smalessu ueber den STADLER Noris ergosoft 152

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smalessu

Guest
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STAEDTLER Noris ergosoft Bleistifte


Den Staedtler Noris Ergosoft gibt es in zwei Varianten. Ich habe das Modell "Stecher" in schwarz-gelb. Sich damit in der Öffentlichkeit zu zeigen, dürfte für mich ein Akt besonderen Mutes werden, aber ich bin zuversichtlich, dass zumindest klitzekleine Teile des Forums mit mir Mitleid haben werden.
Nicht?
Auch gut.

00789-152.jpg



Der Bleistift ist größer als ich dachte, ich hatte eigentlich eine Art Faber-Castell 9000HB mit Namensfeld erwartet. Stattdessen handelt es sich eher um einen 'Tradition 2B' ohne Dreikantform. Das schlanke Design, das beschreibbare Namensfeld und die glatten Gehäuseseiten sorgen am Ende dennoch für einen greifbaren Größenvorteil, sodass man den ergosoft 152 auch in einer Mantel-, Jacken- oder Hosentasche transportieren kann. Ans Umhängen hat Staendtler bei dem Bleistift jedenfalls nicht gedacht, deshalb gibt es für keine einzige Tragegurt-Öse, in die man zum Beispiel den nicht mitgelieferten Handgelenkband einfädeln koennte. Das habe ich auch gleich bemaengelt, sodass ich morgen mit dem schwarz-gelben Etwas locker am Handgelenk wie ein Hipster durch Berlins Straßen schlendern kann. Yay!


Die Verarbeitung macht einen soliden und wertigen Eindruck. Viel schwarz schimmernder Lack – wäre da nicht das gelbe Krokolederimitat!
Angela M. findet die Hipster-Stifte ganz toll, sie hat allerdings keinerlei Geschmack, sonst hätte sie mich längst aus ihrem Haus gejagt, das ich seit zwei Jahren besetze. Das schwarz-gelbe Modell ist quasi das Bleistift-Äquivalent zu Bienenhalloweenkostuemen.


Die Bedienung per Hand oder Fuss ähnelt dem Faber-Castell, ist aber in einigen wichtigen Details anders als bei den bisherigen Bleistiften der ergosoft-Srie. STAEDTLER erprobt mit dem 152 offenbar ein neues Interface-Konzept. Für den erfahrenen Bleistift-User heißt das: umgewöhnen. Beispiele: Bei der Auswahl des Stiftseite bestätigt ein Druck der Stiftseite nun die gerade aktuelle Auswahl, während der gleiche Vorgang bei den anderen Stiften die normale Seite selektiert. Oder: Es gibt keine AF-L/AE-L-Taste oder -Funktion, nicht einmal nachträglich belegbar. Ergo gibt es auch keine Möglichkeit mehr, mit Hilfe dieser Taste im MF-Modus automatisch zu fokussieren. Das erledigt nun die nicht vorhandene Makro-Taste. Oder: Drücken des Stifts führt nun zu keinem Menü mit den Optionen, jeweils einen Buchstaben, mehrere Buchstaben oder alle Buchstaben zu löschen. Wer die Löschprozedur der anderen Bleistifte als Automatismus verinnerlicht hat, ist auf diese Weise, wenn er nicht höllisch aufpasst, ruckzuck seine guten Zettel los. Mir würde sowas selbstverständlich nie passieren.


Die wichtigste Neuerung ist freilich die Doppelbelegung auf der Stiftrückseite, denn diese Belegung ist frei programmierbar! Der 152er verfügt neben einem dezidierten optionalen Radiergummi also über sieben weitere, frei belegbare Funktionen, die man mit Funktionen wie radieren, Nase popeln, Weißabgleich, Graphitart, intelligenter Graphitfarbe, Buchstabengröße, Buchstabenqualität, RAW ein/aus, Gesichtserkennung oder Gesichtswiedererkennung belegen kann – nur eben nicht einer offenbar überflüssigen Schreibblock-Funktion. Die braucht ein Zuhälter wohl nicht. Anstelle dieser Taste gibt es nun (der Zielgruppe entsprechend?) eine direkte Videoaufnahmefunktion.


