FRA-ZRH-DXB-BEY-DXB-ZRH-FRA-AMS-FRA: 1. F-Langstrecke und ein bisschen Drumherum

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TheStranger

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1. Einleitung

Nachdem dieses Jahr bisher lediglich Zeit für ein paar Wochenendausflüge innerhalb Europas war, sollte es dann doch noch mal zumindest etwas weiter weg gehen. Der Sommer war ja auch hierzulande gut auszuhalten, so dass sich der Herbstanfang ja sowieso für den Urlaub aufgedrängt hat.

Nach Durchsicht des Meilenkontos und der Überlegung für weitere Reiseaktivitäten Anfang nächsten Jahres zum Abbau von Resturlaub war eigentlich klar, dass die Reise in die Vereinigten Arabischen Emirate, genauer nach Dubai gehen sollte. Günstige Awardpreise, die Verfügbarkeit war auch gut und dort hatte es mir im letzten Jahr bei meinem ersten Aufenthalt eigentlich recht gut gefallen.

Da sich für mich Frankfurt als Abflugort aufdrängt, wäre eigentlich die Buchung direkt auf LH der kürzeste / direkte Option gewesen.

(Kurz zur Erläuterung u. evtl. auch ein bisschen als "Vorstellung": Bis Ende letzten Jahres bin ich eigentlich grundsätzlich mit dem günstigsten Anbieter geflogen & Vielfliegerprogramme oder höhere Serviceklassen habe ich auch ignoriert. Allerdings hat ein wenig "Ordnung" im Buchungsverhalten kombiniert mit einem LHPJ-Return das Meilenkonto für meine
Verhältnisse nicht unerheblich aufgefüllt und den SEN gab's dann auch dazu.)


Und weil ich eben bisher auf der Langstrecke noch nicht "weiter vorne" unterwegs war, war dann eben der F-Award fällig. Manch einer mag ja Awards etwas abfällig betrachten, aber da ich ausschließlich privat fliege, rechnet sich das für mich schon ganz gut. Und das gesparte Geld lässt sich ja auch anderweitig investieren...

Naja, ohne weiteres Philosophieren dann zum urspünglichen Routing: FRA-ZRH-DXB-ZRH-FRA. Oberdeck möchte ich irgendwann auch mal probieren, aber die neue/aktuelle LX-First hat dann doch das Rennen gemacht.

Da ich für eine Woche Dubai dann doch noch etwas mehr Abwechslung haben wollte, gingen die Recherchen für einen Kurztrip von dort aus los. Abu Dhabi hörte sich interessant an (die Moschee dort klingt spannend), aber letztlich nur wegen einer Kirche dorthin war mir dann nicht Grund genug. Aufgefallen ist mir dann der dortige LCC Fly Dubai, der eine Vielzahl interessanter Ziele zu recht geringen Preisen anfliegt.

Im Ergebnis habe ich dann noch eine Tagestour DXB-BEY-DXB für knapp 130EUR dazugebucht. Abflug morgens gegen 8 Uhr, Ankunft vormittags und Abflug abends erst gegen 22 Uhr. Ideal, um mal auszuloten, ob sich die deutlich höheren Tarife ex Deutschland für ein verlängertes Wochenende o.ä. (für mich) lohnen würden. Natürlich wäre hierbei das Nachtleben in Beirut nicht mehr kennenzulernen, aber alles kann man dann wohl doch nicht haben; zumindestens dann nicht, wenn keine Übernachtung vor Ort sein sollte.

Zwischenergebnis also: FRA-ZRH-DXB-BEY-DXB-ZRH-FRA.

Um die Sache etwas abzukürzen dann nur noch so viel: Per Newsletter kam dann die Info vom Cirque du Soleil, dass die aktuellste Show "Totem" im Herbst in Amsterdam gastieren sollte. Naja, Amsterdam kannte ich auch noch nicht, der letzte Besuch beim Cirque (Dralion in FRA) war prima, also dann am Tag nach der Rückkehr noch ein Wochenende in Amsterdam angefügt. Man mag mir verzeihen, das alles hier zusammenzufassen, aber für mich war das im Prinzip eine Urlaubsreise...

Letztlich also FRA-ZRH-DXB-BEY-DXB-ZRH-FRA-AMS-FRA in LX C und F, Fly Dubai Y und LH Y.

So. Die Einleitung als moralischer Zwang zur Fertigstellung des Berichts wäre schon mal geschrieben, der Rest + Bilder sollte dann in Kürze folgen... ;)

Gruß,
Christian
 

TheStranger

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Anreise / FCT / Zubringer

Ganz traditionell reise ich regelmäßig mit der Bahn zum Flughafen an. Der Zug wurde auch an meinem Heimatbahnhof eingesetzt, also alles eigentlich kein Problem. Auf dem Hinweg gab es leider nur eine für mich passende IC-Verbindung, das minimierte den Spaß dann doch etwas...

Auf eigentlich knapp 90 Minuten Fahrt wurde dann bei pünktlicher Abfahrt doch noch eine Verspätung von 15 Minuten "erfahren". Auch die Bahn maximiert also. Weiterfahrt dann per S-Bahn zum Flughafen. Etwas später also gedacht bin ich dann aber letztlich doch am Flughafen angekommen.

Checkin

Am F-Checkin im T1 bin ich dann anscheinend durch das Berechtigungsmuster des neben mir eincheckenden Geschäftsmanns gefallen; zumindest hat er die ganze Zeit böse zu meinem Counter herübergestiert. Die jüngere Dame dort war aber sehr freundlich und empfahl dann beim geplanten Gate A3, doch die paar Meter zum FCT zu gehen, da der Weg erst nach A26 und dann zurück doch recht lang sei und man es "im FCT auch aushalten könne". :) Recht hat sie.

Das ganze Prozedere mit Rückfrage bei einer Kollegin, ob ich denn auch sicher die LH F-Lounges nutzen darf wegen Zubringer nur in C, ging insgesamt aber schneller als bei meinem argwöhnisch dreinblickenden Nebenmann.

First Class Terminal

Im FCT hatte ich mich eigentlich auf ein schönes Frühstück gefreut, aber irgendwie war es doch recht voll & in / an einem Sessel am Fenster wollte ich dann auch nicht essen. Naja, ein Kaffee ist ja auch fast eine richtige Mahlzeit. Die obligatorische Ente habe ich mir dann auch besorgt und eigentlich dann Ausschau nach doubledecker (+viele) gehalten, der zur gleichen Zeit dort sein wollte.

Dummerweise habe ich weder seine E-Mail mit der Detailbeschreibung rechtzeitig vor Ort bekommen, noch war es mir geheuer, die ab und an auftauchenden verschiedenen "(+viele)" im FCT anzusprechen und nach evtl. vielfliegenden und im Internet präsenten Elternteilen zu fragen. An dieser Stelle dann noch mal eine Entschuldigung an doubledecker für das verpatzte Treffen bzw. eben kein Treffen! :eek:

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Die Zeit ging dann auch langsam rum und es kam irgendwie keiner wegen Abfahrt für LX1071 nach ZRH.

Abflug war ja für 10:25 Uhr angeschlagen und um 10:00 Uhr habe ich angefangen zu überlegen, ob ich nicht besser mal auf mich aufmerksam machen sollte. Gegen 10:05 Uhr kam dann "mein" PA und begleitete mich und ein anderes Ehepaar nach unten, wobei er sich mehrfach dafür entschuldigte, dass eben dieses Ehepaar taubstumm sei und ich doch bitte allein von der Aufzugstür zum Abfahrtsschalter gehen sollte, wenn die Belastug durch die beiden anderen für mich zu hoch sei. Ich will mir gar nicht ausmalen, was für Leuten dieser PA dort schon begegnet ist, dass er sich wegen sowas entschuldigt bzw. überhaupt ein Wort darüber verliert...

Die paar Meter habe ich gerade so überstanden und wurde einem Van zugeteilt. Dort waren schon zwei Herren an Bord, die sich - zumindest hatte es das den Anschein - auch über "Spaß-Fliegerei" unterhalten haben. Da die zwei scheinbar in Y unterwegs waren, würde ich mal auf HONs tippen. Jemand von hier?

Flug FRA-ZRH LX1071

Letztlich war es dann doch recht knapp mit der Fahrt zum Flieger; unterwegs meldete sich der Fahrer irgendwo per Funk um mitzuteilen, dass wir auch noch kommen würden... Der FLieger war dann - üBerraschung - schon voll besetzt und ich hatte mal wieder Glück, neben einem weiteren Anzug auf 3D zu sitzen. Der wiederum hatte wohl ein vergleichbares Weltbild mit dem Herrn am Checkin, auf jeden Fall reagierte er weder auf ein freundliches Nicken beim Hinsetzen, sondern machte mich wieder zum Ziel böser Blicke. Ein gewisses Engagement ließ sich jedoch nicht verleugnen, als das Essen kam, auf welches er schon lange gewartet haben musste. In Erwartung von etwas Essbaren in der FCL in ZRH habe ich aufs Essen an Bord verzichtet und stattdessen stur vor mich hingestarrt. Der Anzug neben mir hat dann sein Essen beendet und dem FA, der freundlich fragte, ob er dem Herrn denn den Kram abräumen dürfe, mit einer wedelnden Handbewegung zu verstehen gegeben, das sollte besser schnell geschehen. Großes Kino!

Ansonsten haben wir unseren Slot in FRA verpasst und sind erst gegen m.E. 10:40 Uhr gen Startbahn gerollt. Der Flug war relativ gut gefüllt, aber ansonsten wegen berichtenswert.

