Irrop - Abenteuer: ungewöhnliche Lösung seitens LX, guter Ausgang & Frage nach Ansprüchen

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Australia

Erfahrenes Mitglied
30.05.2017
380
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Irrop - Abenteuer: ungewöhnliche Lösung seitens LX, guter Ausgang & Frage nach Ansprüchen

Letztens folgender Fall: Ich war gebucht mit LX auf ZRH-STR, ETD 17:40. Zunächst normales Boarding, dann schien etwas mit der Technik nicht rund zu laufen. Nach ca. 1h warten im Flieger (habe nicht genau auf die Uhr geschaut) die Information durch die Crew und den Captain: Flug wird leider nicht stattfinden, man solle das Flugzeug verlassen. Im Gebäude warte bereits jemand auf uns, der uns mitteilen würde, wie es weitergehe.

Dort stand auch ein Herr, der zuerst auf Deutsch und dann auf Englisch folgende "Lösung" der LX kommunizierte:
- Alle gemeinsam runter zum Gepäckband, wo man auf ankommendes Gepäck der Paxe warte und es einsammele
- Dann alle gemeinsam raus zu einem von der LX georderten Bus
- Dieser Bus würde alle Paxe gemeinsam nach Stuttgart fahren. Genaue Abfahrtszeit: unklar (schätzungsweise 2-4h nach planmäßigem Abflug der LX Maschine); Reisedauer: unklar; Ankunftszeit: entsprechend auch unklar, wahrscheinlich statt ca. 18-18:30Uhr (Flug) irgendwann gegen Mitternacht. Ankunftsort: "irgendwo in der Innenstadt", nicht am Flughafen. Dieser letzte Punkt löste allgemeines Murren aus, da einige ihre Autos am Flughafen parkiert hatten.

Meine Frage danach, was man tun könne, wenn man mit dieser "Lösung" unzufrieden sei, wurde salopp mit "Gar nichts, tut mir leid" beantwortet. Die Herde setzte sich dann auch, von diesem Airport-Mitarbeiter(?) angeführt, in Bewegung zur Gepäckausgabe.

Ich selbst bin stattdessen zu "Connecting Flights" und zum dortigen F-Check-in der LX gegangen, nachdem man mir in der SEN-Lounge sehr nett und bedauernd gesagt hatte, dass in ZRH die Lounge-Mitarbeiter im Gegensatz zu den deutschen Hubs keine Umbuchungen vornehmen könnten. Ich fand heraus, dass ein anderer Pax es ebenso wie ich "im Alleingang" probieren wollte (SEN, flog auch in C). Wir "taten uns zusammen" und versuchten folgende Lösungen zu finden:
- Mietwagen: Die Dame am Schalter probierte es, sagte aber, sie habe nur mit best. Mietwagenfirmen einen Vertrag und nach einigen Anrufen musste sie uns mitteilen, dass gerade diese Firmen keine Verfügbarkeit mehr hätten (oder erst wieder in einigen Stunden).
- Umbuchung: Da es sich um den letzten Flug nach STR gehandelt hatte, wurde diese Anfrage zunächst abgewiesen. Ich insistierte dann darauf, dass die Dame Flüge via FRA oder MUC checkte, und sie wurde auch tatsächlich fündig. Zack, wurden wir umgebucht. Neues Routing: 20:00Uhr ZRH-FRA und dann gegen 21:XX FRA-STR. Im Endeffekt kam ich in STR kurz nach 23 Uhr mit dem Gepäck aus dem Terminal.

À propos Gepäck: Das war noch eine andere Herausforderung, da ich einen Koffer aufgegeben hatte, der ja ausgeladen werden sollte, damit man ihn sodann mit zum Bus nehmen könne. Nach der Umbuchung sagte man mir, ich müsse landside gehen und meinen Koffer abholen, ihn dann wieder für die neuen Flüge einchecken, wieder durch die Security und könne dann fliegen. Es war 19Uhr, planmäßiger Abflug: 20 Uhr.

