Idee: Bausteintarife mit Rabattmöglichkeiten

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ritesa

Erfahrenes Mitglied
14.05.2013
1.471
186
Planet Earth
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Seit einiger Zeit schwirrt mir die Idee von Tarifen mit "Rabattmöglichkeiten" im Kopf rum: Es gibt einen Basistarif, der allerdings durch den Verzicht auf Leistungen reduziert werden kann:

FRA-LHR Eco Oneway 100€

Kein Flughafen-Check-In? - 5€
Kein Aufgabegepäck? - 10€
Keine Bordverpflegung? - 5€
Keine Sitzplatzreservierung? - 5€

Macht 75€ (25% Ersparnis)


FRA-NYC Eco Retour 500€

Kein Flughafen-Check-In? - 10€
Kein Aufgabegepäck? - 20€
Keine Bordverpflegung? - 20€
Keine Sitzplatzreservierung? - 20€

Macht 430€ (14% Ersparnis)


FRA-NYC Biz Retour 2000€

Kein Flughafen-Check-In? - 20€
Kein Aufgabegepäck? - 50€
Keine Bordverpflegung? - 100€
Keine Sitzplatzreservierung? - 30€
Keine Lounge? - 50€

Macht 1750€ (12,5% Ersparnis)


Vorteile sind meiner Meinung nach, dass die Kunden flexibel das für sie passende Angebot wählen können. Gut, das ist bei den ganzen Low-Cost-Airlines und Basistarifen schon jetzt so. Die mögliche Rabattierung scheint mir aber psychologisch viel sinnvoller zu sein, da der Kunde nicht das Gefühl hat draufzuzahlen, sondern sogar Geld sparen zu können!

Mir ist klar dass das Hauptproblem darin liegt, dass der Basistarif dementsprechend höher angesetzt sein müsste und dieser auch der "offizielle" Preis ist, der z.B. in Suchmaschinen auftaucht.

Ich wäre jedoch ein riesen Fan einer Airline, die ein solches Tarifsystem anböte, vor allem wegen der flexiblen Möglichkeiten. Grundsätzlich kann ich nämlich auf alle Extras verzichten, auch in der Business Class - nur die Sitzplatzreservierung würde ich, je nachdem wie viel sie kostet bzw. wie viel ich sparen könnte, eventuell in Anspruch nehmen.

Ich halte das Tarifsystem für fair, transparent und nachhaltig(er als das Bereitstellen von Leistungen, die dann nicht abgerufen werden). Was meint ihr?


P.S. Habe beim Einstellen des Threads vergessen das Thema richtig zu formulieren. Es sollte "Idee: Bausteintarife mit Rabattmöglichkeiten" heißen. Kann das nachträglich angepasst werden?
 
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Wuff

Erfahrenes Mitglied
01.04.2012
3.145
8
HAM/LBC
Kein Flughafen-Check-In? - 5€
Kein Aufgabegepäck? - 10€
Keine Bordverpflegung? - 5€
Keine Sitzplatzreservierung? - 5€

Macht 75€ (25% Ersparnis)
Zusatzvorschlag:
Als Aktionär verzichte ich noch auf den 1 cent Deckungsbeitrag, den du mit deinem Flug beisteuerst. Dann stimmt das auch wieder mit den typischen Angebotspreisen: 74,99€.
 
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Volume

Erfahrenes Mitglied
01.06.2018
9.768
7.142
Da die Airlines am meisten Geld mit Leistungen verdienen, die sie zwar (bisweilen zwangsweise...) verkaufen, aber nicht liefern, werden so "realistische" Tarife niemals kommen.
Von "you get what you pay for" kann man aber als Kunde natürlich mal träumen.
 
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ritesa

Erfahrenes Mitglied
14.05.2013
1.471
186
Planet Earth
Da die Airlines am meisten Geld mit Leistungen verdienen, die sie zwar (bisweilen zwangsweise...) verkaufen, aber nicht liefern, werden so "realistische" Tarife niemals kommen.
Von "you get what you pay for" kann man aber als Kunde natürlich mal träumen.

Ist das nicht bei den LCCs genau so - und sind die nicht wirtschaftlich erfolgreicher?
 