PS: Wer meint, Anzugträger kämen bei mir schlecht weg, dem sei gesagt, dass ich (leider?) nur das beschreibe, was mir aufgefallen ist. Obwohl ich beruflich auch zu dieser Spezies gehöre, finde ich doch, dass man sich nicht sooo wichtig nehmen sollte, andere derart zu behandeln! Kein Wunder, dass hier über den nachlassenden Service im FCT diskutiert wird, wenn die Mitarbeiter dort regelmäßig so behandelt werden. Und scheinbar finden sich solche Verhaltensweisen dann doch häufiger bei den allseits beliebten Geschäftsreisenden und Business-Kaspern...
 

TheStranger

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Transfer / ZRH-DXB

Transfer Zürich

Durch die leicht verspätete Abreise in FRA war natürlich auch die Ankunft in ZRH nicht mehr wirklich pünktlich. Bis ich es zum Tresen in der FCL geschafft hatte, war es dann schon 12 Uhr. Die Dame dort teilte mir dann auch direkt mit, dass der Transfer zu den E-Gates um 12:05 Uhr starten sollte. Soviel dann zum Snack in der FCL. Kurz einen Blick geworfen und wieder raus.

Sicherheits- und Ausweiskontrolle gingen ziemlich zügig und auch unser (noch ein weiterer Passagier ab FCL nach DXB) Van war kurz darauf zur Stelle. Am Gate selbst war außer uns kein Passagier mehr.

An das Reisen ohne Warteschlangen könnte ich mich schon gewöhnen...

Flug ZRH - DXB (LX242, HB-JHC, "Bellinzona")

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Die Begrüßung an Bord war herzlich und nachdem ich meine Sachen verstaut hatte, war auch schon Begrüßungsgetränk und eine Kleinigkeit am Platz. Die weiteren F-Passagiere trudelten auch langsam ein (Auslastung: 8/8). Die kleine C-Kabine vorn im A330 ist mir allerdings beim Einsteigen auch positiv aufgefallen.

Nach ein paar Spielereien mit der Sitzverstellung musste ich feststellen, dass die Kurzwahlknöpfe sämtlich nicht funktionierten. Soo alt sollte die Maschine ja auch nicht sein oder? Gut, um ehrlich zu sein hat mich das auch nicht weiter gestört. Kit & PJ wurden ausgeteilt und auch irgendwo untergebracht. Platz hat man ja schon, so weit vorne...

Der Purser kam dann kurz darauf noch durch die Kabine und hat mich und einen anderen Mitreisenden per Handschlag begrüßt, sich vorgestellt (der Spruch mit dem Esel ist mir durchaus bekannt, ging nur um die Reihenfolge) und verschwand dann bis nach dem Essen nach hinten. Unser Kapitän begrüßte dann allerdings alle und entschuldigte sich für eine kurze Verzögerung. Aber mit Snack und Champagner ausgestattet waren mir die 15 Minuten eigentlich relativ egal. Termine in Dubai hatte ich ja keine und außerdem war ja Urlaub. Also kein Stress...

Gestartet sind wir dann auch irgendwann und nach dem Steigflug gab es auch aus dem Fenster heraus mal ein paar Berge zu sehen. Irgendwie sind mir bisher auf den Flügen von / nach Zürich keine nennenswerten Berge aufgefallen, aber diesmal irgendwie schon. Seltsam.

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Berge hin oder her, das Essen war dann auch an der Reihe.

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Nachdem ich ja u.a. auch hier schon einiges über die LX-F / den Service gelesen habe, war ich nicht sonderlich überrascht, aber definitiv sehr zufrieden. Das Balik-Lachsfilet und die Krabbe mit Sellerie-Remoulade waren schon lecker.

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Der Salat war gut, aber halt eben auch "nur" Salat aus der Tüte. Als Hauptgang gab es vier Optionen: Kalbsfilet, Poulet-Porchetta, Zucchiniblüte und Tagliatelle.

Gegessen habe ich letztlich die Variante 5: Irgendeine angeblich Schweizer-Spezialität. Klang interessant; war eine Art Wurst (?) auf Kartoffel-Lauch-Bett. Evtl. kennt ja jemand den Namen?

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Geschmeckt hat es auf jeden Fall gut. Extravagant unextravagante Hauptspeise in der F :)

Dann noch etwas Käse vom Trolley und zum Dessert habe ich das Matterhorn-Schkoloaden-Mousse gewählt. Hut ab, das war echt gut! Espresso mit Praline hinterher und so langsam stellte sich ein gewisses Völle-Gefühl ein.

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Auf die Art war auch der halbe Flug schon rum und so musste ich bis zur Ankunft nur noch etwas Musik hören und ein bisschen dösen. Die Zeit verging wirklich wie im Fluge! Allein dafür lohnt sich der F-Flug ja fast schon.

Zum IFE kann ich nichts sagen, den Monitor habe ich nur für die Moving Map genutzt. Die Filme beim Durchblättern haben mich aber nicht soo gereizt, dass ich dort hängengeblieben wäre.

Irgendwann waren wir dann auch im Anflug auf DXB und schließlich am Boden bzw. Gate angekommen. Für den netten Service bedankt und dann raus in den FLughafen. Direkt am Finger standen dann mehrere Damen vom Marhaba-Service, die hätte ich dann fast ignoriert. Eher zufällig habe ich meinen Namen auf einem der Schilder gesehen und mich dann mal mutig gemeldet. Zusammen mit einem Amerikaner ging es dann zur Passkontrolle und durch eine eigene Marhaba-Lane. Drumherum war es schon recht voll, aber so tragisch wäre die Wartezeit nicht gewesen. Auf dem Weg dorthin philosophierte der Amerikaner dann über T3 und Emirates und dass dort sowieso alles irgendwie immer einfacher sei und die Wege kürzer. Die Frage, weshalb er dann in der LX-Maschine unterwegs war, konnte er aber auch nicht beantworten :confused:

Dann noch in Begleitung zum Gepäckband, wo auch der Koffer schon seine Runden drehte und raus in die schwüle Hitze und das Meer der Hotel-Shuttle-Fahrer und Taxis. Im Ergebnis ging alles ziemlich fix und schon saß ich im Taxi zum Four Points Sheikh Zayed Road, wo auch ein Freund wartete, mit dem ich den Rest des Urlaubs unterwegs sein würde...

Ergebnis: Der erste F-Langstreckenflug war schon super (y) Die Crew war nett und motiviert und auch das Drumherum hat gestimmt. Gerne wieder!
 

TheStranger

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Dubai

Zu Dubai selbst brauche ich vermutlich nicht viel schreiben... Ich war letztes Jahr zur gleichen Zeit das erste Mal dort und fand die Kombination aus Größenwahn und Wüste eigentlich ganz spannend. Wenn man etwas schaut, gibt es ja doch noch die ein oder andere "traditionelle" Ecke zu erkunden.

Auch der Baufortschritt innerhalb eines Jahres war doch schon ordentlich. Burj Khalifa fast vollständig in das Gebiet um die Dubai Mall integriert und (praktischerweise) deutlich mehr Metro-Stationen offen, wenn auch noch längst nicht alle.

Nachfolgend dann nur mal ein Mix verschiedener Eindrücke:

Blick von der Dachbar des Four Points (43. Stock) mit Burj Khalifa im Hintergund:

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Willkommens-Bierchen eben dort (Gläser gab es keine...):

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Tunnel durch das Aquarium in der Dubai Mall:

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Wer mag, kann im Käfig Schnorcheln oder Tauchen:

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Am Dubai Creek:

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Abra-Station:

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"Old-Town" mit dem Address-Hotel:

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Foyer des Burj al Arab:

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Burj al Arab in bunt:

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Und von der Seite aus:

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Burj Khalifa:

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Das ist nur eine kleine Auswahl, aber mit den doch recht bekannten Bildern aus Dubai will ich die vielreisende Gemeinde dann doch nicht langweilen...

Mein Fazit für diesen Aufenthalt in Dubai: Hat sich definitiv gelohnt, aber in absehbarer Zeit besteht dann doch kein weiterer Bedarf :censored: Alles, was mich interessiert hat, ist mittlerweile abgearbeitet und viel länger als eine Woche würde ich es dort wohl auch nicht aushalten (war mir ja schon zu Anfang bewusst, deswegen der Ausflug nach Beirut).

Also weiter zu anderen Zielen! Nächste Station: Libanon.
 

TheStranger

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Anreise DXB - BEY

Der Tagesausflug nach Beirut war eigentlich das Highlight der ganzen Reise. Wie oben bereits geschrieben sollte es mit FlyDubai von DXB nach BEY gehen. Abflug in Dubai: 8 Uhr morgens. Laut FlyDubai soll man zwischen zwei und drei Stunden vorher am Flughafen sein. Das Problem: Entweder bietet FlyDubai wirklich keinerlei Möglichkeit, sich selbst einzuchecken (online/Telefon/Automat) an oder wir waren einfach zu blöd, eine solche zu finden. Auf jeden Fall hieß es dann erst mal Wecken um 5:30 Uhr und das im Urlaub... Die Metro fährt um die Zeit noch nicht, also per Taxi zum Terminal 2. Der Checkin von FlyDubai war offen und nach Überprüfung der Kreditkarte hatten wir die Board-Pässe. Natürlich viel zu früh. Und die Einrichtungen des T2 sind mit Wartebereich, Duty Free, McDonalds und einem Cafe m.E. erschöpfend aufgezählt. Tja, was nun? Ok, Frühstück bei McDonalds. Cheeseburger hatte ich um die Zeit auch noch nicht so häufig. Die Fernseher an den Wänden zeigen Kill Bill.

