Trinkgeld - wann, wo, wem und wie viel?

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flysurfer

Gründungsmitglied
Teammitglied
06.03.2009
26.000
36
www.vielfliegertreff.de
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Andere Länder, andere Sitten - also viel Potenzial, um auch beim Trinkgeld geben etwas "falsch" zu machen.

Wie handhabt ihr die Trinkgeldfrage in Hotels (Kofferboy, Reinigungspersonal usw.), Restaurants, Kneipen und Taxis? Informiert ihr euch vorab über die lokalen Gebräuche (falls ja: wo?), oder habt ihr beim "Tippen" (etwa in Hotels) längst eure eigenen, festen Rituale?

Und: Welche Auswüchse in Sachen Trinkgeld stören euch besonders? Sind es die Dollarschein-Gläschen der "Barkeeper" in den amerikanischen Airline-Lounges? Oder die Gäste, die dem Fahrer im FCT und der Bedienung im FCL einen Schein zustecken oder sich mit einem dicken "Trinkgeld" (Bestechungsgeld?) einen Platz ganz vorne auf der "Shower Waiting List" erkaufen?
 
M

Mr. Burns

Guest
Oder die Gäste, die dem Fahrer im FCT und der Bedienung im FCL einen Schein zustecken oder sich mit einem dicken "Trinkgeld" (Bestechungsgeld?) einen Platz ganz vorne auf der "Shower Waiting List" erkaufen?

Das Trinkgeld sollte ortsüblich angemessen und diskret gegeben werden. Und der Empfänger sollte sich darüber freuen und sich nicht als Almosenempfänger fühlen.

Selbstverständlich gebe ich fast immer ein angemessens Trinkgeld (5 Euro) der Reinigungskraft der Duschen in der Lounge, soweit ich mich entsinne immer hinterher. In FRA kennen mich die Damen und ich komme auf keine "Warteliste" und werde immer mit Extra-Handtüchern versorgt.

"Where are the showers?" - ist aber auch ein sehr deutscher Fetisch. :)
 

Uli

Erfahrenes Mitglied
17.03.2009
614
28
Taunus (nordwestlich von FRA)
hon circle service leute nehmen meistens nichts an, zumindest nicht in asien und nur teilweise in london.
fct fahrern habe ich noch nie etwas gegeben, wäre auch nicht auf die idee gekommen.

ansonsten zahle ich extrem viel trinkgeld und eingentlich fast überall, ob nun klofrau, hotel-putzfrau, laundry service, kellner, kofferträger etc. hat nicht geschadet bisher, aber evtl auch nicht viel genützt :)
 

trichter

Erfahrenes Mitglied
09.03.2009
2.450
3
Rund ums fliegen habe ich noch nie ein Trinkgeld gegeben. Gerne und wohl eher zuviel gebe ich dem Zimmermädchen/boy. Taxi/Restaurant sehr nach Leistung und Zufriedenheit. Für ein Zimmerupgrade immer nur nachdem ich ein schönes Zimmer bekommen habe. Dafür gehe ich sogar noch einmal nach unten...
Im "fremden" Ausland frage ich schon mal nach Gepflogenheiten, ansonsten immer nach Gefühl.
 

peter42

Moderator
Teammitglied
09.03.2009
13.204
1.024
Nerven tuen mich Zwangstrinkgelder wie z.B. auf Kreuzfahrten, wenn ich $10 am Tag extra zahlen soll und die auch verplant sind dann bitte auf den Reisepreis aufschlagen - selbiges gilt für die automatischen Servicecharges in Asien.

Ansonsten orientiere ich mich an den örtlichen Geflogenheiten und dem jeweiligen Einkommensverhältnissem, sprich in Amerika bekommen Bellboy, Waiter etc. Trinkgeld, der Conciergestaff als echte Angestellte nur für wirklich spezielle Leistungen oder überdurchschnittlichen Service.
 

HighHopes

Erfahrener Killepitscher
08.03.2009
3.300
2
DUS
Im Hotel lasse ich in Europa pro Nacht immer den Gegenwert von 1 € liegen, in USA 1 $ pro Nacht.
Wenn ich länger asl 3 Nächte in einem Hotel bleibe, gebe ich dem Zimmerservice das Trinkgeld im Voraus und meist erstickt man danach in frischen Handtüchern. Früher, als ich noch quasi in Hotels lebte, habe ich bei längeren Aufenthalten (> 2 Wochen) den Leuten an der Rezeption 20 - 50 DM schon beim ersten Check In gegeben und mich freundlich als ihr gast für längere zeit asugewiesen und durfte dafür dann z.B. auch meine Sachen über das Wochenende im Hotel lassen oder habe besonders schöne Zimmer bekommen..

