Flughafen betreibt WiFi-Tracking bei Passagieren

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VIEDüse

Erfahrenes Mitglied
13.12.2010
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Transdanubien/VIE
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Kopenhagen Flughafen betreibt WiFi Tracking bei Passagieren

Technologie soll Flughafenbesuchern Mehrwert durch nützliche Infos bieten - Umsätze könnten angekurbelt werden

Die New York Times ließ sich von Stephane Cheikh, Innovation Manager bei SITA, ein neues auf WiFi basierendes Programm zur Verfolgung von Reisenden zeigen. Schauplatz war der Flughafen Kopenhagen-Kastrup.

Bei SITA handelt es sich um ein IT-Unternehmen mit Fokus auf Kommunikationsdienste für die Luftfahrindustrie.

Einsatz für mehr Effizienz

"In den nächsten paar Wochen" soll das Programm am kopenhagener Flughafen zum Einsatz kommen, die Flughafenbetreiber möchte so in Echtzeit Aufschluss über das Verhalten der Reisenden erhalten. Die gesammelten Daten wolle man nutzen um die Gestaltung des Flughafens zu verbessern, sowie Sicherheitspersonal und andere Mitarbeiter umzuschichten, um die Arbeitsverteilung effizienter zu gestalten.

Funktionsweise

Das Programm zeigt am Display Punkte in unterschiedlichen Farben, je nachdem ob Reisende gerade ankommen oder abheben. Der Flughafen bietet seinen Besuchern auch eine eigene iPhone-App worüber ortsspezifische Informationen bereitgestellt werden, etwa wo sich die kürzeste Schlange bei den Sicherheitskontrollen befindet.

Umsetzung

Dave Bakker, Senior Vice President für SITA Global Services, erklärt: "Alle Flughäfen stehen vor der gleichen Frage - wie man Passagiere zum Boarding Gate bringt und diese gleichzeitig eine angenehmen Reise haben."
Weiter meinte Bakker, dass man mit der hauseigenen Software die Privatsphäre nicht verletze, schließlich verfolge man über die WiFi-Technologie nur die Geräte der Reisenden.

SITA platziert mehrere WiFi-Receiver im Flughafengebäude und lokalisiert so Personen über deren Geräte ein WiFi-Signal gesendet wird, mit einer Abweichung von etwa drei Metern.

Laut eigenen Angaben wurde die App von SITA bereits 100.000 Mal heruntergeladen. Cheikh rechnet vor, dass rund 20 Prozent der Flughafenbesucher über ein Gerät verfügen das WiFi-Signale abgibt.

Steigende Umsätze

Auch Einzelhändler am Flughafen können den Lokalisierungsdienst zu ihren Vorteilen nutzen und etwa individuelle Angebote erstellen zu können, meint Jim Peters, Chief Technology Officer bei SITA. Solche Angebote können den Verkauf und damit Umsatz des Flughafens ankurbeln. SITA erhofft sich dadurch, dass auch andere Flughäfen - trotz der teuren Technologie - auf die Software setzen werden. Das sei ein Schritt in die richtige Richtung, erklärt Alex Romanov, Geschäftsführer des Marketing-Unternehmens iSign Media. Romanov bietet Bluetooth-Tracking für ähnliche Zwecke an, allerdings ist diese Technologie weniger präzise. Flughäfen seien aufgrund der hohen Anzahl an Besuchern wichtig: "Jeder Flughafen befördert mehr Leute als ein durchschnittliches Einkaufszentrum".

Laut Airports Council International beförderten Flughäfen im Jahr 2009 2,5 Milliarden Personen. In Nordamerika gaben besagte Personen im Schnitt 7,65 US-Dollar vor der Weiterreise aus, erklärt Pauline Armbrust, Preisdent von Airport Revenue News. Wenn man Besuchern gezielte Angebote unterbreite könne man den Umsatz um 5 bis 10 Dollar erhöhen, beruft sich die New York Times auf Marketing-Spezialisten. (red)

Derstandard.at

Den Abschnitt "Steigende Umsätze" fand ich ganz interessant. So quasi: "wie kann ich eine Zitrone noch weiter auspressen, wenn nichts mehr kommt". Soll noch einer auf die bösen Maximierer schimpfen. Wenns so weitergeht, werde ich bald die Seife im FH-Klo absaugen und mitheimnehmen, weil ich sie mir durch die Geldausgaben im FH nicht mehr leisten kann. ;)
 
Zuletzt bearbeitet:

MLang2

Moderator / Newbie-Guide
08.03.2009
8.229
5
MUC
Grundsätzlich sollte man Mobiltelefone stets ausgeschaltet lassen. Insbesondere auch beim Telefonieren.

Dir ist bekannt, daß auch Deine iPhones durchaus das WiFi getrennt von der Telefonfunktion deaktivieren können?? Für Leute mit Verfolgungswahn bietet es sich allerdings an, gar kein Mobiletelefon zu besitzen.
 
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John Galt

Erfahrenes Mitglied
05.03.2010
1.219
33
ISBN 3932564030
Big Brother is watching you... Unglaublich... Mir fehlen die Worte.

Nix Big Brother, ein einfacher Fall von Vertragsfreiheit: Du nutzt mein WiFi-Angebot und ich tracke dein Route und bombardier dich mit Werbung.

Bei Deinem Wohnort London fallen mir da leider wesentlich heftigere Sachen ein, z.B. die Überwachungskameras an öffentlichen Orten.
 
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Hase

Hasenator
19.11.2010
1.756
3
THF
Inzwischen kann man ja mit seinem Smartphone (von Facebook angelockt) ja auch in Cafés und Pizzabuchten "einchecken", bei denen man dann einen Rabatt oder ein Freigetränk dafür erhält. Wir brauchen gar keinen Big Brother mehr, wir stellen uns schon ganz freiwillig zur Verfügung. Beängstigend nur, wenn all die Information zentralisiert erfasst wird.