Entschädigung für Flugannullierung?

franzose · 23.09.2010

Hallo folks,

gesten mal wieder ganz großes Kino bei der Lufthansa. Meine Frau war gebucht auf LH4388 nach TLS, mitten im Flug, schon fast am Ziel, wurde das Flugzeug nach MUC zurückberufen. Kommentar LH: "Wir benötigen das Flugzeug in MUC und auf Grund des Streiks in Frankreich wissen wir nicht, ob wir es morgen zurückfliegen können.". :-(

Also, der ganze Flieger zurück nach MUC, zwei Stunden nach Start wieder gelandet. Daraufhin unklar, ob überhaupt noch etwas geht, Flug wurde annuliert. Der letzte völlig überbuchte Flug auf CRj700 hob' dann gegen 23 Uhr ab und kam gegen halb eins am Ziel an.

Natürlich hat meine Frau nicht darauf gewartet, sondern alles storniert.

Laut EU-Richtlinie (Flugannulation oder 3 Stunden Verspätung), hat sie ja nun Anspruch auf eine 250EUR Entschädigung, oder?

Meine Frage jetzt: Wo und wie fordert sie das ein?

P.S.: Bestätigung über Flugannulierung hat sie schriftlich.

west-crushing · 23.09.2010

Zuersteinmal einfach an LH schreiben und die 250 Euro fordern. Wenn die sich dann weigern und irgdw anderes anbieten kann man überlegen, ob einem das reicht oder halt LH mitteilen, dass man weiterhin die 250 euronen will. Dann evtl. auch Mahnbescheid beantragen bzw. wenn man das sich nicht selbst zutraut, Anwalt beauftragen.

In dem Fall wäre natürlich auch euclaim ne Option. Aber ich würde auf jeden Fall erstmal hinschreiben und sagen, dass man Geld will

franzose · 23.09.2010

An wen schreibe ich dort? Gibt es da eine spezielle Stelle? Online-Formular? E-Mail? Oder Post? Hat dort schon jemand Erfahrung, was am besten funktionert?

Weltreisender · 23.09.2010

Man schreibt an den Kundendialog.
LH scheint aber zur Zeit alle Forderungen abzulehnen.
Und bei einem zu Grunde liegenden Streik werden sie versuchen wegen höherer Gewalt aus der Geschichte rauszukommen und ich glaube in dem Fall geht es sogar.

peter42 · 23.09.2010

Weltreisender meinte:
Man schreibt an den Kundendialog.
LH scheint aber zur Zeit alle Forderungen abzulehnen.
Und bei einem zu Grunde liegenden Streik werden sie versuchen wegen höherer Gewalt aus der Geschichte rauszukommen und ich glaube in dem Fall geht es sogar.

Fremstreik ist ein Grund, aber IMHO nicht wenn der Flug schon in der Durchführung ist und damit klar ist, dass es ein internes Logistik Problem der LH ist. Daher würde ich def. die 250€ fordern.

franzose · 23.09.2010

Klar werden die sich versuchen, auf den Streik herauszureden, allerdings ist der Flug bereits active gewesen.

Weltreisender · 23.09.2010

franzose meinte:
Klar werden die sich versuchen, auf den Streik herauszureden, allerdings ist der Flug bereits active gewesen.

Was es aus meiner Sicht für LH einfacher macht. Wenn es vorhersehbar gewesen wäre, dass man in TLS nicht landen kann, wäre man nicht losgeflogen. Und da LH selbst in eindeutigen Fällen eine Kompensation ablehnt, brauchst Du einen guten Anwalt.
Mach doch nach der ersten Ablehnung eine Meldung ans LBA.

franzose · 23.09.2010

Weltreisender meinte:
Was es aus meiner Sicht für LH einfacher macht. Wenn es vorhersehbar gewesen wäre, dass man in TLS nicht landen kann, wäre man nicht losgeflogen. Und da LH selbst in eindeutigen Fällen eine Kompensation ablehnt, brauchst Du einen guten Anwalt.
Mach doch nach der ersten Ablehnung eine Meldung ans LBA.

