FR: Ryan Air - ich bin verblüfft

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LH88

Erfahrenes Mitglied
08.09.2014
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Aus einem Anfall von Wahnsinn und weil es so unglaublich billig war (10€ für ein RT Ticket) habe ich jetzt meinen ersten Ryan Air Flug hinter mir - und was soll ich sagen, ich lebe noch.

Und im Vergleich zu meinen letzten Eco Erfahrungen mit AY, AB, AF, BA, KLM, LH war das ganze fast "besser" - aber auf gar keinen Fall schlimmer.

Besser war es vor allem weil der Vordermann seinen Sitz nicht zurückstellen kann.

Die Farben an Bord haben genervt und das es in SFX losging war auch nicht so toll (mein Gott wie lange dauert es denn bis man da ist? ich bin fast 40 Minuten gefahren und auf der Autobahn war morgens um 6:30Uhr schon Stau - da kann man nur hoffen das der BER nie eröffnet)- alles andere war wie immer, nur kein Umsonstgetränk (wie viel ist das Wert), die Umsonst Snacks die ich in letzter Zeit in der Eco bekam waren eh ein Witz. Natürlich keine Lounge - war zu verschmerzen war da ich nur 20 Minuten vorher am Flughafen war.

Bleibt festzustellen das die Irren dann in Zukunft eine echte Alternative für mich sind - und das ist meiner Meinung nach ein echtes Armutszeugnis für die Legacy Carrier.

Das es in der Zwischenzeit soooo egal ist welche Airline man in Eco bucht war mir nicht bewusst.
 

Vollzeiturlauber

Erfahrenes Mitglied
27.11.2012
9.229
2.088
Corona-Land
Ich kann mir gut vorstellen, das es zukünftig in Europa keine der der "alten Staats-Airlines"*) mehr geben wird, analog Pan Am, Estern, Western, etc.. in den USA.

*)AF, AZ, KLM, LH, SK
 

Anonyma

Erfahrenes Mitglied
16.05.2011
16.098
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BRU
Siehst du das kommen?

Was ich definitiv regelmäßig sehe, sind FR-Preise von um die 200 Euro oneway im Basis-Tarif, selbst ab CLR, in der Hochsaison bis 260 Euro und mehr.

Primär natürlich auf Strecken, wo in den letzten Jahren die traditionellen Airlines ihre Verbindungen eine nach der anderen eingestellt / reduziert haben (u.a. verdrängt von den Billigfliegern), und Du in der Tat nicht allzu viele Alternativen hast. Dazu hat FR angeblich ja auch in Belgien mittlerweile den höchsten Marktanteil, noch vor SN.

D.h. spätestens, wenn die auch in DE mal einen größeren Marktanteil haben, dürfte die Anzahl an derartigen Billigtickets (10 Euro r/t u.ä.) deutlich zurückgehen. Denn damit macht auch MOL nicht seine Millionen Gewinne…
 
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LH88

Erfahrenes Mitglied
08.09.2014
13.841
6.861
D.h. spätestens, wenn die auch in DE mal einen größeren Marktanteil haben, dürfte die Anzahl an derartigen Billigtickets (10 Euro r/t u.ä.) deutlich zurückgehen. Denn damit macht auch MOL nicht seine Millionen Gewinne…

LH mach die Gewinne ja auch nicht mit Tickets für 600€ an die Westküste - aber buchen kann man es trotzdem.

Da ich glücklicherweise in der Situation bin nicht mehr fliegen zu müssen ist mir die Preisentwicklung herzlich egal.
 

Anonyma

Erfahrenes Mitglied
16.05.2011
16.098
8.272
BRU
Mit großer Wahrscheinlichkeit wird es auch in ein paar Jahren noch FR Billigst-Tickets geben, alleine schon wegen des Werbe-Effekts. Nur wenn FR nicht mehr nur eine Alternative unter vielen ist, die man bucht, weil es gerade so schön billig ist, sondern man mit steigendem Marktanteil von FR immer weniger Alternativen hat, kann das preislich recht schnell anders aussehen… V.a., wenn man sich seine Strecken und Daten nicht nach dem billigsten Preis aussuchen kann.
 
N

no_way_codeshares

Guest
...es in SFX losging war auch nicht so toll (mein Gott wie lange dauert es denn bis man da ist? ich bin fast 40 Minuten gefahren und auf der Autobahn war morgens um 6:30Uhr schon Stau - da kann man nur hoffen das der BER nie eröffnet)-...
Schönefeld ist echt ätzend.
Das SXF-Problem nivelliert sich ja leider irgendwann.

