Vielfliegen macht krank und einsam

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thbe

Erfahrenes Mitglied
27.06.2013
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9.243

Luftikus

Megaposter
08.01.2010
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7.211
irdisch
Viele Vielflieger scheinen mir, egal in welcher Zeitzone und auch direkt auf dem Flug, einfach durchzuarbeiten, notfalls aufgeputscht mit Medikamenten. Es ist klar, dass sich das körperlich rächt. Die Idee, aus dem Flugzeug "voll fit" in die Besprechung zu gehen, weil man ja nach der Business Class so "erholt" ist, habe ich noch nie verstanden, auch wenn ich es manchmal mache. Man braucht Schlaf, frische Luft und vollwertiges Essen.
 
A

Anonym50936

Guest
Na da bin ich ja mal gespannt, ich bin jetzt gerade mit meinem dualen Studium fertiggeworden und habe bald meine erste Geschäftsreise nach Malaysia, dann geht das Ganze bei mir schon mit 21 Jahren los. Das würde ja bedeuten, dass ich mit Depressionen in 30 Jahren sterben werde. Bin mal gespannt.
 

Tough_Viking

Aktives Mitglied
18.07.2014
125
0
BMA
Die "Business-Elite" leidet sicher an den in der Studie ermittelten Problemen. Aber das Reisen als Hauptursache zu sehen, erachte ich für falsch.

Ich sehe es an vielen Freunden und mir: Morgens bereits vor sechs die ersten eMails an Kollegen, Geschäftspartner und Kunden und meist erst nach 1 Uhr in der Nacht das letzte Mal die Mails checken und ggf nochmal antworten. Zwischen 5/6 Uhr in der Früh und 12/1 Uhr nachts unzählige Meetings, Telefonate, Arbeit am Schreibtisch unter Hochdruck usw. Das schlaucht auch schon ohne fliegen. Das Fliegen entspannt mich sehr, denn so hat man wenigstens mal etwas mehr Pause oder kann sich alleine auf die Arbeit konzentrieren.

Und je mehr Verantwortung man dann übertragen bekommt, desto mehr steigt dann noch der Druck, denn man hat ja noch Verantwortung für Zahlen und Mitarbeiter....also belastet nach meiner Meinung der Job deutlich mehr als das Reisen!
 
A

Anonym50936

Guest
Das heißt, du siehst eine Korrelation zwischen Vielfliegen, beruflicher Strebsamkeit und sozialem Rang?
 

Luftikus

Megaposter
08.01.2010
21.698
7.211
irdisch
Die Scheidungsrate bei Road Warriors ist wahrscheinlich auch höher. Das Fliegen ist nur ein Teil des Problems. Die Abwesenheit und Trennung sind schwierig für Partnerschaften und gesunden Lebenswandel.
 

SuperConnie

Erfahrenes Mitglied
18.10.2011
5.018
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Nordpfalz
Ob es nun am Fliegen liegt? Gestern von einer Studie gehört, wonach diejenigen, die um einiges länger als 40 Std. wöchentlich arbeiten, ein deutlich erhöhtes Schlaganfallrisiko haben.

Muss sagen, dass ich das Glück hatte und noch habe, nur selten im Flugzeug arbeiten zu müssen. (Dafür reicht entweder die Zeit vor dem Flug oder aber danach im Hotel, wenn es denn keine Privatreisen sind.)
 

TRacer70

Erfahrenes Mitglied
27.09.2012
779
1
FKB
Also ich empfinde die Fliegerei nicht als besonders belastend, weder körperlich noch beziehungstechnisch. Wenn man eine Woche (oder selten mal 2) weg ist, freut man sich wieder auf zuhause und umgekehrt (ich könnte aber auch keine Frau brauchen, die bei so etwas tilt). Der einzige körperliche Effekt, den ich als unangenehm empfinde, ist der Schlafmangel bei Nachtflügen. Das ist einen Tag später dann aber auch wieder OK.