Nebenan am Tisch sitzt ein (offensichtlich) Geschäftsmann in Wüstentarn: Turnschuhe, Multifunktionshose- und weste aus dem Outdoor-Shop, kombiniert mit einem Ansatz an Haarausfall und Buchhalterbrille. Eher schmächtige Erscheinung, wenig Präsenz auf dem Plastikstuhl, nippt an einer Cola o.ä. (Größe: XS). Er passt nicht so recht zu seinen beiden Begleitern, die beide eher der Typ Wandschrank sind und partiell abgenutzte, farblich eher blasse, Kleidung tragen. Ihre Schuhe sind versuchen kompakt zu wirken, können aber nicht verbergen, dass es eigentlich eher Stiefel sind. Der eine trägt ein T-Shirt mit der sinngemäßen Aufschrift "Kandahar Bodybuilding Club". Die Abfluganzeige verweist u.a. auf Flüge in den Irak und nach Afghanistan. Der Aufruf eines Fluges nach Erbil lässt den Buchhalter aufblicken. Hm... Mein "Stolz" auf das "Abenteuer Beirut" ist irgendwie gerade im Eimer... :rolleyes:

Die Herren sind dann jedenfalls erst mal unterwegs und die Langeweile kehrt wieder ein. Irgendwann gehen wir auch zum Gate und setzen uns dort noch mal. Einige Maschinen von FlyDubai stehen auf ihren Parkpositionen, genauso diverse Busse. Also mal wieder eine sinnlose 50m-Busfahrt.

Flug DXB - BEY (FZ157, A6-FDA)


Das Boarding wird aufgerufen und los geht es. Eine ordentliche Schlange wird gebildet. Doch weiter passiert nichts. Insgesamt 7 (in Worten: sieben) Mitarbeiter kümmern sich um das Boarding, doch es geht einfach nicht vorwärts. Großes Handgepäck wird teilweise noch entgegengenommen, um es aufzugeben. Die Mitarbeiter sind freundlich, aber einfach nur langsam. FlyDubai könnte von Ryanair & Co. einiges lernen, aber so können wir noch einige Minuten sitzenbleiben. Plätze wurden für 5 bzw. 10 AED reserviert, werden ansonsten aber beim Checkin vergeben. Kein Grund zur Eile.

An Bord zeigt sich, dass der Sitzabstand noch minimiert werden könnte: Auch auf den normalen Plätzen kann man sich noch etwas bewegen, wenn man nur zu zweit in der Dreierreihe sitzt. Im Ernst, ich hatte schlimmeres erwartet. Trotzdem ist der Raum für fast vier Stunden Flug recht knapp. Ich sehe Bilder des LX-F-Sitzes vor meinem inneren Auge und frage mich, was ich hier eigentlich mache.

Der Blick aus dem Fenster ist nur anfangs interessant:

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Später starrt man mangels IFE oder auch mangels greller Werbeaufkleber halt auf den Vordersitz und fängt an, das ganze auch noch zu fotografieren:

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Der Service beginnt. Zuerst eine Gratis-Runde! So ein Plastik-Döschen Wasser gibt's geschenkt. Doch auch die Snacks und Getränke auf der Bestellkarte sind nicht soo überteuert. 500ml Wasser für 5AED, etwa einen Euro. Das ist zwar das fünffache des Ladenpreises im Waitrose oder Carrefour in Dubai, aber m.E. immer noch erträglich. Die FAs sprechen eine ganze Latte an Sprachen, die per Durchsage anfangs bekannt gegeben wurde. Der Verkaufswagen ist zügig durch und es kehrt Ruhe ein.

So wie hier über der Wüste:

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Es werden auch die Einreiseformulare verteilt. Tja. Bei einer Tagestour bin ich halt ohne Gepäck unterwegs, das schließt leider auch den Kugelschreiber ein. Also keine Abwechslung durch Formularausfüllen. Nach einiger Zeit wenden wir regelrecht und sind plötzlich schon über Beirut:

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Die Stadt wirkt so aus der Luft eigentlich ganz normal. Hmm... Evtl. hätte man doch die o.g. Reisegruppe begleiten sollen. Kurz später dann die Landung und noch auf dem Weg zur Parkposition stehen die ersten im Gang, telefonieren und räumen ihr Gepäck aus den Bins. Wir haben Zeit, sind ja im Urlaub.

Einreise

Nach kurzer Wanderung durch kahle Gänge sind wir ohne ausgefülltes Einreiseformular bei der Immigration. Wenig los um die Zeit, es ist jetzt fast Mittag. Mit entschuldigendem Lächeln an den Schalter und mitgeteilt, dass leider kein Stift zur Hand war. Der Beamte hat Verständnis, nimmt Pass und Formular und fängt an zu schreiben. Alles ist gut.

Dann kommt er zu einem größeren Feld und fragt nach unserer Adresse im Libanon. Unvorbereitet gebe ich ihm eine ehrliche Antwort: Wir haben kein Adresse. Stirnrunzeln folgt seinerseits. Ich schiebe meine Erklärung nach: Kurzausflug, Sightseeing, abends zurück. Seine Stirn glättet sich nicht mehr. Der Blick nach rechts zeigt: Auch der Beamte, den mein Begleiter erwischt hat, hat diesen Umstand entdeckt.

Ich biete meine Buchungsbestätigung als Beleg zur Ansicht an. Kein Interesse. Er fragt nach Freunden, Bekannten im Libanon. Hm, auch die gibt's nicht. Er fragt nach der Hotelbuchung. Den Part mit der Rückreise abends hat er wohl nicht mitbekommen. Er zuckt mit den Achseln, weiß nicht weiter. Mir fallen diverse - weniger konstruktive - Kommentare ein; die behalte ich aber für mich.

Einreise 2. Akt


Der Vorgesetzte wird gerufen. Das Problem erläutert. Er fragt - ganz im Vertrauen - nach... Genau. Nach der Adresse im Libanon.
Ich bleibe standhaft ehrlich. Auch seine Stirn liegt in Falten. Sein Vorschlag: Ich reise einfach nicht ein, weil ich doch eh kein Ziel hätte. Der Vorschlag stößt bei mir auf wenig Gegenliebe. Ich fange an, die Namen der herausgesuchten Sehenswürdigkeiten aufzuzählen. Das zieht. Scheinbar stehe ich doch nicht zufällig an dem Einwanderungsschalter in Beirut. Aber entscheiden kann er das nicht.

Einreise 3. + 4. Akt

Die nächste Verwaltungsstufe wird informiert. Diese wiederum spricht kein Englisch und verzichtet direkt auf die Frage nach der Adresse und holt den nächsten. Mein ursprünglicher Beamter lächelt genauso verzweifelt wie ich. Beamter Nr. 4 lässt sich die Zusammenfassung geben und fragt... Nein, nicht nach der Adresse, sondern danach, was wir hier vorhätten. Ich wiederhole brav meine Geschichte. In seinen AUgen hat die Geschichte nur einen Makel: Der Grund für den Besuch Beiruts erschließt sich ihm nicht. Ob wir den Libanon über den Landweg verlassen wollen würden. Wollen wir nicht. Ich biete wieder Belege für den Rückflug abends an. Will er nicht sehen. Was wir im Detail anschauen wollen? Welche Stadtbezirke? Nur Beirut? Sicher? Und dann, aus heiterem Himmel, wieder die Frage nach der Adresse. ich beschleicht eine leichte Skepsis, wie das ausgehen wird. Mein ursprünglicher Beamter lächelt mittlerweile eher entschuldigend, aber immerhin, er lächelt. Ich nicht mehr. Der Spaß dauert schon fast 30 Minuten. Aber wir sind ja im Urlaub.

Einreise - Der Vorhang fällt

Eine weitere Besprechung zwischen allen Stufen der Hierarchie. Wir stehen etwas dümmlich daneben. Kurze Zwischenfrage wegen der Adresse aus der versammelten Runden. Dann etwas später noch eine zum Zweck der Reise. Ratlosigkeit bei allen Beteiligten.

Dann winkt der ranghöchste Beamte ab. Der Stempel wird in den Pass gehauen. Wir haben jeder ein Ein-Monats-Visum für den Libanon bekommen. Hier der Beweis:

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Das hat man dann wohl von der Ehrlichkeit. Passiert mir auch nicht noch mal. :-(

Letztgenannter Beamter hat uns dann noch bis vor die Tür eskortiert, wo er uns dann ein Taxi organisiert / zugewiesen hat.

Aber dazu mehr im nächsten Teil.
 

TheStranger

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Beirut - der nächste Teil

Wie oben bereits gesagt, bekamen wir quasi ein Taxi verordnet. Naja, der Beamte war dann - nach der Visumserteilung - auch sehr freundlich. Hauptsächlich waren wir natürlich erst mal froh, die Einreise dann doch noch geschafft zu haben. Blöd nur, dass dann ein - ehrlich gesagt - ziemlich dummer Fehler passierte: das vom Immigration-Beamten zugeteilte Taxi genommen und los. :eek:

Was fehlt? Genau. Preisabsprache. Je mehr ich darüber nachdenke, um so dümmer kommt mir das vor. :sick: Der Fahrer musste dann erst mal mit einem Dritten die Route absprechen. Erster Halt also der Taxi-Abstellplatz beim Flugplatz. Auf dem Weg dann sein Angebot: Den ganzen Tag durch die Stadt fahren (merke: wir sind ja mittags erst angekommen) für läppische 200EUR. Wollten wir nicht wirklich. Beim Ziel, den Raouché Rocks begann das Theater, ihn wieder loszuwerden. Ist letztlich um einiges zu teuer geworden, aber das kann man dann wohl auf die eigene Dummheit bzw. als Lehrgeld verbuchen: $45. :rolleyes:

Die Stimmung war dann etwas gedämpft (tja, selbst schuld), aber das Wetter war prima (um die 25-27 Grad, leichter Wind) und auch die Promenade am Wasser entlang (Corniche) war mit den Palmen schön anzusehen.

