Januar 2024: IST-Layover mit Touristanbul

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sgnflyer

Erfahrenes Mitglied
29.12.2018
338
5.920
DUS
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Januar 2024: IST-Layover mit Touristanbul (Teil 1)

Prolog

Für unsere kürzliche SGN-Reise fiel die Wahl mal wieder auf TK – des Preises wegen. Sofern ich es richtig in Erinnerung habe, bestand für den Rückflug die Auswahl zwischen einer (geringfügig teureren) kurzen Transferzeit, einer in etwa sechs- oder zehnstündigen und einer gut 15-stündigen Wartezeit bis zum Weiterflug nach DUS. Da wir den Rückkehrtag ohnehin als gebrauchten Tag abgestempelt und erst am nächsten Morgen wieder beruflichen Pflichten nachzukommen hatten, entstand spontan die Idee eines kurzen Istanbul-Besuchs. +1 fehlte noch der Türkei-Länderpunkt und mein letzter Istanbul-Aufenthalt – außerhalb eines Flughafens – war ebenfalls viele Jahre her. Kurzentschlossen buchten wir also den langen Layover. Sekunden nach dem finalen Klick hofften wir, dies nicht noch übermüdet zu bereuen.

Bei diversen TK-Buchungen war mir das Angebot kostenloser Stadtrundfahrten zur Wartezeit-Überbrückung aufgefallen. Nun war die Möglichkeit gekommen, dies einmal in Anspruch nehmen zu können. Die Online-Recherche nach Erfahrungen Dritter war weniger ergiebig bzw. detailliert als erwartet, ein paar Videos fanden sich, die knappen Kommentare klangen im Ergebnis durchweg positiv. Da wir beide eigentlich keine Freunde fremdbestimmter Touren sind, diskutieren wir kurz Alternativen, um Istanbul auf eigene Faust, auch kulinarisch zu erkunden. Schließlich entschieden wir uns dennoch, das „Touristanbul“ genannte Gratis-Angebot auszuprobieren.

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Gerne möchte ich unsere Eindrücke schildern. Diesmal gibt es von mir also einen eher kurzen Reise- bzw. Layover-Bericht. Ausgeguckt hatten wir uns die angebotene Ganztagestour von 8:30 bis 18:00 Uhr.

Ankunft am IST
Unsere TK 163 landete am 2.1.24 mit gut 45 Minuten Verspätung, d.h. um Viertel vor sechs am IST. Mangelns einer Arrival-Lounge entschieden wir uns, zunächst durch die Transfersiko in Richtung TK C-Lounge zu marschieren. Nach einer schnellen Dusche und einem Snack, verstauten wir unser Handgepäck und fragten uns – mangels Beschilderung – durch, wie wir zurück in den Ankunftsbereich gelangen können. Das Tour-Desk befindet sich nämlich in der Ankunftshalle.

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Zwar mussten wir auf dem Fußmarsch noch ein weiteres Mal nachfragen, doch dann fanden wir einen etwas versteckt gelegenen Ausgang. Wieder mussten wir kurz vorsprechen, wurden von einer Uniformierten zu einer Tür begleitet und manuell aus dem Sicherheitsbereich entlassen.

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An der Passkontrolle gab es keinerlei Wartezeit. Bei +1 dauerte die Einreise mit VN-Pass und trotz ihres mit D-Niederlassungserlaubnis vereinfachten (E-)Visums etwas. Die Beamtin telefonierte kurz, nun war der neue Stempel gesichert. Anschließend ging es durch den Arrival-Duty-Free, an den Gepäckbändern vorbei in Richtung Ausgang. Die zahlreichen ATMs nahmen wir nicht in Anspruch.

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Am grünen Zollausgang wurden wir länger kritisch gemustert, schließlich gestoppt und gefragt, wo wir herkämen. Ohne jedes Gepäck, hätte ich erwartet, dass die Antwort SGN zu Rückfragen führen könnte, was aber nicht der Fall war.

In der Ankunftshalle liefen wir an einigen anderen (teilweise aufdringlichen) Tourenanbietern vorbei zum TK-Gratisangebot. Direkt am ausgeschilderten TK-Hoteldesk gelegen. Bei Bedarf gibt es nebenan eine Gepäckaufbewahrung. Wir hatten unser Gepäck ja in der Lounge gelassen, andere Gäste nahmen ihr Gepäck teilweise mit auf die Tour und verstauten die Koffer im Gepäckraum des Tour-Buses.

