Tunis, anderer Kontinent, aber ganz nah

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TorstenMUC

Erfahrenes Mitglied
02.02.2011
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MUC
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Die Idee war, neuen Länderpunkt, Sonne und Fliegen.

Gewonnen hat Tunis, Hauptstadt Tunesiens,
das näher an MUC liegt, als Porto, wo ich vor einigen Wochen war.

Gebucht war der LH-Direktflug MUC – TUN,
einer der ersten Starts nach dem Streik am Flughafen MUC.

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Da viele Zubringer es am Morgen noch nicht nach MUC geschafft hatten, war die A320 nur spärlich besetzt, so das ich einen 3-Sitz hatte.

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Kufstein, sonst gab es nicht viel zu Sehen, da stark bewölkt.

Über das Catering bei LH-Eco gibt es nix zu berichten, da wird der Rückflug interessanter.

Nach der schnellen Einreise, tausche ich etwas Geld und suchte mir ein Taxi , das mit Taximeter fahren möchte. Aber nach wenigen Metern stieg ich wieder aus, da der Fahrer permanent auf mich einredete, das er mehr Geld haben wollte, mein Limit lag bei 25-30 TND. Sofort hielt ein weiteres Taxi an und zu einem Festpreis von 20 TND brachte es mich zum Hotel Ibis Tunis.

Im Hotel konnte ich schon 12Uhr einchecken, das ist hier Standard.
Dann ging es auf Entdeckungstour nach Tunis City.
Dazu wollte ich mit der Tram, die hinter dem Hotel fährt, bis zur Kathedrale fahren.

An der Haltestelle sprach mich ein Mann an, das er mich aus dem Ibis kennt, er arbeite da, sagte er. Das nahm ich ihm nicht ab und versuchte das Gespräch zu beenden. Aber er gab nicht auf und fragte mich, weiter aus und dadurch outete ich mich als Deutscher. Ich erklärte ihm, das ich keine weitere Lust auf seine Gesellschaft hatte, auf einmal sagte er laut und auf deutsch, ich wäre ein Rassist und ein deutsches Schwein.

Da war ich erst einmal perplex, mit so einer Begrüßung hätte ich nie gerechnet.😤
Zum Glück ging dann der Typ seiner Wege.

Nach 15min Warten kam immer noch keine Tram, so lief ich den Gleisen entlang Richtung Altstadt, so wie es alle Einwohner machten. Auf dieser Linie scheint nichts zu fahren.
Am „Place de Intependance“ angekommen, besuchte ich die Kathedrale (war am Sa zu) und den Clock-Tower.

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Weiter ging es durch das „Bab al-Bahr“, dem Eingangstor zur Medina, der Altstadt Tunis.

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Ich ließ mich durch die engen Gassen treiben, schaute auf die Auslagen der Händler und besuchte die „Zeytournha-Moschee“.

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Nachdem sich die Füße vom vielen Laufen meldeten, lief ich zurück zum Hotel, eine Tram in meine Richtung fand ich nicht. Eine alte, deutsche Tram sah ich dann doch noch, rappelvoll und leider in eine andere Richtung.

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Am Abend wollte ich im Zentrum Essen gehen, aber kein Taxi hielt an.
Interessant ist hier auch, das freie Taxis ein rotes Licht haben, besetzte Taxis ein Grünes.
Also wieder zu Fuß ins Zentrum.

Cafes gibt es an jeder Ecke, sie dienen aber nur den Männern zum Rauchen, Quatschen und Trinken. Frauen sieht man fast gar nicht darin, auch sind die Männer in der Öffentlichkeit weit in der Mehrheit, das war schon auffällig.

Irgendwann fand ich dann doch ein Restaurant, es gab Couscous und Hähnchen, für 4 Euro.
Ich lief noch etwas durch die Stadt, die auffällig leer geworden war. Kein Vergleich wie am Tage.

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Im Hotel gab es dann noch ein tunesisches Bier.

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TorstenMUC

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MUC

Das Frühstück im Ibis hat mich beeindruckt, sogar eine Live-Kochstation gab es.
So was habe ich bisher im Ibis noch nie gehabt.

Danach bestellte ich mir ein Taxi, welches mich zum Bahnhof „Marine“ brachte.
Ich wollte heute ins Umland Tunis fahren.
Der Fahrer verstand erst gar nicht, warum ich nicht mit ihm diesen Ausflug machen will, aber als er erfuhr, das ich Bahner bin, akzeptierte er meine Wahl.

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Er ging als Erstes mit der TGM nach „Sidi Bou Said“, der wacklige Zug fuhr über eine künstlichen Landstreifen Richtung Osten. Da Sonntag war, waren viele Einheimische mit an Bord, auch Frauen sah ich jetzt öfters.


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Nach 15min Fahrt stiegen viele Leute aus, was mich aber nicht beunruhigte, meine Fahrt sollte ja 30min dauern. Auf einmal fuhr der Zug aber zurück, was mich jetzt aber doch nervös machte. Ich fragte einen älteren Herrn nach dem warum und man erklärte mich mit Händen und Füßen, das der Zug wieder nach Tunis fahren sollte. Ich wollte aber nach „Sidi Bou Said“ !!!

Der Mann stieg mit seinem Enkel und mir an der nächsten Station aus und brachte mich zu nahen Bus-Stopp, wo er mich in den Bus nach „Sidi Bou Said“ setzte.