Wenn wir in die USA fliegen, haben wir meist 8 große Taschen dabei und dann gebe ich beim Hotel oder beim Shuttle $ 10.

Ehrlich gesagt fühle ich mich nie wohl, wenn ich jemandem Geld in die Hand drücke. Nicht weil ich mich nicht von meinem Geld trennen kann, oder den Service nicht wertschätze, sondern weil ich es etwas gezwungen und gleichzeitig auch überheblich finde.

:mad::mad: Was ich hasse ist Klopersonal (m/w), die in Restaurants/Bars/Clubs Geld verlangen, egal wie dezent. Wieso sind diese Kosten nicht in der Gesamtkalkulation des Betreibers? Wenn ich € 15 für einen Drink bezahle, dann sollte die Entsorgung im Preis inbegriffen sein. Außerdem schleppe ich nie Kleingeld mit mir rum.

Ich bereise eigentlich nur beruflich neue Länder und da frage ich die einheimischen Kollegen, welche Trinkgelder in dem Land üblich sind.
 

flysurfer

Gründungsmitglied
Teammitglied
06.03.2009
26.000
36
www.vielfliegertreff.de
Ehrlich gesagt fühle ich mich nie wohl, wenn ich jemandem Geld in die Hand drücke. Nicht weil ich mich nicht von meinem Geld trennen kann, oder den Service nicht wertschätze, sondern weil ich es etwas gezwungen und gleichzeitig auch überheblich finde.

:mad::mad: Was ich hasse ist Klopersonal (m/w), die in Restaurants/Bars/Clubs Geld verlangen, egal wie dezent. Wieso sind diese Kosten nicht in der Gesamtkalkulation des Betreibers? Wenn ich € 15 für einen Drink bezahle, dann sollte die Entsorgung im Preis inbegriffen sein. Außerdem schleppe ich nie Kleingeld mit mir rum.

Das kenne ich, ich fühle mich auch nicht besonders gut dabei, wenn ich jemandem ein paar Scheine in die Hand drücke. Spaß macht es mir jedenfalls keinen, außer ich erkenne, dass sich das Gegenüber wirklich darüber freut. Bei manchen hat man je eher den Eindruck, sie hätten wesentlich mehr erwartet und man ist nun "unten durch"

Und das mit dem Kleingeld ist eh so eine Sache, ich habe nie Kleingeld bei mir, um auch meistens so gut wie kein ausländisches Bargeld (dafür habe ich dann zum Glück mumielein). Von Amiland bin ich einfach gewohnt, alles mit Karte zu bezahlen, meine Dollars habe ich da wirklich ausschließlich für Trinkgelder (Valet Parking, Gepäckträger, Zimmermädchen usw.) im Geldbeutel, und im Restaurant schlägt man den Tip ja einfach auf die Kartenabrechnung drauf.

Bargeld im Ausland ist sowieso reine Abzocke, wie ich neulich wieder in Kambodscha, Korea, Thailand, Hongkong und Ägypten erleben durfte: die Bargeldwechselkurse an den Flughäfen sind unterirdisch, bei den Hotels noch schlimmer. Dann lieber noch der Geldautomat, aber meistens bleibt man a Ende auch dann auf einem Haufen Scheinen sitzen, die man nicht verwerten konnte.
 

Tirreg

Rutscher des Grauens
08.03.2009
7.727
2.447
FRA
Es kommt - wie immer - darauf an.

In Hotels gebe ich der Person, die meine Koffer aufs Zimmer trägt oder mir ins Taxi legt, etwa 1 EUR/USD pro Gepäckstück. Auch dem Zimmermädchen lasse ich 1 EUR/USD pro Tag liegen, wenn die Leistung in Ordnung war.

Bei Taxifahrten runde ich entsprechend auf (etwa 10 - 20% in Deutschland aber auch je nachdem wie freundlich der Fahrer war). Im Ausland informiere ich mich über die Gebräuche.

In Restaurants informiere ich mich vorher, was man geben sollte. Insbesondere in Ländern, in denen die Bedienung fast nur vom Trinkgeld lebt, gebe ich gerne mehr.