Ich also den Anweisungen gefolgt und zur Gepäckausgabe Terminal 2 gerannt (ich dachte, mein Koffer sei inzwischen schon längst angekommen). Zu meiner Überraschung standen nach wie vor alle Paxe aus dem gecancelten LX-Flug am Band und warteten. Nein, die Koffer seien noch nicht eingetroffen. Ja, die geplante Abfahrtszeit des Busses würde sich damit wahrscheinlich weiter nach hinten verschieben. Nein, man könne mir nicht sagen, ob ich meinen Koffer rechtzeitig für den Flug nach FRA nochmal einchecken könne.

Ich habe mich dann an einen Mitarbeiter gewandt, ihm das Problem geschildert und nach ein paar Telefonaten meinte er, man könne meinen Koffer noch vor Abflug meines neuen Fluges "aussortieren" (wo auch immer er gerade steckte...) und er würde neu gelabelt werden. Ich solle auf jeden Fall fliegen, der Koffer würde im Idealfall dann mit mir in STR eintreffen und im schlimmsten Fall nachkommen.

Er kam dann übrigens wie alle anderen Koffer in STR vom Band. :)(y) Da das bisher mein erster wirklicher "Zwischenfall" beim Fliegen war (ich weiß, ich weiß...hatte einfach unglaublich viel Glück!!), habe ich ein paar Anmerkungen und Fragen.

FAZIT:
- Die Bus-Lösung fand ich so erst mal sehr schwach, vor allem in Anbetracht der Tatsache, dass keine Alternativen vorgeschlagen wurden. Die Paxe wurden auch nicht über ihre Rechte informiert. Klar, aus Airline-Sicht strategisch verständlich (billigste Lösung); für mich etwas enttäuschend.
- Die Dame am Schalter hat super weitergeholfen und auch in der Lounge war man sehr bemüht. Hier Daumen hoch und DANKE!
- Auch, dass mein Koffer so gut mit kam und das für mich "gehandelt" wurde, ohne, dass ich ihn wieder einsammeln musste (wie anfangs befürchtet): TOP, herzlichen Dank an die fähigen Mitarbeiter!

FRAGEN:

- Die Bus-Lösung von LX kam mir sehr ungewöhnlich vor. Allerdings akzeptierten alle Paxe außer mir und meinem "Leidensgenossen", mit dem ich zusammen nach STR flog, dieses Angebot (wenn auch mit unglücklichen Gesichtern). Wann sie letztlich wo ankamen, weiß ich nicht; es muss sehr spät geworden sein. Folgende Punkte finde ich daran bedenklich:
-> ist das wirklich eine "angemessene Ersatzbeförderung"? Ich finde Busfahren schrecklich (mir wird schlecht dabei); aber selbst, wenn jemand den Bus als akzeptables Transportmittel empfindet, so ist er doch nicht "gleichwertig" zu einem Flug - oder?
-> Was ist mit den C-Paxen? Steht denen dann noch eine Compensation wegen Downgrade zu? :confused:
-> "Darf" LX die Paxe einfach in der Innenstadt anstelle des Flughafens abladen, also einfach die Destination ändern?
-> Haben die Eco-Paxe Anspruch auf eine Art der Compensation abgesehen von der pauschalen wegen Cancellation, auch wenn der Bus sie irgendwann mit stundenlanger Verspätung in STR abgeliefert hat?
-> Hätte ich dieses Angebot von LX akzeptieren "müssen", wenn die Dame am F-Check-in nicht so hilfsbereit gewesen wäre? Also: War das Kulanz seitens LX, oder mein "gutes Recht", auf einem Flug zu insistieren?
-> Hätte ich theoretisch auch ein Hotel nehmen können und den nächsten Flug nach STR am Morgen? Die Dame am Check-in nannte dies als Alternative. Hätte LX mir die Hotelkosten erstatten müssen oder wäre auch das eine Kulanzleistung gewesen? Dass ich in Vorleistung hätte gehen müssen, ist für mich offensichtlich. Wäre auch kein Problem gewesen, nur wollte ich wirklich gern noch am selben Tag nach Hause kommen.