Raouché Rocks:

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Blick ins Wasser von der Corniche:

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Während auf der einen Seite immer die Küste und das azurblaue Wasser präsent waren, wechselten sich bei der Bebauung "landwärts" leerstehende Häuser, Wohnblocks, überwucherte Grundstücke und in der Sonne glänzende Neubauten ab:

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Genau diese Kombination macht für mich irgendwo den Reiz von Beirut aus: Neu, alt und, naja, zerstört zusammen. Die Ursachen hierfür sind ja bekannt. Am Flughafen und in der Innenstadt waren private Sicherheitskräfte und das Militär omnipräsent. Ein Gefühl der Unsicherheit kam bei mir allerdings deswegen nicht auf. Vieles erinnert an Krieg und den andauernden Konflikt; allerdings sind das eher stumme Zeugen. Den Menschen sieht man das nicht an, dass die letzten tödlichen Auseinandersetzungen gar nicht all zu lang in der Vergangenheit liegen. Auf unserem Weg die Corniche entlang kamen wir an einigen unbesetzten Kontrollposten vorbei, aber z.B. in Teilen der Küstenfelsen sind hinter etwas grün auch durchaus besetzte Posten. Mehrere Posten wurden gerade mit teilweise schwerem Gerät aufgerüstet; die hierbei zur Absicherung des Konvois eingesetzten Soldaten machten allerdings schon einen etwas angespannteren Eindruck:

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An einigen restaurierten (oder nicht zerstörten?) Gebäuden wurde man auch recht schroff aufgefordert, gefälligst keine Fotos zu machen. Dummerweise scheint die libanesische Regierung hauptsächlich solche Gebäude zu nutzen. Auch der Durchgang durch verschiedene kleinere Gassen wurde nicht gestattet, so dass der ein oder andere Umweg genommen werden musste. Hierbei zeigt sich aber, dass die Sicherheitskräfte - spätestens, wenn man ihnen wegen des verwehrten Durchgangs und dem daraufhin eingeschlagenen Gang im Kreis zurück zum Ausgangspunkt zum zweiten Mal begegnet - auch Humor zeigen. Ich finde es doch recht entspannend, wenn man mit dem Soldaten am Maschinengewehr lachen kann. Mal davon ab, dass er uns danach einen Ausweg ohne Blockaden gezeigt hat.

Mehr zur Innenstadt dann im Teil 2 zu Beirut.
 

TheStranger

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Teil 2 zu Beirut

Nachfolgend dann erst mal wieder nur ein paar Impressionen aus Beirut:

Maximale Steigung auf dem Weg die Corniche entlang nach Nord-Osten:

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Römische Bäder nahe der Al Amin-Moschee:

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Die Al Amin-Moschee:

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Und noch mal die Bäder eingefasst durch eine große Treppe nahe dem/der Grand Serail:

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Der Grand Serail (Regierungspalast) ist von außen kaum zugänglich; eingerahmt von nicht zu fotografierenden Ministerien, wollte ich aber auf eine Totale nicht verzichten. Ein guter Standort für eine solche Aufnahme ist aber genau auf der gesperrten Zufahrt. Also die Kamera in die Hand genommen und den nächsten Soldaten um Erlaubnis gebeten. Der Angesprochene konnte sich dazu aber nicht äußern, gab aber den Tipp, es doch mal beim Eingang zu versuchen... Dann eben die Auffahrt hochmarschiert, einen ersten Posten umrundet und direkt auf das Tor zugegangen. Die Außenwache hat zwar etwas überrascht geschaut, aber dann das OK gegeben. Deswegen dann *trommelwirbel* der Grand Serail:

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Der Seiteneingang scheint nicht soo häufig genutzt zu werden:

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Zurück die o.g. Treppe hinab und an weitern Sperren zum touristischen Zentrum: Die Gegend um den Uhrenturm ist schon etwas seltsam. Hier sind viele Straßencafés, Restaurants und Läden angesiedelt. Zusätzlich aber auch u.a. das alte Parlament, das Telekommunikationsministerium oder die neue Heimat des Verteidigungsminiteriums. Entsprechend hoch ist die Militärpräsenz. Die Zufahrten sind für Fahrzeuge gesperrt, als Fußgänger kann man - was m.E. noch etwas Überwindung kostet - einfach an den Schranken vorbeigehen bzw. die Gitter beiseiteschieben (Türe hinter sich schließen nicht vergessen). Das ganze sieht dann so aus:

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Etwas mehr Geschichte dann im nächsten Teil...
 

TheStranger

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"Geschichte"

Viele der hier gezeigten Bilder habe ich in der Gegend um den Uhrenturm aufgenommen; hier stehen noch viele erhaltene / restaurierte Gebäude, denen Beirut wohl den Beinamen "Paris des Nahen Ostens" verdankt. In Richtung Küste werden gerade die letzten Arbeiten am Einkaufszentrum "Beirut Souks" abgeschlossen. Die Geschäfte sind größtenteils offen, bieten aber das übliche Angebot an. Auch im Libanon ist diesbezüglich keine Abwechslung zu erwarten. Nur der Besucheransturm belibt aktuell wohl aus. Die Verkäufer treffen sich zentral und halten Schwätzchen. Vom Stil her tendiert dieses "Einkaufsviertel" aber m.E. deutlich von den attraktiven alten Gemäuern weg. Hier scheint der Weg Dubais Vorbild zu sein: Tradition verdrängen und mit austauschbarem Durchschnitt ersetzen. Schade. Die wenigen zu erkennenden Touristen stimmen aber mit Füßen ab und halten sich eher im "alten Bereich" auf. Auch wir wandern zügig weiter.

Nächster Stop ist dieses "Bauwerk"; genannt "the dome" und eigentlich Teil des früheren Beirut City Centre Buildings, aber dann im Krieg stark beschädigt:

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Der Dome (der damals einen Kino- / Theatersaal beherbergte) soll jedoch - trotz seiner Bekannheit - einem neuen, großen & tollen Immobilienprojekt (Beirut Gate) weichen. In Sichtweite der Ruine ist auch die Al Amin Moschee (diese steht übrigens direkt in einträchtlicher Nachbarschaft zu einer nicht-muslimischen Kirche) zu finden. Und dort nebenan schließt sich der Martyr's Square an. Das Denkmal erinnert an Opfer des ersten Weltkriegs, ist aber wegen der Einschusslöcher faktisch auch ein Mahnmal für den Libanonkrieg:

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Am Martyr's Square liegt auch ein größeres Zelt, in dem der Schrein des ehemaligen Präsidenten Rafiq Hariri untergebracht ist:

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Rafiq Hariri wurde 2005 bei einem Attentat durch eine Detonation getötet, weitere 22 Menschen starben, über 100 wurden verletzt. Die hierüber seitens der UN eingeleitete Untersuchung ist noch immer Gegenstand umfangreicher Auseinandersetzungen, die teilweise auch gewaltsam geführt werden. Der Abschlussbericht wird - nach den von mir hierzu gelesenen Quellen - wohl zumindest zu weiteren Ausschreitungen führen.

Vom Martyr's Square aus ist es nicht weit zum wohl recht bekannten Hotel Le Grey, welches von außen einen sehr guten Eindruck macht. Das kann man vom Holiday Inn einige Häuserblocks weiter westlich nicht behaupten:

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Auch hier wurde das Gebäude stark unter Beschuss genommen; die Ruine wird heute von einer Bank und dem Interconti eingerahmt. Einige Meter weiter ist dann der Yachthafen. Hier zeigt sich schon der erste Ansatz des teuren Tourismus, den sich die Planer wohl für Beirut wünschen:

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Der St. Georges Yacht Club ist jedoch erst im Keller einsatzbereit, der Rest nach oben hat gewisse Ähnlichkeit mit dem Holiday Inn. Ferraris und andere Flitzer sind trotzdem vielzählig vorhanden. Ich würde mal vermuten, dass sich aus dieser Konstellation auch die viel gerühmte Party-Szene in Beirut ergibt: Wohlhabende Reisende oder Ortsansässige können natürlich per S-Klasse und Co. die eher unschönen Ecken gepflegt umgehen und so tagsüber eine ruhige Kugel schieben bzw. nachts ordentlich Feiern. Die liberale EInstellung zu Alkohol & Freizügigkeit machen es möglich.

Auch die ansonsten häufiger anzutreffenden Reisegruppen bekommen wohl nur sehr begrenzt etwas von Kontrollen, Müll & Zerstörung mit. Die Busse halten so nah wie möglich an den Ruinen und Aussichtspunkten und nach den Äußerungen einer rastenden Reisegruppe sind auch die Reiseführer entsprechend gedrillt, bloß keine kritischen Themen anzuschneiden.

Wenn man jedoch die Stadt zu Fuß erkundet, trifft man kaum auf andere Individualreisende (zumindest kaum auf solche die entsprechend zu erkennen sind und mit etwas blasserer Hautfarbe fällt man schon auf). Student hat es jedoch recht viele; die American University of Beirut nimmt auch entsprechend prominente Landabschnitte für sich in Beschlag.

