Hilton 'verkaufte' in den 1960igern die Namensrechte fuer den internationalen ( Non USA ) Markt an TWA im Rahmen einer gegenseitigen Ueberkreuzbeteiligung mit Aktien.
In der absoluten Boomzeit der Konglomerate sah man auch die Zukunft der Airlines in einer extrem diversifizierten und teilweise auch vertikal integrierten Gruppe von Unternehmen, so dass Pan & Interconti, TWA & Hilton, KLM & Golden Tulip oder Air France & Le Meridien als sich komplementierte Teile einer Airline und Hotel Operation gesehen wurden. Selbst die Lufthansa beteiligte sich ja noch Jahrzehnte spaeter u.a an Penta und Kempinski.
Leider unterliegen Airlines und Hotels oft den selben Zyklen, so dass die meisten Airlines ihre Beteiligungen an den Hotelketten wieder abgaben....
Laut einiger Zeitzeugen, zum Teil bestaetigt durch Artikel der New York Times war KLM zwei Minuten vom Kauf von Hilton International entfernt...vollzog diesen aber dann doch nicht.
In jedem Fall konnte Hilton ausserhalb der USA nicht mehr unter dem Hilton Namen expandieren, da dieser bei TWA und spaeter bei anderen Unternehmen lag und expandierte in den internationalen Maerkten unter dem Namen Conrad Hotels.
Erst Mitte der 1990iger kooperierte man wieder Ladbrokes, die Hilton International zwischenzeitlich uebernommen hatten und partizipierte wieder an Hilton International. Ladbroke hat die Hotelsparte vor einigen Jahren wieder an Hilton verkauft.
Nachdem man Sheraton Mitte der 1990iger nicht von ITT Sheraton uebernommen konnten und Starwood genau dieses Ziel erreicht hatte, uebernahm man Ende der 1990iger Promus Hotels, die wiederum die Marken Doubletree, Embassy Suites und Hampton Inn ( ebenfalls durch Acquisitionen und spin-offs ) inne hatten und gerade begannen auch Homewood Suites als Konkurrenz zu Marriotts Residence Inn zu positionieren.
Die etwas wirre Positionierung der Hotels beruht also auf einer Uebernahme eines Ersatzkandidaten mit Promus.
In den letzten 10 Jahren folgt man mehr und mehr der Konkurrenz. Starwood muss man in vielerlei Hinsicht als legitimen Nachfolger von Marriott ansehen. Waehrend Marriott die Innovationen in den 1970-1990igern voran getrieben hat, ist Starwood seit gut einer Dekade sehr sehr kreativ und innoviert konstant.
So kann sicherlich die Einfuehrung der W Hotels und Luxury Collection als Vorlaeufer der Singnature Collection bei Marriott und Waldorf Astoria Collection bei Hilton gesehen werden, mit einem Branding teils unter dem Dach der Kette, allerdings zumeist mit dem urspruenglichen Namen des Hotels versehen.
Die internationale Expansion im 4 Sternebereich, vor allem in Europa wollte Hilton mit den Scandichotels vollziehen, gab diese jedoch nach einigen Jahren wieder ab. Nun besinnt man sich seit 3-4 Jahren auf die Einfuehrung von Hampton und Hilton Garden Inn als 'limited service' Alternative in Europa, allerdings in einem Tempo, dass jede Schnecke als Beleidigung verstehen wuerde
Insgesamt ist die Positionierung und das Branding durch die Uebernahmen sehr wirr und da es sich um ein Sammelsurium aus Franchising, Licensing und Managing etc. handelt, ueberlappen sich die Marken zum Teil bzw. koennen diese nicht geaendert werden.
Bei allen grossen Ketten identisch ist eigentlich nur, dass die eigentliche Core Brand qualitativ nicht mehr fuehrt, sondern die qualitative Fuehrung von neuen Marken uebernommen wurde, wie Conrad, Waldorf oder bei Marriott JW Marriott und Signature.
Darunter firmieren die klassischen Marken ( immer noch full service im 4-5 Sterne Bereich ) wie Hilton, Sheraton, Marriott.
Doubletree war immer sehr heterogen, zum Teil durchaus auf dem Niveau guter Hiltons, zum Teil sogar sehr gute Resorts, dann aber auch eher 'motel-like' in sekundaeren Maerkten, vor allem an der US-Westkueste.
Embassy Suites war der Versuch 'extended stay' Hotels luxurioes zu machen
Homewood Suites ist das Gegenstueck zu Residence Inn als 'limited service - extended stay' Marke mit ein wenig Luxus und Qualitaet, aber etwas unter Residence Inn positioniert ( kleinere Kueche, etwas weniger Platz - ist ueber die Jahre fast komplett verwaessert worden )
Hampton Inn war urspruenglich Holiday Inns erste oder zweite 'limited service' Marke, sprich ohne Restaurant, aber mit FS. Positioniert ueber den billigeren 'limited service' Marken der Zeit wie Days Inn. Hier kannabalisierte sich man sich prinzipiell selber, da man Mitte der 1990iger diesen Markt selber im Franchising mit den Hilton Garden Inns bedienen wollte.
Mit den Home 2 Suites folgt man Starwood und den 'limited service / extended stay' Marken wie element und vor allem Aloft, die ja von den W Hotels inspiriert sein sollen.
Da man Hilton International wieder uebernehmen bzw. mit den Hotels kooperieren konnte, ist die Expansion der Marke 'Conrad' nie in dem Masse erfolgt, wie eigentlich urspruenglich mal in Aussicht gestellt.