@LH88: Bei Teilung Deiner Beobachtung, dass sich das Niveau von Ryanair und anderen Kurzstreckencarriern aufeinander zubewegt hat und FR heute schon weniger schlecht ist, als manche LowCost-Tochter der Mainline-Carrier, scheint Dich mein grösster Kritikpunkt am FR-Fliegen gar nicht gestört zu haben?
Das vorzeitige und sehr lange Zusammenpferchen der Passagiere in einem engen Gehege vor dem Boarding!
 
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Redneck_First_Flyer

Erfahrenes Mitglied
02.10.2016
724
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Wie ich hier schon mehrfach sagte: Wenn man als Legacy Carrier sein Heil in der Imitation statt in der Differenzierung sucht, kann man nur verlieren.
Das wird hier oft behauptet, ich sehe es anders.

Die legacy carrier erreichten ihre Bedeutung nicht durch das freie Spiel der Marktkräfte, sondern mittels heftiger Unterstützung der entsprechenden Nationalstaaten. Von dem Gedanken, dass man als ordentliches Land eine Staatsairline braucht, hat man sich zwar verabschiedet, aber dadurch ist die Geschichte noch lange nicht zu Ende.

Die Entwicklung der Fluggesellschaften ist in hohem Maße pfadabhängig. Eine Airline hat Slots, angestammte Routen, Fluggerät, Statuskunden, Mitarbeiter, langlaufende (Rahmen-)Tarifverträge, Pensionsverpflichtungen usw. usf. Auch wenn der Staat sind deutlich weniger einmischt als früher, benötigen Investionen und Desinvestitionen der legacy carrier viel, viel Zeit. Man sieht ja, wie sich die Gewerkschaften mit Händen und Füssen gegen jede Änderung zu ihren Ungunsten wehren.

Ein neuer Carrier wie FR hat nicht diese historische Vorbelastung. Ich bestreite nicht, dass sie teils Herausforderungen zu meistern haben, die die legacy carrier nicht haben (z.B. attraktive Slots acquirieren). Mein Punkt ist jedoch, dass sie insgesamt deutlich dynamischer agieren können als die legacy carrier.

Man könnte denken, die LCC sind die Auslöser der Veränderungen im Flugmarkt. Das glaube ich jedoch nicht. Sie können sich nur schneller an die neue Wirtschaft anpassen.

Es werden nur eine Handvoll Carrier am Markt bestehen können. Die mindestoptimale Betriebsgröße bei Fluggesellschaften ist sehr groß, es werden noch Carrier verschwinden müssen (durch Insolvenzen, Übernahmen etc.)

Die Menschen in Europa wollen auf der Kurz- und Mittelstrecke ganz überwiegend viele direkte/bequeme Routen zu günstigen Preisen. Den Geschäftsflieger legen etwas weniger wert auf den günstigen Preis, wollen dafür aber mehr Flexibilität. Gute Verbindungen sind ihnen ebenfalls wichtig.

In dieser Welt ist kaum Platz für Premiumprodukte. Ich glaube NICHT, dass die legacy carrier Ryanair imitieren, obwohl das in der Presse oft so dargestellt wird. Vielmehr wollen auch sie Kundenwünsche nach niedrigen Preisen und guten Verbindungen bedienen. Sie kommen jedoch aus Quasi-Monopolstrukturen und es dauert für sie viel länger, sich an die neuen Anforderungen der Kunden sowie an die zunehmend marktwirtschaftlichen Strukturen anzupassen.

Einige legacy carrier müssen unweigerlich zu Grunde gehen, weil sie zu klein sind oder zu langsam adaptieren.

tl;dr Ich glaube, FR wird manchmal als größerer Innovator dargestellt, als sie wirklich sind. Die legacy carrier wissen, in welche Richtung sie sich bewegen müssen: Premium-Produkte in Europa sind weitgehend nicht profitabel, niedrige Kostenstrukturen haben oberste Priorität. Die legacy carrier können jedoch aufgrund von Pfadabhängigkeiten nur sehr viel behäbiger agieren als FR.
 

