Ausreise aus Jordanien mit Umstieg in Amman

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jodost

Erfahrenes Mitglied
23.10.2011
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CGN
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Ein Flug mit Royal Jordanien von Aqaba nach Frankfurt mit Zwischenhalt in Amman. Weil Gepäckhandling, Sicherheitskontrollen und Immigrationschalter-bei-domestic-Flügen ganz anders sind als bei uns, habe ich das mal niedergeschrieben :)

Der Plan: Sa abend 22.10-23.00 AQJ - AMM, Gepäck direkt bis FRA durchchecken, und dann die Nacht in der Crown Lounge in AMM verbringen (da gibt's laut Vorab-Recherche Betten und Duschen), Sonntag vormittag 09.45 - 13.30 Uhr dann AMM - FRA. Bessere Flugzeiten gab es nicht, mit dem Taxi in die Stadt rein, um 5 Std. im Hotel zu schlafen, erschien uns auch nicht sinnvoll und auf die Idee mit einem Hotel am Flughafen sind wir erst im Nachhinein gekommen :doh:

Checkin in Aqaba: Für den Flug AQJ-AMM gar kein Problem, ging problemlos, der Flughafen ist ohnehin nicht besonders groß (eine Handvoll CheckIn-Schalter, zwei Gates). Der CheckIn für den Flug nach Frankfurt aber und/oder das Durchchecken des Gepäcks sei nicht möglich (ich glaube, das war eher eine Frage des Wollens). Ungewöhnlich: Auf dem Weg zum Gate gab es dann eine "optionale Sicherheitskontrolle und Ausreise" (wären wir schon bis Frankfurt durchgecheckt, dann hätte jemand unser Handgepäck durchleuchtet und uns einen Ausreisestempel in den Pass gesetzt). Da wir aber nur auf einem domestic Flug waren, gab's weder noch, eine einfache Sicherheitskontrolle für das gesamte Gepäck gab es ohnehin schon beim Betreten des Terminals.

Ankunft in Amman: Auch dieser Flughafen hat keine Trennung zwischen internationalen und domestic Flügen. Wir kommen an der gleichen Stelle raus, an der wir auch eine Woche vorher bei der Ankunft in Jordanien waren und müssen erstmal durch die Immigration ... die für uns aber nur ein kurzer Pass-Check ist, denn wir sind ja gar nicht ausgereist. Dann das Gepäck in Empfang nehmen und lästigerweise nochmal durch den Zoll und dann einmal über die Straße drüber zum richtigen Terminal.

Zunächst unser Glück im sehr chicen CrownClass-CheckIn probiert (gilt ja dank oneworld auch für airberlin-Status-Paxe): Nein, wir wären viel zu früh dran, für den 9.45 Uhr-Flug kann er uns uns erst vier Stunden vorher einchecken, wir müssten also noch knapp 6 Stunden warten. Nach vielem Überlegen mit dem netten Mitarbeiter keine Lösung - selbst mit WebCheckin (der geht ja schon 24 Std. vorher) hätte ich zwar eine Bordkarte und er würde mich damit auch reinlassen, aber wir hätten immer noch unser Gepäck...

Nächster Versuch im "normalen" Terminal: Erstmal mit dem kompletten Gepäck wieder durch die völlig wirkungslose Sicherheitskontrolle: 3 Gepäckstücke wurden per Aufkleber für die Nachkontrolle markiert, ein Aufkleber wurde übersehen (d.h. ein Gepäckstück gar nicht weiter gecheckt) und bei den anderen beiden ein bisschen Smalltalk über den Inhalt, wobei nicht mal 10% des Inhaltes sichtbar waren und der kontrollierende Mitarbeiter ja gar nicht weiss, was seine Durchleuchte-Kollegen veranlasst hat, das Gepäck zu markieren. Naja, egal: Auch Messer und Werkzeuge (Schraubenzieher) stören hier niemanden, und für einen domestic flight gäbe es danach auch keine sep. Handgepäck-Kontrolle mehr ... und trotzdem fühlt man sich nicht weniger sicher.

Im normalen Terminal dann erstmal SelfCheckin am Automaten gemacht, um der "Sie können erst vier Std. vorher einchecken"-Aussage zu entgehen (CheckIn klappt, Bordkartendruck nicht), und dann zum Baggage DropOff: Gleiche Aussage. Richtig wäre gewesen, wenn der Mitarbeiter in AQJ das Gepäck bereits durchgecheckt und uns beide Bordkarten gegeben hätte (ach nee ... genau darum hatten wir ihn gebeten) und wir dann in AQJ auch schon den Ausreisestempel bekommen hätten (und hier bei der Immigration nach der Landung einfach als Transit-Pax durchgelaufen wären) und dann könnten wir hier in diesem Terminal dann direkt weiter Richtung Lounge/Gate. Jetzt aber wiederholt der Mann auch nur gebetsmühlenartig "no checkin before 6 am" ... aber wir sind doch schon längst eingecheckt, wir wollen doch nur unser Gepäck loswerden! Es wird der Supervisor geholt, ich erkläre ihm nochmal die Situation (10 Stunden Aufenthalt, die wir in der Lounge verbringen wollen; der Kollege in AQJ hat es nicht hinbekommen, das Gepäck durchzuchecken, darum würden wir das jetzt gerne loswerden), doch auch er verneint, das sei nicht möglich.

Ein Blick durch das Terminal - es gibt keine Gastronomie, wo man die Zeit überbrücken könnte, es gibt keine Bänke, auf denen man schlafen kann, wir können froh sein, überhaupt irgendwo zwei Stühle zu finden, und es gibt auch scheinbar keine Schliessfächer, um die 50kg Gepäck loszuwerden und sich woanders die Zeit zu überbrücken ... in der Verzweiflung wird die ich-bin-Status-Pax-Karte ausgespielt, obwohl das eigentlich nicht meine Art ist: Also nochmal in bösem Tonfall gefragt, ob das sein Ernst ist, dass wir hier auf dem Fußboden fünf Stunden auf unserem Gepäck hocken sollen, obwohl es eine Lounge gibt, in die wir Zugang haben. Es folgt ein Telefonanruf, ein Kopfnicken und auf einmal geht alles sehr schnell, Bordkarte gedruckt, Gepäck abgegeben, und schon sind wir auf dem Weg zur Ausreise-Passkontrolle. Ich weiss nicht so recht, ob ich mich freuen soll (dass man es doch möglich gemacht hat) oder ärgern (dass man uns ernsthaft grundlos fünf Stunden auf dem Boden hätte sitzen lassen, wenn ich nicht so hartnäckig gewesen wäre)

Es folgen ein paar Stunden in der Lounge: Optisch ganz nett, für diese Flughafengröße eine ganz brauchbare Essensauswahl, es gibt einen Billard-Raum und (leider grösstenteils schon verschlissene/defekte) Einzeltische mit Video-on-demand-Fernsehern. Von ca. 2 bis ca. 6 Uhr wird das Licht gedimmt, ab 7 Uhr aber ist die Ruhe vorbei (Lärm von unten, außerdem ständige Lautsprecherdurchsagen). Die Dusche gewinnt keinen Preis, ist aber in Ordnung, mit 15 US-$ aber m.E. unverschämt teuer. Betten gibt's ab 50 US-$, die habe ich nicht getestet. Der männliche Loungedrachen ist sehr nett und hat auch seine Gäste und deren Flüge genau im Kopf, d.h. hätte uns bei Bedarf wahrscheinlich auch rechtzeitig geweckt.
 
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