Der Tag geht nach einiger Wanderei auch dem Ende entgegen. Nach der Innenstadt gehen wir den ganzen Weg an der Corniche in der Abendsonne wieder zurück und der Ausblick hat schon etwas:

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Auf Höhe des Mövenpick Hotels nahe den Raouché Rocks spricht uns ein älterer Taxifahrer an. Eigentlich wenig berichtenswert, da man alle paar Minuten angesprochen wird; am Straßenrand stehend hupen die Taxifahrer um auf sich aufmerksam zu machen. Auch das Teilen eines Taxis ist üblich, wenn die Richtung grob übereinstimmt. Naja, zurück zu besagtem Taxifahrer. Eigentlich haben wir bisher immer abgelehnt, aber so langsam wäre es angebracht, an die Rückreise zu denken. Außerdem qualmen die Füße von der Lauferei. Kurz an die Hinfahrt erinnert und nach dem Preis zum Flughafen gefragt. Erstes Angebot: $20. Soso. Das festigt die Gewissheit, mittags deutlich zu viel bezahlt zu haben. Ich frage nochmal: Auch sicher $20? Ja, ganz sicher. Gut. Lust auf Bazar habe ich schon den ganzen Tag keine mehr und so gehen wir die paar Schritte zu seinem Auto. Eine Scheibe auf der Beifahrerseite hat es irgendwie nicht und auch die Gurte sind eher dekorativ. Unser Fahrer beherrscht trotz seines Alters deutlich mehr englische Wortfetzen als der auf der Hinfahrt. Prima. Mein Begleiter ist schon eine Weile recht still, Beirut gefällt ihm nicht wirklich. Also ein wenig Konversation mit dem Taxifahrer. Aus dem wenig wird deutlich mehr, da sich der Verkehr nach einer Weile staut. Nichts geht mehr. Aber was soll's, wir sind ja im Urlaub und natürlich überpünktlich unterwegs.

Unser 74-jähriger (!) Fahrer muss noch im Taxi sitzen, weil seine Kinder nicht für ihn sorgen können und Rente gibt es auch keine. Ein Sohn ist wohl auch in Mitteleuropa gelandet, aber für einen Besuch fehlt das Geld. Nach der Begegnung mit dem Einwanderungsbeamten vormittags glaube ich zwar von allem nur noch weniger als die Hälfte, aber irgendwie erweckt der Mann vertrauen. Er bestätigt, was wir gesehen haben: Viel Polizei und Militär in der Innenstadt und am Flughafen; sonst wenig bis gar keine. Er hätte auch für den Rest der Bevölkerung gerne etwas mehr Ordnung... Wir warten immer noch, kommen so gut wie nicht voran. Es wird natürlich Stoßstange an Stoßstange gefahren, damit bloß keiner abkürzen kann. Zusätzlich erfahren wir, dass die höhere Sicherheitsstufe mit den Vorbereitungen zum Besuch des iranischen Präsidenten Ahmadinedschad in Beirut in den nächsten Tagen zusammenhängt. Die Hisbollah freut sich, die Regierung weniger und alle anderen sind irgendwo dazwischen. Der Stau führt uns auf dem Weg zum Flughafen auch durch "ungesicherte" Gebiete, wo die Straßen mit Plakaten Pro-Iran & Ahmadinedschad übersäht sind.

Bis zu einer Kreuzung herrscht Stau, dann plötzlich in Richtung Flughafen freie Bahn. Kaum Autos mehr unterwegs. Die Häuser werden kleiner und da sind wir im Hisbollah-Viertel. Das liegt interessanterweise eben genau zwischen Flughafen und Stadt und deren gelbe Farbe zeigt sich häufig auf Fahnen und Plakaten.

Nachdem mir das durch Stau verlängerte Gespräch mit dem Taxifahrer gut gefallen hat und ich es vor allem nett fand, dass er nicht direkt erst mal überzogene Preise haben wollte, hat er dann $25 bekommen und ließ es sich nicht nehmen, uns noch mal feste die Hände zum Abschied zu drücken (er steht nach seinen Angaben übrigens immer am Knick der Corniche beim Mövenpick). Hier kam dann - leider erst zur Abreise - die angeblich so tolle libanesische Freundlichkeit mal zum Vorschein; vorher hatten wir diesbezüglich leider eher etwas Pech. Naja. Schade eigentlich. :(

Fazit zum Libanon, Rückreise nach DXB und dann - einige Tage später - den Rückflug via ZRH zurück nach FRA im nächsten Eintrag.
 

TheStranger

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Rückflug BEY - DXB

Am Flughafen dann erst mal etwas Ratlosigkeit, welche der beiden Sicherheitskontrollen für den Checkinbereich man nehmen soll. Unser Flug ist noch nich gelistet, es werden aktuell nur die Flüge der kommenden halben Stunde gezeigt. Wir wandern kurz umher, auf der Ankunftsebene im Keller ist ein kleines Café, sonst nichts.

Später wird der linke Eingang angezeigt. Nach der Kontrolle zeigt sich natürlich, dass beide Eingänge zum gleichen Hauptbereich führen. Großartig :) Bei FlyDubai ist nichts los und der Agent hat ein kleines Geschenk für uns: Das Ausreiseformular...

Zum Umfang meines Tascheninhalts habe ich ja schon etwas geschrieben :eek: Also direkt zur Ausreisekontrolle. Auch hier Verständnis für unsere Not, das Formular wird ausgefüllt. Und dann kommt natürlich, was kommen musste: Die Frage nach der Adresse, an der man sich aufgehalten hat. Ich ahne das Schlimmste, insbesondere weil wir ja das unheimlich tolle Angebot des Einwanderungsbeamten-Taxifahrer-Freundes nicht wahrgenommen haben und der jetzt vielleicht seinen Anteil vermisst ;-) Aber der Beamte schreibt nach Erläuterung und Verwunderung über einen Kurzbesuch in Beirut dann als Adresse einfach "City" in das Formular und stempelt die Abreise in den Pass. Wow. Bevor er es sich anders überlegt wünschen wir noch einen schönen Abend und verschwinden im Getümmel.

Flug BEY-DXB (FlyDubai, A6-FDB)

Getümmel trifft es, denn irgendwie ist doch recht viel los. Abendliche Abflüge gibt es einige. Für uns gibt es noch einen Gate-Wechsel, der uns dann nach einigem Stöbern im Duty-Free-Bereich und anschließender Sicherheitskontrolle zu einem herrlich dekorierten Wartebereich führt:

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Der ganze Gatebereich ist derart gestaltet und auch aus dem Fenster sieht man nicht viel, nur eine einsame MEA-Maschine war von dort aus zu sehen:

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Unsere Maschine kam erst recht kurz vor knapp und dann geht auch der Run auf den Schalter los. Obwohl ich dachte, die Aussteigeprozedur wäre schon recht ungeduldig gewesen, so werde ich beim Einsteigen eines besseren belehrt. Hätten wir Handgepäck dabeigehabt, wären wir wohl auch gezwungen gewesen, zu drängeln und zu schieben, aber so konnten wir entspannt weiter die leere Wand bewundern.

Im Flieger zeigte sich dann, dass evtl. der / die ein oder andere ein klein wenig über den Gepäckgrenzen lag. Trotz einer vielleicht 85% vollen Maschine war das Verstauen des Gepäcks ein echtes Problem. Die FAs taten zwar ihr Bestes, aber irgendwann kommt so ein Flugzeug halt an seine Kapazitätsgrenze. Wir hatten wieder zu zweit eine Dreierreihe für uns, konnten als die Füße querstellen. Die Reihe vor uns war mit drei Erwachsenen und zwei Kleinkindern besetzt, was natürlich zumindest für Start und Landung nicht ging. Der hierfür weggesetzte Vater war wenig begeistert und auch sonst eher eine Nervensäge. Mindestens ein Arm hing irgendwie immer über die Kopfstütze nach hinten in die oben gezeigte Sitztasche/ablage. Auch dass der Sitz zumindest für Start /Landung aufrecht gehört, war ihm recht egal. Als er dann anfing, eines der Kinder lautstark zu bespaßen, war es dann endgültig aus mit der Sympathie. Die Kinder selbst waren prima: Ruhig und irgendwann eingeschlafen. Nur Papa Zappelphillip fand keine Ruhe und hätte meinen Mitreisenden - nach einem ansonsten ähnlich langweiligen Flug durch die Nacht - beim Aussteigen beinahe mit seinem Handgepäck erschlagen.

Gegen 02:30 Uhr morgens kamen wir nach knapp vier Stunden Flug dann wieder in DXB an; nach dem Handgepäck-Zwischenfall musste der genannte Herr natürlich noch einige Minuten hinten den Ausstieg blockieren, weil er noch dringend für die paar Meter zum Bus den Kinderwagen benötigte.

Naja, im Terminal dann kaum was los, diverseste Schalter bei der Passkontrolle offen. Anscheinend aber immer irgendwelche Problemfälle am Schalter. Mir ist aufgefallen, dass die Emiratis solche Leute dann irgendwann einfach beiseite stellen und die anderen Wartenden drannehmen. So zumindest mir schon mehrfach passiert (das vorgezogen werden, nicht das weggestellt werden...).

Im Duty-Free-Kabuff gab es dann noch ein wenig Gerstensaft für den Ausklang des Morgens und raus zum Taxistand. Um diese Zeit ist auch die Sheikh Zayed Road recht leer und unser Fahrer bekam im Prinzip dauerhaft vom Navi die Speeding-Warnungen. Aber hier gab es zumindest Sicherheitsgurte (die wissen schon, wieso).

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Fazit zu Beirut folgt in Kürze...
 

TheStranger

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Fazit Beirut

Wie schon angedeutet hat Beirut gemischte Gefühle hinterlassen. Das Klima ist natürlich schon mal prima. Die Probleme bei der Einreise will ich nicht überbewerten, es bleibt eigentlich bei einer Reiseanekdote; wer kommt schon für einen Tag nach Beirut? Was mich jedoch etwas gewundert hat, ist das Unverständnis der Beamten, wieso man ohne Badeurlaub oder Rundreise auf die Idee kommt, den Libanon zu besuchen.

Auch die häufig beschriebene Gastfreundschaft hat leider nur vereinzelt den Weg an die Oberfläche gefunden und das trotz eines sehr freundlichen Umgangs unsererseits. Aber auch das sind natürlich nur Momentaufnahmen und konnten ja durch einzelne positive Beispiele entsprechend abgeschwächt werden.

Ich hatte es ja schon geschreiben, mein Begleiter war wenig begeistert. Gründe hierfür waren (leider) auch der erste Taxifahrer, der häufig an der Küste anzutreffende Müll, die teilweise ziemlich schlechte Luft und eben auch die Zerstörung bzw. Einschränkungen durch die sicherheits-politische Lage.

