AY: Finnair: "Dritter" im Cockpit

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Privest

Aktives Mitglied
28.05.2014
108
7
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Ich war am 16.02.2015 auf dem Finnair-Flug AY90 Bangkok - Helsinki in der Business-Class. Auf den Sitzen 1D/1H saßen wechselnde Personen, die überwiegende Zeit zwei Kinder. Diese wurden über die gesamte Flugzeit, in kürzeren Zeitabständen, von einem Mann und einer Frau (in legerer Kleidung, also nicht im Dienst von Finnair) besucht, offenbar den Eltern. Die beiden Erwachsenen kamen immer von vorne, wobei ja nach der Galley nur noch das Cockpit kommt, also keine Sitze für Passagiere. Mir kam das etwas eigenartig vor und ich habe deshalb mal nachgesehen, wo die sich aufhalten. Ergebnis: Die Frau saß auf einem Sitz der Flugbegleiter und der Mann war nicht zu sehen, muss also im Cockpit gewesen sein. Beim Landeanflug Helsinki begab sich die Frau in die Economy, der Mann kam nicht, blieb also höchstwahrscheinlich im Cockpit.

In Anbetracht der aktuellen Meldungen zum Absturz der Germanwings-Maschine, stellt sich mir die Frage, ob die Duldung dieser Vorgänge durch die Crew nicht ein Verstoß gegen Sicherheitsregeln war.
 

bursche99

Erfahrenes Mitglied
14.07.2011
2.839
617
MUC, near OBAXA
...
In Anbetracht der aktuellen Meldungen zum Absturz der Germanwings-Maschine, stellt sich mir die Frage, ob die Duldung dieser Vorgänge durch die Crew nicht ein Verstoß gegen Sicherheitsregeln war.
Schon mal über ID-Paxe nachgedacht?
Was, wenn morgen Herr Spohr bei auf irgendnem LH-Bus aufm jump mitfliegt. Hat ne CPTL....
Darf er nicht, wenn geduldet vom CP und PF?
 

MANAL

Erfahrenes Mitglied
29.05.2010
14.077
8.165
Dahoam
Letztendlich entscheidet der CPT wer sich im Cockpit aufhalten darf. Er trägt die Entscheidungsgewalt und auch die Verantwortung. Er kann sich auch über generelle Verbote hinwegsetzen, wie z.B. in den USA oder UK nur Flugpersonal im Cockpit sein DARF. Er muss sich halt der Konsequenzen bewusst sein wenn offizielle Stellen es dort mitbekommen.
 

Interflug

Erfahrenes Mitglied
14.06.2012
1.987
20
TXL, LHR
Ich gehe davon aus, dass die Passagiere auf den Jump Seats gesessen sind.
Jumpseat – Wikipedia

Meistens sind das Passagiere, die für die Fluggesellschaft arbeiten (z.B. ein Pilot der Airline im Urlaub) und ggf. auf Warteliste keinen regulären Platz mehr bekommen haben. Der Kaptain entscheidet natürlich ob jemand auf dem Jump Seat ins Cockpit darf.

Wenn ein Pilot z.B. für LH arbeitet und ab FRA fliegt, seine Familie aber in Berlin lebt, dann muss er ja vor seinem regulären Dienstbeginn irgendwie nach FRA kommen. Ist die Maschine von TXL nach FRA z.B. montags morgens komplett ausgebucht, dann wird der Kaptain dem Kollegen ggf. erlauben auf dem Jum Seat mitzufliegen.
 

Privest

Aktives Mitglied
28.05.2014
108
7
Diese Antworten sind für mich etwas "wischi waschi". Ich freue mich z.B. ganz sicher nicht über jeden zusätzlichen Menschen im Cockpit. Und der Herr Spohr, als Lufthansa-Chef hat als Passagier einer Tochtergesellschaft, im Cockpit auch nichts zu suchen. Sonst verlangt möglicherweise ein Herr Bsirske ja auch noch Zugang. Sicherheit blendet hierarchische Vorgaben aus. Was sagen denn die konkreten Sicherheitsregeln?
 
Zuletzt bearbeitet:

MANAL

Erfahrenes Mitglied
29.05.2010
14.077
8.165
Dahoam
Was sagen denn die konkreten Sicherheitsregeln?

