, aber der Einsatz ist vermeintlich marginal. Die Risikobereitschaft steigt.
Einen Anwalt einzuschalten wird oft mit immensen Kosten assoziiert. Ob der Unkenntnis des Rechts wie des Rechtssystems, ist dies vermeintlich nicht kalkulierbar, der "Einsatz" zu hoch. Trotz objektiv geringerem Verlustrisikos als beim Lotto-Spiel, ist die Bereitschaft zum "potentiellen" Anfangs-Invests (zahlen des Anwalts bei Nichterfolg gem. Gebührenverordnung + u.U. Gerichtskosten + u.U. Anwaltskosten der Gegenseite ["welcher Laie weis denn vorher, was auf einen zukommt?"]) geringer in Anbetracht des geringeren Ertrags im Vergleich zum "Jackpot".
 

alinakl

Erfahrenes Mitglied
15.07.2016
4.063
1.555
Die Argumentation ist natürlich stichhaltig aber es braucht ja nicht einmal zwingend einen Rechtsanwalt denn oft reicht es ja schon jemanden aus seinem näheren persönlichen Umfeld um Hilfe zu bieten.
Die Quote an Leuten mit gewissen juristischen Kenntnissen ist doch sehr hoch, denn es muss ja nicht zwingend der RA sein um solche Fälle zu regeln.

Ich kann sagen dass das System, Forderung, Mahnung, Mahnbescheid in eindeutigen Fällen bestens funktioniert, bisher war das Ergebnis mit zwei AB Ausnahmen immer das selbe kaum war der Mahnbescheid zugestellt ging auch die Zahlung ein.
Ist die Frage a.U. nicht eindeutig zu klären geht die Sache eben an die Schlichtungsstelle was bisher auch sehr gut funktioniert hat.

Zum Thema Anwalts- und Gerichtskosten die sind doch bei den Streitwerten um die in den Fällen geht sehr übersichtlich.

Aber unabhängig davon warum sollte ich einen Dienstleister beauftragen wenn ich genauso gut die Schlichtungsstelle bemühen kann? Auch die Verfahren der Dienstleister sind nicht besonders schnell abgeschlossen.
 

mariomue

Erfahrenes Mitglied
23.10.2014
2.968
422
Sachsen
Im Zweifelsfall an BILD schreiben. Wichtig: Mit Foto! Dabei möglichst empörtes Gesicht machen und dämlich in die Linse glotzen.

Die kompetenten Reporter rescherschieren für dich bis der Arzt kommt. Oder die Feuerwehr. Oder irgendjemand.

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Luftikus

Megaposter
08.01.2010
21.770
7.283
irdisch
Ich glaube auch, dass viele Airlines sich zuviel rausgenommen haben und rausnehmen. Gerade in Spitzenzeiten trifft das dann auch die Menge der Normalbürger und Wenigflieger und die staunen dann und können eben nicht mal schnell mit Familie umbuchen, während der Urlaub verstreicht.

Die Menge der Anträge über die Portale wird dieses Spiel für die Airlines so teuer machen, dass dieses kalkulierte Ausfallenlassen und Zeitenverschieben sich nicht mehr lohnt. Oder gleich die EU verschärft die Regeln. Es gibt Wildwuchs und deswegen wird es Druck geben. Zurecht.