Reservierungen sind für die Gratis-Touren nicht möglich oder erforderlich. Am Schalter wurden wir wunschgemäß auf die Ganztagestour gebucht, erhielten eine Karte mit dem Programm samt Notfallnummern auf der Rückseite und wurden in einen Wartebereich geschickt.

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Da die Halb- und Ganztagestouren zur gleichen Zeit starten, war dort einiges los. Waschräume, Ladestationen und hilfsbereite Reisende, die gegenseitig kurz auf Sachen Acht geben, waren zahlreich vorhanden. Mit leichter Verspätung wurden die Touren nach Nummern und die Namen der jeweils Teilnehmenden durchgerufen und abgehakt. Naturgemäß sind einige Gäste übernächtigt, vielleicht nicht ganz souverän im Englischen, es war also ein wenig Durcheinander. Im Ergebnis funktioniere der Prozess irgendwie dennoch.

Beginn der Tour
Bald ging es unserem Guide hinterher zu unserem Bus. Der Ganztagestour-Bus ist um einige kleiner als der normale Reisebus der Halbtagestour.

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Es folgte ein erneutes Abhaken der Teilnehmerliste und eine gut einstündige Fahrt. Von unserem Guide erhielten wir einige allgemeine Informationen zur Stadt Istanbul, deren Geschichte und aktuellen Entwicklungen. Durch die arg beschlagenen Fenster sahen wir nach diversen Wischaktionen eine Autobahn, viel Stau, zwei Verkehrsunfälle und unzählige dicht bebaute Wohngegenden. Seltsam fanden wir die vereinzelnden Fußgänger an autobahnähnlich ausgebauten Straßen. Letztere schafften es erst auf ein Foto als wir bereits von der Schnellstraße runter waren.

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Schöner wurde der Blick aus dem Fenster als wir die Marmara-Küste entlangfuhren.

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Bei der Vorbeifahrt an diversen Gebäuden versorgte und der Guide mit Hintergrundwissen und führte uns in die Stadtteile und deren Bevölkerung sowie vertretene Religionen ein. Beispielsweise als wir die Bulgarian St. Stephen Church passierten.

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Bald erreichten wir die Altstadt (Sultanahmet-Old City). Der Bus stoppte mitten im Verkehr einer einspurigen Straße. Angesichts der hupenden Autofahrer wurden wir gebeten, möglich schnell auszusteigen. Da auch die Halbtagestour gerade angekommen war, änderte das wenig am Hupkonzert.

Jetzt ging es dem Guide folgend in ein Lokal. Das "Tamara" schien zu dieser Zeit auf Touren ausgerichtet, wir waren nicht die einzige Reisegruppe, die TK-Halbtagestour schien aber woanders zu frühstücken. Das Frühstück bestand aus Tee und einer gemischten Platte. Einen geschenkten Gaul… Kostenloses Wifi gab es auch, was vielen Reisenden wichtiger war als das Frühstück.

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An unserem Tisch herrschte zunächst weitergehend müdes Schweigen. Wir machten vorsichtige Bekanntschaft mit einem Chinesen auf der Durchreise von CAN nach MEX. Zwei Kasachen sahen wir lediglich kurz nach dem Frühstück noch einmal wieder, dann schienen die beiden sich abgeseilt zu haben. Der Guide hatte diese Möglichkeit im Bus explizit erwähnt, es solle jedoch Bescheid gegeben werden und der Transfer zurück zum Flughafen sei natürlich in eigener Verantwortung zu organisieren.

Nach dem Frühstück ging es einen kurzen Fußweg in Richtung Hippodrom (Sultanahmet Square). Das Wetter war dabei übrigens bewölkt, die Temperatur lag bei um die 10 Grad Celsius, bei hohem Regenrisiko.

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Der Guide gab uns ausführliche Informationen zu den Programmpunkten und ließ uns anschließend 15 Minuten Zeit. Gerade ausreichend für einen schnellen Rundgang, um ein paar Fotos zu knipsen.