Allerdings treffe ich auf den Reisen jetzt auch nicht 3 mal am Tag Millionenentscheidungen und was die Studien-Ersteller unter "unablässig durch die Welt jetten" genau verstehen, erschließt sich mir auch nicht ganz.
 

chillhumter

Erfahrenes Mitglied
16.11.2014
4.785
2
DUS/BKK/MNL
Ich sehe es an vielen Freunden und mir: Morgens bereits vor sechs die ersten eMails an Kollegen, Geschäftspartner und Kunden und meist erst nach 1 Uhr in der Nacht das letzte Mal die Mails checken und ggf nochmal antworten. Zwischen 5/6 Uhr in der Früh und 12/1 Uhr nachts unzählige Meetings, Telefonate, Arbeit am Schreibtisch unter Hochdruck usw. Das schlaucht auch schon ohne fliegen.

Und je mehr Verantwortung man dann übertragen bekommt, desto mehr steigt dann noch der Druck, denn man hat ja noch Verantwortung für Zahlen und Mitarbeiter....also belastet nach meiner Meinung der Job deutlich mehr als das Reisen!

Hab ich noch nie verstanden - warum macht man sowas ?
Kann man wirklich so krankhaft geil hinter dem Geld her sein und sich damit kaputt machen ?
Der Zwang nach sozialer Anerkennung von Leuten die man nicht mal mag ?
 

stepfel1

Erfahrenes Mitglied
06.01.2012
1.115
168
BER
Hab ich noch nie verstanden - warum macht man sowas ?
Kann man wirklich so krankhaft geil hinter dem Geld her sein und sich damit kaputt machen ?
Der Zwang nach sozialer Anerkennung von Leuten die man nicht mal mag ?

Dafür gibt es viele Gründe. Ein wichtiger ist sicher das Umfeld: Es gibt einfach viele (in meinem Umfeld) Firmen, bei denen das üblich ist. Und wenn es "alle machen", macht man aus Gewohnheit selber mit. Das schleicht sich auch ein und wird mit der Zeit immer mehr.
Zum anderen ist es das innere Gefühl bei vielen Menschen. Manchmal das Gefühl nicht zu genügen (ständig steigende Anforderungen durch den AG unterstützen das), manchmal das Gefühl nur im Beruf Anerkennung zu finden (privat läuft es ja dann oft nicht so gut). Oder als Manager Vorbild sein zu müssen. Oder bei Managern Kontrollsucht. Und und...
Den Weg zum Therapeuthen finden viele nicht oder zu spät, viel Alkohol auf Reisen und fehlende Regelmäßigkeit im Tagesablauf tun ein übriges, Ergebnis siehe oben.
 
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Reaktionen: economyflieger

rorschi

Erfahrenes Mitglied
09.03.2009
9.842
2.802
ZRH / MUC / VIE
Und je mehr Verantwortung man dann übertragen bekommt, desto mehr steigt dann noch der Druck, denn man hat ja noch Verantwortung für Zahlen und Mitarbeiter....also belastet nach meiner Meinung der Job deutlich mehr als das Reisen!

Man kann sich auch gegen eine solche "Karriere" (in Gäsenfüßchen) entscheiden, 40-45 Stunden/Woche arbeiten, gut verdienen und ein Privatleben haben.
 

Tough_Viking

Aktives Mitglied
18.07.2014
125
0
BMA
Hab ich noch nie verstanden - warum macht man sowas ?
Kann man wirklich so krankhaft geil hinter dem Geld her sein und sich damit kaputt machen ?
Der Zwang nach sozialer Anerkennung von Leuten die man nicht mal mag ?

Für viele Menschen kann Geld immer eine Motivation sein, "krankhaft" viel zu arbeiten, aber ich nicht Wenige "rutschen" da auch einfach rein. Man arbeitet immer mehr und immer mehr und man findet nicht den Ausstieg. Ich kenne kaum jemanden, der so viel arbeitet und es von Anfang an vor hatte, sondern es hat sich so ergeben.

Hinzu kommt dann noch, dass man sich schnell an Standards gewöhnt und sei es eben so viel zu arbeiten oder auch immer mehr Geld zu benötigen...
 

on_tour

Erfahrenes Mitglied
01.08.2010
8.588
1.217
Also ich empfinde die Fliegerei nicht als besonders belastend, weder körperlich noch beziehungstechnisch. Wenn man eine Woche (oder selten mal 2) weg ist, freut man sich wieder auf zuhause und umgekehrt (ich könnte aber auch keine Frau brauchen, die bei so etwas tilt). Der einzige körperliche Effekt, den ich als unangenehm empfinde, ist der Schlafmangel bei Nachtflügen. Das ist einen Tag später dann aber auch wieder OK.