Rund ums Fliegen gebe ich eigentlich kein Trinkgeld. Ausnahmen sind die Bars in den Lounges in den USA - da gebe ich pro Drink 1 USD.

Generell gebe ich gerne etwas. Wenn man als Student mal in Serviceberufen gejobbt hat, weiss man es zu schätzen, wenn freundlicher Service auch anerkannt wird vom Gast. Bin ich mit der Leistung nicht zufrieden, gibt es auch kein Trinkgeld.
 

HighHopes

Erfahrener Killepitscher
08.03.2009
3.300
2
DUS
aber meistens bleibt man a Ende auch dann auf einem Haufen Scheinen sitzen, die man nicht verwerten konnte.
...und die Inflation nicht zu vergessen. Ich habe eine Schublade voller ukrainischer Griwna, russischer Rubel etc. die in atemberaubendem Tempo ihrem Wert verlieren.
Ausländisches Kleingeld entsorge ich meist in den Spendenboxen an den Flughäfen.
 

NCC1701DATA

WM-Tippgott 2010
07.03.2009
6.183
5
Duisburg
:mad::mad: Was ich hasse ist Klopersonal (m/w), die in Restaurants/Bars/Clubs Geld verlangen, egal wie dezent. Wieso sind diese Kosten nicht in der Gesamtkalkulation des Betreibers? Wenn ich € 15 für einen Drink bezahle, dann sollte die Entsorgung im Preis inbegriffen sein.

Geht gar nicht. Höhepunkt ist, wenn auf dem Urinal noch die Schamhaare der Vorgänger kleben und der Boden vollgepi..t ist.
:eek:
Ergibt bei mir einen Ekel vor der Melange aus dem Nichtstun des Reinigungspersonals und den Dreckschweinen, die die Sauerei veranstaltet haben.
Wenn ich auf eine peinlich saubere Toilette komme, gebe ich grundsätzlich eigentlich gerne ein Trinkgeld (denn die Arbeit des Personals ist ja nicht wirklich angenehm), allerdings nicht, wenn ich irgendwo verzehrender Gast bin: Dann finde ich auch, dass ich ein Anrecht auf eine kostenfreie, saubere Toilette habe.
 
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M

Mr. Burns

Guest
Gerade in Nachtklubs, wo die Männer von Welt gerne mit ihrer Carbid-Karte oder ihrer Platt-Inum-Karte wedeln, weil sie oft mit nichts anderem mehr wedeln können, bekommen die Klofrauen immer ein großzügiges Trinkgeld.

So muß ich nie anstehen und bekomme -sofern vorhanden- auch immer Zugang zu den VIP-Toiletten.

Da ich von unten komme, weiß ich, was harte Arbeit ist.

Schließlich habe ich mein erstes AKW mit den Trinkgeldern finanziert.
 

Owflyer

Erfahrenes Mitglied
08.03.2009
1.727
2
DUS/MNL
Prinzipiell sollte man sich nach den lokalen Gepflogenheiten richten. Peinlich wird es, wenn man in Restaurants den Hinweis auf angemessene Trinkgelder in einer einzigen Sprache liest, nämlich Deutsch. So gesehen in Florida. Ich habe selbst Bekannte, die meinen, sie zahlen das was auf der Karte steht und sonst nix. Wäre ja schließlich Sache des Restaurantbetreibers seine Leute zu bezahlen. Sowas ist einfach nur peinlich. ( Amerika in dem Fall )

Ansonsten gebe ich eigentlich ganz gerne, wenn ich merke, mein Gegenüber freut sich. Gepäckträger, Valet Parking Fahrer etc. bekommen ihr Trinkgeld bei mir immer auf eine besondere Weise. Ich rolle Scheine zusammen, habe sie nahezu unsichtbar in der Hand, und verabschiede mich dann mit Handschlag, wobei auch das Trinkgeld mit übergeben wird. Habe die Erfahrung gemacht, dass diese diskrete Art der Trinkgeldübergabe sehr geschätzt wird.
 
M

Mr. Burns

Guest
Ansonsten gebe ich eigentlich ganz gerne, wenn ich merke, mein Gegenüber freut sich. Gepäckträger, Valet Parking Fahrer etc. bekommen ihr Trinkgeld bei mir immer auf eine besondere Weise. Ich rolle Scheine zusammen, habe sie nahezu unsichtbar in der Hand, und verabschiede mich dann mit Handschlag, wobei auch das Trinkgeld mit übergeben wird. Habe die Erfahrung gemacht, dass diese diskrete Art der Trinkgeldübergabe sehr geschätzt wird.