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thorfdbg

Erfahrenes Mitglied
14.10.2010
3.251
403
Seit einiger Zeit schwirrt mir die Idee von Tarifen mit "Rabattmöglichkeiten" im Kopf rum: Es gibt einen Basistarif, der allerdings durch den Verzicht auf Leistungen reduziert werden kann:

FRA-LHR Eco Oneway 100€

Kein Flughafen-Check-In? - 5€
Kein Aufgabegepäck? - 10€
Keine Bordverpflegung? - 5€
Keine Sitzplatzreservierung? - 5€

Macht 75€ (25% Ersparnis)
Falsch herum. Du willst ein Angebotspreis von 39.99€ auf der Webseite haben, damit Online-Suchmaschinen Dich als günstigsten Anbieter finden.

Flugpreis: 39.99€
Eincheckgebühr: 9.99€
Sitzplatz: 14.99€
Gepäck: 19.99€
Verpflegung: 17.99€

Ooops, sind wir da beim Geschäftsmodell von WingDings, FR und Co?

P.S. Habe beim Einstellen des Threads vergessen das Thema richtig zu formulieren. Es sollte "Idee: Bausteintarife mit Rabattmöglichkeiten" heißen. Kann das nachträglich angepasst werden?

Das ist keine *Idee*. Das ist Realität und bedeutet so viel wie "wie überrumpele ich Kunden durch versteckte Kosten", und beweist, dass viele mit elementaren Rechenoperationen überfordert sind.
 

ritesa

Erfahrenes Mitglied
14.05.2013
1.471
186
Planet Earth
Falsch herum. Du willst ein Angebotspreis von 39.99€ auf der Webseite haben, damit Online-Suchmaschinen Dich als günstigsten Anbieter finden.

Flugpreis: 39.99€
Eincheckgebühr: 9.99€
Sitzplatz: 14.99€
Gepäck: 19.99€
Verpflegung: 17.99€

Ooops, sind wir da beim Geschäftsmodell von WingDings, FR und Co?



Das ist keine *Idee*. Das ist Realität und bedeutet so viel wie "wie überrumpele ich Kunden durch versteckte Kosten", und beweist, dass viele mit elementaren Rechenoperationen überfordert sind.

Und genau deshalb finde ich das Konzept wie oben ausgeführt so sympathisch - weil man nicht mit Zusatzkosten überrumpelt wird.

Ich denke dass das viele Kunden ähnlich sehen und eine Airline mit diesem Modell durchaus erfolgreich sein könnte - weniger ein LCC als eine etablierte Airline, die sich damit positiv von der Konkurrenz und den LCCs absetzen würde.
 
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reretlom

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28.09.2009
529
18
Tiefgraben
Wer käme auf die Idee einen PKW inklusive aller Sonderausstattung zu bepreisen? Ist da das Geschäftsmodell nicht sehr ähnlich? Die Sonderausstattungsvarianten und deren Preise sind transparent - niemand beschwert sich da. Es muss doch einem mündigen Bürger möglich sein die „Ausstattung“ seines Fluges selbst zu wählen und wir sollten etwas rechnen können, in welche Richtung auch immer.
Die Herausforderung ist also erstens Transparenz und zweitens nicht „Äpfel mit Birnen“ vergleichen zu DÜRFEN.
 
M

Mcflyham

Guest
Ich würde auch behaupten, dass diese Idee nicht funktioniert.
In der Praxis buchen doch die Leute eher den auf den ersten Blick günstigsten Flug einer Low-COst-Airline (evtl. sogar auf irgendeinem Vergleichsportal) und ordern ein paar Extras, anstelle den teilweise am Ende günstigeren Flug einer Legacy-Airline mit am Anfang teueren Preis.
Im eigenen Bekanntenkreis schon erlebt, das der LCC Preis am Ende über dem von LH oder damals noch AB lag. Aber der Einstigespreis war ja sooo günstig!
 

ritesa

Erfahrenes Mitglied
14.05.2013
1.471
186
Planet Earth
Bausteintarife

Ich würde auch behaupten, dass diese Idee nicht funktioniert.
In der Praxis buchen doch die Leute eher den auf den ersten Blick günstigsten Flug einer Low-COst-Airline (evtl. sogar auf irgendeinem Vergleichsportal) und ordern ein paar Extras, anstelle den teilweise am Ende günstigeren Flug einer Legacy-Airline mit am Anfang teueren Preis.
Im eigenen Bekanntenkreis schon erlebt, das der LCC Preis am Ende über dem von LH oder damals noch AB lag. Aber der Einstigespreis war ja sooo günstig!

Grundsätzlich stimme ich dir da zu.