...

Das "stimmt" alles, bis zu DEM Tag ...
 

covalin

Erfahrenes Mitglied
03.11.2009
1.474
2
Am Schanzgraben
In der ersten Hälfte seines Lebens ruiniert man seine Gesundheit um viel Geld zu verdienen - in der zweiten Hälfte seines Lebens trägt man das viele Geld zum Onkel Doktor, um wieder seine Gesundheit zu erlangen. (Funktioniert aber meisntens nicht!)
 

GoldenEye

Erfahrenes Mitglied
30.06.2012
13.152
467
Man kann sich auch gegen eine solche "Karriere" (in Gäsenfüßchen) entscheiden, 40-45 Stunden/Woche arbeiten, gut verdienen und ein Privatleben haben.

Schön, wenn man die Möglichkeit hat, gilt aber meist nur für Selbstständige und Freiberufler. Ich denke, Tough Viking hat Recht: Meistens "rutschen" die Leute da rein. Und nein, chilhumter, um "mehr Geld" geht es dabei den Wenigsten. Man will, daß das Projekt gut gemacht wird, man will den Kunden nicht "hängen lassen", man bügelt Fehler von Anderen aus, weil es einem eben nicht "egal" ist, usw. usw..
 

covalin

Erfahrenes Mitglied
03.11.2009
1.474
2
Am Schanzgraben
Für viele Menschen kann Geld immer eine Motivation sein, "krankhaft" viel zu arbeiten, aber ich nicht Wenige "rutschen" da auch einfach rein. Man arbeitet immer mehr und immer mehr und man findet nicht den Ausstieg. Ich kenne kaum jemanden, der so viel arbeitet und es von Anfang an vor hatte, sondern es hat sich so ergeben.

Hinzu kommt dann noch, dass man sich schnell an Standards gewöhnt und sei es eben so viel zu arbeiten oder auch immer mehr Geld zu benötigen...


Ab einem gewissen Gerhalt ist das Geld nicht mehr Motivationsfaktor sondern nurt noch ein Hygienefaktor. Dann spielen ganz andere Aspekte eine entscheidende Rolle und motivieren.
 
Ich bin geschäftlich 21 Jahre und nun privat seit 17 Jahren ständig im Flieger unterwegs. Aber schon zu Berufszeiten
war der Mittwoch der "heilige " Tag an dem ich ab 16h00 keine Termine mehr hatte und mir die Zeit für mich nahm.
Hat sich sehr bewährt. Empfehle ich zur Nachahmung.
Ich meine, dass jeder für sich entscheiden muss, was er sich zumutet. Ich freue mich heute noch fast auf jeden Flug und empfinde dies nicht als Stress. Auch eine Frage der Einstellung..
 

Tough_Viking

Aktives Mitglied
18.07.2014
125
0
BMA
Ab einem gewissen Gerhalt ist das Geld nicht mehr Motivationsfaktor sondern nurt noch ein Hygienefaktor. Dann spielen ganz andere Aspekte eine entscheidende Rolle und motivieren.

Das ist richtig. Ich kenne einige Personen aus dem politischen oder diplomatischen Umfeld. Die arbeiten sehr hart und verdienen bei weitem nicht so viel wie in der privaten Wirtschaft.

An manchen Geschäften für die Privatwirtschaft arbeiten sie Tag und Nacht, aber abkassieren tun dann nur die Manager....

Macht und Einfluss genügt einigen Leuten als "Lohn"
 
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chillhumter

Erfahrenes Mitglied
16.11.2014
4.785
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DUS/BKK/MNL
Ich glaube Du hast nicht verstanden, was ich gesagt habe.

Ich bezog es nicht nur auf Geld.
Wenn etwas nicht fertig wird, dann wird es eben nicht fertig, morgen ist auch noch ein Tag
Und wenn der Kollege seine Arbeit nicht hinbekommt, dann bekommt er sie eben nicht hin
Da rutscht man nicht aus Versehen rein, da ist man selber für verantwortlich

Im übrigen halte ich es so ähnlichwie @Hon Circle LS
Auszeit ja, aber nur an Tagen die mit *g* enden und mittwochs :D