Eigentlich bedarf dies keiner Ewähnung. Der Herr von Welt gibt Trinkgeld mit äußerster Diskretion.

In Thailand sind die Kellner fast Akrobaten, wenn es darum geht, das Trinkgeld unsichtbar verschwinden zu lassen.
 

SleepOverGreenland

Megaposter
09.03.2009
20.493
8.875
FRA/QKL
In Thailand sind die Kellner fast Akrobaten, wenn es darum geht, das Trinkgeld unsichtbar verschwinden zu lassen.
Sozusagen das krasse Gegenteil der Barkeeper in UA RCCs. Die lassen immer einige $-Scheine ganz provokativ auf dem Tresen liegen und stellen ein gefülltes Glas mit $-Scheinen gut sichtbar zwischen die diversen Flaschen.

Ohne Trinkgeld oft keine oder eine sehr verzögerte Bedienung. Mit Trinkgeld manchmal auch eine überraschend gute. Habe neulich zweimal kostenlos einen Merlot nachgegossen bekommen und hatte auch ein durchaus nettes und kurzweiliges Gespräch mit dem Barkeeper.
 

skywalkerLAX

Erfahrenes Mitglied
In Hotels bekommt das Servicepersonal entsprechendes Trinkgeld (Bellboy/Housekeeping). Der Roomservice allerdings hat ja meist schon eine extra charge von 15-20% da frage ich dann immer wer diese Charge erhaelt, ob der Kellner der heraufkommt oder das Hotel. Ausser in Las Vegas gebe ich an der Rezeption kein Trinkgeld da dies den Angestellten oft untersagt ist und ich keine peinliche Situation herbeifuehren will.

In Lounges am Airport (besonders in den USA) gebe ich hoechstens wenn ich mal im Admirals Club ein Sandwich etc bestelle ein Trinkgeld. Meistens trinke ich keinen Alkohol sondern nur ein Wasser oder eine Cola. Da ist ein Tip finde ich nicht gerechtfertigt. Was soll man auch geben ? Centstuecke sind ja nun mehr wie peinlich und wenn schon die Flasche Cola am Automaten nur 1.50$ kostet ist 1$ fuer sirup mit gechlortem leitungswasser etwas extrem.
 
Zuletzt bearbeitet:

NCC1701DATA

WM-Tippgott 2010
07.03.2009
6.183
5
Duisburg
und wenn schon die Flasche Cola am Automaten nur 1.50$ kostet ist 1$ fuer sirup mit gechlortem leitungswasser etwas extrem.
OT: In den USA schmeckt mir im Zweifel das letztere. Die "normale" Cola aus Dosen und Flaschen finde ich dort einfach zu süß. Noch schlimmer, als in Deutschland...
"I would like to have a coke!" - "Is Pepsi OK?"
:D
P.S.: Für sowas simples gibt's von mir auch kein Trinkgeld...
(n)
 

skywalkerLAX

Erfahrenes Mitglied
Wo wir gerade von Lounges sprechen. Bin gerade im Grand Hyatt NY und hier scheint immer dasselbe Personal fuer den Service anwesend zu sein (Geschirr abraeumen etc).

Da ich schon sehr oft diese Lounge nutze (Kostenloses Fruehstueck, Kaffe und Kuchen, Getraenke, reichhaltige Snacks am Abend etc) habe ich hier auch kein Problem damit ein paar $ Trinkgeld zu geben.

Die Flasche Wasser die ich mir hier umsonst mitnehme kostet unten bei Starbucks 4$ ! :rolleyes:
 

peter42

Moderator
Teammitglied
09.03.2009
13.204
1.024
Wo wir gerade von Lounges sprechen. Bin gerade im Grand Hyatt NY und hier scheint immer dasselbe Personal fuer den Service anwesend zu sein (Geschirr abraeumen etc).

Da ich schon sehr oft diese Lounge nutze (Kostenloses Fruehstueck, Kaffe und Kuchen, Getraenke, reichhaltige Snacks am Abend etc) habe ich hier auch kein Problem damit ein paar $ Trinkgeld zu geben.