Einige Punkte kann ich durchaus unterschreiben und würde vermutlich einen solchen Kürzest-Aufenthalt nicht noch mal machen. Erst mal würde ich mir eine Adresse - sprich Hotel - organisieren :p Aber im Ernst, einen Test der Party-Szene und einiger etwas entfernterer Sehenswürdigkeiten würde ich wohl schon noch wagen. Dann aber mit einer *A-Airline und entsprechendem Loungezugang, weil außer Duty-Free ist die Wartezeit schon recht lang in BEY. Und allzu knapp sollte man ja nicht gen Flughafen aufbrechen, siehe den erlebten Stau. Auch das Militär sperrt teilweise Straßen recht kurzfristig, wenn mal wieder Panzer verschoben werden müssen.

Zum Thema Sicherheit kann ich jetzt - bis auf die beschriebene hohe Präsenz von Polizei und Militär - nicht viel sagen. Uns ist nichts passiert und bedroht wurden wir auch nicht. Ob es zu Ausschreitungen mit Israel oder der Hisbollah kommt, kann man nicht vorhersagen, sollte aber schon zumindest mal darüber nachdenken, dass es sein könnte, auch wenn sich niemand etwas anmerken lässt.

Die Stadt an sich ist unheimlich vielschichtig; vom Strand über die Prachtstraßen und Luxus-Läden bis zu den engen kleinen Gassen, die von unheimlich schönen und teilweise liebevoll restaurierten Gebäuden umgeben sind. Natürlich haben die diversen Kriege und Kämpfe ihre Zeichen hinterlassen, aber auch hier kann ich mich einer gewissen Faszination nicht erwehren.

Beirut ist noch lange nicht so weit im Tourismusgeschäft wie andere Städte in der Region oder wie das scheinbare Vorbild Dubai. Wer die gereinigte Variante mag, sollte wohl noch etwas mit dem Besuch abwarten oder eine geführte Tour buchen.

Aber irgendwie habe ich das Gefühl, wer zu lange abwartet, wird irgendwann nur noch Neubauten am Wasser sehen, die zwar in der Sonne funkeln, aber auch genauso gut sonstwo stehen könnten. Der Charme der Stadt wird m.E. gerade so schnell wie möglich per Abrissbirne zerstört. Wirklich schade, weil ein richtiges Erlebnis wäre der Besuch dann nicht mehr.

Rückreise DXB-ZRH-FRA & Weiterreise nach AMS dann morgen :sleep:
 

TheStranger

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Rückreise am Boden

Nach den letzten Tagen in Dubai war es dann auch irgendwann an der Zeit, sich auf den Heimweg zu machen. Zum noch kurz Duschen vor Abreise wurde im Hotel der Late-Checkout angefragt & für 15 Uhr bestätigt. Immerhin drei Stunden mehr für lau und ohne Nachweis für den irgendwo geschenkt erhaltenen SPG Gold. Am letzten Tag habe ich dann noch die Postkarten eingekauft und beim Frühstück bei Dean & Deluca in der Dubai Mall mit mehr oder weniger viel Text beschriftet.

Ansonsten war an dem letzten Tag nicht viel los, ein wenig Bummeln & ganz entspannt auf die Heimreise einstellen. Gegen Mittag war ich dann wieder im Hotel, wo natürlich um 13:30 Uhr die Tür nicht mehr aufging. Da war ich dann doch etwas genervt. Wozu hatte der Mensch an der Rezeption noch gleich bei meiner Frage wegen Late-Checkout fast minutenlang an seinem PC herumgetippt...?!

Also dann etwas verspätet frisch gemacht und gepackt, das Gepäck dann unten geparkt und wieder los. Noch ein wenig Dubai Fountains schauen, einen Kaffee trinken und noch mehr Bummeln.

Die Rückfahrt zum Flughafen bin ich dann später per Metro angetreten. Kostet so gut wie nichts und in der Gold-Klasse sitzt es sich auch gut.

Flughafen

Das alles lief dann so gut zusammen, dass der Checkin in DXB noch nicht offen war. Beim Warten gab es aber wieder viel zu sehen. U.a. war da die Reisegruppe Bauarbeiter auf dem Heimweg, die mit kompletten Hausstand unterwegs waren. Diesen konnten sie jedoch nicht vollständig mitnehmen, so dass ein wirklich bemerkenswerter Haufen Kram einfach liegengelassen wurde. Allerdings staunte ich nicht schlecht, als dann eine andere Reisegruppe besagten Haufen noch mal durchwühlte, um allerlei Süßwaren, Tassen, Pappteller und ähnliches dann doch einere weitern Verwertung zuzuführen.

Einige Reisende / Wartende sahen irgendwie nach Mitreisenden aus. Die Herrschaften waren dann der Typ "Familie Businesskasper in den Ferien" und konnten sich natürlich NICHT damit abfinden, dass kein Schalter offen war. Irgendwann wurden dann die Absperrbänder aufgebaut und sofort waren die Nasen zur Stelle. Irgendwie hatte es jemand geschafft, vor ihnen in der Reihe zu stehen, das hat ihnen merklich gestunken. :rolleyes:

Nachdem dann doch immer mehr Leute kamen, habe ich für mich entschieden, genug gewartet zu haben und doch auch rüberzugehen. Ein Duo Geschäftsleute (normal) schlenderte kurz vor mir auch zum F-Checkin. Die beiden SENs wurden dann am Business-Checkin abgefertigt - vor der wartenden wichtigen Meute. Ganz ehrlich: Das hat mich schon ein wenig gefreut. :eek: Als nächster war ich dann dran und wurde kurzerhand mit Entschuldigungen überhäuft, weil der Pass-Leser nicht funktionierte und die nette Dame die Daten per Hand eingeben musste. War mir ehrlich gesagt ziemlich egal, nur fand ich es dann etwas zu viel des Guten, als eine andere Dame derweil ungefragt so einen Handgepäcksanhänger an meinen Rucksack packte. Der Rucksack war dabei natürlich noch auf meinem Rücken...

Die Dame am Schalter hat sich scheinbar ein wenig für mich und meinen F-Flug gefreut, was mich wiederum auch etwas gefreut hat. Die Krönung war dann Familie Business Kasper (übrigens natürlich ohne Kinder, nur ein Pärchen), die nebenan auch dran war und irgendwie nicht vorankam. Klingt wieder bösartig, aber dazu hatte ich ja gaaanz oben schon was geschrieben.

Auch das Durchchecken nach FRA klappte prima und eine Lounge-Einladung mit ausführlicher Wegbeschreibung gab es auch noch. SWISS schickt ihr F-Gäste scheinbar (offensichtlich) nicht in die LH-Lounges am Flughafen, sondern lieber in eine Contract-Lounge, im Detail die DCA First Class Lounge.

DCA First Class Lounge


Irgendwie hatte ich nicht viel von der Lounge erwartet; ein paar Snacks, ein bissl was zu trinken und aus. Aber das war dann doch nicht ganz korrekt. Die Dekoration ist zwar etwas dunkel und wirkt ein wenig "abgewohnt", aber dafür ist das Getränkeangebot und die Essensauswahl eigentlich ziemlich gut. Diverse Hochprozentige, mehrere Weinsorten (Champagner auf Bestellung im Glas) und u.a. auch Beck's. Das habe ich mir dann gegönnt. Dazu erst ein Sandwich und dann etwas vom warmes Buffet, welches mehrere Hauptgerichte enthielt (Fleisch, Huhn und Vegetarisch in mehreren Varianten). Das Essen war für meinen Geschmack gut und kaltes Bier war natürlich auch gern gesehen. (y)

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Der WC-Bereich war sauber, am Eingang gab es Zeitungen & PCs, oben eine Raucherlounge und seitlich noch einen Fernsehbereich, der gerade CNN mit der Rettung der Bergarbeiter zeigte.

Das Publikum war sehr verschieden, von der etwas älteren HON-Dame (später in ZRH bestätigt) mt Dauerwelle und Goldringen zum pastellfarbenen Kostüm bis zur Familie mit zwei älteren Kindern, die durch die Lounge lärmten & rannten, während Papa lautstark telefonierend am Büffet entlangtigerte und Mutti erst mal tief in ein Glas Wein schaute. Mrs. HON ließ sich hierdurch sogar zu einem leichten Anheben einer Augenbraue hinreißen, was ich mit einem tiefen Schluck Becks quittierte.

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Aber auch die Lounge ist irgendwann (ziemlich bald) langweilig, so dass ich dann durch den Duty-Free zum Gate gewandert bin und mir dort einen Platz zwischen den Mitreisenden gesucht habe. Hier gab es aber auch nicht viel zu sehen; die Leute waren irgendwie ziemlich normal.

Hm, den Flug schreibe ich dann doch in einen extra Post...
 

TheStranger

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DXB - ZRH - FRA

LX243 (HB-JHB "Sion")

Pünktlich zum Boradingaufruf ging natürlich auch in Dubai ein wenig die Rennerei los. Ich hatte heute Glück und hatte meinen Sitzplatz sicher :) Diesmal war es dann die andere Außenseite, 1K. Auf dem Hinweg war es ja 1A, der hat mir irgendwie etwas besser gefallen, war aber jetzt von der HON-Dame besetzt. Ansonsten kaum auffällige Gäste in der F, die wieder voll belegt war. Links neben mir saß dann der Herr, mit dem ich schon in der Lounge unbekannterweise auf die laufende Rettung der Bergarbeiter "angestoßen" hatte. Nachdem ich ihm zeigen konnte, wie er an die Fernbedienung für den Fernseher kommt, war auch er glücklich.