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Obelisk des Theodosius.

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Gemauerter Obelisk.

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Schlangensäule.

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Deutscher Brunnen.

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Während des Rundgangs fielen mir vereinzelte frei umherlaufende, gutmütige Hunde ins Auge, von denen wir im Tagesverlauf noch einige sehen sollten.

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Als die leider kurze, frei verfügbare Zeit vorüber war, versammelte sich die Gruppe an einer Pforte zur Blauen Moschee (Sultan-Ahmed-Moschee).

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Nahezu pünktlich setzen wir uns in Bewegung in Richtung Eingang.

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Kurz bestand – insbesondere bei Frauen – Unsicherheit über die Bekleidungsvorschriften. Sofern erforderlich, können Kopfbedeckungen kostenlos geliehen werden. +1 entschied sich, einfach ihre Kapuze aufzuziehen, was wohl in Ordnung war. Besonders streng wurden Bekleidungsvorschriften ohnehin nicht durchgesetzt, was ich auch von meinem ersten und bislang einzigen Moschee-Besuch in Abu Dhabi ähnlich in Erinnerung hatte.

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Jetzt hieß es Schuhe ausziehen, im Innenraum gab es wieder einige Erläuterungen und erneut etwas Zeit zur freien Verfügung, diesmal ca. 20 Minuten.

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sgnflyer

Erfahrenes Mitglied
29.12.2018
338
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DUS

Januar 2024: IST-Layover mit Touristanbul (Teil 2)​

Nach abgelaufener frei gestaltbarer Zeit in der Blauen Moschee sammeln wir uns wieder, nicht ohne einen letzten Blick zurück zu werfen.

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Von der Blauen Moschee ging es weiter in Richtung Hagia Sophia. Auch wenn ich online anderes gelesen hatte, reihte sich unsere TK-Gruppe in die normale, sehr lange Warteschlange ein. Der Eintritt war frei. Interessiert beobachtete ich zwei ältere Damen, die Sicherheitspersonal ansprachen, wie und wo die Schlange vermieden werden könne, schließlich hätten sie bereits Eintrittskarten erstanden (Edit: Mittlerweile wird von ausländischen Besuchern ein Eintrittsgeld verlangt).

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Die Schlange bewegte sich glücklicherweise zügig. Ein Highlight war die am Rande der Schlange erfolgende Zurschaustellung eines schnittigen Polizeiwagens. Der Suchmaschine nach, konfiszierte Objekte.

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Auf dem Weg in den Innenraum erhielten wir einige Infos zur belebten Geschichte dieses Gebäudes bzw. den niedergebrannten Vorläufern sowie auch zu neueren, durchaus streitbaren Entwicklungen; nicht nur unmittelbar das Gebäude betreffend. Mir gefiel die sachliche Art unseres Guides. Bereits bei den vorherigen Informationsansprachen war er sichtlich bemüht, die vielfältige Geschichte der Stadt, die Überbleibsel der jeweiligen Epochen sachlich darzustellen.

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Im als Moschee genutzten Innenraum angekommen, hieß es wieder Schuhe ausziehen und staunen. Der Guide gab uns noch einmal ein paar Infos zur Statik und Konstruktion der Kuppel. Anschließend bekamen wir erneut etwas Zeit zur freien Verfügung. Für mich war die Besichtigung deutlich beeindruckender als die der Blauen Moschee. +1 meckerte etwas, sie hätte nun genug Moscheen gesehen und würde wenig Motivation aufweisen, die weitere auf dem Programm stehende „New Mosque“ anzuschauen. Dies sollte sich später von allein erledigen.

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Nach Abschluss der Besichtigung war es 12:30 Uhr. Laut Guide Zeit für einen kurzen Fußmarsch in Richtung Mittagessen. Der Polizei-Wagen wurde zwischenzeitlich umgeparkt und erfreute sich weiter großer Beliebtheit.

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In der Gruppe sorgte es für einige Verwunderung, als wir ein Lokal mit Werbung für chinesisches und koreanisches Essen erreichten.