Wieso einfacher? Ich meine eher schwieriger, ...

Jetzt erstmal den Kundendialog, dann sehen wir weiter.

malinche · 23.09.2010

Der Streik ist ja heute, der Flug war jedoch gestern. Da von hoeherer Gewalt zu sprechen, waere noch weitaus gewagter als es normalerweise versucht wird. Das sind sichere 250 €.

Weltreisender · 23.09.2010

franzose meinte:
Wieso einfacher? Ich meine eher schwieriger, ...

Jetzt erstmal den Kundendialog, dann sehen wir weiter.

Wiso schwieriger? Welche Airline lässt einen Flieger starten von dem sie vorhersehbar weiß das er nicht landen kann?

franzose · 23.09.2010

Weltreisender meinte:
Wiso schwieriger? Welche Airline lässt einen Flieger starten von dem sie vorhersehbar weiß das er nicht landen kann?

Die LH hat doch unverblümt den Grund genannt ("interne Logistik", wir wissen nicht, ob wir wegkommen). Warum die den Flieger dann wegfliegen lassen, k.A.!

Es konnten gestern alle Flieger in TLS landen, wieso die LH dann nicht? Wie beschrieben, war der Streik noch nicht gestern.

Weltreisender · 23.09.2010

franzose meinte:
Es konnten gestern alle Flieger in TLS landen, wieso die LH dann nicht? Wie beschrieben, war der Streik noch nicht gestern.

Ich rate Dir keineswegs ab. Ich würde die Erwartungen nur nicht so hoch setzen. Habe bisher zwei Annullierungen wegen Technical gehabt. LH hat die Zahlung immer verweigert.

west-crushing · 23.09.2010

Weltreisender meinte:
Ich rate Dir keineswegs ab. Ich würde die Erwartungen nur nicht so hoch setzen. Habe bisher zwei Annullierungen wegen Technical gehabt. LH hat die Zahlung immer verweigert.

Das Fluggesellschaften versuchen sich um die Kompensation zu drücken ist ja nichts neues. Punkt ist: Der Flug des OP hätte bis zum Ende durchgeführt werden können. Der Flug selbst hätte also problemlos bis nach TLS gebracht werden können, LH sah nur das Problem, dass ihr Fluggerät dann dort möglicherweise strandet. Das ist aber eindeutig das Problem von LH, und mittelbare höhere Gewalt gibts erstma nech.

Würde also schon mal die 250 Euro deutlich einfordern.

franzose · 23.09.2010

Ich rate Dir keineswegs ab. Ich würde die Erwartungen nur nicht so hoch setzen. Habe bisher zwei Annullierungen wegen Technical gehabt. LH hat die Zahlung immer verweigert.

Ok, und hast du dann aufgegeben oder per Anwalt oder eu-claim weitergemacht?

Gulliver · 23.09.2010

Dem stimme ich voll und ganz zu: der Flug MUC-TLS hat abgehoben, der Verlauf wäre nach den Schilderungen auch eindeutig planmäßig möglich gewesen. Dass dann Meldungen bei LH eingehen, dass das Flugzeug ggf. am nächsten Tag nicht wegkommt ist dann unternehmerisches Risiko und nicht in dem Moment schon höhere Gewalt. Entsprechend besteht das Recht auf die Ausgleichszahlung.
Und wenn Weltreisender meint, LH würde die Zahlung verweigern: mir ist auch noch kein Fall bekannt, wo die Gesellschaft freiwillig zahlt. Ein gewisses Maß an Druck ist nun einmal notwendig um zu seinem Recht zu kommen. Und wenn's dann halt über eine Klage oder eu-Claim laufen muss...

Weltreisender · 23.09.2010

franzose meinte:
Die LH hat doch unverblümt den Grund genannt ("interne Logistik", wir wissen nicht, ob wir wegkommen). Warum die den Flieger dann wegfliegen lassen, k.A.!