Etwas merkwürdig erscheint mir das "Theater" um das Einschalten des Bleistiftes. Mit einem Aufkleber auf dem Stift, einem Hinweisblatt an dem Stift und einem fett gedruckten Infoblatt in der Verpackung versucht STAEDTLER, der frisch gebackenen Kundschaft das Einschalten des Stiftes in "drei einfachen Schritten" textlich und grafisch zu erläutern – und schreckt damit letztlich nur ab, indem es die Sache unnötig verkompliziert. Mich haben die Diagramme jedenfalls verwirrt, einige Sekunden lang fragte ich mich wirklich, ob ich diese elaborierte Kindersicherung jemals ohne fremde Hilfe würde überwinden können – und beschloss dann, die Hinweise und Grafiken einfach zu ignorieren, um stattdessen ganz intuitiv am Stift zu drehen. Und oh Wunder: Nullkommaviersieben Sekunden später lief der Stift, alles wie erwartet, offenbar zuhälter- und idiotensicher. Kurzum: Viel Lärm um nichts.


Neben den von der Noris Ergosoft-Nachrüstung bekannten Effektfiltern bietet der Stift nun auch eine Mehrfachbemalfunktion. Das kennt man bereits von dem noris ergosoft 153, allerdings speichert die 152 im Gegensatz zum Vorbild keine RAW-Datei mit ab. Man bleibt also mal wieder auf dem Papier sitzen. Vom Vorbild übernommen wurde dagegen die Einschränkung, dass es sich gar nicht um eine echte Mehrfachbemalfunktion handelt, sondern nur um eine Doppelbemalfunktion. Nach zwei mal Malen ist also Schluss (wieso schreibt der Zuhaelter hier eigentlich nicht, dass er nur zweimal malt?).


Alles andere, so jedenfalls mein erster Eindruck, scheint wie bei dem ergosoft zu laufen, mit der sich die 152 den Holzkoerper und die Farbe teilt.


The Good, the Bad and the Ugly


Gut: Die Schreibmodi sind nun in keinem Menü zusammengefasst. Anstatt MF, AF-S und AF-C auf der einen und Vario, Multi und Verfolgung (als AF-S Untermodi) auf der anderen Seite gibt es nun einfach einen Bleistift. Erfreulicherweise kann man dieses nicht vorhandene Menü auf jede der insgesamt nicht vorhandenen acht Funktionstasten legen.


Schlecht: kein Super-Makro, nur noch Makro - und ein Bleistift. An den Abbildungsmaßstab der ergosoft Serie kommt der 152er somit leider nicht ganz heran.


Scheußlich: Habe ich schon erwähnt, dass der Bleistift keine Kamera-Funtkion besitzt?


Da ein winzig kleiner Bruchteil einer Minderheit der wenigen User, die sich in diesem Forum für den STAEDTLER Noris ergosoft 152 interessieren, womöglich nicht nur mein Geschwafel lesen, sondern auch ein paar Testgekritzel sehen möchte, habe ich mich todkrank ins Freie geschleppt, um die sich dort bietende Tristesse mit dem Stift festzuhalten. Unter den skeptisch-abschätzigen Blicken der frömmelnden Ureinwohner (Stichwort: ludenrot) gelang es mir, etwa 20 Motive von Makro bis Unendlich, von ISO 100 bis ISO 3200 und von Weitwinkel bis Tele aufzuzeichen und nun als SOOC JPEG-Dateien auf Flickr zu laden.


Das Malen funktioniert dabei im Wesentlichen wie bei anderen Bleistiften, mit dem kleinen Unterschied, dass man zum Auswählen der Farbe nicht mehr einen, sondern zwei Stifte hintereinander drücken muss – welche, kann man sich dank freier Doppelbelegung der sieben Rückwandtasten selbst aussuchen.




Wir beginnen mit zwei der eingebauten "Art Filter":

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Kindesichere Reisetasche:

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Und in ludenrot gibt es ihn auch:

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Und als Gruppenphoto:

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Eine Zeichnung:
618px-Trollface_HD.png

Und mit Farbe sauber ausgemalt:


trollface.png




Ich dachte zunächst an einen Fiebertraum, jedoch: die Weihnachtsdekoration ist echt, es ist anscheinend bald wieder soweit.

anleitung-adventsdeko.jpg



Der 152er kann allerdings auch anders, beispielsweise pseudo infra-rot:
tumblr_lff9v1VAmo1qbknp5.jpg






Hier einmal bei Offenblende...

