Frage zu Urlaub im Malariagebiet

ANZEIGE
S

szg

Guest
ANZEIGE
Habe mal eine Frage zu Malaria:

Welche Prophylaxe ist die Richtige, wenn ich in einem Malariagebiet Urlaub mache ? Ich hörte von der Chemoprophylaxe, die auf medikamentösen Schutzmaßnahmen passiert und die den Erreger abtötet. Es gibt aber derzeitig noch keinen 100%igen medikamentösen Malariaschutz.

Reicht ein Notfallmedikament (z.B. Mefloquin) aus ?
 

waveland

Erfahrenes Mitglied
10.03.2009
408
13
travelscapes.org
Das hängt natürlich vom genauen Reisegebiet ab, auch von der Reiseart (z.B. Trekking) etc.

Für einen schnellen Überblick empfiehlt sich:
Fit for Travel - Startseite

Ich würde bei einer Reise in eine gefährdete Region aber zumindest den Hausarzt befragen und/oder mich bei einem Tropeninstitut genauer erkundigen.
 
J

JNBHEL

Guest
Einen Hausarzt wuerde ich dazu besser nicht befragen. Tropenmedizinische Institute sind in Deutschland noch die beste Info-quelle. V.a. deshalb weil die eventuelle Prophylaxe vom Reiseort, Dauer der Reise, Jahreszeit, etc. abhaengt und dann auch entsprechend medikamentiert werden sollte.

Das hängt natürlich vom genauen Reisegebiet ab, auch von der Reiseart (z.B. Trekking) etc.

Für einen schnellen Überblick empfiehlt sich:
Fit for Travel - Startseite

Ich würde bei einer Reise in eine gefährdete Region aber zumindest den Hausarzt befragen und/oder mich bei einem Tropeninstitut genauer erkundigen.
 

mumielein

Gründungsmitglied
06.03.2009
4.152
0
Dorf bei NUE
Malaria Prophylaxe Medikamente, Forschung an Malaria Impfstoff
http://www.dtg.org/uploads/media/Malariakarte_2009_01.pdf

Mit Lariam hatte ich Nebenwirkungen, außerdem muß man es sehr lange nehmen.
Malarone hatte ich keine Probleme und man nimmt es nur sehr kurzfristig und nicht so häufig.

Eingenommen habe ich wirklich nur in den Hochrisikogebieten, siehe Karten. In anderen Gebieten einfach Vorsicht walten lassen und Medikament für Krankheitsfall dabei gehabt.

Allgemein gilt, Malariagebiete und vor allem die jeweiligen Medikamentenempfehlungen auf Grund von Resistenzen wechseln. Im Zweifel immer im Bernhard Nocht Institut nachfragen (o.ä.).

Elly hatte was erwähnt, daß man ein handelsübliches Schmerzmittel (Wirkstoff hat mein Hirn grad versiebt) prophylaktisch verwenden kann.
 

waveland

Erfahrenes Mitglied
10.03.2009
408
13
travelscapes.org
Mit Lariam hatte ich Nebenwirkungen, außerdem muß man es sehr lange nehmen.
Malarone hatte ich keine Probleme und man nimmt es nur sehr kurzfristig und nicht so häufig.

Eingenommen habe ich wirklich nur in den Hochrisikogebieten, siehe Karten. In anderen Gebieten einfach Vorsicht walten lassen und Medikament für Krankheitsfall dabei gehabt.

Mit Lariam hatte ich früher auch Nebenwirkungen, das würde ich auch nicht mehr einnehmen. Ein Standby-Medikament würde ich eigentlich auch nur mitnehmen, wenn ich irgendwo bin, wo keine halbwegs adäquate ärztliche Versorgung gewährleistet ist. Nach z.B. Thailand, Malaysia oder Mexiko würde ich nichts mitnehmen, aber vielleicht sollte man das überdenken. :sick:
 

FLYGVA

"Ich muss meinen Status verteidigen!"
09.03.2009
1.826
134
DUS
www.hotels-and-travel.de
Lariam kann auch ich nicht wirklich empfehlen. Die Nebenwirkungen wie Probleme mit dem Stoffwechsel, Müdigkeit, etc sind eher noch die harmlosen. Zudem ist die lange Einnahmedauer wenig praktikabel.

