CIO: 60 Tage auf Geschäftsreisen - Manager misstrauen Videokonferenzen

ANZEIGE

phxsun

Erfahrenes Mitglied
02.01.2010
1.728
40
OWL
ANZEIGE
60 Tage auf Geschäftsreisen: Manager misstrauen Videokonferenzen - CIO.de

Zwar sind Führungskräfte neuen Technologien gegenüber offen, letztlich entscheiden sie sich aber meist für klassische Dienstreisen. Der Grund sind technische Bedenken.
Kann ich aus eigener Erfahrung nachvollziehen.
Wollten für eine europäische Niederlassung ein überzähliges Videokonferenzsystem bereitstellen um die sinnlose Fliegerei für 3h Stunden Meetings quer durch Europa abzuschaffen, wahr nicht gewünscht.
Kein Problem, dann fliege ich halt min. 1x im Monat quer durch Europa und generiere Meilen.
 

olisch

Erfahrenes Mitglied
16.04.2009
2.052
34
HAJ
Misstrauen ist da meiner Meinung nach der falsche Begriff ...

Wenn man weiß, dass die wirklich wichtigen Informationen bei solchen Meetings in vielen Fällen "inoffziell" kommuniziert werden (z.B. beim Rauchen, Pinkeln, zwischen Hauptgang und Nachspeise beim Business Lunch, abends in einem Restaurant oder der Hotel Bar), dann weiß man auch, warum der Akzeptanz von Videokonferenzsystemen "natürliche" Grenzen gesetzt sind.
 

Weltreisender

Erfahrenes Mitglied
05.04.2009
3.173
495
LEJ
Misstrauen ist da meiner Meinung nach der falsche Begriff ...

Wenn man weiß, dass die wirklich wichtigen Informationen bei solchen Meetings in vielen Fällen "inoffziell" kommuniziert werden (z.B. beim Rauchen, Pinkeln, zwischen Hauptgang und Nachspeise beim Business Lunch, abends in einem Restaurant oder der Hotel Bar), dann weiß man auch, warum der Akzeptanz von Videokonferenzsystemen "natürliche" Grenzen gesetzt sind.

Kann man die Toilette nicht mit einer Kamera ausstatten? :D
 
  • Like
Reaktionen: Brainpool

phxsun

Erfahrenes Mitglied
02.01.2010
1.728
40
OWL
Misstrauen ist da meiner Meinung nach der falsche Begriff ...

Wenn man weiß, dass die wirklich wichtigen Informationen bei solchen Meetings in vielen Fällen "inoffziell" kommuniziert werden (z.B. beim Rauchen, Pinkeln, zwischen Hauptgang und Nachspeise beim Business Lunch, abends in einem Restaurant oder der Hotel Bar), dann weiß man auch, warum der Akzeptanz von Videokonferenzsystemen "natürliche" Grenzen gesetzt sind.

Da stimme ich Dir z.T. zu, gerade beim Nachttrunk an der Bar kommen die besten Infos ;)
 

FlyingT

Erfahrenes Mitglied
17.11.2010
2.777
0
Auch sind es häufig die Einzelgespräche gewisser Teilnehmer, die einem Meeting, einer Verhandlung, einer Konferenz den entscheidenden Kick/Wendung/Lösung bringen.
Da es zu diesen Gesprächen mitunter erst situationsbezogen kommt, lassen diese sich dann auch nicht per Videokonferenz realisieren.

Mir sind einige Unternehmen bekannt, die inzwischen eine getrennte Vorgehensweise nutzen:
- reine Routinesitzung zum reinen Informationsaustausch mit anschließender, nicht strategisch wichtiger Diskussion werden auf regionaler Ebene per Videokonferenz abgehalten.
- wichtige, entscheidende Sitzungen/Meetings werden persönlich wahr genommen

Für einen meiner beiden Arbeit-/Auftraggeber bin ich selber ausschließlich in persönlichen Gesprächen vertreten und Videokonferenzen finden überhaupt nicht statt.
Hierfür hat es zwei Hintergründe:
- IdR trete ich allein oder mit einem Kollegen auf. im Rahmen der Branche kann mit einem vernünftigen "Auftreten" rund um den kompletten Termin erstaunlich viel erreicht werden, was derart am Bildschirm nicht funktioniert. Zudem lässt sich so, speziell wenn man zu zweit unterwegs ist, auf die "gegnerische" Delegation in allen Lebenslagen sehr viel individueller eingehen und somit eine tiefere, persönlichere Bindung aufbauen, welche sich dann in der Grundhaltung uns gegenüber niederschlägt. Zudem ergibt sich immer die Chance, den "Entscheider" der anderen wesentlich besser kennen zu lernen, auf ihn einzugehen und ein persönliches, diskretes Gespräch zu führen.
- Hieraus resultiert meist ein Verhältnis, eine Geschäftsbeziehung, die enger, intensiver und vertrauter ausfällt als es unsere Mitbewerber bewerkstelligen. Hierdurch ist die Videokonferenz nicht nötig, da man sein gegenüber gut genug kennt, um per Telefon alles regeln zu können. Bevor die Frage kommt: "Warum nicht Videokonferenz, wenns zum Telefon reicht?"
Telefonieren kann man im Gegensatz zur Videoschaltung in fast jeder Lebenslage, was deutlich effizienter ist.
 