-> konkret: Was sind meine Ansprüche in diesem Fall, also bei Cancellation auf dieser Strecke und ca. 4h Verspätung durch neue Verbindung? Ich habe außerdem ein Taxi genommen, weil ich so spät in der Nacht durch gewisse Gegenden als alleinreisende Frau nicht mehr mit den öffentlichen Verkehrsmitten fahren kann/mag. Ist das erstattungsfähig? Ich hätte intuitiv jetzt mal nur das Formular auf der Seite von LX gem. EU261 wegen Cancellation ausgefüllt (wären dann 250 Euro, oder?).

Klarstellung zum Schluss: Ich wollte in erster Linie mein Erlebnis schildern, Fragen loswerden und dazulernen. Insgesamt bin ich mit dem Handling zufrieden. Die Frage nach meinen generellen Rechten und Ansprüchen ist für mich (auch mit Hinblick auf zukünftige, vielleicht ähnliche Situationen) einfach interessant, ohne dass ich jetzt wüsste, ob und welche davon ich geltend machen würde.

DANKE!

EDIT:
Swiss hat mir innerhalb kürzester Zeit die Kompensation zugesagt, s. S. 2 dieses Themas. Eine sehr überraschende und erfreuliche Wendung! :)
 
Zuletzt bearbeitet:

fhanfi

Erfahrenes Mitglied
20.03.2013
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Langer Text, interessante Story, ich befürchte, mit der "speziellen" Umbuchung ist es nur ein Delay also max. 250 EUR, wenn nicht extraordinary circumstances
 
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Australia

Erfahrenes Mitglied
30.05.2017
380
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Langer Text, interessante Story, ich befürchte, mit der "speziellen" Umbuchung ist es nur ein Delay also max. 250 EUR, wenn nicht extraordinary circumstances

Das glaube ich auch, wäre für mich aber in diesem Fall noch ok, da ich letztlich eine für mich akzeptable Ersatzleistung bekommen habe. Wenn ich in den Bus gemusst hätte, wäre es für mich nicht i.O. so gewesen. Da es ein Problem mit der Technik des Flugzeugs gab (es wurde auch, während wir noch drinnen warteten, einmal "neu gestartet"...), kann ich "extraordinary circumstances" doch eigentlich ausschließen - oder?
 

Anonyma

Erfahrenes Mitglied
16.05.2011
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8.275
BRU
Ich wäre mir nicht so sicher, dass man einen Bus als Alternative akzeptieren muss - außer, es geht nicht anders (Flughafen in STR geschlossen o.ä.). Hätte ich wohl auch nicht.

Vermutlich war es LX nicht möglich, alle Paxe einigermaßen zeitnah auf alternative Flüge umzubuchen und hatten sie auch kein Ersatzflugzeug. Daher eben die Lösung mit dem Bus.

Ansonsten finde ich die Fragen auch interessant: Bezüglich Innenstadt hätte ich spontan gesagt, dass LX hier eventuelle Taxikosten zum Flughafen übernehmen müsste (und öffentliche Verkehrsmittel wird man nachts wohl nicht finden), wenn der Bus wirklich nicht zum Flughafen gefahren ist.

Genauso frage ich mich, ob man nicht auch auf Hotelübernachtung und Flug am nächsten Tag hätte bestehen können (hätte es am gleichen Tag keine Alternative mehr gegeben).
 
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Anonyma

Erfahrenes Mitglied
16.05.2011
16.100
8.275
BRU
Da es ein Problem mit der Technik des Flugzeugs gab (es wurde auch, während wir noch drinnen warteten, einmal "neu gestartet"...), kann ich "extraordinary circumstances" doch eigentlich ausschließen - oder?

Wie hier schon öfter diskutiert: LX erkennt die EuGH-Urteile, dass technische Probleme keine außerordentlichen Umstände sind, nicht an, da für die Schweiz nicht verbindlich. Wird also vermutlich die Ausgleichszahlung ablehnen….
 
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malschauen

Erfahrenes Mitglied
05.12.2016
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1.415
Definitiv hätte LX für einen Transport bis zum Flughafen sorgen müssen. Sie hätten ja alternativ einen Zwischenstopp in der Innenstadt einlegen können.