Da war meine Meinung über nette Araber wieder ins gerade Lot gestellt und der Bus brachte mich zu meinem 1.Ziel heute.

„Sidi Bou Said“ ist ein sehr schöner Ort, an der Mittelmeerküste, mit schönen Häusern, in weiss / blau.
Auch Künstler haben sich von diesem Ort inspirieren lassen, wie A. Macke und P.Klee.

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Ich lief entlang der schönen Häusern bis zu einen View-Point.
Da morgen der Ramadan beginnt, war viele festlich angezogene Kinder mit unterwegs.

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In einem netten Café stärkte ich mich und lief dann zum nahen Bahnhof.

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Da Personen auf dem Bahnsteig waren, hatte ich die Hoffnung, das ich mit dem Zug zum meinem 2.Ziel heute kommen kann.
Und tatsächlich, nach 20min fuhr der Zug ein und brachte mich in wenigen Minuten nach Marsa, der auch am Meer liegt.

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Ich lief zum „Dar El Kamila“, einem ehemaligen französischen Kononial-Palast, aber in den Park und gar ins Haus kam ich nicht, hohe Mauern versperrten mir den Weg.
Also ab zum Strand, wo es sogar Mutige gab, die ins Meer sprangen.

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Dann lief ich wieder zum Bahnhof, wo der Zug schon wartete.
Er füllte sich schnell und vorbei an Karthago ging es Richtung Tunis.
Aber dann war wieder Schluss und ich frage den Lokführer, wie man jetzt nach Tunis kommt ? Er erklärte mir, es gibt eine Streckenunterbrechung und ich müsste zur nächsten Station laufen, am Besten den anderen Passagieren hinterher.

Das müsste man sich mal in D vorstellen.

Gesagt-Getan, nach 20min erreichten wir die nächste Station, nach weiteren 15min kam dann auch der Zug, der mich zurück nach Tunis brachte.

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unterwegs, die Bahnbrücke über den Meeresarm war zerstört

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Schluss

Zu Fuß ging es dann wieder zum Hotel, kein Taxi wollte mich fahren.
Gepäck aus dem Ibis geholt, 100m um den Block gelaufen und ins Novotel Tunis eingecheckt. Es gab sogar ein kleines Upgrade, mit schöner Aussicht.

Da es langsam anfing zu Regnen, suchte ich mir was zum essen in der Umgebung.
An einem Imbiss wurde ich fündig, eine Fusion aus Pizza / Döner gab es für mich.

Zurück im Hotel gab es noch ein Bier.
 

TorstenMUC

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Gegen 9Uhr ging ich dann zum Frühstück, wo ich bemerkte, das ich der einzige Gast zu diesem Zeitpunkt war und das das Buffet nicht eingerichtet war.
Eine Mitarbeiterin brachte mir verschiedene Speisen, ich bestellte noch ein Omelett und war etwas enttäuscht, das es kein Frühstücks-Buffet gab, hätte gerne lokale Speisen probiert, das finde ich immer interessant, wenn man in fremden Regionen isst.

Nach dem Frühstück wurde mir noch ein Late-Check-Out bis 16Uhr gewährt, so das ich meine Sachen auf dem Zimmer lassen konnte.

Mit dem Taxi ging es dann zum „Gare de Tunis“, schaute mich kurz um und lief dann wieder zur Medina.

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Dort lief ich mit Hilfe vom „Google-Map“ durch die Gassen, kreuz und quer.

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Gegen Mittag lief ich dann wieder Richtung Hotel und bestellte mir was zum Essen, den unterwegs habe ich nix Brauchbares gefunden, fast alle Imbisse waren schon geschlossen. Lag wahrscheinlich daran, das am Abend der Ramadan beginnen soll.

Gegen 15Uhr bestellte ich mir ein Taxi, das diesmal fast 1 Std. bis zum Airport brachte, da sehr viel Verkehr war.

Am Airport musste ich mir am LH-CheckIn noch meine Bordkarte abholen, Online bekommt man sie hier nicht. Danach noch die restlichen Dinar wieder zurück getauscht, da es verboten ist, die tunesischen Dinar auszuführen.
Siko und Ausreise gingen ganz zügig, dann konnte ich noch etwas in der Lounge entspannen und auf die LH A320 warten.


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Ich hatte mir wieder mal ein Upgrade gegönnt, für 80 EUR.
Da am nächsten Tag der LH-Streik war, wurden viele Passagiere auf unseren Flug umgebucht, wir waren gut voll.
Kurz nach dem Start gab es auch das Essen und Trinken wurde immer wieder nachgeschenkt.

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An dem linken Zipfel war ich gestern

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Die Ankunft in MUC war überpünktlich, wir dockten am T2 an und wurden direkt hinter der Gangway von der Bundespolizei empfangen. Pass kurz gezeigt und ich durfte weiter laufen, was sich ganz schön hinzog, soweit bin ich noch nie bis zur Einreise gelaufen.
Einreise passierte am Automaten und wenige Minuten später war ich in der S8, auf dem Weg nach Hause.

Fazit

Flugtechnisch hatte ich viel Glück, um Streikausfälle zu umgehen (DB / LH / MUC)
War ein schöner Ausflug, mit ein Paar negativen Eindrücken.

Aber was mir am meisten negativ auffiel war der viele Müll an den Straßen und Flächen hinter den Häusern, da macht man sich als Mitteleuropäer schon Gedanken über die Mülltrennung und Sortierung in Deutschland und dann sieht man das.:unsure::unsure: