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Januar 2024: IST-Layover mit Touristanbul (Teil 1)
Prolog
Für unsere kürzliche SGN-Reise fiel die Wahl mal wieder auf TK – des Preises wegen. Sofern ich es richtig in Erinnerung habe, bestand für den Rückflug die Auswahl zwischen einer (geringfügig teureren) kurzen Transferzeit, einer in etwa sechs- oder zehnstündigen und einer gut 15-stündigen Wartezeit bis zum Weiterflug nach DUS. Da wir den Rückkehrtag ohnehin als gebrauchten Tag abgestempelt und erst am nächsten Morgen wieder beruflichen Pflichten nachzukommen hatten, entstand spontan die Idee eines kurzen Istanbul-Besuchs. +1 fehlte noch der Türkei-Länderpunkt und mein letzter Istanbul-Aufenthalt – außerhalb eines Flughafens – war ebenfalls viele Jahre her. Kurzentschlossen buchten wir also den langen Layover. Sekunden nach dem finalen Klick hofften wir, dies nicht noch übermüdet zu bereuen.
Bei diversen TK-Buchungen war mir das Angebot kostenloser Stadtrundfahrten zur Wartezeit-Überbrückung aufgefallen. Nun war die Möglichkeit gekommen, dies einmal in Anspruch nehmen zu können. Die Online-Recherche nach Erfahrungen Dritter war weniger ergiebig bzw. detailliert als erwartet, ein paar Videos fanden sich, die knappen Kommentare klangen im Ergebnis durchweg positiv. Da wir beide eigentlich keine Freunde fremdbestimmter Touren sind, diskutieren wir kurz Alternativen, um Istanbul auf eigene Faust, auch kulinarisch zu erkunden. Schließlich entschieden wir uns dennoch, das „Touristanbul“ genannte Gratis-Angebot auszuprobieren.
Gerne möchte ich unsere Eindrücke schildern. Diesmal gibt es von mir also einen eher kurzen Reise- bzw. Layover-Bericht. Ausgeguckt hatten wir uns die angebotene Ganztagestour von 8:30 bis 18:00 Uhr.
Ankunft am IST
Unsere TK 163 landete am 2.1.24 mit gut 45 Minuten Verspätung, d.h. um Viertel vor sechs am IST. Mangelns einer Arrival-Lounge entschieden wir uns, zunächst durch die Transfersiko in Richtung TK C-Lounge zu marschieren. Nach einer schnellen Dusche und einem Snack, verstauten wir unser Handgepäck und fragten uns – mangels Beschilderung – durch, wie wir zurück in den Ankunftsbereich gelangen können. Das Tour-Desk befindet sich nämlich in der Ankunftshalle.
Zwar mussten wir auf dem Fußmarsch noch ein weiteres Mal nachfragen, doch dann fanden wir einen etwas versteckt gelegenen Ausgang. Wieder mussten wir kurz vorsprechen, wurden von einer Uniformierten zu einer Tür begleitet und manuell aus dem Sicherheitsbereich entlassen.
An der Passkontrolle gab es keinerlei Wartezeit. Bei +1 dauerte die Einreise mit VN-Pass und trotz ihres mit D-Niederlassungserlaubnis vereinfachten (E-)Visums etwas. Die Beamtin telefonierte kurz, nun war der neue Stempel gesichert. Anschließend ging es durch den Arrival-Duty-Free, an den Gepäckbändern vorbei in Richtung Ausgang. Die zahlreichen ATMs nahmen wir nicht in Anspruch.
Am grünen Zollausgang wurden wir länger kritisch gemustert, schließlich gestoppt und gefragt, wo wir herkämen. Ohne jedes Gepäck, hätte ich erwartet, dass die Antwort SGN zu Rückfragen führen könnte, was aber nicht der Fall war.
In der Ankunftshalle liefen wir an einigen anderen (teilweise aufdringlichen) Tourenanbietern vorbei zum TK-Gratisangebot. Direkt am ausgeschilderten TK-Hoteldesk gelegen. Bei Bedarf gibt es nebenan eine Gepäckaufbewahrung. Wir hatten unser Gepäck ja in der Lounge gelassen, andere Gäste nahmen ihr Gepäck teilweise mit auf die Tour und verstauten die Koffer im Gepäckraum des Tour-Buses.
Reservierungen sind für die Gratis-Touren nicht möglich oder erforderlich. Am Schalter wurden wir wunschgemäß auf die Ganztagestour gebucht, erhielten eine Karte mit dem Programm samt Notfallnummern auf der Rückseite und wurden in einen Wartebereich geschickt.
Da die Halb- und Ganztagestouren zur gleichen Zeit starten, war dort einiges los. Waschräume, Ladestationen und hilfsbereite Reisende, die gegenseitig kurz auf Sachen Acht geben, waren zahlreich vorhanden. Mit leichter Verspätung wurden die Touren nach Nummern und die Namen der jeweils Teilnehmenden durchgerufen und abgehakt. Naturgemäß sind einige Gäste übernächtigt, vielleicht nicht ganz souverän im Englischen, es war also ein wenig Durcheinander. Im Ergebnis funktioniere der Prozess irgendwie dennoch.
Beginn der Tour
Bald ging es unserem Guide hinterher zu unserem Bus. Der Ganztagestour-Bus ist um einige kleiner als der normale Reisebus der Halbtagestour.
Es folgte ein erneutes Abhaken der Teilnehmerliste und eine gut einstündige Fahrt. Von unserem Guide erhielten wir einige allgemeine Informationen zur Stadt Istanbul, deren Geschichte und aktuellen Entwicklungen. Durch die arg beschlagenen Fenster sahen wir nach diversen Wischaktionen eine Autobahn, viel Stau, zwei Verkehrsunfälle und unzählige dicht bebaute Wohngegenden. Seltsam fanden wir die vereinzelnden Fußgänger an autobahnähnlich ausgebauten Straßen. Letztere schafften es erst auf ein Foto als wir bereits von der Schnellstraße runter waren.
Schöner wurde der Blick aus dem Fenster als wir die Marmara-Küste entlangfuhren.
Bei der Vorbeifahrt an diversen Gebäuden versorgte und der Guide mit Hintergrundwissen und führte uns in die Stadtteile und deren Bevölkerung sowie vertretene Religionen ein. Beispielsweise als wir die Bulgarian St. Stephen Church passierten.
Bald erreichten wir die Altstadt (Sultanahmet-Old City). Der Bus stoppte mitten im Verkehr einer einspurigen Straße. Angesichts der hupenden Autofahrer wurden wir gebeten, möglich schnell auszusteigen. Da auch die Halbtagestour gerade angekommen war, änderte das wenig am Hupkonzert.
Jetzt ging es dem Guide folgend in ein Lokal. Das "Tamara" schien zu dieser Zeit auf Touren ausgerichtet, wir waren nicht die einzige Reisegruppe, die TK-Halbtagestour schien aber woanders zu frühstücken. Das Frühstück bestand aus Tee und einer gemischten Platte. Einen geschenkten Gaul… Kostenloses Wifi gab es auch, was vielen Reisenden wichtiger war als das Frühstück.
An unserem Tisch herrschte zunächst weitergehend müdes Schweigen. Wir machten vorsichtige Bekanntschaft mit einem Chinesen auf der Durchreise von CAN nach MEX. Zwei Kasachen sahen wir lediglich kurz nach dem Frühstück noch einmal wieder, dann schienen die beiden sich abgeseilt zu haben. Der Guide hatte diese Möglichkeit im Bus explizit erwähnt, es solle jedoch Bescheid gegeben werden und der Transfer zurück zum Flughafen sei natürlich in eigener Verantwortung zu organisieren.
Nach dem Frühstück ging es einen kurzen Fußweg in Richtung Hippodrom (Sultanahmet Square). Das Wetter war dabei übrigens bewölkt, die Temperatur lag bei um die 10 Grad Celsius, bei hohem Regenrisiko.
Der Guide gab uns ausführliche Informationen zu den Programmpunkten und ließ uns anschließend 15 Minuten Zeit. Gerade ausreichend für einen schnellen Rundgang, um ein paar Fotos zu knipsen.
Obelisk des Theodosius.
Gemauerter Obelisk.
Schlangensäule.
Deutscher Brunnen.
Während des Rundgangs fielen mir vereinzelte frei umherlaufende, gutmütige Hunde ins Auge, von denen wir im Tagesverlauf noch einige sehen sollten.
Als die leider kurze, frei verfügbare Zeit vorüber war, versammelte sich die Gruppe an einer Pforte zur Blauen Moschee (Sultan-Ahmed-Moschee).
Nahezu pünktlich setzen wir uns in Bewegung in Richtung Eingang.
Kurz bestand – insbesondere bei Frauen – Unsicherheit über die Bekleidungsvorschriften. Sofern erforderlich, können Kopfbedeckungen kostenlos geliehen werden. +1 entschied sich, einfach ihre Kapuze aufzuziehen, was wohl in Ordnung war. Besonders streng wurden Bekleidungsvorschriften ohnehin nicht durchgesetzt, was ich auch von meinem ersten und bislang einzigen Moschee-Besuch in Abu Dhabi ähnlich in Erinnerung hatte.
Jetzt hieß es Schuhe ausziehen, im Innenraum gab es wieder einige Erläuterungen und erneut etwas Zeit zur freien Verfügung, diesmal ca. 20 Minuten.