Ob der Transport per Bus anstelle im Flugzeug eine zulässige Alternative ist, ist auf jeden Fall Diskusionswürdig. Auf der "kurzen" Strecke vielleicht zumutbar. Es gibt auf jeden Fall ja Busse, die unter einer Flugnummer verkehren.

Taxikosten wirst du dir mit der Kompensation nach EU/VO verrechnen lassen müssen. Die Mehrkosten sollten durch die allgemeine Kompensation abgedeckt sein und sind nur erstattungsfähig, wenn sie die allgemeine Kompensation übersteigen.
 
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malschauen

Erfahrenes Mitglied
05.12.2016
2.409
1.415
Wie hier schon öfter diskutiert: LX erkennt die EuGH-Urteile, dass technische Probleme keine außerordentlichen Umstände sind, nicht an, da für die Schweiz nicht verbindlich. Wird also vermutlich die Ausgleichszahlung ablehnen….

Aufpassen, hier ist Deutschland beteiligt, da kann es durchaus sein, dass sie anstandslos zahlen. Der Technical ist vorallem ein Problem, wenn es von der Schweiz in ein Drittland geht, dass nicht EU ist.
 

Anonyma

Erfahrenes Mitglied
16.05.2011
16.100
8.275
BRU
Aufpassen, hier ist Deutschland beteiligt, da kann es durchaus sein, dass sie anstandslos zahlen. Der Technical ist vorallem ein Problem, wenn es von der Schweiz in ein Drittland geht, dass nicht EU ist.

Macht LX meiner Erfahrung nach bei allen Flügen ab der Schweiz, auch bei Schweiz-EU (in meinem Fall ging es um ZRH-CDG)…. Kann natürlich sein, dass man bei ZRH-STR vor deutschen Gerichten recht einfach an sein Geld kommt.

PS: Zu den Taxikosten - würde ich versuchen, könnte mir vorstellen, dass LX die in so einem Fall bei einem SEN in C übernimmt.
 

Berlin_Lawyer

Erfahrenes Mitglied
10.10.2017
810
98
Berlin
Dachte LX entzieht sich immer der EU 261 Regelung?

Ich hatte das jüngst in einem anderen Thread wie folgt beschrieben:

Zu der Frage der Anwendbarkeit mit Schweizbezug: Auf Grundlage des Beschlusses Nr. 1/2006 des Gemischten Luftverkehrsausschusses Gemeinschaft/Schweiz v. 18.10.2006 wurde das Abkommen zwischen der Europäischen Gemeinschaft und der Schweizerischen Eidgenossenschaft über den Luftverkehr dahin geändert, dass auch die VO (EG) Nr. 261/2004 über eine gemeinsame Regelung für Ausgleichs- und Unterstützungsleistungen für Fluggäste im Fall der Nichtbeförderung und bei Annullierung oder großer Verspätung von Flügen gilt. Mit weiterem Beschluss Nr. 1/2014 des Gemischten Luftverkehrsausschusses Gemeinschaft/Schweiz v. 9.7.2014 im Anhang zum Abkommen zwischen der EU und der Schweiz ist unter Nr. 7 die VO (EG) Nr. 261/2004 aufgelistet.

Die Schwierigkeit in der Anwendung der VO besteht darin, dass es strittig ist, ob die VO damit ausreichend "bekannt gemacht" ist; das ist ein rein formales Argument. Es gib aber wohl Schweizer Gerichte, die die Anwendbarkeit in Frage stellen; daher auch das ganze Drama um die Sturgeon/Condor Rspr (große Verspätung) und - allgemeiner - die Auslegung des EuGH zu „außergewöhnlichen Umständen“, weil auch hier das für die Schweiz erforderliche Publizitätsgebot nicht gewahrt sein soll.

Aber wenn man mal auf die Webseite des schweizerischen Bundesamtes für Zivilluftfahrt, schaut:

„Für alle Abflüge aus EU-Staaten, der Schweiz, Norwegen und Island gelten – unabhängig von der Fluggesellschaft – die europäischen Fluggastrechte nach Verordnung 261/2004.

