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Angenehm sitzen, warm essen: So will die zur Lufthansa gehörende AUA ("Austrian") ihre Passagiere zufriedenstellen. Das krisenbedingte Sparprogramm bei der Bordverpflegung, für das die AUA vor eineinhalb Jahren Prügel einstecken musste, wird zum Teil zurückgenommen. AUA-Vorstand Andreas Bierwirth verkündete mit Do&Co-Chef Attila Dogudan die "Rückkehr des warmen Essens" per 23. November. Im Juni 2009 hatte die AUA in der Economy-Klasse die Bordmenüs abgeschafft bzw. stark eingeschränkt.
In der Business-Class gibt es bereits ab einer Stunde Flugzeit wieder warmes Essen, bisher gab es das hier erst ab zwei Stunden. Weiter ohne warmes Essen auskommen müssen nur Businesskunden auf Inlandsflügen bzw. nach Prag und Budapest. Auf Economy-Flügen wird ab 2 Stunden mittags und abends wieder etwas Warmes zu essen serviert. Bisher gab es da nur Snacks. Jetzt wird es ab 120 Minuten zumindest eine österreichische Brettljause oder ein Stanitzel mit frischen, warmen Kleinmenüs gereicht. Zur Jause gibt es u.a. einen Mini-Gugelhupf.
Dogudan hat seine AUA-Cateringpalette wieder ausgebaut und begrüßte den Schritt des Großkunden, nachdem zwei Jahre lang nur über Sanierung geredet wurde. "Es fliegt kein Mensch wegen des Essens. Es ist im Grunde keiner hungrig", räumte Dogudan ein. Aber es sei ein emotionales Thema und ein wichtiges Marketinginstrument für die Airlines auch auf kürzeren und mittleren Strecken, Fliegen sei nicht bloß der Transport von A nach B.
Mehr Sitze, aber mehr Beinfreiheit
Außerdem wechselt die Linie bis Herbst 2011 mehr als 4000 Flugzeugsitze in ihren Kurz- und Mittelstreckenfliegern aus. Die neuen Ledersitze des Herstellers Recaro Aircraft Seating sind schlanker und um 5 Kilo leichter als die alten Stoff-Sitze.
Der Auftragswert bleibt geheim. Weil auch die Lufthansa bei dem Lieferanten selber viel ordert, sparte sich die AUA im neuen Einkaufsverbund einige Prozent. Für die Passagiere bedeuteten die neuen (grau-roten) Sitze mehr Freiheit für Bein und Knie (bis zu 10 cm), wie am Montag bei einer Pressekonferenz in Wien betont wurde. Die neuen Sitze brauchen zugleich weniger Platz, was die AUA für eine engere Bestuhlung um im Schnitt 5 Sitze pro Maschine nutzen wird. Das ist im Schnitt eine Reihe mehr. Umgelegt auf die Flotte kommt damit Sitzplatzkapazität für ein zusätzliches Flugzeug zusammen.
Nach den EU-Restrukturierungsauflagen muss die AUA operativ Gewinn machen, um frei wachsen zu können. Jedenfalls darf sie bis dahin nur im Ausmaß des Wachstums der Mitbewerber zulegen. Bierwirth schätzt das europäische Wachstum für die Luftfahrt für 2011 mit 4 bis 6 Prozent ein. Ab 2011 will die AUA operativ positiv sein.
kurier.at