Prolog
Für unsere kürzliche SGN-Reise fiel die Wahl mal wieder auf TK – des Preises wegen. Sofern ich es richtig in Erinnerung habe, bestand für den Rückflug die Auswahl zwischen einer (geringfügig teureren) kurzen Transferzeit, einer in etwa sechs- oder zehnstündigen und einer gut 15-stündigen Wartezeit bis zum Weiterflug nach DUS. Da wir den Rückkehrtag ohnehin als gebrauchten Tag abgestempelt und erst am nächsten Morgen wieder beruflichen Pflichten nachzukommen hatten, entstand spontan die Idee eines kurzen Istanbul-Besuchs. +1 fehlte noch der Türkei-Länderpunkt und mein letzter Istanbul-Aufenthalt – außerhalb eines Flughafens – war ebenfalls viele Jahre her. Kurzentschlossen buchten wir also den langen Layover. Sekunden nach dem finalen Klick hofften wir, dies nicht noch übermüdet zu bereuen.
Bei diversen TK-Buchungen war mir das Angebot kostenloser Stadtrundfahrten zur Wartezeit-Überbrückung aufgefallen. Nun war die Möglichkeit gekommen, dies einmal in Anspruch nehmen zu können. Die Online-Recherche nach Erfahrungen Dritter war weniger ergiebig bzw. detailliert als erwartet, ein paar Videos fanden sich, die knappen Kommentare klangen im Ergebnis durchweg positiv. Da wir beide eigentlich keine Freunde fremdbestimmter Touren sind, diskutieren wir kurz Alternativen, um Istanbul auf eigene Faust, auch kulinarisch zu erkunden. Schließlich entschieden wir uns dennoch, das „Touristanbul“ genannte Gratis-Angebot auszuprobieren.
Gerne möchte ich unsere Eindrücke schildern. Diesmal gibt es von mir also einen eher kurzen Reise- bzw. Layover-Bericht. Ausgeguckt hatten wir uns die angebotene Ganztagestour von 8:30 bis 18:00 Uhr.
Ankunft am IST
Unsere TK 163 landete am 2.1.24 mit gut 45 Minuten Verspätung, d.h. um Viertel vor sechs am IST. Mangelns einer Arrival-Lounge entschieden wir uns, zunächst durch die Transfersiko in Richtung TK C-Lounge zu marschieren. Nach einer schnellen Dusche und einem Snack, verstauten wir unser Handgepäck und fragten uns – mangels Beschilderung – durch, wie wir zurück in den Ankunftsbereich gelangen können. Das Tour-Desk befindet sich nämlich in der Ankunftshalle.
Zwar mussten wir auf dem Fußmarsch noch ein weiteres Mal nachfragen, doch dann fanden wir einen etwas versteckt gelegenen Ausgang. Wieder mussten wir kurz vorsprechen, wurden von einer Uniformierten zu einer Tür begleitet und manuell aus dem Sicherheitsbereich entlassen.
An der Passkontrolle gab es keinerlei Wartezeit. Bei +1 dauerte die Einreise mit VN-Pass und trotz ihres mit D-Niederlassungserlaubnis vereinfachten (E-)Visums etwas. Die Beamtin telefonierte kurz, nun war der neue Stempel gesichert. Anschließend ging es durch den Arrival-Duty-Free, an den Gepäckbändern vorbei in Richtung Ausgang. Die zahlreichen ATMs nahmen wir nicht in Anspruch.
Am grünen Zollausgang wurden wir länger kritisch gemustert, schließlich gestoppt und gefragt, wo wir herkämen. Ohne jedes Gepäck, hätte ich erwartet, dass die Antwort SGN zu Rückfragen führen könnte, was aber nicht der Fall war.
In der Ankunftshalle liefen wir an einigen anderen (teilweise aufdringlichen) Tourenanbietern vorbei zum TK-Gratisangebot. Direkt am ausgeschilderten TK-Hoteldesk gelegen. Bei Bedarf gibt es nebenan eine Gepäckaufbewahrung. Wir hatten unser Gepäck ja in der Lounge gelassen, andere Gäste nahmen ihr Gepäck teilweise mit auf die Tour und verstauten die Koffer im Gepäckraum des Tour-Buses.
Reservierungen sind für die Gratis-Touren nicht möglich oder erforderlich. Am Schalter wurden wir wunschgemäß auf die Ganztagestour gebucht, erhielten eine Karte mit dem Programm samt Notfallnummern auf der Rückseite und wurden in einen Wartebereich geschickt.