Aber wie gesagt, ich denke der psychologische Effekt, etwas sparen zu können und nicht draufzahlen zu müssen wäre nicht zu unterschätzen. Das marketingtechnisch zu vermitteln wäre natürlich der Schlüssel.

Bei mir zumindest ist es so: Wenn ich einen Basistarif Buche, bin ich kaum dazu bereit für Extras zu zahlen. Mehr als 1-2€ für eine Sitzplatzreservierung in Indien habe ich nie dazu gebucht. Andersrum wäre ich aber denke ich durchaus bereit, 80€ für einen Flug mit Sitzplatzreservierung zu zahlen (statt 75€ ohne), wenn ich den Preis vorher schon von 100€ reduzieren könnte.
 
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Wuff

Erfahrenes Mitglied
01.04.2012
3.145
8
HAM/LBC
Bei mir zumindest ist es so: Wenn ich einen Basistarif Buche, bin ich kaum dazu bereit für Extras zu zahlen. Mehr als 1-2€ für eine Sitzplatzreservierung in Indien habe ich nie dazu gebucht. Andersrum wäre ich aber denke ich durchaus bereit, 80€ für einen Flug mit Sitzplatzreservierung zu zahlen (statt 75€ ohne), wenn ich den Preis vorher schon von 100€ reduzieren könnte.
Das ist genau dein gedanklicher Irrtum.

Die Zusatzleistung hat als Aufpreis zu einem Basistarif einen ganz anderen Wert, verglichen mit dem Abschlag von einem Komplettpreis.

Wenn du aus deinem BigMac Menu bei McD die Pommes weglassen möchtest, wirst du auch nicht den Listen-(Einzel)Preis der Pommes erstattet bekommen.
Das ist ja gerade der deal, dass dir dein Vertragspartner mehrere Einzelleistungen als Paket anbietet, weil es sich sonst nicht für ihn lohnt. Es muss ja nicht nur dem Kunden Spaß machen, sondern auch dem Leistungserbringer.
 

planesandstuff

Erfahrenes Mitglied
08.01.2018
1.107
54
HAM
Ich finde die Baukastenidee grundsätzlich gut.

Als Airline würde ich allerdings dann die günstigste no frills fare und all inclusive Fare zusammen veröffentlichen. Das ganze dann mit einem Katalog an Zusatzleistungen, die einzeln und transparent bepreist sind.

Also nicht so wie bei LH mit Light und Classic, sondern wirklich einzeln individualisierbar. Entweder durch Addieren zur base fare oder durch Abwählen von der Full Fare.

Ist aber wahrscheinlich nicht im Interesse von LH, da sie dann nicht Koffer für 25€ pro Strecke verkaufen können...
 
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Wuff

Erfahrenes Mitglied
01.04.2012
3.145
8
HAM/LBC
Nochmal: Die Aufpreise für Einzelleistungen differieren von den Abschlägen aus einem Komplettpreis.

Hiermal zur Verdeutlichung die Speisekarte von meinem Stamm-Italiener (vereinfachte, aber korrekte Darstellung).

Vorspeise 5€
Hauptgericht 12€
Dessert 4€
Espresso 2€

Komplettmenu (alles) 20€

Nie im Leben wird dir der Typ das Komplettmenu für 20€ verkaufen; abzüglich der von dir abgewählten Vorspeise, Dessert und Espresso dann also de facto die Hauptspeise für 9€.

Allenfalls wird er dir aus Kulanz 3€ nachlassen, wenn du beim Menu auf die Vorspeise verzichtest.
 
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ritesa

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14.05.2013
1.471
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Planet Earth
Nochmal: Die Aufpreise für Einzelleistungen differieren von den Abschlägen aus einem Komplettpreis.

Hiermal zur Verdeutlichung die Speisekarte von meinem Stamm-Italiener (vereinfachte, aber korrekte Darstellung).

Vorspeise 5€
Hauptgericht 12€
Dessert 4€
Espresso 2€

Komplettmenu (alles) 20€

Nie im Leben wird dir der Typ das Komplettmenu für 20€ verkaufen; abzüglich der von dir abgewählten Vorspeise, Dessert und Espresso dann also de facto die Hauptspeise für 9€.

Allenfalls wird er dir aus Kulanz 3€ nachlassen, wenn du beim Menu auf die Vorspeise verzichtest.

Ich habe auch nie behauptet dass der Rabatt dem Gegenwert der Einzelleistung entsprechen muss.

Gib mir aus dem All-In-Tarif 50% des Gegenwerts für die Leistung als Rabatt - dann profitieren beide Seiten davon.

