Also einen Mahnbescheid zu beantragen dauert nun wirklich selbst für einen Laien wirklich nicht lange, mit dem neuen BPA muss man nicht einmal mehr das Haus verlassen und braucht keine digitale Signatur oder EGVP Geschichten mehr.
Insgesammt sind die Gebühren eben in keinster Weise gerechtfertig, für ein Forderungsschreiben, ein Mahnschreiben und den Mahnbescheid braucht selbst ein Laie keine 30Minuten (insbesondere weil sich ja duzende Vorlagen für solche Schreiben frei im Netz finden lassen).
Im Fall einer Langstrecke fallen dafür 150Euro pro Pax an bei einer Familie wären das 600Euro für maximal 5Minuten Aufwand der von deren Seite investiert wird. ....
Ich glaube du unterschätzt den Respekt, resp. die Angst der breiten Bevölkerung vor juristischen Themen.
Alleine schon das Wort Mahnbescheid dürfte nur eine überschaubare Menge in seiner praktischen Bedeutung und Anwendbarkeit verstehen.
Und noch weniger kommen nach dem Lesen von irgendwelchen EU-Verordnungen und Anspruchsgrundlagen auf die Idee, dass sie selber so etwas verfassen können, resp. dürfen.
Alleine diese von dir genannte Reihenfolge
... Forderungsschreiben, ein Mahnschreiben und den Mahnbescheid ...
übersteigt ja schon das Selbstvertrauen der Mehrheit der Insassen dieses Forums.
Klar - all das ändert nichts an den sehr hohen Gebühren für Standardschreiben der Dienstleister im Falle sicherer Situationen.
Aber lieber bekommen die Kunden "etwas" mit Hilfe der Dienstleister und die Airlines gehörigen Gegenwind, als dass die Airlines diese Themen weiter so rabiat negieren wie bisher.
Denke nur an Ryanair letzte Woche:
Wenn diese Nobel-Airline schon öffentlich kommuniziert, dass sie wegen der Streiks keine Entschädigungen zahlen wird ...
... ich persönlich fand die Reaktion der britischen Behörde durchaus bemerkenswert, dass sie die Passagiere auf ihre Rechte hinwies.
Last but not least: Bewerte bitte die Risikowahrnehmung und -bereitschaft weiter Teile der (deutschen) Bevölkerung nicht falsch.
Sehr sehr viele Menschen sind bereit lieber etwas mehr, etwas öfters abzugeben, wenn der Einsatz gering und der vermeintliche Profit hoch ist.
Will bedeuten:
Studien zufolge sind die meisten Leute durchaus bereit 2, 4, 8 oder 15 Euro für so eine verrückte Sache wie Lotto oder Roulette zu investieren. Die Wahrscheinlichkeit des Erfolgs ist zwar fast nicht gegeben, aber der Einsatz ist vermeintlich marginal. Die Risikobereitschaft steigt.
Einen Anwalt einzuschalten wird oft mit immensen Kosten assoziiert. Ob der Unkenntnis des Rechts wie des Rechtssystems, ist dies vermeintlich nicht kalkulierbar, der "Einsatz" zu hoch. Trotz objektiv geringerem Verlustrisikos als beim Lotto-Spiel, ist die Bereitschaft zum "potentiellen" Anfangs-Invests (zahlen des Anwalts bei Nichterfolg gem. Gebührenverordnung + u.U. Gerichtskosten + u.U. Anwaltskosten der Gegenseite ["welcher Laie weis denn vorher, was auf einen zukommt?"]) geringer in Anbetracht des geringeren Ertrags im Vergleich zum "Jackpot".