Eine Nacht in Krakau

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schlepper

Erfahrenes Mitglied
31.08.2016
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FRA
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Tag 1

Morgens ging es mit einem ICE, welcher nach Dortmund ausgeschildert war, aber in Wirklichkeit nach München fährt, bis Düsseldorf Hbf. Dort blieb noch Zeit für eine Runde durch die Stadt.



Bauarbeiten, wohin man schaut.







Trübe Stimmung am Rhein.



Das schien auch diesem Pärchen nicht zu gefallen.



Vorbei am Rathaus



ging es mit der U-Bahn zurück zum Hbf und mit einem RE weiter bis DUS. Mit EW 9732, op by Sun Express geht es nach Krakau.





Mit 15 Minuten Verspätung erreichen wir Krakau, laut Fahrplan müsste mein Zug Richtung Stadt weg sein. Dennoch laufe ich zügigen Schrittes zum Bahnsteig, meine Zielstrebigkeit wird belohnt, der ankommende Zug ist auch verspätet, ich schaffe es sogar noch, am richtigen Automaten eine Fahrkarte zu ziehen. Mit einem modernen Triebwagen fahre ich an Krakau vorbei bis zur Endstation.







Zu Fuß steuere ich mein heutiges Ziel an, das Salzbergwerk Wieliczka, welches zu den ältesten Bergwerken der Welt gehört und außerdem Teil des UNESCO-Kulturerbes ist.



Führungen gibt es in mehreren Sprachen, da ich auf die nächste deutschsprachige nicht über eine Stunde warten möchte, nehme ich die nächste in englisch, welche um 15:30 Uhr beginnt und mit über zwei Stunden Dauer für meinen Geschmack etwas zu lang ist. Interessant ist sie aber auf jeden Fall und man mag die Größe kaum fassen. Hier noch ein paar Eindrücke.



Musik einer irischen Combo wurde hier aber nicht aufgeführt.









Ein berühmter Pole.



Und ein berühmter Deutscher.







Anschließend geht es mit dem Zug zurück zum Krakauer Hbf, wo ich im unweit davon liegenden Ibis Budget mein Zimmer beziehe. Inzwischen ist es 19:00 Uhr durch und auch schon dunkel, ich bestelle mir ein Uber und fahre zum Restaurant Sasiezdi, eine Empfehlung hier aus dem VFT.





Ich lasse mir den Bortsch und Kaninchen schmecken, dazu ein ausgezeichnet schmeckendes Weizenbier, ein ganzes wohlgemerkt. Zu Fuß mache ich mich nach dem Essen auf den Rückweg zum Hotel, welcher mich durch die Altstadt führt. Auf dem Wochenmarkt herrscht noch reger Betrieb.





Auch sonst ist noch viel los, damit hätte ich unter der Woche Mitte September nicht gerechnet.









Vor dem Hauptbahnhof entdecke ich noch diese etwas seltsam anmutende Installation, ich gehe davon aus, dass hier der akkubetriebene Bus geladen wird.



Kurz darauf bin ich in meinem Zimmer für diese Nacht.

weiter in Teil 2.
 

schlepper

Erfahrenes Mitglied
31.08.2016
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FRA
2. Tag

Die Sachen gepackt geht es zum Frühstück ins Wesola, ich hatte mir auf Tripadvisor mehrere Empfehlungen angeschaut, auf dieses viel die Wahl, weil es leicht außerhalb der Altstadt lag und dadurch nicht so überlaufen war. Von der Karte wählte ich das erste Gericht, was ich eigentlich genau erwartete, weiß ich nicht mehr, bekommen habe mehrere Scheiben gesunden Brotes mit einer Auswahl an Aufstrichen und einen Mini-Salat. Lecker war es trotzdem.







Mit dem Uber geht es auf die andere Stadtseite zur ehemaligen Emaillefabrik von Oskar Schindler. Schon der Erwerb eines gültigen Tickets gerät hier zum Erlebnis, in dessen Verlauf ich mich zeitweise in längst vergangen geglaubte Zeiten zurück versetzt fühlte. Als Zweiter in der Schlange durfte ich hautnah miterleben, wie die scheinbar einzig verkaufsberechtigte Angestellte mit der Führerin einer Gruppe zuerst den PC bezwang, sich durch unzählige Formulare und Listen kämpfte um dann schlussendlich das Geld, selbstverständlich in kleinen Scheinen, mehrmals zu zählen. Das dauerte weniger als eine Viertelstunde, auch waren mehrere Angestellte des Museums in Sichtweite zugegen, aber so hatten die nach mir Hinzugestoßenen, zum Schluss auf etwa 15 Personen angewachsen, auch was davon. Von der griesgrämig dreinblickenden Gardarobiere lasse ich mich ebenso wenig wie von ihrem mehr fordernden als fragend hingebellten "Grupa?" von meinem Vorhaben, meinen Rucksack bei ihr zu deponieren, abbringen, wurde ich doch eigens dazu vom ersten Ausstellungsraum zurück geschickt. Für mein Ticket hat sich übrigens niemand interessiert.

Die Qualität des Museums selbst steht außer Frage, hier mal ein paar Eindrücke.







Im Büro Oskar Schindlers verlässt mich natürlich mein Kameraakku, ratet wo sich der Ersatzakku befindet.

Nach Erhalt meines Rucksacks kann ich aber noch ein paar Fotos machen.





Zu Fuß mach ich mich auf den Weg Richtung Altstadt, dabei komme ich am Bahnhof Kraków Zabłocie vorbei, welcher in unmittelbarer Nähe des Museums liegt und wohl kürzlich erneuert wurde.



Ist das jetzt schon Kunst?



Eine Installation auf dem Ghetto Heldenplatz (Plac Bohaterów Getta).