Da die Halb- und Ganztagestouren zur gleichen Zeit starten, war dort einiges los. Waschräume, Ladestationen und hilfsbereite Reisende, die gegenseitig kurz auf Sachen Acht geben, waren zahlreich vorhanden. Mit leichter Verspätung wurden die Touren nach Nummern und die Namen der jeweils Teilnehmenden durchgerufen und abgehakt. Naturgemäß sind einige Gäste übernächtigt, vielleicht nicht ganz souverän im Englischen, es war also ein wenig Durcheinander. Im Ergebnis funktioniere der Prozess irgendwie dennoch.
Beginn der Tour
Bald ging es unserem Guide hinterher zu unserem Bus. Der Ganztagestour-Bus ist um einige kleiner als der normale Reisebus der Halbtagestour.
Es folgte ein erneutes Abhaken der Teilnehmerliste und eine gut einstündige Fahrt. Von unserem Guide erhielten wir einige allgemeine Informationen zur Stadt Istanbul, deren Geschichte und aktuellen Entwicklungen. Durch die arg beschlagenen Fenster sahen wir nach diversen Wischaktionen eine Autobahn, viel Stau, zwei Verkehrsunfälle und unzählige dicht bebaute Wohngegenden. Seltsam fanden wir die vereinzelnden Fußgänger an autobahnähnlich ausgebauten Straßen. Letztere schafften es erst auf ein Foto als wir bereits von der Schnellstraße runter waren.
Schöner wurde der Blick aus dem Fenster als wir die Marmara-Küste entlangfuhren.
Bei der Vorbeifahrt an diversen Gebäuden versorgte und der Guide mit Hintergrundwissen und führte uns in die Stadtteile und deren Bevölkerung sowie vertretene Religionen ein. Beispielsweise als wir die Bulgarian St. Stephen Church passierten.
Bald erreichten wir die Altstadt (Sultanahmet-Old City). Der Bus stoppte mitten im Verkehr einer einspurigen Straße. Angesichts der hupenden Autofahrer wurden wir gebeten, möglich schnell auszusteigen. Da auch die Halbtagestour gerade angekommen war, änderte das wenig am Hupkonzert.
Jetzt ging es dem Guide folgend in ein Lokal. Das "Tamara" schien zu dieser Zeit auf Touren ausgerichtet, wir waren nicht die einzige Reisegruppe, die TK-Halbtagestour schien aber woanders zu frühstücken. Das Frühstück bestand aus Tee und einer gemischten Platte. Einen geschenkten Gaul… Kostenloses Wifi gab es auch, was vielen Reisenden wichtiger war als das Frühstück.
An unserem Tisch herrschte zunächst weitergehend müdes Schweigen. Wir machten vorsichtige Bekanntschaft mit einem Chinesen auf der Durchreise von CAN nach MEX. Zwei Kasachen sahen wir lediglich kurz nach dem Frühstück noch einmal wieder, dann schienen die beiden sich abgeseilt zu haben. Der Guide hatte diese Möglichkeit im Bus explizit erwähnt, es solle jedoch Bescheid gegeben werden und der Transfer zurück zum Flughafen sei natürlich in eigener Verantwortung zu organisieren.
Nach dem Frühstück ging es einen kurzen Fußweg in Richtung Hippodrom (Sultanahmet Square). Das Wetter war dabei übrigens bewölkt, die Temperatur lag bei um die 10 Grad Celsius, bei hohem Regenrisiko.
Der Guide gab uns ausführliche Informationen zu den Programmpunkten und ließ uns anschließend 15 Minuten Zeit. Gerade ausreichend für einen schnellen Rundgang, um ein paar Fotos zu knipsen.
Obelisk des Theodosius.
Gemauerter Obelisk.
Schlangensäule.
Deutscher Brunnen.
Während des Rundgangs fielen mir vereinzelte frei umherlaufende, gutmütige Hunde ins Auge, von denen wir im Tagesverlauf noch einige sehen sollten.
Als die leider kurze, frei verfügbare Zeit vorüber war, versammelte sich die Gruppe an einer Pforte zur Blauen Moschee (Sultan-Ahmed-Moschee).
Nahezu pünktlich setzen wir uns in Bewegung in Richtung Eingang.
Kurz bestand – insbesondere bei Frauen – Unsicherheit über die Bekleidungsvorschriften. Sofern erforderlich, können Kopfbedeckungen kostenlos geliehen werden. +1 entschied sich, einfach ihre Kapuze aufzuziehen, was wohl in Ordnung war. Besonders streng wurden Bekleidungsvorschriften ohnehin nicht durchgesetzt, was ich auch von meinem ersten und bislang einzigen Moschee-Besuch in Abu Dhabi ähnlich in Erinnerung hatte.
Jetzt hieß es Schuhe ausziehen, im Innenraum gab es wieder einige Erläuterungen und erneut etwas Zeit zur freien Verfügung, diesmal ca. 20 Minuten.