Ich war Anfang diesen Jahres beim Ice Festival. Es ist definitiv sehenswert. Hier mal meine Eindrücke und Tipps:
Anreise
Ab Peking mit dem Flugzeug, mehrfach täglich. Falls Du international anreist lohnt es sich preislich oftmals auf getrennten Tickets zu buchen. Hierzu empfehlen sich ctrip.com oder auch elong.net.
Eine Bahnanreise ab Peking wäre auch möglich, mir persönlich mit über 8 Std. für 1200 km aber zu lang. Von anderen Großstädten im Nordosten Chinas aber sicherlich überlegenswert. Seit der Eröffnung der Schnellzugstrecke von Dalian nach Harbin haben sich die Reisezeiten enorm verkürzt:
Dalian-Harbin: 5.5 Std. für >900km
Shenyang-Harbin: 3 Std. für >500km
Changchun-Harbin: 1.5 Std. für 240km
Hotel
Es gibt nur wenige Hotels mit westlichem Standard. Diese als auch alle chinesischen Hotels verlangen während des Festivals Preise jenseits von gut und böse. Zu nennen sind das Holiday Inn und das Best Western in zentraler Lage, das Shangri-La direkt am Fluß, sowie das nicht zentral gelegene Sofitel. Zur Qualität kann ich nichts sagen, da ich im Gfour Holiday Hotel für RMB 350 übernachtet habe.
Kleidung
Warm anziehen
. Mindestens zwei paar lange Unterhosen, mehrere paar Socken und dicke Handschuhe. Auf dem Festivalgelände gibt es beheizte Hütten mit Cafes, KFC, etc. wo man sich aufwärmen kann. Mit jeder Aufwärmphase verringert sich aber die Zeit die man es draußen aushält, zumindest ist dies meine Erfahrung.
Ice Festival
Das Ice Festival befindet sich auf der anderen Seite des Flusses. Hinfahrt am besten mit einem Taxi zu Taximeterpreisen. Der Eintritt betrug in der letzten Saison RMB 300. Wer vormittags kommt zahlt nur RMB 100, dies ist aber nicht empfehlenswert, da die Eisskulpturen nur im Dunkeln wenn sie beleuchtet sind richtig schön sind. Nach Verlassen des Festivals ist es so gut wie unmöglich ein Taxi zu finden. Man wird aber von diversen Leuten angesprochen und kann in einem Minibus als Sammeltaxi in die Stadt gefahren werden. Handeln nicht vergessen!
Harbin
In Harbin selbst hat man schnell alles gesehen. Der Architektur ist ihr russischer Einfluss unverkennbar. Es gibt eine nette Fußgängerzone zum Fluß hin. Ebenso eine Kirche, was recht selten in China ist. Betreten habe ich sie nicht, da sich lt. Kollegen der Eintritt nicht lohnt. Sie soll innen recht schlicht und heruntergekommen sein. Es gibt eine Underground-Shoppingstreet in der man alles Nützliche und Unnütze was China zu bieten hat kaufen kann. Etwas außerhalb gibt es noch einen Tigerpark, in dem man vom lebenden Huhn bis zur Kuh alles kaufen und den Tieren zum Fraß vorwerfen kann. Bin ich allerdings nicht gewesen.
Kulinarisch ist Harbin für die Harbin-Wurst berühmt. Durch den russischen Einfluss ist sie ist herzhafter als übliche chinesische Wurst, die sonst auch gerne mal süß ist. Sonst gibt es einige russische Restaurants in der Stadt. Nachts kann man dann in russischen Clubs Wodka trinken.
Umgebung
Was kann man sonst noch machen wenn man schonmal in Nordostchina ist? Nicht viel, erst recht nicht im Winter. Changchun soll noch häßlicher sein als Shenyang. In Shenyang gibt es eine Verbotene Stadt die kleiner, aber älter als in Peking ist. Dalian macht im Winter auch nicht wirklich Laune. Einzig der ChangBaiShan, der Himmelssee an der Grenze zu Nordkorea soll im Winter auch sehr schön sein. Beim Wetter braucht man allerdings viel Glück, da es häufig sehr schlechtes Wetter und entsprechende Sicht hat.
Bilder
Ice Festival
Zeitvertreib auf zugefrorenem Fluß
Harbin Bierkutsche
Harbin Kirche