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Anfang des Jahres war ich für 3 Wochen zum Skifahren in den USA und möchte kurz meine Erfahrungen teilen, vielleicht hat der ein oder andere ja ähnliches vor.
1) Anreise:
Meilenschnäppchen MUC-ORD mit LH und dann ORD-DEN auf separatem Ticket mit United. War zwar etwas teurer als z.B. Spirit, aber ich hatte auf Vorteile beim Gepäck gehofft und wurde nicht enttäuscht. In München wurden mir die (aus meiner Sicht eigentlich fälligen) 100 Euro pro Strecke für Skigepäck nicht berechnet, sondern die Skitasche (mit 2 Paar Ski) sowie die Stiefel als ein (viertes) Gepäckstück umsonst mitgenommen. Und da man schon mal dabei war hat man das Gepäck dann auch noch direkt bis nach Denver durchgecheckt und mir so die eigentlich fälligen Gepäckgebühren bei United erspart. Auf dem Rückflug dann wieder komplett durchgecheckt ohne Kosten, obwohl mein internationaler Anschluß ja auf LH war und die Regeln von United freie Skibeförderung eigentlich nur auf UA-Metall vorsehen. Lief also ganz gut.
2) Mietwagen Denver:
Gebucht bei Budget Compact SUV für 3 Wochen für ca. 650 Euro. Ich war mir nicht sicher ob dies gleichzeitig 4WD bedeuten würde, und wie befürchtet war dem natürlich nicht so. Winterreifen werden nicht angeboten, der Highway von Denver nach Vail hatte immer mal wieder "chain law" und ohne Ketten oder Allrad war nix zu machen. Also vor Ort auf einen Hyundai Santa Fee aufgezahlt, hat nochmal ungefähr das gleiche gekostet. Noch dazu hat man im Mietvertrag die schöne Klausel das ausländische Kreditkarten nicht in Landeswährung belastet werden, sondern Direct Currency Conversion genutzt wird plus 3% Fee. Mit dem bescheidenen Umrechnungskurs gleich nochmal 10% draufgelegt
Hätte ich besser machen können.
3) Skipaß:
Hier kann ich nur den Epic Ski Pass als Saisonpaß empfehlen, kostet ca. 600 Dollar wenn man eine Beschränkung in den Ferienzeiten hinnimmt und nicht mehr wie 10 Tage in Vail fahren will. Die Tagespässe sind unverschämt teuer und rechtfertigen bereits bei einer Wochenbuchung einen Saisonpaß.
4) Skifahren Vail/Keystone/Breckenridge/Beaver Creek/Canyons/Park City:
Übernachtet habe ich eine Woche im Keystone Resort und dann noch jeweils 2x5 Tage im Alpine Inn in Frisco. Pro Nacht muß man mit ca. 100 Euro rechnen und bekommt dafür außer einem Zimmer wenig. Kein Skikeller, keine Skischuhtrockner wie aus den Alpen gewohnt, Frühstück mit Plastikgeschirr. Essen ist dann auch so eine Sache, neben den üblichen Fast Food-Verdächtigen fehlt schon irgendwie das europäische Restaurantflair bzw. wenn es sowas ansatzweise gibt (in Vail) sind die Preise doch gehoben. So war ich doch meistens irgendeinen Burger essen um das Budget zu schonen.
Keystone fand ich als Skigebiet recht gut. Nicht so groß, aber trotzdem die Möglichkeit im Backcountry mit einem Snowcat für 10 Dollar zu fahren. Nachtskifahren hab ich probiert, die Ausleuchtung der Pisten läßt aber so zu wünschen übrig das ich mich wundere das nicht mehr passiert. Tagespaß ca. 100 Dollar.
Breckenridge war nicht so mein Ding, unten ziemlich viel flache Pisten und oben dann zwar hoch (knapp 4000 Meter) und steil, aber auch sehr verblasen und lawinengefährdet. Der Ort ist schön, hier kann man gut (und teuer) essen, z.B. Steaks.
Vail ist sicher das Highlight mit riesig viel Platz und tollem Tiefschneefahren in den Back Bowls, die top zu erreichen sind (Neuschnee vorausgesetzt, aber den gab es bei mir reichlich). Der Tagespaß kostet an gewissen Feiertagen (und einer war gerade als wir da waren) lockere 175 Dollar, das ist schon ne Ansage. Dazu noch 25 Dollar fürs Parken, oder eben außerhalb stehen und mit dem Bus reinfahren. Es gibt wenige freie Parkplätze, aber die belegen die Locals schon um halb 8 und das war mir dann doch zu früh.
Beaver Creek ist eher ein Resort und erschien mehr etwas gehoben. Preislich zwischen Vail und Keystone, schwere Buckelpisten, aber eher weniger Tiefschnee. Hat mir nicht so gut gefallen.