GoldenEye

Erfahrenes Mitglied
30.06.2012
13.148
464
(@Redneck): Alles richtig, was Du schreibst, aber:

1) Wenn die Situation so ist, wie sie ist, dann muß ich mir überlegen, wie komme ich als legacy aus diesem Dilemma heraus. Und die Antwort hat Carsten Spohr gegeben: "Wir müssen so viel besser sein, wie wir teurer sind". Wohlgemerkt, er hat nicht gesagt: "Wir müssen niedrigere Kosten haben als andere". Ob er sich immer an seine eigene Aussage hält, muß das geneigte Publikum beurteilen.
2) Ja, natürlich wollen die Paxe günstig fliegen. Und als die Wahl darin bestand, 900 DM bei LH zu zahlen oder mit dem Bus in die Provinz zu fahren, und dann ein Zehntel davon zu zahlen, da hat sich der Eine oder Andere für FR entschieden. Wenn der Preisunterschied aber nicht mehr bei 400 EUR liegt, sondern bei 20 EUR, dann glaube ich nicht, daß viele Paxe nach Preis entscheiden, sondern dann dominiert die Tageszeit, eventuelle Verbindungen, das Gesamt-Produkt inkl. Service und die Markentreue.
3) Zu Beginn der LCCs haben diese den flag-carriern kaum Marktanteile weggenommen, sondern einen neuen Markt erschlossen, nämlich Leute, die sonst gar nicht oder nicht in dieser Häufigkeit geflogen sind. Je mehr die LCCs gewachsen sind, desto mehr sind sie jedoch in das angestammte Gebiet der legacies vorgedrungen. Und der finale Angriff besteht eben aktuell darin, nach FRA und MUC vorzudringen sowie die Geschäftsreisenden anzugehen.
4) Ich bestreite nicht, daß es eine erforderliche Mindestgröße für das wirtschaftliche Betreiben einer Fluggesellschaft gibt. Allerdings haben die größeren Fluggesellschaften diese Mindestgröße längst erreicht/überschritten. 20 Flugzeuge ist sicher effizienter als 10. Ob 1000 effizienter als 600 ist, wage ich zu bezweifeln. Und selbst eine A3 schafft es, mit 47 Flugzeugen und einem wirtschaftlich desaströsen Heimatmarkt profitabel zu sein.
5) Ja, einige legacies müssen weichen. Andererseits: Wie viele unabhängige legacies gibt es denn noch in Europa? Die meisten sind ja bereits unter das Dach eines größeren Nachbarn geschlüpft (OS, LX, SN, KL, EI), eines zahlungskräftigen Dritten (AZ, OA, JU, OK) oder sind zwar formal noch unabhängig, aber längst zum Vasall einer Allianz und des dort dominierenden Partners geworden.
 

LH88

Erfahrenes Mitglied
08.09.2014
13.841
6.861
Ordnungspolitisch ist diese Aussage schon arg daneben.

Bin ich für die Preisentwicklung der Airlines zuständig? Es passiert eine Menge das (ordnungs)politisch arg daneben ist - und was machen wir? Mit den Achseln zucken.

scheint Dich mein grösster Kritikpunkt am FR-Fliegen gar nicht gestört zu haben?
Das vorzeitige und sehr lange Zusammenpferchen der Passagiere in einem engen Gehege vor dem Boarding!

Das habe ich glücklicherweise nicht erlebt, Schlange stehen am Gate bis einsteigen im Flugzeug ca. 5 Minuten.
 
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chaosm21

Reguläres Mitglied
04.01.2015
26
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(@Redneck): Alles richtig, was Du schreibst, aber:


2) Ja, natürlich wollen die Paxe günstig fliegen. Und als die Wahl darin bestand, 900 DM bei LH zu zahlen oder mit dem Bus in die Provinz zu fahren, und dann ein Zehntel davon zu zahlen, da hat sich der Eine oder Andere für FR entschieden. Wenn der Preisunterschied aber nicht mehr bei 400 EUR liegt, sondern bei 20 EUR, dann glaube ich nicht, daß viele Paxe nach Preis entscheiden, sondern dann dominiert die Tageszeit, eventuelle Verbindungen, das Gesamt-Produkt inkl. Service und die Markentreue.

Das wird aber nur selten passieren, denn Ryanair ist erst dann teuer, wenn es gerade keine Konkurrenz mehr gibt, wenn in naher Zukunft also bspw. Lufthansa durch 20 Euro-Tickets von der Strecke verdrängt wurde.
 

daukind

Erfahrenes Mitglied
03.02.2012
2.219
904
Mir taugt nur das Beispiel nicht als Unterstützung für die These. Die These selbst ist mir egal... ich fliege kein FR