Ehrlich gesagt: Ich denke nicht.
Kleiner Exkurs, bei den Standardgewichten für Passagiere liegt auch manches im Bereich des Sinnfreien.
Auf einem Flugzeug mit 20 oder mehr Plätzen wird der Mann mit 88 kg und die Frau mit 70 kg gerechnet, alternativ kann man bei 30 oder mehr Plätzen 84 kg für Männlein und Weiblein nehmen. Beim "holiday charter" werden alle leichter, und Infants ohne eigenen Sitzplatz zählen gar nicht, mit eigenem Sitzplatz gehen sie mit 35 kg in die Berechnung ein. Das alles übrigens jeweils incl. 6 kg Handgepäck.
Auf einem Flugzeug mit 19 oder weniger Plätzen richtet sich das Standardgewicht nach der Anzahl der Plätze, der Mann ist hier zwischen 104 kg und 92 kg schwer, die Frau zwischen 86 kg und 74 kg.
Zurück zum aufgegebenen Gepäck, letztlich ist das ja nichts anderes als eine Mischkalkulation, der eine hat mehr dabei, der andere weniger oder vielleicht auch gar nichts.
Ich denke, wenn man immer die tatsächlich eingecheckten Gewichte nehmen würde, wäre das ein immenser Aufwand, im IT-Wege die erforderlichen Verbindungen und Schnittstellen zu schaffen. Ins Unreine gesagt, müßte dann ja an jedem Flughafen für eine Vernetzung mit allen in Betracht kommenden Handlingagenten bzw. Airlines gesorgt werden, um die Daten für die Berechnungen übermitteln zu können.
Wenn man es genau betrachtet, wird die Berücksichtigung des tatsächlichen Gewichts gar nicht zwingend verlangt. Ich verweise auf den bereits von mir zitierten Vorschriftenauszug, entweder kann man danach bei vorhersehbarer signifikanter Überschreitung der Standardwerte das tatsächliche Gewicht verwenden oder tätigt einen Aufschlag auf die Standardwerte. Auch wenn eine Airline eigene Werte verwenden will, werden diese als Standardwerte ohne Berücksichtigung des tatsächlichen Gewichts herangezogen:
If an operator wishes to use standard mass values other than those contained in Tables 1 to 3, he must advise the Authority of his reasons and gain its approval in advance.
Das Gewicht des Gepäcks in der von Owflyer beschriebenen Weise zu ermitteln, scheitert m.E. daran, daß es dann keine anderweitigen Veränderungen des Gewichts geben dürfte. Das dürfte praktisch nicht umsetzbar sein, da dann während des Beladens keine anderen Aktivitäten möglich wären.