Zwischendrin war ich dann noch 4 Tage in Salt Lake City und hab Canyons/Park City getestet, da dies auch im Epic Ski Pass drin ist. Übernachtung am Flughafen SLC, da hier die Zimmerpreise viel vertretbarer waren wie in Park City selbst, dafür halt jeweils 40 Minuten Fahrt (über die Interstate). Hier gab es auch gerade Neuschnee und ich bin wohl noch nie so viel zwischen den Bäumen gefahren wie dort, allerdings haben die Locals in den letzten Jahren sehr über Schneemangel geklagt. Kann man machen, aber so viel anders wie in der Nähe von Denver war es meiner Meinung nach auch nicht um da unbedingt 6 Stunden rüberzufahren. Ich hatte ja Zeit ...
5) Sonstiges:
Ich würd immer versuchen eigene Ski und Boots mitzunehmen, das Leihmaterial sah entweder nicht besonders toll aus (sehr weiche Ski und Schuhe, alles auf Anfänger ausgelegt) und wird schnell teuer. Eine Woche im Paket haben für meine Freundin 150 Dollar gekostet, da lohnen sich selbst die Übergepäckgebühren wenn man etwas länger bleibt.
Ich hätt gern so Skischuhheizer gehabt, die man in die Steckdose stecken kann. Drüben wohl leider unbekannt, und da es auch keine Schuhtrockner im Resort oder Motel gibt bleibt einem nichts anderes übrig als den Innenschuh immer abends rauszunehmen und direkt auf die Heizung zu legen - ziemlich unkomfortabel, ich weiß nicht wie die Amis das sonst lösen.
Mittags auf den "Hütten" gibt es genau das gleiche Fast Food (Pizza, Burger, Nachos ..) wie unten an der Main Street. Da bieten Österreich und vor allem Italien für den Gaumen doch viel mehr. Die Orte sind nicht gewachsen, sondern eben typisch amerikanisch ausgebreitet oder als Resort angelegt - beides fand ich nicht zu reizvoll. Ich hatte schließlich für mittags nen Schokoriegel dabei und bin gar nicht wirklich eingekehrt.
Fazit: Skifahren top, vor allem wenn man sich im Backcountry in den Tiefschnee stürzt und den Locals folgt. Das Drumrum mit Essen und Unterkunft eher flop, ziemlich teuer und mit wenig Atmosphäre. Ich bin froh das ich es mal gemacht habe, aber jedes Jahr wär das nix für mich. Allerdings ist man nach 3 Wochen Tiefschnee ziemlich fit
Bei weiteren Fragen gerne PM.
1) Anreise:
Meilenschnäppchen MUC-ORD mit LH und dann ORD-DEN auf separatem Ticket mit United. War zwar etwas teurer als z.B. Spirit, aber ich hatte auf Vorteile beim Gepäck gehofft und wurde nicht enttäuscht. In München wurden mir die (aus meiner Sicht eigentlich fälligen) 100 Euro pro Strecke für Skigepäck nicht berechnet, sondern die Skitasche (mit 2 Paar Ski) sowie die Stiefel als ein (viertes) Gepäckstück umsonst mitgenommen. Und da man schon mal dabei war hat man das Gepäck dann auch noch direkt bis nach Denver durchgecheckt und mir so die eigentlich fälligen Gepäckgebühren bei United erspart. Auf dem Rückflug dann wieder komplett durchgecheckt ohne Kosten, obwohl mein internationaler Anschluß ja auf LH war und die Regeln von United freie Skibeförderung eigentlich nur auf UA-Metall vorsehen. Lief also ganz gut.
2) Mietwagen Denver:
Gebucht bei Budget Compact SUV für 3 Wochen für ca. 650 Euro. Ich war mir nicht sicher ob dies gleichzeitig 4WD bedeuten würde, und wie befürchtet war dem natürlich nicht so. Winterreifen werden nicht angeboten, der Highway von Denver nach Vail hatte immer mal wieder "chain law" und ohne Ketten oder Allrad war nix zu machen. Also vor Ort auf einen Hyundai Santa Fee aufgezahlt, hat nochmal ungefähr das gleiche gekostet. Noch dazu hat man im Mietvertrag die schöne Klausel das ausländische Kreditkarten nicht in Landeswährung belastet werden, sondern Direct Currency Conversion genutzt wird plus 3% Fee. Mit dem bescheidenen Umrechnungskurs gleich nochmal 10% draufgelegt
Hätte ich besser machen können.3) Skipaß:
Hier kann ich nur den Epic Ski Pass als Saisonpaß empfehlen, kostet ca. 600 Dollar wenn man eine Beschränkung in den Ferienzeiten hinnimmt und nicht mehr wie 10 Tage in Vail fahren will. Die Tagespässe sind unverschämt teuer und rechtfertigen bereits bei einer Wochenbuchung einen Saisonpaß.