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Wir wurden in einen Saal mit den typischen runden Tischen geführt, ansonsten erinnerte im Speisesaal nichts an ein chinesisches oder koreanisches Restaurant. Vor dem Essen wurde eine verdreckte Karte gereicht, die aufpreispflichtige Getränke enthielt. Wasser, Cola, Fanta, Sprite waren - anders als angegeben - umsonst. Da nichts von Kartenzahlung zu sehen war und alles chaotisch, unprofessionell und fast improvisiert wirkte, gaben wir uns – auch mangels Bargeld – mit Fanta und Sprite zufrieden. Andere Gäste bestellten rege, insbesondere Tee und Kaffee, und waren später verwundert, als die Rechnung kam. Das lag vermutlich an der Sprachbarriere. Zumindest wurde aber ein Kartenlesegerät hervorgeholt.

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Bereits im Bus hatte unser Guide nach Vegetariern gefragt und für die Fleischessenden „Chicken“ oder „Kebab from the Beef“ angeboten. Vegetarier schien es keine zu geben, eine Person entschied sich für Chicken.

Hatte ich bei der Kommentierung des Frühstücks noch den „geschenkten Gaul-Spruch“ verwandt, muss ich leider sagen: Das Mittagessen war nix.

Die Suppe schmeckte nach einem langweiligen Fertigprodukt. Das Beef Kebab war nach unserem Geschmacksempfinden eine Mischung aus Lamm- und Rindfleisch von bestenfalls durchschnittlicher Qualität. Das Brot trocken, der Reis war in Ordnung und die Baklava sogar recht lecker. Wie die meisten Gäste, aßen wir unsere Teller nicht leer.

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Ansonsten war das Mittagessen eine schöne Gelegenheit, neue Leute kennenzulernen. Mein Nachbar war ehemals professioneller Pokerspieler, der sich nun mit Turnieren und einer App in Südamerika versucht. Sofort fragte er +1 nach vietnamesischen Glücksspielpräferenzen, wobei Poker ja ein Skill-Game sei. Auf der anderen Seite saßen in Australien lebende Iraner, die einige Jahre in Deutschland verbracht hatten. Im Gespräch ergaben sich “die Welt ist klein-Momente“. Vom Nachbartisch vernahmen wir lautstarke Konversationen über Arbeit und Leben in der Kreuzfahrtindustrie sowie Klagen einer Flugbegleiterin über die Emirates-Einstellungspolitik. Ansonsten waren einige Passagiere dabei, denen das TK-Streckennetz Verbindungen bietet, die sich mit Wettbewerbern wohl nur umständlich darstellen lassen.

Nach dem Mittagessen ging es an Geschäften mit süßen Verlockungen vorbei zum Gülhane Park, laut Wikipedia einst Teil des äußeren Gartens des Topkapı-Palasts. Der kurze Fußweg gefiel mir sehr gut, war er doch eine Möglichkeit, etwas vom Stadtleben zu sehen.

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Ziel war allerdings nicht der Park, sondern das „Museum Of The History Of Science And Technology In Islam”. Dort angekommen, sponserte TK die Eintrittskarten. Nach einer Siko durften wir uns eine knappe halbe Stunde umschauen.

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Es gab aneinandergereihte Exponate aus den verschiedensten Bereichen zu sehen. So war von z.B. Astronomie, Mineralien, Waffentechnik, Schifffahrt, Medizin, Architektur bis zur Optik alles vertreten. Der Schnelldurchgang war sehr interessant, ließ aber keine Zeit für tiefergehende Auseinandersetzung. Bei allen Beschriftungen wurde eine - manchmal mehr und manchmal auch weniger direkte - Verbindung zwischen den Exponaten und dem Islam gezogen.

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Nach dem Museumsbesuch folgte wieder ein Spaziergang. Laut Tagesplan standen noch „New Mosque“ und „Spice Bazaar“ auf dem Programm. Auf dem Fußweg durchqueren wir unter anderem eine Bahnhof (Sirkeci). Ich muss leider zugeben, die meiste Zeit im Gespräch mit den Mittagsessen-Bekanntschaften verbracht zu haben. Zwar habe ich aufmerksam umherblickt, aber keine Fotos geschossen. Fast hätten wir unsere Gruppe aus den Augen verloren. Kurz vor der Einkaufsstraße fanden wir an einer Straßenbahnquerung den Anschluss wieder.