Weiter geht es Richtung Weichsel, überall sieht man alte und neue Bauten nebeneinander.



Ich nähere mich der Pater Bernatka-Brücke.







Kunst auch hier auf der Brücke.





Über altes Pflaster



vorbei an Hinterhofgeschäften geht es in Richtung Altstadt.





Die Burg Wawel lasse ich links liegen, auch ergibt sich beim Passieren kein günstiger Standort für ein ansprechendes Foto. Kurze Zeit später finde ich mich auf dem Hauptmarkt wieder.



Die Tuchhallen.



Marienkirche.



Die Kutschen sind hier allgegenwärtig.



Es ist Mittagszeit und ich mache mich auf zu dem gestern entdeckten Wochenmarkt, bei dem angenehmen Wetter kann man wunderbar eine Kleinigkeit im Freien snacken.









Sammelt hier jemand zufällig Tassen?



Noch ein kurzer Blick über die anderen Stände, ich erstehe noch einen Kühlschrankmagneten und dann breche ich Richtung Bahnhof auf.



Juliusz Słowacki Theater



Hotel Vienna House Andel’s Cracow.



Bahnhof.



Am Bahnhof wird es nochmal kurz interessant, bevor ich rausbekomme, wo genau der Schienenersatzverkehr-Bus genau abfährt, die radebrechenden Busfahrer, welche ich zu Rate ziehe, wollen mich mit der normalen Linie, welche doppelt so lang unterwegs ist, schicken. Der nette Mitarbeiter am Infopoint im Bahnhof kann mir aber weiter helfen, und so bin ich eine halbe Stunde späte am Flughafen.





Die Wartezeit bis zum Boarding bekomme bei einem Cappuccino mit Blick auf Baustelle und startende Flieger rum.



Zurück geht es mit FR nach FRA.



Ich selbst habe einen Fensterplatz beim Einchecken bekommen, zwei offensichtlich gemeinsam Reisende haben wohl verschiedene Plätze zugewiesen bekommen, einmal den Mittelplatz neben mir und einen anderen etliche Reihen weiter vorne. Wenn das wirklich mit Absicht betrieben wird, ist das schon an Geschmacklosigkeit nicht zu übertreffen.











Wir sind zwar pünktlich in FRA, aber aufgrund der Außenposition habe ich keine Chance auf den ICE um 18:32 Uhr, ich fahre eine knappe Stunde später und bin zur Tagesschau zu Hause.
 
A

Anonym-36803

Guest
Danke für den Bericht, da kommen wieder einige Erinnerungen an meinen Besuch im August hoch. Bin beruhigt zu lesen, dass das Restaurant gefallen hat :)
 
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ambodenbleiberin

Erfahrenes Mitglied
24.04.2015
930
8
Danke für den Kurztrip-Bericht, ich war schon so viele Jahre nicht mehr in Krakau und habe durch Deinen Bericht gerade eben geguckt, wann denn wo was fliegt. Bis mir einfiel, dass ich erst noch verschiedene Bahnfahrten machen muss und mit dem Zug Krakau leider zu lange dauert für ein/zwei Nächte. Aber dann...
Bist Du eigentlich nach dem Abendessen noch ein bisschen durch das Viertel (Kazimierz, jüdisches Viertel) spaziert?
 

rausmade

Erfahrenes Mitglied
03.06.2012
1.090
205
Danke für den Bericht. Was sind das für Leckerein an Tag 2 auf den Bildern nach
Es ist Mittagszeit und ich mache mich auf zu dem gestern entdeckten Wochenmarkt, bei dem angenehmen Wetter kann man wunderbar eine Kleinigkeit im Freien snacken.

Sind das Pierogi? Und wo genau ist der Markt? Gibt ja doch einige dort und die Dinger sehen wirklich toll aus!
 
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schlepper

Erfahrenes Mitglied
31.08.2016
3.512
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FRA
Bist Du eigentlich nach dem Abendessen noch ein bisschen durch das Viertel (Kazimierz, jüdisches Viertel) spaziert?

Eigentlich auf direktem Weg Richtung Markt.

Sind das Pierogi? Und wo genau ist der Markt? Gibt ja doch einige dort und die Dinger sehen wirklich toll aus!

Ja, sind es, es gab sie in etwa 10 verschiedenen Füllungen, auch süß, und waren wirklich lecker. Der Markt war sehr zentral auf dem Platz hinter der Marienkirche.
https://www.google.de/maps/@50.0616...4!1sHBZ3CrC10MkB2qcO02qm_w!2e0!7i13312!8i6656
 

Scorn_Addiction

Erfahrenes Mitglied
07.09.2017
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87
ZRH
Sehr schöner Bericht, vielen Dank.

War seit 2008 nicht mehr dort, just an dem Tag, als der deutsche Polanski im Team (L. Podolski) bei der EM beide Tore für Deutschland gegen Polen geschossen hat.
Eine lustige Erfahrung auf dem riesigen Marktplatz beim Public Viewing. Sehr gastfreundliche Menschen dort, haben sogar anschliessend mit uns gefeiert trotz deutschem Sieg.
"Der Poldi ist einer von uns..."

:D
 
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Johannes2107

Reguläres Mitglied
12.10.2010
47
-1
Ich habe mal vier Wochen im Sommer in Krakau verbracht. Die Stadt ist wirklich ausgesprochen angenehm. Zumindest im Zentrum weitaus gepflegter als manche Stadt bei uns und das Publikum macht keinen Stress - gut, abgesehen von manchen Briten auf Sauftour. Hin und wieder war mir Krakau aber schon zu touristisch. In dem Fall kann man alternativ Breslau empfehlen oder Lemberg. Die Stadtbilder sind ähnlich aber sie sind (noch) nicht überlaufen.
 
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