Werden Flüge von einer schweizerischen, norwegischen, isländischen oder EU-Fluggesellschaft durchgeführt, gelten die europäischen Fluggastrechte auch wenn deren Flüge mit Ankunft in der EU, der Schweiz, Norwegen oder Island außerhalb dieses Gebiets starten.“


Ein weiterer Streitpunkt ist übrigens weiterhin, ob die Verordnung ausschließlich für Luftverkehrsdienste zwischen der Gemeinschaft und der Schweiz gilt oder auch für Luftbeförderungen zwischen der Schweiz und Drittstaaten gilt. Das ist bisher auch nicht endgültig entschieden.
 

ritesa

Erfahrenes Mitglied
14.05.2013
1.471
186
Planet Earth
Interessanter Fall.

Ich finde die Bus-Lösung auf dieser Strecke grundsätzlich gar nicht mal so schlecht (obwohl ich ebenfalls Busfahren hasse), da somit zumindest die Ankunft am gleichen Abend/Nacht gegeben ist. Ich kann mir vorstellen dass es viele Paxe gibt die dann lieber den Bus nehmen als über sonstwo umgebucht zu werden, vielleicht noch mit kurzer Umsteigezeit und dem Risiko über Nacht hängen zu bleiben. Es gibt sicherlich auch einige denen eine Ankunft in der Innenstadt ganz gelegen kommt.

Du warst ja kurz nach 23 Uhr in STR, wenn man eh in die Stadt muss ist eine Ankunft gegen Mitternacht in der Innenstadt ja vergleichbar.

Allerdings bin ich der Meinung, dass man den Paxen die Wahl hätte lassen müssen: Bus in die Innenstadt oder zum Flughafen, Hotel und Umbuchung auf nächsten Tag, oder Umsteigeverbindung am gleichen Tag nach Verfügbarkeit. Wenn ich unbedingt am gleichen Tag noch nach Stuttgart bzw. nach Hause will/muss schaue ich ob es eine passende Umsteigeverbindung gibt, falls nicht nehme ich den Bus; wenn ich eh Zeit habe nehme ich das Hotel und den Flug am nächsten Tag.

Der Bus war halt die einfachste und günstigste Variante für Swiss. Und es hat sich ja gezeigt dass andere Optionen möglich waren. Wenn man mit einer Lösung nicht zufrieden ist lohnt es sich immer nachzuhaken oder an einer anderen Stelle zu fragen. Ich stand mal in Quebec am Flughafen, Flug gestrichen, Umbuchung auf den nächsten Tag. Über die KLM-Hotline habe ich nicht nur noch eine Verbindung am selben Tag bekommen, sondern dazu als Ziel MUC statt ZRH - hat mir immerhin eine vierstündige Bahnfahrt nach Hause erspart!
 
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Australia

Erfahrenes Mitglied
30.05.2017
380
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Nein. Die EU261/04 gilt ebenso in der Schweiz. Einzig die i.d.R. passagierfreundlichen Urteile des EuGH erkennt LX nicht an, sodass die Entschädigung bei Technicals abgelehnt wird.

Danke für die Antworten bis jetzt; Du gehst also davon aus, dass die Anfrage über das Formular erst mal abgelehnt würde bzw. ich keine Reaktion erhielte?

Haltet ihr eine Kontaktaufnahme über andere Kanäle (SEN-Hotline, best. E-Mail-Adressen für Premiumkunden usw.) für die bessere Vorgehensweise?
 

Australia

Erfahrenes Mitglied
30.05.2017
380
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Interessanter Fall.

Ich finde die Bus-Lösung auf dieser Strecke grundsätzlich gar nicht mal so schlecht (obwohl ich ebenfalls Busfahren hasse), da somit zumindest die Ankunft am gleichen Abend/Nacht gegeben ist. Ich kann mir vorstellen dass es viele Paxe gibt die dann lieber den Bus nehmen als über sonstwo umgebucht zu werden, vielleicht noch mit kurzer Umsteigezeit und dem Risiko über Nacht hängen zu bleiben. Es gibt sicherlich auch einige denen eine Ankunft in der Innenstadt ganz gelegen kommt.