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Durch eine Fußgängerzone liefen wir an diversen Geschäften, Hotels, Restaurants und Cafés vorbei, näherten uns den letzten beiden Programmpunkten.

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Zuletzt bearbeitet:

Travel_Lurch

Erfahrenes Mitglied
15.09.2009
2.415
760
Toll, was TK als Zeitvertreib bei langen Aufenthalten anbietet. Für jemand, der noch nicht in Istanbul war, definitiv sehr schön einen ersten Überblick zu bekommen.
Die Hagia Sophia ist für die Jahreszeit sehr gut gefüllt. War da eine besondere Veranstaltung?
Auf jeden Fall vielen Dank für den gut dokumentierten Zwischenstop! Vielleicht animiert das sogar Batman, TK eine 2. Chance zu geben? ;-)
 
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sgnflyer

Erfahrenes Mitglied
29.12.2018
338
5.920
DUS

Januar 2024: IST-Layover mit Touristanbul (Teil 3)​

Als wir die „New Mosque“ (Yeni Cami) erreichten, erspähten wir ein Schild mit der Aufschrift „The Mosque is closed to the visitors“. Schlagartig erhellte sich die Stimmung von +1.

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Der Guide sagte ein paar Worte zur Moschee und zur Umgebung. Der Gewürzbasar und diverse Einkaufsstraßen befänden sich in der Gegend, wir hätten nun gute eineinhalb Stunden Zeit, diese auf eigene Faust zu erkunden. Das ließen wir uns nicht zweimal sagen und zogen los.

Wir warfen lediglich einen schnellen Blick auf den Eingang des Gewürzbasars und außerhalb gelegene Gemüsesamen-Stände.

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Ein Blick zum Himmel ließ nämlich leider Regen erwarten. Bereits im Gülhane Park hatten wir Bekanntschaft mit ein paar Regentropfen gemacht und das Wetter schien eher schlechter als besser zu werden. Wir beschlossen also, den Basarbesuch aufzuschieben und zunächst die nahegelegene Galata-Brücke zu besichtigen. Laut Wikipedia überquert die Galata-Brücke das ins Marmarameer mündende Goldene Horn an der europäischen Seite des Bosporus zwischen den Istanbuler Vierteln Eminönü im Stadtbezirk Fatih und Karaköy (Galata) im Stadtbezirk Beyoglu.

Wir durchschritten eine Fußgänger-Unterführung, in der alles mögliche zum Kauf angeboten wurde. Vornehmlich „Markensachen“.

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Am Ufer angekommen erblickten wir einige Stände, die vornehmlich Fisch-Produkte anboten. Das war auch zu riechen.

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Ein paar Schritte weiter eröffnete sich der Blick auf die Brücke und das andere Ufer, der Galata-Turm im Hintergrund.

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Wir liefen auf die Brücke, begutachten die auf der unteren Ebene gelegenen, zahlreichen Restaurants und schossen einige Bilder, in alle Richtungen. Anschließend nahmen wir uns einige Minuten und ließen den Blick umherschweifen.

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Als nächstes ging es eine Treppe nach oben, an unzähligen Anglern vorbei zurück ans Ufer und durch die Unterführung zurück.

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Jetzt statteten wir dem Basar - nach einer kurzen Siko - einen Besuch ab. Dort gab es ein reichliches Angebot an Gewürzen, getrockneten Früchten und Süßwaren, aber auch Schmuck, Lederwaren, Souvenirs etc.

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Leider hatte es wieder angefangen, leicht zu regnen. Wir verließen dennoch den Basar und erkundeten kurz die angrenzenden Gassen.

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Der Regen wurde immer stärker und wir suchten und fanden Zuflucht: Cafe Society. Anscheinend eine Kette, die uns zumindest nicht enttäuschte. Knapp 20 Euro für zwei Flat White, einen Käsekuchen und ein Glas frisch gepressten Granatapfelsaft – den wir an vielen Ständen im Vorbeigehen sahen und unbedingt probieren wollten – waren wahrscheinlich der touristischen Umgebung geschuldet (?). Auf das derzeitige, allgemeine Preisniveau in Istanbul habe ich allerdings nicht geachtet.