Die Flasche Wasser die ich mir hier umsonst mitnehme kostet unten bei Starbucks 4$ ! :rolleyes:

In den Lounges gebe ich nur wenn ich länger da bin oder wenn die Leistungen deutlich über dem Standard sind.
 

hlewen

Erfahrenes Mitglied
14.03.2009
763
2
42
Karlsruhe
Was mich in den USA am meisten gestört hat ist die gratuity fee bei (je nach Restaurant) 6 oder mehr Personen pro "party". Die wurde (meist so 18%) "for my convenience" automatisch auf die Rechnung geschlagen, womit das Trinkgeld abgegolten war. Dies führte dann dazu, dass die Kellner wussten, okay, das Trinkgeld ist sicher. Dementsprechend minimal fiel leider auch der Service aus. Habe ich mehrere Male so erlebt, dass die Kellner sehr genau wissen, ob sie für ihr Trinkgeld arbeiten müssen oder nicht. Natürlich hätte ich für sehr guten Service auch noch mehr als die gratuity fee gegeben, aber meistens war der service dann so mies, dass ich eigentlich eher unter 15% gegeben hätte.

Bei sehr freundlichen Bedienungen (inkl. Extrawünsche usw.) gebe ich aber auch schon einmal 30%.
 

hlewen

Erfahrenes Mitglied
14.03.2009
763
2
42
Karlsruhe
Sozusagen das krasse Gegenteil der Barkeeper in UA RCCs. Die lassen immer einige $-Scheine ganz provokativ auf dem Tresen liegen und stellen ein gefülltes Glas mit $-Scheinen gut sichtbar zwischen die diversen Flaschen.
Ist rein psychologisch gesehen denke ich auch nicht unklug. So wird Druck auf die anderen Gäste aufgebaut, sich konform mit der Masse zu verhalten und auch Trinkgeld zu geben. Nicht umsonst hat jeder Flötenspieler auf der Straße / jede Reinigungskraft auf den Toiletten Geld auf dem Teller offen liegen. Aber nie zu viel, sonst könnte man ja denken sie hätte schon genug. Auch immer schön, Scheine oder große Münzen, so nach dem Motto: Schaut mal wie spendabel die anderen sind.

Klar werden einige aus Protest dann nichts geben, aber die Masse verhält sich halt gerne konform.
 
Zuletzt bearbeitet:

bau

Reguläres Mitglied
12.03.2009
71
0
TXL
Schließlich habe ich mein erstes AKW mit den Trinkgeldern finanziert.
:eek:
Ein ganzes AtomKraftWerk mit Trinkgeldern?

Jede Toilette, die ich mit meiner Anwesenheit adele, wird automatisch zur VIP-Toilette. :D
Ich wusste gar nicht, dass es sowas gibt... ich geh wohl in die falschen Läden ;)

---

Zum Thema:

Mir geht diese Trinkgeldgeberei tierisch auf die Nerven, besonders dann, wenn es ein verpflichtendes Trinkgeld ist (vor allem USA, Kreuzfahrten etc.). Meine Trinkgelder sind daher auch immer stark schwankend, je nachdem wie der Service gewesen ist. In einem Restaurant belasse ich es auch mal bei reinem Aufrunden oder bei KK bei gar nix, wenn der Service (nicht das Essen, da kann die Servicekraft ja nix dafür) unterirdisch war. In den Fällen habe ich mich aber auch meistens schon vorher beschwert, so dass dann auch nicht mehr viel erwartet wird.

Bei ordentlichen Service halte ich mich an die lokalen Gegegenheiten, man muss sich halt vorher informieren.

"Bestechen" durch Trinkgeld mache ich nicht. Wenn das nötig ist, um einen angemessen Service zu bekommen, gebe ich mein Geld halt woanders aus!

In US-Lounges widerstehe ich dem emotionalen Druck der Dollarscheine an der Bar - das muss aus meiner Sicht wie das Pinkeln in der Disko inbegriffen sein.
 

XT600

Erfahrenes Mitglied
16.03.2009
21.607
1.299
...und die Inflation nicht zu vergessen. Ich habe eine Schublade voller ukrainischer Griwna, russischer Rubel etc. die in atemberaubendem Tempo ihrem Wert verlieren.
Ausländisches Kleingeld entsorge ich meist in den Spendenboxen an den Flughäfen.

oder ungarische Forint :mad:

Trinkgeld wurde bereits in zig Reiseforen diskutiert und irgendwie kann man halt nichts verallgemeinern. Im USA-Reise forum hatte ich mal eine Megadiskussion angezettelt, weil ich zugegeben hatte auf meinem USA Urlaub kein Trinkgeld für's Zimmermädchen gegeben zu haben, im Restaurant nur 10%, weil mir das keiner zuvor sagte, dass 20% minimum ist ..... au weia dann gings aber los!!