4) Skifahren Vail/Keystone/Breckenridge/Beaver Creek/Canyons/Park City:
Übernachtet habe ich eine Woche im Keystone Resort und dann noch jeweils 2x5 Tage im Alpine Inn in Frisco. Pro Nacht muß man mit ca. 100 Euro rechnen und bekommt dafür außer einem Zimmer wenig. Kein Skikeller, keine Skischuhtrockner wie aus den Alpen gewohnt, Frühstück mit Plastikgeschirr. Essen ist dann auch so eine Sache, neben den üblichen Fast Food-Verdächtigen fehlt schon irgendwie das europäische Restaurantflair bzw. wenn es sowas ansatzweise gibt (in Vail) sind die Preise doch gehoben. So war ich doch meistens irgendeinen Burger essen um das Budget zu schonen.
Keystone fand ich als Skigebiet recht gut. Nicht so groß, aber trotzdem die Möglichkeit im Backcountry mit einem Snowcat für 10 Dollar zu fahren. Nachtskifahren hab ich probiert, die Ausleuchtung der Pisten läßt aber so zu wünschen übrig das ich mich wundere das nicht mehr passiert. Tagespaß ca. 100 Dollar.
Breckenridge war nicht so mein Ding, unten ziemlich viel flache Pisten und oben dann zwar hoch (knapp 4000 Meter) und steil, aber auch sehr verblasen und lawinengefährdet. Der Ort ist schön, hier kann man gut (und teuer) essen, z.B. Steaks.
Vail ist sicher das Highlight mit riesig viel Platz und tollem Tiefschneefahren in den Back Bowls, die top zu erreichen sind (Neuschnee vorausgesetzt, aber den gab es bei mir reichlich). Der Tagespaß kostet an gewissen Feiertagen (und einer war gerade als wir da waren) lockere 175 Dollar, das ist schon ne Ansage. Dazu noch 25 Dollar fürs Parken, oder eben außerhalb stehen und mit dem Bus reinfahren. Es gibt wenige freie Parkplätze, aber die belegen die Locals schon um halb 8 und das war mir dann doch zu früh.
Beaver Creek ist eher ein Resort und erschien mehr etwas gehoben. Preislich zwischen Vail und Keystone, schwere Buckelpisten, aber eher weniger Tiefschnee. Hat mir nicht so gut gefallen.
Zwischendrin war ich dann noch 4 Tage in Salt Lake City und hab Canyons/Park City getestet, da dies auch im Epic Ski Pass drin ist. Übernachtung am Flughafen SLC, da hier die Zimmerpreise viel vertretbarer waren wie in Park City selbst, dafür halt jeweils 40 Minuten Fahrt (über die Interstate). Hier gab es auch gerade Neuschnee und ich bin wohl noch nie so viel zwischen den Bäumen gefahren wie dort, allerdings haben die Locals in den letzten Jahren sehr über Schneemangel geklagt. Kann man machen, aber so viel anders wie in der Nähe von Denver war es meiner Meinung nach auch nicht um da unbedingt 6 Stunden rüberzufahren. Ich hatte ja Zeit ...
5) Sonstiges:
Ich würd immer versuchen eigene Ski und Boots mitzunehmen, das Leihmaterial sah entweder nicht besonders toll aus (sehr weiche Ski und Schuhe, alles auf Anfänger ausgelegt) und wird schnell teuer. Eine Woche im Paket haben für meine Freundin 150 Dollar gekostet, da lohnen sich selbst die Übergepäckgebühren wenn man etwas länger bleibt.
Ich hätt gern so Skischuhheizer gehabt, die man in die Steckdose stecken kann. Drüben wohl leider unbekannt, und da es auch keine Schuhtrockner im Resort oder Motel gibt bleibt einem nichts anderes übrig als den Innenschuh immer abends rauszunehmen und direkt auf die Heizung zu legen - ziemlich unkomfortabel, ich weiß nicht wie die Amis das sonst lösen.
Mittags auf den "Hütten" gibt es genau das gleiche Fast Food (Pizza, Burger, Nachos ..) wie unten an der Main Street. Da bieten Österreich und vor allem Italien für den Gaumen doch viel mehr. Die Orte sind nicht gewachsen, sondern eben typisch amerikanisch ausgebreitet oder als Resort angelegt - beides fand ich nicht zu reizvoll. Ich hatte schließlich für mittags nen Schokoriegel dabei und bin gar nicht wirklich eingekehrt.
Fazit: Skifahren top, vor allem wenn man sich im Backcountry in den Tiefschnee stürzt und den Locals folgt. Das Drumrum mit Essen und Unterkunft eher flop, ziemlich teuer und mit wenig Atmosphäre. Ich bin froh das ich es mal gemacht habe, aber jedes Jahr wär das nix für mich. Allerdings ist man nach 3 Wochen Tiefschnee ziemlich fit
Bei weiteren Fragen gerne PM.
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