  • Like
Reaktionen: SleepOverGreenland

flysurfer

Gründungsmitglied
Teammitglied
06.03.2009
26.000
36
www.vielfliegertreff.de
In der Tat werden die entscheidenden Fortschritte bei schwierigen Verhandlungen meist in den Verhandlungspausen erzielt, wo man neue Ideen und Vorstöße off the record antesten und beim anderen Lager vorfühlen kann. Abrüstungsverhandlungen oder Schlichtungen per Videokonferenz? Undenkbar.

Für Routinebesprechungen innerhalb eines Unternehmens ist die Techologie sicherlich ausreichend. Da sind dann aber auch alle Beteiligten "on the same page", wie man so schön sagt. Verhandlungen, bei denen die Parteien divergierende Positionen einnehmen, die man auf einen gemeinsamen Nenner bringen will, sollte man dagegen nur persönlich führen. Und zwar nicht alleine, sondern mit Delegationen, damit sich in den Verhandlungspausen verschiedene Anknüpfungspunkte auf mehreren Ebenen ergeben.
 
  • Like
Reaktionen: SleepOverGreenland

kingair9

Megaposter
18.03.2009
22.381
763
Unter TABUM und in BNJ
Gerade in der menschlichen Ebene liegende Probleme löst man besten auf der menschlichen Ebene.

Ich finde es persönlich auch überhaupt nicht lustig, heute Abend

- mit einer besch...enen Verbindung via DXB mit blöden Umsteigezeiten
- ohne für mich nutzbare Meilen (da EK, die ich sonst meide wie der Teufel das Weihwasser)
- auf der ältesten verfügbaren config (Airbus 340-300)
- zu einem Preis, der ca. 50% über meinem normalen Preis für die Strecke liegt (aber selbst unser aller Haus-und-Hof-RSB hat aufgegeben)

für ein einzelnes Meeting von 6h nach PVG und am nächsten Tag wieder zurück zu fliegen.

Aber es muß in dem Fall sein, hier geht es viel um Gesicht wahren und Diplomatie gegenüber Chinesen...
 

Davisscholar

Erfahrenes Mitglied
04.08.2010
2.210
0
Meine alte Hochschule hat für Ihre Studenten im Stipendien-/ Austauschprogramm immer versprochen, das Kolloquium per Videokonferenz abzuhalten (da die Studenten vor Antritt des Stipendiums nicht in Deutschland graduieren dürfen). Durchgeführt wurde das bisher freilich nie.

Die gleiche Uni hat 2001 mal für ein kleines Symposium eine internationale Videokonferenz einberufen - was zu der Zeit eine Leistung war, da im Anschluss Bertelsmann angefragt hat, ob man die Technik kaufen könnte...

Ich hoffe, dass es auch in Zukunft noch die Dienstreisen geben wird... Ansonsten wird die (nötige) Umstellung für uns, die wir es in der Jugend noch anders erlebt haben, schwer fallen...
 

AchWas

Erfahrenes Mitglied
27.04.2010
2.861
2
*ausgrab*
Sind wir nicht alle ein bisschen Clooney?
http://www.vielfliegertreff.de/gott-und-die-welt/55818-wann-fliegt-man-zuviel-6.html#post1104413
tscwede meinte:
..
Ich kann fliegen nichts abgewinnen.
Für andere ist das Fliegen ein Mittel zur Selbstdarstellung geworden - ein Mega pissing contest...

UCC-Cloud-Video-Konferenzen: Skype, Hangouts, WebEx, GoToMeeting im Bandbreiten-Test - computerwoche.de
CW meinte:
Wer viel reist, muss wichtig sein! Ein derartiges Statusdenken, gepaart mit Reiselust und Meilensammelwut, spricht ganz stark gegen Video-Meetings. Das hat zum Beispiel BT Germany besonders früh erkannt und vergütet seither Flugmeilen (!) für jedes abgehaltene Video-Meeting, das eine größere Dienstreise ersetzt. Das sagte Karsten Lereuth, der damalige CEO von BT Germany, bereits im April 2011..
Erfolgt die Meilengutschrift entfernungsabhängig? :)

PS: Die technischen Aspekte werden schon woanders diskutiert: http://www.vielfliegertreff.de/besitz-eigentum/74155-videokonferenzsystem.html
 
Zuletzt bearbeitet:

SleepOverGreenland

Megaposter
09.03.2009
20.438
8.724
FRA/QKL
Ziemlich alter Thread, aber die Aussagen hierin sind immer noch zu 100% richtig. Routine Meetings (laufende Projekte) laufen bei uns seit vielen Jahren problemlos via Webex, wobei Inhalt und Sprache wichtig ist und weniger die gegenseitige (meist langweilige) Schau auf die Teilnehmer der Gegenseite. Aber wenn es wirklich drauf ankommt ist das persönliche Treffen mit all seinen begleitenden Dingen durch nichts zu ersetzen.
 

Ostschneiser

Erfahrenes Mitglied
06.08.2012
2.877
0
ZRH
Von einem früheren Arbeitgeber kenne ich das so, dass Tochtergesellschaften je öfter von Vorständen für ganz wichtige Meetings besucht wurden, desto weiter entfernt und exotischer der Ort war. Für alles andere war Ostschneiser zuständig :D