Du warst ja kurz nach 23 Uhr in STR, wenn man eh in die Stadt muss ist eine Ankunft gegen Mitternacht in der Innenstadt ja vergleichbar.

Allerdings bin ich der Meinung, dass man den Paxen die Wahl hätte lassen müssen: Bus in die Innenstadt oder zum Flughafen, Hotel und Umbuchung auf nächsten Tag, oder Umsteigeverbindung am gleichen Tag nach Verfügbarkeit. Wenn ich unbedingt am gleichen Tag noch nach Stuttgart bzw. nach Hause will/muss schaue ich ob es eine passende Umsteigeverbindung gibt, falls nicht nehme ich den Bus; wenn ich eh Zeit habe nehme ich das Hotel und den Flug am nächsten Tag.

Der Bus war halt die einfachste und günstigste Variante für Swiss. Und es hat sich ja gezeigt dass andere Optionen möglich waren. Wenn man mit einer Lösung nicht zufrieden ist lohnt es sich immer nachzuhaken oder an einer anderen Stelle zu fragen. Ich stand mal in Quebec am Flughafen, Flug gestrichen, Umbuchung auf den nächsten Tag. Über die KLM-Hotline habe ich nicht nur noch eine Verbindung am selben Tag bekommen, sondern dazu als Ziel MUC statt ZRH - hat mir immerhin eine vierstündige Bahnfahrt nach Hause erspart!

Das sehe ich im Prinzip ganz genauso. Für mich problematisch ist lediglich, dass von Seiten der LX keine alternative Lösung "erwähnt" wurde (auf meine gezielte Nachfrage wurde sogar negativ geantwortet), sodass unerfahrene Paxe davon ausgehen mussten, sie hätten "keine Wahl". Und ob das mit dem Umbuchen bei anderen Paxen (ohne Status, Y) auch so gut geklappt hätte wie bei uns beiden nach einiger Diskussion am F-Schalter, bleibt auch dahin gestellt.

Wie gesagt - aus Airline-Sicht absolut nachvollziehbar, für mich auch im Endergebnis zufriedenstellend, aus (Normalo-)Kundensicht sehe ich es dennoch kritisch.
 

Flying Lawyer

Erfahrenes Mitglied
09.03.2009
6.105
3.028
Wie hier schon öfter diskutiert: LX erkennt die EuGH-Urteile, dass technische Probleme keine außerordentlichen Umstände sind, nicht an, da für die Schweiz nicht verbindlich. Wird also vermutlich die Ausgleichszahlung ablehnen….

Da sie aber in die EU reinfliegen, wird sich damit wohl ein deutsches Gericht befassen können und die dürften der LX was erzählen.
 

loennermo

Erfahrenes Mitglied
01.09.2017
1.338
593
War es nicht so, dass man erwarten könnte, dass eine Airline (hier LX) an einem Hub (hier ZRH) einen Ersatzflieger bereithält?
 

TXL3000

Erfahrenes Mitglied
18.06.2016
1.667
1.046
TXL
Erwarten bestimmt. Aber dann musst du mit der Enttäuschung leben können.

PS: Hat hier noch keiner einen (Air-)Bus Scherz gemacht, oder ist der einfach viel zu abgestanden...?
 
Zuletzt bearbeitet:

negros

Aktives Mitglied
30.06.2014
234
51
Danke für die Antworten bis jetzt; Du gehst also davon aus, dass die Anfrage über das Formular erst mal abgelehnt würde bzw. ich keine Reaktion erhielte?

Haltet ihr eine Kontaktaufnahme über andere Kanäle (SEN-Hotline, best. E-Mail-Adressen für Premiumkunden usw.) für die bessere Vorgehensweise?

Bei Anfrage über das Formular wird LX ablehnen.