Ich habe seitdem eigentlich nur noch Stand By Medikamente dabei gehabt und verzichtet seit 2006 komplett darauf, wenn ich nach Thailand oder Malaysia fahre.

Zwei befreundete Apotheker rieten mir vor einiger Zeit auch zu Malarone.

Hausärzte, die nicht auch häufig in diese Gegenden reisen, haben m.E. nicht wirklich Ahnung.
 

rorschi

Erfahrenes Mitglied
09.03.2009
9.835
2.785
ZRH / MUC / VIE
Lariam habe ich letztmals 2004 eingenommen, als ich in Kamerun war. Ich wäre aber dankend bereit, darauf zu verzichten, wenn es etwas verträglicheres gibt. Ansonsten habe ich nur an Abenden eine Tablette eingenommen, wenn ich Tags darauf frei hatte…

Da das Malariarisiko und die Art der Krankheit nach Zielort unterschiedlich sind, kommt vor einem Besuch in einem Risikoland wirklich nur das Aufsuchen eines Tropenarztes resp. Tropeninstituts in Frage - Adresse siehe im handelsüblichen Telefonbuch. Dort wird man richtig beraten und kann auch die Prophylaxe bestimmen, die am besten geeignet ist. Zudem kann man gleich alle anderen Impfungen auffrischen (v.a. Gelbfieber etc.).
 

Iberworld

...liebt fliegen
18.04.2009
1.974
1
EDCJ
www.ich-liebe-fliegen.de
Lariam hab ich 2005 einmal genommen, die Nebenwirkungen waren schon heftig, grad die Müdigkeit. Und was man auch sonst davon liest, ist eher erschreckend. Würde es wirklich nur noch im Notfall nehmen. Damals hab ich es vom Hausarzt verschrieben bekommen, danach hab ich mir dann aber lieber die Mühe gemacht und bin nach HH zum Tropeninstitut gefahren um mich beraten zu lassen.

Da ich meist nur sehr kurz mal in Risikogebieten bin, wie letztes Jahr auf Hainan, verzichte ich ganz auf Prophylaxe oder Standby, wenn ich Malaria bekomme, bin ich wieder zu hause und kann ins Tropeninstitut. (Was ich nach hohem Fieber eine Woche nach China allerdings auch nicht getan habe :censored: ) Mir sind die Mittel einfach zu teuer, dafür, dass sie im Schrank verrotten. Auch wenn einem die Gesundheit das Wert sein sollte.

Das Antibiotikum Doxycyclin kann man wohl auch als Prophylaxe nehmen, je nach Ort.
 

kingair9

Megaposter
18.03.2009
22.381
763
Unter TABUM und in BNJ
Das Antibiotikum Doxycyclin kann man wohl auch als Prophylaxe nehmen, je nach Ort.

Ich habe 96-99 als Produktmanager für den Wirkstoff Doycyclin HCl gearbeitet und kenne mich mit dem Zeug entsprechend (so weit es mein altes Hirn noch hergibt) ein bißchen aus.

Die WHO und einige Länder nennen es tatsächlich - so what? Doxy ist in keiner Pharmacopoe der Welt (das sind die Standardwerke über Wirkstoffe) in seiner Wirksamkeit zur Vermeidung von Malaria eindeutig erwähnt, es ist nicht auf diese Indikation klinisch getestet und auch nicht auf diese Indikation zugelassen. Und letztendlich zählt nur das, wenn man sich darauf verlassen will.

Fazit: Mag sein - bewiesen ist es nicht!
 

Iberworld

...liebt fliegen
18.04.2009
1.974
1
EDCJ
www.ich-liebe-fliegen.de
Und andere Frage, ob man Antibiotika überhaupt nehmen sollte. Denke die werden eh viel zu oft genommen und wenn man sie braucht, wirken sie nicht mehr.