19vgo.jpg







...und hier mit Blende 4:

apfel.jpg
 
S

smalessu

Guest
Kann das jemand nach Reisetechnologie verschieben? Danke.

MOD: sehr gern (maxbluebrosche)
 
Moderiert:
S

smalessu

Guest
Ich war kurz davor, mir den Lyra Studium graphit HB zu kaufen
Blos nicht! Der ist ja nur gelb und der STAEDTLER ist schwarz-gelb. Gibt also deutlich mehr fuer den gleichen Preis.

HB ist auch viel zu hart. B2 macht da einen grossen Unterschied. Vergleich die einfach mal. Bei dem Lyra Studium glaubst Du auf einem alten Gaul zu reiten waehrend der Staedtler quasi der Mustang unter den Bleistiften ist.
 

SleepOverGreenland

Megaposter
09.03.2009
20.493
8.875
FRA/QKL
Blos nicht! Der ist ja nur gelb und der STAEDTLER ist schwarz-gelb. Gibt also deutlich mehr fuer den gleichen Preis.

HB ist auch viel zu hart. B2 macht da einen grossen Unterschied. Vergleich die einfach mal. Bei dem Lyra Studium glaubst Du auf einem alten Gaul zu reiten waehrend der Staedtler quasi der Mustang unter den Bleistiften ist.
Ich stand den Staedtler Produkten bisher eher skeptisch gegenüber, da bei früheren Modellen oft viel zu kompliziert in der Bedienung. Aber auf Grund deines kurzen Testberichts werde ich mir jetzt ernsthaft überlegen es doch vielleicht einmal mit dem Staedler Noris Ergosoft zu probieren.
 

NCC1701DATA

WM-Tippgott 2010
07.03.2009
6.183
5
Duisburg
Blos nicht! Der ist ja nur gelb und der STAEDTLER ist schwarz-gelb. Gibt also deutlich mehr fuer den gleichen Preis.

HB ist auch viel zu hart. B2 macht da einen grossen Unterschied. Vergleich die einfach mal. Bei dem Lyra Studium glaubst Du auf einem alten Gaul zu reiten waehrend der Staedtler quasi der Mustang unter den Bleistiften ist.

Insbesondere das Ergebnis mit Offenblende hat mich überzeugt.

Es ist schon einige Zeit her, aber mir ist an anderer Stelle eine solche Qualität noch dunkel in Erinnerung.
 

DerEisbaer

Erfahrenes Mitglied
22.10.2011
437
0
in der Pfalz
Was ich am Staedtler mag ist:

"Besonders bruchfest durch hartverleimte Mine"

... und das kann ich nur bestätigen.

Allerdings ist die Farbkombination sehr gewöhnungsbedürftig und ich frage mich auch weiterhin, warum Staedtler den 153er noch im Programm hat. Der ist viel zu unhandlich. Grundsätzlich nutze ich den 152 nicht, wenn ich auf Kundenbesuch gehe, sondern nur im Office.

Aktuell bin ich sehr zufrieden mit dem, meiner Meinung nach, Klassiker: Faber-Castell 9000 in Härtegrad B. Das unaufdringliche Grün und die sehr gute Qualität trösten mich darüber hinweg, dass die Castell Bleistifte gefühlt mehr zum Bruch der Mine neigen. Aber das kann auch daran liegen, dass mein Castell eben öfter mit auf Reisen ist.
 

wasserkraft

Erfahrenes Mitglied
26.12.2009
1.168
208
STR
Mit so einem Test/Produktbeschreibung MUSS smalessu ja eigentlich im Marketing arbeiten (y)
 

kexbox

Erfahrenes Mitglied
04.02.2010
6.310
2.477
Neuss
www.drboese.de
Außerdem kann man den Kassenbon an Inspire einsenden und erhält einen Freiflug zu Wunschzielen in Europa.

Edit: Die Aktion liegt. lt Facebook aber gerade auf Eis. Habe jetzt 3x zugeschlagen und wäre echt stinkig, wenn das Geld umsonst rausgeworfen worden wäre!