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Zurück am Treffunkt vor der Moschee begann es wie aus Kübeln zu schütten. Am oben gezeigten Gemüsesamen-Stand nahmen wir Unterschlupf, bis der Regen etwas schwächer wurde. Zügig setzte sich unsere Gruppe in Gang. Der Bus sammelte uns um ca. 16:30 Uhr auf der Galata-Brücke auf.

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Am Besiktas-Stadion vorbei, fuhren gut eine Stunde zum Flughafen zurück.

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Zwischendurch wurde ein Tablet durch die Reihen gereicht und gebeten, eine Zufriedenheitsfragebogen auszufüllen. Gegen 17:35 Uhr erreichten wir überpünktlich die Abflugebene bei Tür 7. C-Gästen wurde empfohlen, zu Tür 5 zurücklaufen, dort gäbe es einen gesonderten Eingang. Wir erwarteten eine Art Goldtrack, der Eingang stellte sich allerdings lediglich als eine Art Prio-Siko heraus, um überhaupt erst ins Flughafengebäude zu gelangen. Tür 7 hätte es auch getan.

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Nun erfolgte die Ausreise. Wahrscheinlich aufgrund der weniger geläufigen Sachlage, nahm der Prozess bei +1 wiederum eine gefühlte Ewigkeit in Anspruch. An der eigentlichen Siko blinkte der Bordkarten-Scanner rot, da unsere Bordkarten bereits verwandt worden wären. Dies war natürlich korrekt, hatten wir doch am frühen Morgen die Bordkarten genutzt, um in den Transferbereich bzw. zur Lounge zu gelangen. Eine Minimalerläuterung reichte aus und die Sicherheitskraft am Scanner drückte die Schranke mit leichter Gewaltanwendung zur Seite. Um 17:53 Uhr waren wir wieder im IST-Shopping-Bereich und schritten in Richtung Lounge zum deponierten Handgepäck und Abendsnack.

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Fazit
Die Touristanbul Ganztagestour ist definitiv ein schönes Angebot. Insbesondere für "Ersttäter" und Reisende, die einen langen Layover ohnehin nicht vermeiden können. Die Tour ist absolut keine „Kaffeefahrt". Nie wurde Druck ausgeübt, etwas zu kaufen oder Geschäfte besonders angepriesen. Eine (unmittelbare) TK-Werbeveranstaltung war es gefühlt ebensowenig. Der Guide nutzte lediglich mehrfach die Zeile „Turkish Airlines invites you…“ (Frühstück, Mittagessen, Museumsbesuch).

Einen ausgiebigen Istanbul-Besuch kann die TK-Tour natürlich nicht ersetzen. Je nach individuellen Interessen, mag es zudem „bessere“ Tagestouren geben. Persönlich hätten mich ein (erneuter) Besuch der Yerebatan-Zisterne bzw. des Versunkenen Palast oder des Dolmabahçe-Palasts interessiert. Der Galata-Turm oder die Istikal in Richtung Taksim zu spazieren, hätten ebenfalls auf der Liste gestanden.

Einzelne der von mir genannten Punkte sind allerdings in anderen der allesamt kostenfreien Touristanbul-Angebote enthalten – die sich wiederum wochentagabhängig geringfügig unterscheiden.

Alle Programmpunkte unserer Ganztagestour waren fußläufig rund um das Hippodrom (Sultanahmet Square) angesiedelt. Der Bus wurde lediglich für die Flughafentransfers genutzt. Theoretisch kann also auf eigene Faust mehr aus dem Tag „herausgeholt“ werden, insbesondere bei Verzicht auf ein längeres Frühstück und Mittagessen.

Einige der Teilnehmenden wirkten übernächtigt und waren über die Vollversorgung durch TK sicherlich sehr glücklich, „man muss sich um nichts kümmern“. Vor vielen Jahren hatte ich nach einem schlaflosen FRA-SIN Y-Flug die Wartezeit auf SIN-SYD mit einem ähnlichen Gratisangebot überbrückt. Damals ging es mir nicht anders. Nach etwas Schlaf auf einem C-Flug oder nach lediglich einem kurzen Zubringer, mag die Würdigung anders ausfallen.