Kommt doch auf’s Gleiche raus wie wenn die Airline für die Zusatzleistungen deutlich mehr verlangt als diese sie Kosten - ist aber psychologisch positiver.
 
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juliuscaesar

Erfahrenes Mitglied
12.06.2014
16.504
13.817
FRA
So eine „offene“ Diskussion freut mich.

Niemand hätte vor ein paar Jahrzehnten daran geglaubt, dass einmal kein Aufgabegepäck mehr inklusive sei bei den teuren Flugreisen.

Heute gibt es Southwest, Ryanair und Co. schon seit vielen Jahren & jeder denkt bei (gegenteiligen) Ideen sofort „das wird sich nie durchsetzen“.

Viele der genialsten Ideen, sei es in Wirtschaft, Sport oder Wissenschaft, sind aus völlig „offenen“ Konzepten entstanden.
 
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XT600

Erfahrenes Mitglied
16.03.2009
21.584
1.287
Seit einiger Zeit schwirrt mir die Idee von Tarifen mit "Rabattmöglichkeiten" im Kopf rum: Es gibt einen Basistarif, der allerdings durch den Verzicht auf Leistungen reduziert werden kann:

FRA-LHR Eco Oneway 100€

Kein Flughafen-Check-In? - 5€
Kein Aufgabegepäck? - 10€
Keine Bordverpflegung? - 5€
Keine Sitzplatzreservierung? - 5€

Macht 75€ (25% Ersparnis)


FRA-NYC Eco Retour 500€

Kein Flughafen-Check-In? - 10€
Kein Aufgabegepäck? - 20€
Keine Bordverpflegung? - 20€
Keine Sitzplatzreservierung? - 20€

Macht 430€ (14% Ersparnis)


FRA-NYC Biz Retour 2000€

Kein Flughafen-Check-In? - 20€
Kein Aufgabegepäck? - 50€
Keine Bordverpflegung? - 100€
Keine Sitzplatzreservierung? - 30€
Keine Lounge? - 50€

Macht 1750€ (12,5% Ersparnis)


Vorteile sind meiner Meinung nach, dass die Kunden flexibel das für sie passende Angebot wählen können. Gut, das ist bei den ganzen Low-Cost-Airlines und Basistarifen schon jetzt so. Die mögliche Rabattierung scheint mir aber psychologisch viel sinnvoller zu sein, da der Kunde nicht das Gefühl hat draufzuzahlen, sondern sogar Geld sparen zu können!

Mir ist klar dass das Hauptproblem darin liegt, dass der Basistarif dementsprechend höher angesetzt sein müsste und dieser auch der "offizielle" Preis ist, der z.B. in Suchmaschinen auftaucht.

Ich wäre jedoch ein riesen Fan einer Airline, die ein solches Tarifsystem anböte, vor allem wegen der flexiblen Möglichkeiten. Grundsätzlich kann ich nämlich auf alle Extras verzichten, auch in der Business Class - nur die Sitzplatzreservierung würde ich, je nachdem wie viel sie kostet bzw. wie viel ich sparen könnte, eventuell in Anspruch nehmen.

Ich halte das Tarifsystem für fair, transparent und nachhaltig(er als das Bereitstellen von Leistungen, die dann nicht abgerufen werden). Was meint ihr?


P.S. Habe beim Einstellen des Threads vergessen das Thema richtig zu formulieren. Es sollte "Idee: Bausteintarife mit Rabattmöglichkeiten" heißen. Kann das nachträglich angepasst werden?

Wer bezahlt dich? Oder bist du Marketing Student im 5tne Semester der hier seinen längst bekannten Quark "an Mann" bringen muss?

Das Thema wurde hier doch schon zig mal raus und runter disktutiert. Die Kosteneinsparungen müssen nicht nur für den Kunden angeboten werden, sondern auch für die Fluglinie wirklich vermeidbar sein oder anders gesagt: nur low cost anbieten ohne die low cost auch zu haben, kann nicht funktionieren. Mit dem puren Anbieten eines "Bauskastensystems" ist es nicht getan.

Ob es in Business Class Sinn macht, dieses Klientel mit lächerlichen 15% zu ködern, ist mir fraglich! Business Class buchen keine Erbsenzähler, sondern, die die für Leistung auch bezahlen bereit sind!
 

XT600

Erfahrenes Mitglied
16.03.2009
21.584
1.287
Flugpreis: 39.99€
Eincheckgebühr: 9.99€
Sitzplatz: 14.99€
Gepäck: 19.99€
Verpflegung: 17.99€

Träumst du?

