Nachdem ich mich mit dem railjet langsam abgefunden habe (ohne ihn allerdings gut zu finden, aber für München-Salzburg geht es, dort kann ich in einen IC umsteigen), kommt nun das nächste Kapitel von "Spass mit dem railjet".
Wir wissen, der railjet hat drei Klassen: Economy (2), First (1) und Business, vormals Premium. In einem durch die "Galley" abgetrennten Bereich ganz vorne im Steuerwagen, also noch weiter vorne als die 1. Klasse, hat man dort in einem durch "Raumteiler" etwas unterteilten Raum fast den gleichen Komfort wie in einem Abteilwagen. Dafür zahlt man auf dem Österreichischen Streckenabschnitt auch pauschal einen Zuschlag von 15 Euro zur 1. Klasse, egal, wie weit man fährt, und kann sich ein Pepsi oder sonstwas von der Speisekarte bringen lassen.
Seit Beginn des railjets wurden verschiedene Fehler wieder gut gemacht, so wurde der Barwagen mittels fünf richtigen Tischen zu einem Speisewagen aufgemotzt.
Was ebenfalls seit Beginn kritisiert wurde, ist die fehlende Möglichkeit, sein Fahrrad mitzunehmen. Diesem wird nun Abhilfe geschaffen, und es wird ein Abteil eingerichtet, wo man im Selbstverland 6 Fahrräder aufhängen kann, und dem Zeitgeist entsprechend, sein e-Rad laden.
Nun, wenn die Reihenfolge des Zuges so ist:
Business|1.Kl|Speisewagen mit Serviceabteil|2.Kl.
Wo bringen dann die Planer die Fahrradhaken unter?
Genau: Am Zugende. Aber nicht NEBEN dem Business-Abteil, denn das wäre ja harmlos und es wäre nicht die ÖBB.
Nein, die Fahrräder werden dann IM Business-Abteil transportiert! Die meist 2. Klasse fahrenden Fahrradfahrer dürfen dann am Zug-Ende oder -Beginn das Fahrrad verladen, durch die "Business" und durch die ganze erste Klasse (mindestens 7 Türen in drei Wagen), weiter durch den Speisewagen, an der Küche vorbei, und das ganze vor dem Aussteigen wieder retour. Und bevor man das Fahrrad auslädt, macht man dann noch im Business-Abteil seine kurze Pause.
Aussehen tut das ganze so (Quelle ÖBB):
http://a2.sphotos.ak.fbcdn.net/hphotos-ak-snc7/396016_485137508182351_1925767686_n.jpg
Links die Trenntür zwischen Business-Bereich und Einstiegsplattform (da wo jetzt die Zeitschriften aufliegen), rechts die offenen Abteile.
Muss ich erwähnen, dass es in der Schweiz nach diversen Kundenreklamationen sogar verboten ist, zum Aussteigen durch die 1. Klasse zur Spitze des Zuges zu gehen, wenn man vorne aussteigen will, und es sogar Züge gibt, wo die Trenntür zwischen 2. und 1. Klasse nach dem vorletzten Halt abgeriegelt wird, damit es keine Völkerwanderung durch die 1. Klasse gibt?
Mal schauen, was sich die OjeBB als nächstes einfallen lässt. Der railjet ist das Paradebeispiel, wie kostenintensiv und verzweifelt an einem Zug herumgedoktert wird, der von praxisfremden Nicht-Bahnfahrern entworfen wurde.