Wir werden Istanbul auf jeden Fall einen weiteren, „richtigen“ (Stayover-)Besuch abstatten. Darüber hinaus ist bei IST-SGN-Abflügen mitten in der Nacht, auch ein absichtlich früherer Zubringer eine Option, um eine der Touristanbul-Abendtouren mitzunehmen.
 

Reyhan

Erfahrenes Mitglied
30.09.2017
626
604
FMO
" die vornehmlich Fisch-Produkte "

Da hättet ihr mal stoppen sollen...die Fischbrötchen ( Balik Ekmek ) sind sozusagen das Nationalgericht von IST.

Das nächste Mal :)
 
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sgnflyer

Erfahrenes Mitglied
29.12.2018
338
5.920
DUS
Die Hagia Sophia ist für die Jahreszeit sehr gut gefüllt. War da eine besondere Veranstaltung?

Die ist immer voll bzw noch voller !

Vielleicht wirds weniger wenn ausländische Besucher ab sofort ca 25 Euro Eintritt zahlen müssen.

Danke für den Hinweis! Habe den nun kostenpflichtigen Eintritt oben im Report ergänzt. Mal schauen, ob TK zukünftig das Eintrittsgeld ebenfalls übernimmt.

Den Normalzustand kenne ich leider nicht, besondere Veranstaltung war m.W.n. aber keine. Gefühlt sprach die Hälfte der Besucher deutsch. Russisch war ebenfalls oft zu hören. Die Urlaubszeit (der Besuch erfolgte am 2.1.2024) oder die evtl. bereits bekannte Umstellung auf kostenpflichtigen Eintritt könnte eine Rolle gespielt haben (?).
 
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txs

Erfahrenes Mitglied
17.12.2015
403
322
Das absurde Eintrittsgeld für die Hagia Sophia wird TK nicht übernehmen. Man hat die Touren schon angepasst:

Hagia Sophia* (outside visit)

*Information is provided about its historical and cultural importance without entering the building.

Ich muss sagen, ich bin etwas enttäuscht von dem, was TK da auftischt. Aber ich war auch schon viele Male in Istanbul. Das Wertigste an deiner Tour scheint mir der Transfer und der Guide gewesen zu sein. Nach etwas Recherche scheint es mir am sinnvollsten, nach Möglichkeit eine Tour zu wählen, die andernfalls hochpreisige Attraktionen (wie den Topkapı oder Dolmabaçe Palast, Turkish and Islamic Arts Museum) beinhaltet. Alles andere kann man sich selbst kostengünstig schöner organisieren – selbstredend mit größerem eigenen Aufwand.
 
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Hene

Erfahrenes Mitglied
27.03.2013
4.194
2.879
BER
Das ist doch auch nichts für jemanden, der schon xmal in Istanbul war. Außer man will sich günstig mal die Zeit vertreiben und nicht wirklich mitdenken müssen. Man hat halt die Garantie, dass man seinen Anschluss nicht verpasst, wahrscheinlich... Ich hätte da sicher auch null Bedarf nach. War aber selbst auch schon um die 25mal länger oder kürzer in der Stadt seit 1999.
 

max2331

Erfahrenes Mitglied
30.10.2019
319
297
Danke für den Bericht.
Istanbul steht schon länger auf der Liste.
Du hast ja die Hunde kurz angesprochen, viel mehr interessiert mich der Eindruck in Istanbul bzgl. Katzen!
+1 hat leider eine Phobie und Istanbul gilt ja als Hauptstadt der Katzen.
 
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BER2022

Reguläres Mitglied
24.05.2017
50
71
Danke für den Bericht.
Istanbul steht schon länger auf der Liste.
Du hast ja die Hunde kurz angesprochen, viel mehr interessiert mich der Eindruck in Istanbul bzgl. Katzen!
+1 hat leider eine Phobie und Istanbul gilt ja als Hauptstadt der Katzen.
Aus meiner Erfahrung sind da viele Katzen auf der Straße, die dort auch umsorgt werden. Teilweise hatten wir auch nicht gerade menschenscheue Katzen im ersten Restaurant, wo wir gegessen haben. Müsstet ihr vor Betreten eines Restaurants checken, ob es katzig da drinnen aussieht oder nicht 😀
Auf der Straße kann man denen eigentlich gut aus dem Weg gehen.
 
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