Hier mal ein Text, welcher ich erhalten hatte (sorry für das schlechte deutsch, kam so von LX...):
Da es sich hierbei um eine Annullierung handelte, welche auf einen während des Fluges aufgetretenen technischen Defekt zurückzuführen ist, ist diese sicherheitsbedingte Flugunregelmässigkeit als unabwendbar anzusehen. Ein solcher unerwarteter Flugsicherheitsmangel auch bei sorgfältigster Wartung und vorherkehrenden Massnahmen nicht gänzlich ausgeschlossen werden kann. Vor diesem Hintergrund bitte ich um Ihr Verständnis, dass eine Entschädigungsforderung aus rechtlicher Sicht nicht geltend gemacht werden kann.

Das Positive: Die Ablehnung kommt innerhalb weniger Tage.
 
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Australia

Erfahrenes Mitglied
30.05.2017
380
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Bei Anfrage über das Formular wird LX ablehnen.

Hier mal ein Text, welcher ich erhalten hatte (sorry für das schlechte deutsch, kam so von LX...):
Da es sich hierbei um eine Annullierung handelte, welche auf einen während des Fluges aufgetretenen technischen Defekt zurückzuführen ist, ist diese sicherheitsbedingte Flugunregelmässigkeit als unabwendbar anzusehen. Ein solcher unerwarteter Flugsicherheitsmangel auch bei sorgfältigster Wartung und vorherkehrenden Massnahmen nicht gänzlich ausgeschlossen werden kann. Vor diesem Hintergrund bitte ich um Ihr Verständnis, dass eine Entschädigungsforderung aus rechtlicher Sicht nicht geltend gemacht werden kann.

Das Positive: Die Ablehnung kommt innerhalb weniger Tage.


Ok, danke. Und wie gehe ich dann am besten vor? Wie oben beschrieben über andere Kanäle für Statuspaxe?

EDIT: Außerdem habe ich eine AmEx Plat, da ist doch ein umfangreiches Versicherungspaket dabei (das ich bisher nur einmal bemühen musste, damals unkompliziert). Die Flüge sind über die AmEx gebucht worden. Kann ich hier Ansprüche geltend machen, und wenn ja, soll ich dafür erst mal eine Ablehnung von LX abwarten (oder sind die Leistungen unabhängig davon)?
 

Anonyma

Erfahrenes Mitglied
16.05.2011
16.100
8.275
BRU
Da sie aber in die EU reinfliegen, wird sich damit wohl ein deutsches Gericht befassen können und die dürften der LX was erzählen.

Schreibe ich doch:
Macht LX meiner Erfahrung nach bei allen Flügen ab der Schweiz, auch bei Schweiz-EU (in meinem Fall ging es um ZRH-CDG)…. Kann natürlich sein, dass man bei ZRH-STR vor deutschen Gerichten recht einfach an sein Geld kommt.

Ändert aber nichts daran, dass ich vermute, dass LX ablehnen wird. Und ja, am Hub könnte man auch erwarten, dass sie ein Ersatzflugzeug haben. Trotzdem wird sich LX auf den Standpunkt stellen, dass bei in der Schweiz aufgetretenen technischen Problemen die einschlägigen EuGH-Urteile für LX nicht gelten, und argumentieren, dass bei einer Schweizer Airline und Abflug ab der Schweiz das Schweizer Recht gilt. Ob sie damit vor einem deutschen Gericht durchkommen, ist eine andere Frage…

Zur Vorgehensweise: Wenn LX eine Status-Mailanschrift für SEN hat, würde ich die anschreiben. Kurz die Geschehnisse schildern, die Ausgleichszahlung verlangen, und darauf hinweisen, dass Dir durch die späte Ankunft Taxikosten in Höhe von XX Euro entstanden sind. Wobei Formular unter Angabe der SEN-Nummer aber vermutlich aufs Gleiche rauskommen wird.