Als Vorspeise gab es dann auch wieder den schon erwähnten Lachs und dann für mich noch Languste:

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Evtl. kann ja einer der erfahreneren Foristen kurz mitteilen, welche Konsistenz so ein Stück Languste regelmäßig hat? Wenn die Antwort gummi-mäßig zäh ist, war das Zeug perfekt. Nunja, das war nicht so mein Ding. Außerdem hatte ich ja in der Lounge schon warm gegessen. Also der FA mitgeteilt, dass ich auf Salat und Hauptgang verzichte und direkt über Los zum Dessert gehe. Aus mir unbekannten Gründen hat sie das ziemlich aus dem Konzept gebracht. Das gab's dann aber trotzdem:

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Der Service auf dem Rückflug war insgesamt nicht so gut, wie auf dem Weg nach DXB. In der F waren eine jüngere und eine ältere FA im Dienst; letztere machte den Service auf "meiner" Seite vor der Nachtruhe. Die jüngere Kollegin war aber die erfahrenere der beiden; ihre ältere Kollegin musste häufiger erst mal Fragen gehen. Irgendwann war dann auch mein Tisch geräumt und das Bett gemacht:

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Irgendwie hatte ich ja doch große Erwartungen bzgl. des Schlafs im First-Bett. Bisher hielt die halbe Stunde dösen auf dem Hinweg noch den Dauer-Ruhe-Rekord für sämtliche meiner Flüge. Aber irgendwann muss ich mir noch mal die korrekte Benutzung dieser Ohrstöpsel beibringen: Die hielten natürlich nicht so richtig und die Bettruhe wurde etwa unruhig. Das lage ber sicherlich auch an der überhaupt recht turbulenten Rückreise. Bequem war es im Bett-Sitz allemal, aber mehr als 1,5 Stunden unruhiger Schlaf waren auch nicht drin. Immerhin!

Nachdem auch unsere Crew ihre Pause überstanden hatte, wurden die Vorbereitungen für das Frühstück gestartet. Mit der jüngeren Dame konnte ich dann nach einiger Diskussion einen Verzicht auf das komplette Frühstück aushandeln. Im Gegenzug verpflichtete ich mich aber, zumindest einen Joghurt zu essen. Weil ich die Sorte nicht näher festgelegt hatte, standen dann letztlich zwei Gläser da... Auch die Abstimmung für meinen doppelten Espresso war nicht einfach, aber bekommen habe ich ihn dann doch. Das auch der Nespresso Ristretto an Bord war, wurde mir aber erst bei Anlieferung der Tasse verraten :-(

Im Ergebnis waren jedoch die Diskussionen mit der jüngeren Dame irgendwie angenehmer als die sofortige Zustimmung der etwas kurz angebundenen älteren Kollegin. Der MdC kam dann auch noch mal rum (begann diesmal bei der HON-Dame) und verschwand dann wieder.

Nach der Landung war der Flieger dann fix wieder leer und ich bin - noch etwas müde - erst mal zum Gepäckband gelaufen. Tja, als ich dann dort war, fiel mir ein, dass ich ja eigentlich nicht in Zürich bleiben wollte.

Arrival Lounge ZRH


Dafür war die Arrival Lounge ausgeschildert und da hab ich mich dann erst mal etwas frisch gemacht. Schwerpunkt der Lounge ist offensichtlich der Sanitärbereich; der sonstige Aufenthalts- und Sitzbereich ist ja eher klein. Aber was soll's, genau das hat ja auch gepasst. Und so siehts außerhalb des Sanitärbereichs aus:

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Danach dann außenrum zurück auf die Abflugebene. Vermutlich hätte mich das F-Ticket (ankommend) auch in die F-Lounge gelassen, aber in der SEN-Lounge war auch nichts los und ein Glas Rivella, einen Apfel und einen Stuhl gab es dort ja auch.

Zum Flug von ZRH nach FRA kann ich nicht viel sagen; es war recht voll, ansonsten alles wie immer. Fluggerät war die HB-IXX und ich war auf 1D geparkt. Ankunft mehr oder weniger pünktlich und schon hatte mich der Alltag für den Rest des Tages und den nächsten Morgen wieder.

Nächster Teil: Anschlusswochenende in AMS...
 
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Amsterdam

Nach der Ankunft in der Heimat Donnerstag Mittag ging es dann am Freitag Mittag schon wieder zurück zum Flughafen. Ziel diesmal: Amsterdam. Diesmal mit anderer Begleitung und hauptsächlich zum Besuch des Cirque du Soleil.

Die Anreise zum Flughafen erfolgte auch diesmal wieder mit der Bahn... Die etwas großzügig kalkulierte Aufenthaltsdauer in FRA erwies sich mal wieder als die richtige Wahl, da unser Zug schon mit etwa 30 Minuten Verspätung abfuhr und diese unterwegs auch nicht mehr aufholen konnte. Trotz allem waren wir zeitig am Flughafen und ich habe hier das erste Mal die Sicherheitskontrolle i.V.m. dem Goldkärtchen genutzt. Bisher war mir der Weg nach rechts rüber immer zu weit bzw. zu wenig los an den anderen Kontrollen. Nicht so am Freitag Mittag; hier hat sich der Gang hinüber schon gelohnt.

Abfluggate sollte A20 sein; also noch etwas weiter in die SEN-Lounge. Auch wenn sich meine Begleitung bisher immer eher über Meilen, Buchungsklassen & Co. lustig gemacht hat, war dann zumindest Ruhe, als es die Getränke & Snacks umsonst gab. Ein paar Häppchen haben wir dann auch zu uns genommen. Währenddessen hat sich die Lounge merklich gefüllt.

Flug LH4680 FRA - AMS (D-AIQE)

Naja, am Gate sind wir dann erst recht spät angekommen und der Bus war schon gut gefüllt. Nach der üblichen Flughafenrundfahrt gab es einen ereignislosen Flug nach AMS. Nur das eingeschweißte Brötchen mit Schmierkäse hätte sich die LH auch sparen können. Dem Herrn auf der anderen Gangseite wurde das Brötchen an die Armlehne gelegt (er schlief schon). Bei der nächsten Bewegung wurde es dann natürlich plattgedrückt... Gute Absicht, aber irgendwie schlecht umgesetzt.

Amsterdam Teil 1

Der Freitagabend war leider von strömendem Regen geprägt. :(

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Zum Glück sind es von Amsterdam Centraal nur wenige Minuten zum Renaissance Hotel. Selbiges liegt eigentlich ganz parktisch: Gut zu erreichen, nah an einer Straße mit vielen Läden und Restaurants, aber doch ein wenig abseits vom Trubel.

Hier ein paar Bilder vom Zimmer:

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Insgesamt kann ich das Renaissance schon empfehlen. Solider Standard, saubere Zimmer + Bad und nettes (hilfsbereites!) Personal. Hauptgrund für die Buchung waren vorab jedoch die Lage und der Preis.

[Einschub: Amsterdam kommt mir schon ziemlich teuer vor. Entweder sind die meisten Städte, wo ich häufiger bin deutlich günstiger oder wir waren in Amsterdam in den falschen Gegenden. Aber ich will nicht meckern, andere Länder, andere Preise. Und wer wegen eines Zirkusbesuchs in andere Länder fliegt, kann sich wohl kaum über mangelnden Wohlstand beklagen... ]

Wie auch immer, im nächsten Post dann ein paar Eindrücke meines ersten Besuchs in Amsterdam.
 
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Amsterdam Teil 2

Nachdem Freitag nur noch Zeit für eine kurze Orientierungswanderung durch die Stadt und ein, zwei Bierchen in der Kneipe an der Ecke war, begann der Samstag dann schon recht früh mit dem ersten Programmpunkt: Einer Grachtenrundfahrt. Klingt kitschig, aber war eine gute Idee, um neben der Stadtgeschichte in Kurzfassung auch schon mal einige der Ziele für das Wochenende vom Wasser aus zu begutachten.

Ein paar Eindrücke:

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Anschließend ging es dann weiter zum Van Gogh Museum. Das Museum war nicht zu verfehlen, einfach der Schlange folgen. Zum Glück wagten wir einen Gang zum Beginn der Schlange. Denn siehe da: Mit der IAmsterdam-Card kann man eine gesonderte Kasse - also quasi Priority-Boarding - nutzen. Anstelle der Hunderschaft an Wartenden war nur eine Familie vor uns. Innen dann durch eine Sicherheitskontrolle (Metall muss einzeln gezeigt werden, alles in die Jacke packen wie am Flughafen klappt leider nicht) und schon kann der Kunst-Genuss beginnen.

Ich gebe zu, nicht unbedingt besonders künstlerisch interessiert zu sein, aber solche "Klassiker" möchte ich dann schon mal gesehen haben. Insgesamt muss ich aber sagen, dass ich von den Werken von Van Gogh wenig begeistert war. Natürlich hängt dort auch das ein odere andere aus Kunstdrucken bekannte Bild, aber der wirklich interessante Teil war m.E. die Sonderaustellung zu fotorealistischen Gemälden. Die waren zwar nicht von Van Gogh, aber zumindest derart beeindruckend, das man schon mal ein paar Minuten vor einem Bild stand und Details bestaunt hat. Aufenthaltsdauer insgesamt: ca. zwei Stunden, davon eine für hunderte van Goghs und die andere für vielleicht 20 "billige" Gemälde.