Es konnten gestern alle Flieger in TLS landen, wieso die LH dann nicht? Wie beschrieben, war der Streik noch nicht gestern.

Hat die LH das schriftlich bestätigt? Wenn nicht wird es Dir schwer fallen. In einem meiner Fälle hatte ich eine schriftliche Bestätigung. LH hat mir geschrieben dass die Mitarbeiterin keine Ahnung hatte und der Flug nachts um drei geflogen wäre. Im Ende haben sie gezahlt, nach Klageeinreichung. Was ich nur sage ist, das LH gerne auch berechtigte Forderungen zurückweist.

franzose · 23.09.2010

Die LH hat nur schriftlich bestätigt, dass der Flug annuliert wurde. Die "interne" Logistik wurde rein verbal geäußert.

Ich stelle mich da auf einen harten Kampf ein.

krabbenkopf · 23.09.2010

Stell´ Dich nicht auf einen harten Kampf ein sondern auf einen laaaangen....

Meine Klage wegen Kompensationsforderung aus Februar 2010 wurde Ende April beim Amtsgericht Köln eingereicht, bis heute noch nichts. Der zuständige Richter hat bestimmt ein bißchen was zu tun mit und wegen der Lufthansa ;-)

krabbenkopf · 23.09.2010

Weltreisender meinte:
Man schreibt an den Kundendialog.
LH scheint aber zur Zeit alle Forderungen abzulehnen.
Und bei einem zu Grunde liegenden Streik werden sie versuchen wegen höherer Gewalt aus der Geschichte rauszukommen und ich glaube in dem Fall geht es sogar.

Ich kann übrigens bestätigen, dass sogar Anwaltsschreiben vom Kundendialog beantwortet werden (mit Blabla)! Das macht noch nicht mal die Rechtsabteilung.

Ridgeway · 24.09.2010

krabbenkopf meinte:
Stell´ Dich nicht auf einen harten Kampf ein sondern auf einen laaaangen....

Meine Klage wegen Kompensationsforderung aus Februar 2010 wurde Ende April beim Amtsgericht Köln eingereicht, bis heute noch nichts. Der zuständige Richter hat bestimmt ein bißchen was zu tun mit und wegen der Lufthansa ;-)

Kann ich nachvollziehen...habe bis heute auch noch keine Rückerstattung aus dem "Vulkan Aschenwolken Theater" erhalten.

Ridgeway

chris-99 · 24.09.2010

Ridgeway meinte:
Kann ich nachvollziehen...habe bis heute auch noch keine Rückerstattung aus dem "Vulkan Aschenwolken Theater" erhalten.

Ridgeway

Dann wird da von alleine auch nichts mehr kommen, es sei denn Du machst mit Hilfe eines Anwalts Druck

Ridgeway · 24.09.2010

Das kann doch wohl nicht sein , die zicken wg. den paar Kröten rum......ich versteh die Welt nicht mehr.

Ich habe vor 6 Wochen mal angerufen da erzählte man mir am Telefon das Thema sei noch nicht abgearbeitet , das würde noch dauern....?!

Ridgeway

farmer83 · 24.09.2010

Krass, ich hatte von SQ bzw. Ltur gut eine Woche nach dem Storno das Geld zurück

DrThax · 24.09.2010

farmer83 meinte:
Krass, ich hatte von SQ bzw. Ltur gut eine Woche nach dem Storno das Geld zurück

Ich hatte auch bei LH im April mein Geld nach etwas mehr als einer Woche zurück.

War selbst ein bisschen überrascht

boerzel · 27.09.2010

Aus dem Aprilvulkandesaster hatte ich das Geld im Juli.
Aus einer absoluten Chaos-Annullierung-Umbuchung im Mai kam der Scheck nach 6 Wochen.
Aus einer Annullierung (technischer Natur) hatte ich die Ticketerstattung nach 4 Wochen, Entschädigung wurde abgelehnt, mein Einspruch mit Frist 30.09. bisher ohne Antwort.

Germanwings brauchte bisher immer so +/- eine Woche...

Wer ist hier jetzt "Premium"?

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