Was mich saumässig aufregt ist die Unart speziell in Osteuropa (Ungarn, Budapest) OHNE Hinweis auf der speisekarte und nur für Ausländer eine bis zu 15% Service charge zu addieren. Besonders dreist sind manche Restaurantbesitzer, die die 15% charge einfach klammheimlich in die Rechnungsposten mit einbauen (zwischen drin taucht dann mal einfach "bar" auf) mit dem Kalkül, dass der Gast das nicht merkt und nochmals 10% aufrundet. Bei Einheimischen wird auf jeglichen Zuschlag oder auch die mündliche Anweisung "service isnot included" verzichtet!

Weil ich mich ggf. regelmässig mit den Gaunern anlege, zerstöre ich dann -zum Ärger meiner Mitgäste - permanent die "Atmosphäre" des Abends. Aber genau darauf spekulieren die Abzocker (nur kein Stress machen, ist doch ein Abendessen). Aber trotz Abendessen habe ich das Recht auf faire Behandlung, oder? Wenn die mehr Umsatz brauchen, sollen sie die Preise erhöhen, ganz einfach - aber keine Unterschiede Ausländer-Einheimische.

Noch eine Andektote aus Deutschland: hier wird man durch das neben den Gast hinstehen beim Abrechnen im Restaurant regelsrecht unter Druck gesetzt, Trinkgeld zu geben. Und wenn es augenscheinlich zu wenig war gibt's nicht mal ein "Danke" oder "auf Wiedersehen" denn "Gäste die nicht tippen brauche wir hier nicht"..... Story: Mittagspause in süddeutscher Kleinstadt, Frau aus Finnland und Holland essen in Szene Cafe 1 Suppe und 1 Sandwich, 2 Mineralwasser. Rechnung 11,40 EUR - weil in den genannten Heimatländern es nicht üblich ist, den Gesamtbetrag zu nennen, lassen sich die Damen auf 15 EUR rausgeben. "Leider" gramt die Bedienung genervt minutenlang in der Geldbörse für die 3 EUR und speziell für die 60 Zent. Zum Schluss sagt die Bedienung "13 stimmt schon so, gell?":eek:

Skandal!!

Leider war ich nicht dabei aber die Dame hätte ich so rund gemacht, dass sie heulend davon gelaufen wäre, da könnt ihr sicher sein! Der Gast macht der Trinkgeld nicht die Bedienung!
 
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SleepOverGreenland

Megaposter
09.03.2009
20.493
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FRA/QKL
Was mich in den USA am meisten gestört hat ist die gratuity fee bei (je nach Restaurant) 6 oder mehr Personen pro "party". Die wurde (meist so 18%) "for my convenience" automatisch auf die Rechnung geschlagen, womit das Trinkgeld abgegolten war. Dies führte dann dazu, dass die Kellner wussten, okay, das Trinkgeld ist sicher. Dementsprechend minimal fiel leider auch der Service aus. Habe ich mehrere Male so erlebt, dass die Kellner sehr genau wissen, ob sie für ihr Trinkgeld arbeiten müssen oder nicht. Natürlich hätte ich für sehr guten Service auch noch mehr als die gratuity fee gegeben, aber meistens war der service dann so mies, dass ich eigentlich eher unter 15% gegeben hätte.
In Miami Beach und auch in Bereichen von Orlando werden diese 18-21% schon ab einer Person aufgeschlagen. :eek: Dementsprechend reduziert fällt dann auch der Service aus.

Hat mich ziemlich geärgert, da ich üblicherweise in USA nach eigenem Ermessen zwischen 15 und 20% gebe. In einem längeren Gespräch mit einem der Kellner hat dieser mir dann allerdings erklärt, dass die Trinkgeldausfallrate (gar nichts, oder gerade mal die Cent zum nächsten Dollar aufgerundet) durch Touristen bei über 50% lag. Wenn das stimmt, dann kann ich es sogar ein bisschen verstehen, gutheißen mag ich es immer noch nicht. Und der Service sollte immer noch top sein.

Bei den grösseren Gruppen kann ich den automatischen Aufschlag eher verstehen, dann oft müssen Tische zusammengestellt werden und Gedecke neu ausgerichtet werden. Der Extraaufwand sollte schon entsprechend honoriert werden.