Andererseits bevor ich Lariam (oder andere) mit heftigen Nebenwirkungen einnehme...

Am besten Expositionsprophylaxe, die schützt auch vor Denque und anderen so übertragbaren Krankheiten. Aber auch da bin ich zu inkonsequent und nachlässig geworden.
 

kingair9

Megaposter
18.03.2009
22.381
763
Unter TABUM und in BNJ
Und andere Frage, ob man Antibiotika überhaupt nehmen sollte. Denke die werden eh viel zu oft genommen und wenn man sie braucht, wirken sie nicht mehr.

Ja, das kannst Du getrost so sagen. Zu meinem Aufgabengebiet als Produktmanager gehörte auch Vancomycin, welches bis heute als Mittel der letzten Wahl gilt. Wenn Vanco nicht mehr anschlägt bis Du idR tot.

Und das nur, weil alle anderen Antibiotika kaum oder gar nicht mehr anschlagen. Wir haben alleine in D JEDES JAHR über 100.000 Fälle der Immunität (=wirkt nicht mehr) bei den Tetracyclinen, die hauptsächlich durch Einsatz dieser Mittel in der Tierzucht ausgelöst werden. Besonders schlimm sind Scampis aus Zucht - egal ob Asien oder Mittel-/Südamerika. Die bekommen die "Kuchen", also den Fermentkuchen dieser Antibiotika bei der Herstellung als HAUPTMAHLZEIT bei der Zucht!

Finger weg!
 
J

JNBHEL

Guest
Und andere Frage, ob man Antibiotika überhaupt nehmen sollte...

Andererseits bevor ich Lariam (oder andere) mit heftigen Nebenwirkungen einnehme...

Am besten Expositionsprophylaxe, die schützt auch vor Denque und anderen so übertragbaren Krankheiten. Aber auch da bin ich zu inkonsequent und nachlässig geworden.

Also, so mal als Betroffener (Kamerun, Mozambique, Zambia, Laos, etc.): Ich hatte meine Anfaelle (meistens Malaria tertiana und Malaria quartana, einmal auch tropica (Mozambique)). Tertiana & quartana werden mit einem mix behandelt, und bei einem normalernaehrten Mitteleuropaer mit normaler aerztlicher Versorgung (d.h. vom jemandem der etwas mehr davon versteht als ein Hausarzt) sollte die Sache wenn sie einmal diagnostiziert wurde auch ohne weitere Komplikationen ablaufen. Tropica ist was anderes und braucht unbedingt fachliche Versorgung (teilweise stationaer). Frueher gab's da Lariam aber nachdem heute Lariam als Propylaxe wie Smarties verschreiben wird gibt's z. T. Probleme mit den Resistenzen. Lariam hat z. T. auch ueble Nebenwirkungen. Es gibt heute einige andere Medikamente, die aber nur zur Behandlung und Nachversorgung benutzt werden (sollten!).

Wer will kann folgendes tun:

Reiseort, -zeit, dauer mit einem kompetenten Institut abklaeren (das ist nicht der Hausarzt, es sei den der Hausarzt sitzt eh schon in Jaunde...)
Generelle Spielregeln: gegen Abend / Daemmerung lange Klamotten, Repellent, Gin Tonic, Cohibas, und was auch immer die Mistweiber davon abhaelt zu stechen... Schlafen unterm Sternenzelt mit dem Moskitonetz dazwischen (uebrigens kann man sich heute schon die Klamotten praeparieren lassen).
Falls Grippe-aehnliche Symptome auftreten zum Doktor, dem sagen dass man eine Malaria vermutet, und einen 'Finger' nehmen lassen. Nach dem Labor weiss man dan Bescheid und dann kann man behandeln.
Man kriegt die Plasmodien heute auch wieder aus der Leber raus. Also keine Ausrede wenn der gute Hausarzt meint, dass die Leberwerte etwas zu hoch seien. Das liegt dann eher am Gin Tonic. :D

Und nein, ich bin kein Arzt.

JNBHEL