Fast nebenan ist eins der vielen Diamantenmuseen in Amsterdam. Auch wenn der eigentlich andere Städte hier den Markt dominieren, zehrt Amsterdam noch immer von der diesbezüglichen Geschichte. In Anlehnung an den Schädel von Damien Hirst gab es hier dann u.a. neben diversen Repliken einen mit Diamanten besetzten Schädel eines Gorillas zu sehen:

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Der Weg weiter in Richtung eines anderen Kulturgutes führt dann auch an dem bekannten Schriftzug vorbei:

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Das erwähnte Kulturdenkmal war übrigend die Heineken Experience. Hierbei wird mit doch recht viel Aufwand im Prinzip eine riesige Werbeveranstaltung für Heineken präsentiert. Natürlich mit Museum, Multimedia und auch (ganz wichtig!) Verköstigung. Insgesamt im Preis enthalten sind 2,5 Bier. Naja. Für den Durst zwischendurch. Aber immerhin; wie ja schon andernorts beschrieben gibt es bei der Whiskey-Brennerei ja erst mal nur ein einzelnes Gläschen...

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Cirque du Soleil - Totem

Nach einem unheimlich schlechten Essensversuch bei einer argentinischen Steakgrillbude/restaurant war es dann höchste Eisenbahn, den Weg gen Bijlmer Arena zu suchen. Dort in der Nähe war nämlich die Zeltstadt des Cirque du Soleil aufgeschlagen.

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Wie ganz oben schon beschrieben gastiert dort gerade die Show Totem. Durch die CirqueClub-Mitgliedschaft ließen sich hier schon vor einer ganzen Weile gute Plätze reservieren (zweite Reihe), so dass wir auch vom Vorprogramm einiges hatten und bei den Seilakten die Artisten auch in greifbare Nähe rückten.

Hier ein unscharfer Ausschnitt von der Zeltdecke. Mehr ging nicht, es wurde unheimlich streng auf Kameras & Co geachtet:

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Die Show war wieder echt super mit vielen überraschenden Entwicklungen innerhalb der verschiedenen Beiträge. Man stumpft ja mit der Zeit doch etwas ab und denkt sich "aha, naja, kennt man ja schon", wenn z.B. Leute auf Einrädern ihren Auftritt beginnen. Aber - wie bisher immer bei meinen wenigen Cirque-Besuchen - es gibt dann doch diese Wendung und man sitzt staunend da :eek: Der Cirque du Soleil ist m.E. sein Geld meistens wert und auch die "Investition" in eine höhere Kartenkategorie sollte man in Kauf nehmen. (y)

Nach der Rückreise über Amsterdam Centraal haben wir noch mal das o.g. Kulturgut in einer realistischen Umgebung getestet und den Abend dann auch beendet...

Nächster Teil: Sonntag.
 

TheStranger

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Sonntag

Der Sonntag begann mit nochmals besserem Wetter; teilweise war auch die Sonne zu sehen, so dass es zwar kühl blieb, aber doch sehr angenehm, um durch die Stadt zu wandern. Einen richtigen Plan hatten wir nicht, aber nach einem Frühstückssnack in einer Bäckerei / Café nahe bei unserem Hotel ging es erst noch mal in Richtung Centraal / Hafen. Dort (sonst natürlich auch) sieht man dann das ein oder andere Fahrrad:

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Weiter am Wasser entlang kommt man irgendwann zum NEMO Science Center. Das ganze ist eine Art Museum für Kinder, in dem viele verschiedene natur-wissenschaftliche Phänomene spielerisch selbst erkundet werden können. Nach zahlreichen Besuchen im Londoner Science Museum und dem Ars Electronica in Linz war der Besuch des NEMO natürlich auch Pflicht. U.a. gibt es zu festgelegten Zeiten auch eine recht lange Kettenreaktion zu beobachten. Als Bestandteile seien hier nur Einkaufswagen, Raketen, Bürostühle, Dominos, Basketbälle, Kerzen und Luftballons genannt. Allein diese Präsentation ist schon für sich sehenswert, aber auch die anderen Experimente machen auch älteren Besuchern Spaß (uns zumindest). Allerdings merkte man doch zumindest teilweise das eigene fortgeschrittene Alter: Die Kleinen waren an einem Objekt einfach am bauen und werkeln, während wir erst mal die Anleitung lesen mussten, wie das ganze Gerät überhaupt funktioniert... :)

Das aufsteigende Dach ist eine großer Terasse und auch samt Café von außen zugänglich. Hier konnten wir dann auch ohne Jacke etwas in der Sonne ruhen:

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Direkt nebenan am Kai liegt dann dieser Schiffsnachbau, den man - gegen Entgelt - auch besichtigen kann:

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Auch der Blick auf die Grachten War mit zunehmenden Sonnenschein noch mal schöner anzusehen:

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Gaaanz wichtig war natürlich auch der Besuch bei einem Diamantenhändler. Die Firma Gassan Diamonds bietet z.B. einiges in diese Richtung an. War aber nichts brauchbares dabei :)

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Weitere Stops auf unserem Weg durch die Stadt waren u.a. das Rembrandthaus:

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Und natürlich auch das Anne-Frank-Haus:

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Rückreise

Aber auch dieser Tag ging dann irgendwann dem Ende entgegen und es war Zeit, die Koffer im Hotel abzuholen und über den Bahnhof wieder nach Schiphol zu fahren.

Den Checkin erledigten wir am Automaten und dann ging es zur Kontrolle. Diese war doch ziemlich voll; ob hier der SEN mir +1 etwas genützt hätte, wusste ich nicht, deshalb normale Schlange.

Im Anschluss haben wir unsere Wartezeit in der Servisair-Lounge verbracht. Die Getränkeauswahl war in Ordnung und ein paar Snacks gab es auch. Viel los war nicht und somit blieben uns noch einige ruhige Minuten bis wir uns auf den Weg zum Gate machten.

Flug AMS - FRA (LH4683, D-ABIW)

Der eher kompakte Gatebereich war gut gefüllt, ganz im Gegensatz zur Fläche auf dem Vorfeld. Ein Blick auf die Monitore offenbarte dann auch eine erste Verspätung. Diese hat sich dann noch etwas gesteigert, so dass wir irgendwo zwischen 20 und 35 Minuten zu spät in FRA ankamen. Unterwegs gab es wieder die gleichen Brötchen mit Schmierkäse wie auf dem Hinweg.

Unsere 737 wurde dann in FRA auch mal wieder nahe der Autobahn am T2 geparkt... ALso wieder Bustransfer zum T1. Blöd nur, dass wir eh nur 40 Minuten bis zur Abfahrt unseres Zuges hatten. Aber dank einer zügigen Gangart waren wir fast zehn Minuten vor ABfahrt am Fernbahnhof.

Dort zeigte sich die DB mal wieder von ihrer besten Seite: Alle Fernzüge mindestens 40 Minuten verspätet. Bei einer Umsteigezeit am HBF von 11 Minuten macht das schon mal fast 30 Minuten zu spät für den letzten Zug gen Heimat. Hmmm. Also die Füße wieder in die Hand genommen und mit Koffer unter dem Arm zum Regionalbahnhof zurück. Eine S8 sollte quasi zeitgleich mit unserem Zug abfahren und wäre auch zeitgleich im Keller des HBF, dann wären immernoch die 11 Minuten, um zum Zug zu kommen. Prima.

Das war solange prima, bis auch die S8 eine Verspätung von 15 Minuten anzeigte... Meine Begleitung wollte schon aufgeben, aber nicht mit mir. Verloren ist erst, wenn der Zug ab HBF nicht mehr da ist. Also dann in die verspätete S8 (gar nicht so einfach, weil es einfach nur rappelvoll war!). Im HBF die Treppen hoch gerannt und zum Gleis. Zug fährt gerade los. Zu spät. Herrlich.

An die Auskunft und nach kreativen Alternativen gefragt. Hmm. Keine. Bis uns aufgefallen ist, dass der Zug auf unserem geplanten Gleis nicht unser Zug war, sondern nur ein Zusatzzug, der die gleiche Strecke fuhr. UNSER Zug stand auf einem anderen Gleis, mit 20 Minuten Verspätung. Das wusste der Mensch an der Auskunft aber nicht und ist uns auch wirklich nur zufällig aufgefallen. Weiter zum Gleis gerannt und eingesteigen. Geschafft. Unsere Plätze waren auch bald gefunden (nur 10 Wagen weiter, als wir eingestiegen sind) und dort haben wir uns dann erschöpft niedergelassen... Ich muss gestehen, dass das Gerenne mit Koffer unterm Arm doch irgendwo anstrengend war.

Und als Dank für die ganzen Verspätungen bei der DB haben wir auch noch für Umsatz im Bistro gesorgt, weil ein paar Runden kühles Getränk mussten dann noch sein. Ankunft am Zielort war dann letztlich etwa 35 Minuten zu spät. Aber ohne die Verspätung am HBF wären wir - zumindest mit der Bahn - nicht mehr heimgekommen. Von daher: Auf die Bahn ist doch Verlass...!

Epilog

Im Prinzip war das jetzt eine etwas längere Kurzfassung meines ersten "echten" Urlaubs in 2010. Evtl. war das ganze ja für den ein oder anderen interessant zu lesen und wenn Fragen zu bestimmten Teilen offen bleiben, bin ich gern bereit zu antworten... Gelohnt hat sich das Hin und Her auf jeden Fall. Die erste Langstrecken-First-Erfahrung wird sicher nicht die letzte bleiben, wobei ich demnächst dann auch mal die neue SWISS Business ausprobieren möchte.

Ausblick


Bevor es aber soweit ist, steht erst mal Ende November / Anfang Dezember der erste Ausflug nach Fernost auf dem Programm. Im Detail lautet die Flugroute FRA-MUC-SIN-REP-KUL-SIN-MUC-FRA. Vielleicht gibt es dann dazu auch einen Bericht. Aber erst mal muss das Programm dazu genauer geplant werden.
 
A

Anonym19514

Guest
schöner Bericht, toll und danke und danke auch das ich "meine" Diners Lounge wiedererkannt und wiedergesehen habe - welche allerdings als First Class Lounge auch genutzt wird...Danke Diners hierfür ;)