Flugpreis: 9.99€ (obligatorische Gebühr "Grundpreis")

Optional:
wer kein Internet hat (Laptop, Desktop, Smartphone) Eincheckgebühr am Airport: 29.99€
Sitzplatz: 25€/leg (!!) (auch beim Checkin - jede Änderung des zugewiesenen Sitzes kostet kräftig Kohle!
Gepäck: return 69€
Verpflegung: 9,99-25,99€

Das einzige Ziel diese Marketing Strategie ist es in irgendwelchen Preis-Charts oder auf der Promotion Website ganz oben zu stehen!

Kalter Kaffee, ritesa, frag mal deinen Marketing Prof, wann diese Idee geboren wurde - und jetzt zurück in die Bibliothek und Hörsaal!
 

XT600

Erfahrenes Mitglied
16.03.2009
21.584
1.287
Nochmal: Die Aufpreise für Einzelleistungen differieren von den Abschlägen aus einem Komplettpreis.

Hiermal zur Verdeutlichung die Speisekarte von meinem Stamm-Italiener (vereinfachte, aber korrekte Darstellung).

Vorspeise 5€
Hauptgericht 12€
Dessert 4€
Espresso 2€

Komplettmenu (alles) 20€

Nie im Leben wird dir der Typ das Komplettmenu für 20€ verkaufen; abzüglich der von dir abgewählten Vorspeise, Dessert und Espresso dann also de facto die Hauptspeise für 9€.

Allenfalls wird er dir aus Kulanz 3€ nachlassen, wenn du beim Menu auf die Vorspeise verzichtest.

Solche Italiener gibt's nur in Italien die mit geraden Zahlen arbeiten (du hast aller die Nullen vergessen, also 12,00€ - die Italiener lieben die Nullen, weil die Lire frühere soviele Nullen hatte)

allerdings dort eher so

Vorspeise 7.00€
primo 8.00€
secondo 10.00€
Dolce 4.00€
Vino 1/4 2.00€
Espresso 1.00€

Pranzo a lavoro Menu 10€ (alles oben ausser Vorspeise) - trotzdem kann es das anbieten. Warum?

- zunächst weil sich seine Kosten bei der Menge für's Mittagessen mit der Menge senken (Produktivität),
- weil er vorneherein niedrige Kosten hat (z.B. eigenes Gebäude, keine Miete) und
- weil der Materialeinsatz nur 2,5€ sind (mittags wie abends) und man nur in Deutschland "einfachalber" den Materialeinsatz mal 6 nimmt um den Verkaufspreis zu ermitteln. Aus Gründen der Reputation muss ein gutes Restaurant in Italien einfach Pranzo anbieten, dann kommen die Leute auch abends un bezahlen ein bisschen mehr.
 

ritesa

Erfahrenes Mitglied
14.05.2013
1.471
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Planet Earth
Kalter Kaffee, ritesa, frag mal deinen Marketing Prof, wann diese Idee geboren wurde - und jetzt zurück in die Bibliothek und Hörsaal!

Mein Froind,

ich habe beruflich nüscht mit Marketing am Hut und mein Studium habe ich schon vor fast 10 Jahren abgeschlossen.

Es geht hier um eine private Idee, ein Gedankenspiel, das unsinnig sein mag, mich aber interessiert - und ein paar andere Mitinsassen dieses Vorums offensichtlich ebenfalls.

Deshalb würde es mich freuen, wenn du deine grundsätzlich nicht unwillkommenen Beiträge in diesem Thread nicht mit versuchten persönlichen Diskreditierungen garnieren würdest, sondern - gerne auch polemisch - bei der Sache bleiben würdest!

Dankeschön.
 

ritesa

Erfahrenes Mitglied
14.05.2013
1.471
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Planet Earth
Das Thema wurde hier doch schon zig mal raus und runter disktutiert. Die Kosteneinsparungen müssen nicht nur für den Kunden angeboten werden, sondern auch für die Fluglinie wirklich vermeidbar sein oder anders gesagt: nur low cost anbieten ohne die low cost auch zu haben, kann nicht funktionieren. Mit dem puren Anbieten eines "Bauskastensystems" ist es nicht getan.

Es ist doch für die Fluglinie durchaus von Vorteil, wenn sie nicht für jeden Passagier eine Mahlzeit vorhalten muss bzw. im Vorhinein in etwa weiß, wie viele Gepäckstücke aufgegeben werden. So können durchaus Kosten eingespart werden.