Wie schon geschrieben: Selbst wenn sie die Ausgleichszahlung ablehnen, würde ich bei einem Statuskunden in C nicht ausschließen, dass sie irgendeine Form der „Entschädigung“ anbieten und/oder dadurch tatsächlich angefallene Kosten erstatten (sei es Fluggutschein, Meilen, Übernahme der Taxikosten o.ä.). Ob man sich damit dann zufrieden gibt oder klagt, muss dann jeder für sich entscheiden. Wenn ansonsten das Irreg-Handling gestimmt hat (was bei mir immer der Fall war), habe ich es dabei belassen.
 
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Australia

Erfahrenes Mitglied
30.05.2017
380
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Überraschung: Ich habe innerhalb kürzester Zeit eine Antwort von Swiss auf das Absenden des Standardformulars auf ihrer Webseite bekommen!

Hier der Text (liest sich sogar gut ;-):

Grüezi Frau X,

Vielen Dank für Ihre Nachricht.

Ihren Flug LXXXXX mussten wir bedauerlicherweise kurzfristig annullieren. Für die Unannehmlichkeiten bitte ich Sie im Namen von SWISS und ihren Kooperationspartnern um Entschuldigung.

Ich kann Ihnen mitteilen, dass SWISS Ihnen eine Kompensation gemäss EU Verordnung 261/2004 in Höhe von EUR 250.00 zahlen wird. Auf unserer Webseite unter:

(Link)

können Sie einfach und schnell eine für Sie persönlich passende Kompensationsform (z. B. Auszahlung, Meilengutschrift usw.) in Höhe des genannten Betrags auswählen und anfordern. Alternativ finden Sie die manuellen Zugangsdaten am Ende dieser Nachricht.

Sie in Zukunft wieder als zufriedenen Gast an Bord von SWISS zu begrüssen, wäre uns eine Freude.

Freundliche Grüsse

Ich bin wirklich positiv überrascht und danke Euch für alle guten Tipps und Anregungen bisher! :)(y)

EDIT: Ich habe auf den Link geklickt und es erscheinen 3 Optionen: Meilen, Cash aufs Konto oder ein Swiss-Gutschein, bei dem die Summe nochmal höher ist als die 250€. Jetzt muss ich wirklich mal überlegen, was ich auswähle. ;)
 
Zuletzt bearbeitet:

Fischköpfle

Moderatorin
Teammitglied
15.09.2009
5.012
142
STR
Eine ähnlich schnelle Bearbeitung hatte ich am 4.06.2019 für den LX1174 ZRH-STR am 3.06.2019 um 17:40 Uhr, der um 17:25 Uhr annulliert wurde.

Noch am 3.06. abends das Formular ausgefüllt und am 4.06. morgens schon die Antwort per Mail erhalten, die Du auch erhalten hast.

Leider hatte ich keine Wahlmöglichkeit, sondern konnte mir nur EUR 250 auf mein Bankkonto überweisen lassen.
Das Geld war 3 Tage später auf meinem Konto.
 
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flyer09

Erfahrenes Mitglied
04.11.2009
11.960
1.968
Bei den letzten Annullierungen auf dem STR-Abendumlauf wurde durchaus auch proaktiv auf den Folgetag ZRH-STR + das Radisson ZRH, Hilton ZRH oder dem Mövenpick ZRH inkl. Verpflegungsvoucher für das Abendessen, auch statuslos.

Und darüberhinaus denke ich, dass der STR-Umlauf bei kleinsten Problemen (Crew, technisches, ...) am Abend automatisch immer auf der Liste steht, die dann mit hoher Wahrscheinlichkeit dann annulliert werden, anstatt mit einem alternativen Flieger durchgeführt zu werden.

Denn auf dem Rückflug STR-ZRH am Abend sind hauptsächlich zu 95% nur Umsteiger drauf, würde LX diesen Umlauf dann mit einem Backup-Flieger (mit 1-1:30h Delay) durchführen, hätte LX auf STR-ZRH massenweise Missconnects. Da ist ein "Cut" und Annullierung besser und die Pax auf ZRH-STR mit dem Bus nach Stuttgart zu bringen (bzw. dann auf den Folgemorgen umzubuchen) dann noch 100 Pax in STR stehen zu haben, die dort auch nicht mehr weg kommen.

Da ist die Annullierung in den meisten Fällen sinnvoller.
 
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