Wie Finnair das handhabt weiß ich nicht, bei LH sind nur für den Flugbetrieb notwendige Personen im Cockpit zugelassen, allerdings hat grundsätzlich der CPT das letzte Wort womit er auch nicht fliegerische Gäste auf seine Verantwortung hin genehmigen kann.
 

Privest

Aktives Mitglied
28.05.2014
108
7
Haftet dann für die Verantwortung des Piloten oder Co-Piloten auch die Fluggesellschaft? Nach den neuesten Erfahrungen ist das den Passagieren ja nicht mehr zumutbar.
 

cim

Erfahrenes Mitglied
04.04.2011
578
2
Haftet dann für die Verantwortung des Piloten oder Co-Piloten auch die Fluggesellschaft? Nach den neuesten Erfahrungen ist das den Passagieren ja nicht mehr zumutbar.

Der Kapitän ist verantwortlich.
Und keine Angst, die Fluggesellschaften, inbesondere Finnair, wissen sehr genau wer in ihren Flugzeugen sitzt, es ist nicht aussergewöhnlich das ID-Paxe und deren Angehörige z.B. auf Jumpseats mitfliegen- soweit ich weiss ist in der A340 oder A333 die Finnair auf der Strecke einsetzt der "Crewrest-Raum" ebenfalls vorne, noch vor dem Cockpit unten.
Wie auch immer, deine Posting wirken auf mich arg blockwartig an der Grenze zur Unterstellung. Wieso sollte Herr Spohr nicht in ein Cockpit gelassen werden?
 
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Reaktionen: bursche99

flyglobal

Erfahrenes Mitglied
25.12.2009
5.603
505
Diese Antworten sind für mich etwas "wischi waschi". Ich freue mich z.B. ganz sicher nicht über jeden zusätzlichen Menschen im Cockpit. Und der Herr Spohr, als Lufthansa-Chef hat als Passagier einer Tochtergesellschaft, im Cockpit auch nichts zu suchen. Sonst verlangt möglicherweise ein Herr Bsirske ja auch noch Zugang. Sicherheit blendet hierarchische Vorgaben aus. Was sagen denn die konkreten Sicherheitsregeln?

Eine Frage, weil es mir so rüberkommt: Was ist dein Interesse daran? Neugier oder wie es klingt: Moral Apostel und oberster Richter? Es ist in jedem Fall nicht ein Thema für reguläre Paxe, sondern eher etwas für nahe Angehörige vom fliegendem Personal oder zumindest dem Unternehmen nahestehende. Meist Leute mit guter Jump Seat Erfahrung.

Zu den Fakten: Das kommt wie oben schon andere ausgeführt haben laufend vor. Bei LH und auch bei anderen. Bei US Airlines weiß ich es nicht. Der Kapitän entscheidet letztendlich. Normalerweise wird auch der Kopilot gefragt, der aber meistens nichts dagegen hat, wenn der Kapitän es befürwortet.

Der Kapitän muss natürlich sicherstellen, dass da kein Idiot sitzt- insbesondere einer der den Ablauf stört. Der Kapitän wird mit dem Jump Seat Gast im Cockpit vorher immer ein Gespräch führen und einige Verhaltensmaßnahmen besprechen, insbesondere wann der Gast die Schnauze zu halten hat. Er wird z.B. besprechen, dass sie gerne einige Fragen beantworten (weil meistens sind es ja auch Flugbegeisterte, Hinz und Kunz kommen da nicht rein, bzw. werden nicht genehmigt) und diese Fragen dürfen dann meistens erst nach Aufforderung durch die Besatzung gestellt und beantwortet werden. Auch wird gesagt, dass man bei Regelverletzung sofort aus dem Cockpit geschmissen wird. Während des Gesprächs macht sich der Kapitän ein Bild von dem Gast und ob er ihm das Regelverhalten zutraut.

Keine Sorge: Im Jump Seat sitzen normalerweise erfahrene Leute die sich mit den Regeln auskennen.

Gruss

Flyglobal
 

Wolke7

Erfahrenes Mitglied
30.08.2010
3.047
468
Diese Antworten sind für mich etwas "wischi waschi". Ich freue mich z.B. ganz sicher nicht über jeden zusätzlichen Menschen im Cockpit.