Ob es in Business Class Sinn macht, dieses Klientel mit lächerlichen 15% zu ködern, ist mir fraglich! Business Class buchen keine Erbsenzähler, sondern, die die für Leistung auch bezahlen bereit sind!

Dann oute ich mich hier mal als "Erbsenzähler" bzw. als jemand, der in der Business Class eigentlich auf alle Extras bis auf den Sitz verzichten kann, wenn es sich finanziell rentiert. Die Lounge ist mir normalerweise maximal 10€ wert, Aufgabegepäck habe ich in der Regel keins, auch auf Essen und Getränke könnte ich verzichten, wenn der finanzielle Anreiz stimmt (Gegenwert für eine Mahlzeit sehe ich so bei ca. 20€).

Ich buche aber auch keine 3000€-C-Tickets, sondern nur Sales.
 
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_AndyAndy_

Erfahrenes Mitglied
07.07.2010
6.008
633
.de
Der IT-ler sagt, dass der Fehler immer vor dem Rechner sitzt. Das ist beim Online-Shopping nicht anders.

Es scheitert immer am Menschen.

Dazu eine Anekdote, da ich persönliche Erfahrung mit einem ähnlichen Preismodell habe. Ich verkaufe ab und zu bei Ebay und biete sowohl DHL als auch Hermes als Versandoptionen an. Hermes gewährt schon seit längerem einen Rabatt bei Lieferung ins Paketshop. Daher gibt es in meinen Artikeln drei Lieferoptionen zur Auswahl, auf die in der Artikelbeschreibung hingewiesen wird. Im Laufe der Zeit habe ich sie in verschiedener Reihenfolge angeboten und das Kundenverhalten beobachtet.

Reihenfolge 1:
Voreinstellung: DHL 4,99
Hermes nach Hause 4,95
Hermes ins Paketshop 4,40

Kundenverhalten: Niemand wählt Hermes.

Reihenfolge 2:
Voreinstellung: Hermes nach Hause 4,95
Hermes ins Paketshop 4,40
DHL 4,99

Kundenverhalten: Kaum jemand wählt DHL und niemand wählt Hermes ins Paketshop.

Reihenfolge 3:
Voreinstellung: Hermes ins Paketshop 4,40
Hermes nach Hause 4,95
DHL 4,99

Kundenverhalten: Nahezu alle wählen "Hermes ins Paketshop", geben aber die Hausanschrift an, so dass sie am Ende nachzahlen müssen.

Fazit: Die meisten wählen die Voreinstellung, egal welche.

Daher funktioniert das Modell "Grundpreis mit Add Ons" und nicht "Vollpreis mit Abzügen".
 

ritesa

Erfahrenes Mitglied
14.05.2013
1.471
186
Planet Earth
Fazit: Die meisten wählen die Voreinstellung, egal welche.

Daher funktioniert das Modell "Grundpreis mit Add Ons" und nicht "Vollpreis mit Abzügen".

Aber wenn dann die Voreinstellung "Vollpreis" ist, dann müsste sich das nach deiner Logik für die Airline doch lohnen. Das widerspricht natürlich dem Prinzip, dass die meisten Kunden erst einmal nach den günstigsten Tarifen suchen.

Folgende Idee: Die Airline zieht sich komplett aus dem Preis-unterbieten-Wettbewerb der Metasuchen und OTAs raus und verkauft die Flüge nur über die eigene Website (und vielleicht über klassische Reisebüros) - Southwest macht das ja meines Wissens so und das scheint nicht zu ihrem Nachteil zu sein. Bei der Flugsuche auf der Website wird dann für jeden Flug der All-In-Tarif angezeigt, aber daneben auch der güntigste Preis, wenn man alle Extras abwählt. Sortierung kann nach All-In oder auch Basis vorgenommen werden (das kann sich ja z.B. bei Umsteigeverbindungen oder in Relation zur Fluglänge unterscheiden). Im nächsten Schritt kann der Kunde dann Extras abwählen (eine nachträgliche Wieder-Dazubuchung darf dann ruhig mehr Kosten als die Ersparnis bei Buchung).

Alternativ könnte der Kunde auch einfach vor der Suche auswählen welche Extras er buchen will und dann den konkreten Preis der Flüge mit diesem Paket angezeigt bekommen. Das wäre individuell, transparent und vor allem einfacher als ein extra dazubuchen in weiteren Buchungsschritten.