Evtl war der Durchgang zum Crewrest von der Galley aus. Es ist wie schon erwaehnt, absolut ueblich und sicherheitsunempfindlich, wenn ausgewaehlte Paxe dort mitfliegen. Dass die Kinder auf 'normalen' Plaetzen gesessen haben, zeigt eben auch einen verantwortungsvollen Umgang damit.
 

brummi

Erfahrenes Mitglied
21.12.2010
3.059
139
FRA
Allerdings während Start und Landung nix mit Crewrest - regulärer Sitzplatz oder Jump. Bei LH dürfen auch andere, ausser der zum Flugbetrieb notwendigen Personen ins Cockpit - OK vom Cpt. vorausgesetzt.
 

Ostschneiser

Erfahrenes Mitglied
06.08.2012
2.877
0
ZRH
In der Schweiz gibt es einen (früher blauen, heute gelben) Vordruck mit Durchschlag vom BAZL. Nennt sich "Cockpit Permit" und muss für Cockpitbesucher ausgestellt werden.
 

Wolke7

Erfahrenes Mitglied
30.08.2010
3.047
468
In der Schweiz gibt es einen (früher blauen, heute gelben) Vordruck mit Durchschlag vom BAZL. Nennt sich "Cockpit Permit" und muss für Cockpitbesucher ausgestellt werden.

Und der Cpt hat bei jedem Flug einen Vordruckblock dabei und stellt so ein Cockpit Permit jedesmal aus?
Das ist wahrlich Buerokratie hoch 3.
 

Fare_IT

Erfahrenes Mitglied
06.12.2012
4.487
15
Farewell City
Mir kam das etwas eigenartig vor ...

Aha.

...und ich habe deshalb mal nachgesehen, wo die sich aufhalten.

Selbstredend.

...stellt sich mir die Frage, ob die Duldung dieser Vorgänge durch die Crew nicht ein Verstoß gegen Sicherheitsregeln war.

Und es zur weiteren Abklärung erstmal hier im Forum gepostet - auch klar.

Ich empfehle für eine ernsthafte "Abklärung" folgende zwingende Schritte einzuleiten:


1. Aktenanlage / mit detaillierter Ablaufbeschreibung, wenn moeglich unter Benennung von Zeugen


2. Posting im internationalen Pilotenforum PPRuNe Forums - Professional Pilots Rumour Network (auf english!)


3. Emails an:

a) Markku Malmipuro, VP Flight Operations Finnair: markku.malmipuro@finnair.fi

b) Petro Pitkanen, Vorsitzender der finnischen Pilotengewerkschaft / Fachausschuss Sicherheit: petri.pitkanen@fpapilots.fi

c) Pekka Henttu, Director General of Civil Aviation TRAFI / pekka.henttu@trafi.fi


:censored:

P.S. Vielleicht hat einer der o.g. Personen eine Google Alert auf seine Email / Namen: Dann finden die den Sachverhalt über das Posting oben ganz alleine heraus und können sich entsprechend "kümmern".
 
Zuletzt bearbeitet:
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Reaktionen: flysurfer und jc8136

Tiefflieger

Erfahrenes Mitglied
05.11.2010
324
98
Wer unbedingt ein Cockpit anschauen wiill soll dies in einem Museum machen oder an einer öffentlichen Besichtigung eine Flugzeugs. Gibt es ja immer wieder. Privatpersonen haben, meiner Ansicht nach, absolut nichts in einem Cockpit einer fliegenden Maschine verloren. Die Piloten sind zum fliegen angestellt und nicht um Führungen am Arbeitsplatz durchzuführen.
 

Rheinberger

Erfahrenes Mitglied
18.10.2011
1.450
44
Ich hatte in den 90er Jahren auch einmal das Glück, von Berlin nach DUS auf dem Jumpseat mitfliegen zu dürfen. Es handelte sich nicht um eine Cockpit Führung, ich wollte einfach nur nach Hause und war glücklich, nicht bis Samstag warten zu müssen, da der letzte Fliege völlig ausgebucht war. Ich war nicht bei einer Airline beschäftigt und ich empfand dies als eine sehr nette Geste.