Asien 2010: Singapur, Malaysia und Indonesien

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Anonym6890

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Hallo zusammen,
Zu Beginn eine kurze Warnung: Dieser Tripreport beinhaltet nur Economy-Flüge mit TK, JQ und Batavia Air, das luxuriöseste Hotel war ein Formule1-Hotel in Jakarta.
Nachdem ich damit jetzt wohl ca. 90% der Interessierten abgeschreckt habe, noch ein paar einführende Worte zur Reise:
Eigentlich wollten meine Freundin und ihre Mitbewohnerin die Reise unternehmen, die Reisepartnerin musste relativ kurzfristig absagen, und als ich gefragt wurde, ob ich Lust hätte, fünfeinhalb Wochen mit dem Rucksack durch Asien zu reisen, musste ich nicht lange überlegen.
Die Reiseplanung war zu dem Zeitpunkt schon abgeschlossen, d.h. ich musste schauen, dass ich dieselben Flüge buchte wie meine Freundin.
Der Plan sah so aus, von D aus nur den Hin-und Rückflug zu buchen, sowie einen innerasiatischen Jetstar-Flug von Kuala Lumpur nach Bali; Reiseziele sollten Singapur, Malaysia, Bali, Lombok und Java sein.
Klappte auch relativ problemlos, mit der kleinen Abweichung, dass ich von Nürnberg, meine Freundin von München nach Istanbul fliegen würden, um von da aus gemeinsam weiterzufliegen.
Leider dachte ich bei der Reise nicht daran, tripreporttaugliche Fotos zu schiessen, mir Einzelheiten wie Sitzplätze etc zu merken, und zu maximieren gabs bei TK Economy-Flügen eh nix.
Genug der Vorrede, los geht’s.
Am 23.08.10 ging es per ICE und U-Bahn zum Flughafen Nürnberg, wo ich gegen 11.45 Uhr ankam. Als zweiter in der TK-Checkin-Schlange war ich meinen Rucksack 5 Minuten später los und hatte die Bordkarten bis SIN in der Hand.
Ein letztes Mal Fastfood bei McDoof, kurz etwas frische Luft schnappen auf der Besucherterrasse und ohne nennenswerte Schlange durch die Sicherheitskontrolle gekommen, suchte ich mir ein ruhiges Plätzchen und schmökerte etwas im Lonelyplanet. Mit der Ruhe war es kurze Zeit später vorbei, als ca 15 Jungs mit peinlicher Verkleidung in Form von rosafarbenen ABI2010-T-shirts, Strohhüten, Trinkhelmen, etc meinten, die Wartezeit bis zum Boarding ihres Fliegers nach Varna
(Weicheier, wir sind damals mit dem Bus an die Costa Brava!!) mit niveauvollen Sprüchen in meiner Nähe verbringen zu müssen. Vorfreude auf Asien: + 50 %

Pünktlich begann das Boarding für meinen Flug, welcher augenscheinlich nicht sehr gut ausgelastet werden würde.
TK 1504( B737-800)
STD: 13.50 / ATD 14:00
STA: 17:30 / ATA: 17:20
Der Eindruck, den ich zu Boardingbeginn hatte sollte sich bestätigen, ich konnte es mir auf einer Dreierreihe im hinteren Teil des Fliegers bequem machen.
Ca. 30 Min nach dem Start servierte die Airline mit dem besten Catering( laut Eigenwerbung der Purserin) ein warmes Mittagessen, wenn ich mich recht erinnere, ein Stück Pute, ein Stück Rind mit Reis, Salat mit Schafskäse und Oliven und einem Gummibrötchen.
Der Rest des Fluges ging dank interessanter Lektüre recht schnell vorbei, und kurz vor der geplanten Ankunftszeit setzten wir in Istanbul auf.
Die folgenden Stunden wanderte ich ziellos durchs Terminal, saß mal hier, mal da, bewunderte die TK-Lounge von aussen(damals nur FTL) und machte mich dann auf zum Gate, um auf meine Freundin zu warten( die mit TK aus München ankommen sollte).
Das Boarding begann, immer noch keine Spur von ihr und langsam wurde ich nervös. Als der Großteil der Passagiere bereits eingestiegen war, fragte ich am Schalter mal nach, was denn mit der Maschine aus München sei und versuchte meine Situation zu erklären. Die TK-Mitarbeiter schauten mich mt großen Fragezeichen an, ich beschloss es darauf beruhen zu lassen und bestieg den A340, wo ich nervös auf meinem Sitz hin- und herrutschte. Nach einer gefühlten Ewigkeit tauchte Madam dann doch noch auf, nahm neben mir Platz zeitgleich ertönte „Boarding Completed“. =;, Punktlandung.

23.08.2010
TK66(A340-300)
STD: 23:25/ ATD: 23:35
STA: 15.25/ ATA: 15:30
Der Flug selbst war nicht groß erwähnenswert, Abendessen war de facto identisch mit dem NUE-IST-Flug, die Nacht vertrieb ich mir mit dem IFE und beneidete meine Freundin, die sich nach dem Abendessen zusammenrollte und bis zum Frühstück durchschlief.
Die Landung in Singapur erfolgte pünktlich, gesellten uns zum bunten Treiben vor der Immigration und holten dann unsere Rucksäcke vom Band.
Mit der Metro ging es dann zu unserem Hostel am Rande von Little India. Nach kurzer Verschnaufpause wurde gleich mal Little India durchwandert, das erste Hawker-Center besucht und ein überteuerter und schlechter Mojito getrunken, ehe wir ins Bett fielen. Die nächsten 2 Tage verbrachten wir damit, das übliche Singapur-Touri-Programm zu absolvieren, also Little India, Chinatown, Orchard Road, Night Safari, Fish-Spa, Business District etc. Nicht zu vergessen natürlich die zahlreichen Hawker-Stände die wir heimsuchten. Da zeitgleich zu unserem Aufenthalt die YOG2010 stattfanden, die offiziellen Jugend-Olympiade bemühten wir uns um Plätze für die Abschlussfeier, was uns nach zahlreichen vergeblichen Besuchen auch gelang. Hier ein paar Impressionen aus Singapur.

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Am letzten Morgen unseres Aufenthalts in Singapur machten wir erstmals Bekanntschaft mir einem treuen Begleiter für den Rest der Reise, den Regen. Wir ließen uns aber nicht entmutigen und zogen unser Programm dann eben nach einer Cappuchino-Pause im nächsten Einkaufscenter durch, bevor wir uns am späten Nachmittag mit dem Bus auf den Weg nach Malaysia, genauergesagt nach Melaka machten.
 
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Anonym6890

Guest
Der Bus sollte uns eigentlich in 3 Stunden nach Melaka bringen, dank eines Staus wurden daraus fast 5 Stunden, so dass wir zu fortgeschrittener Stunde am Busterminal standen, sämtliche Wechselstuben bereits geschlossen hatten und der ATM zudem noch ausser Betrieb.(n)
Ein Mitglied der örtlichen Taximafia bot uns an, uns für einen leicht erhöhten Betrag auch in Singapore-$ zu unserem Hostel zu fahren, wo wir dann todmüde ins Bett fielen, nachdem wir vorher vom netten Herbergsvater mit Lychee-Saft und Bananenkuchen begrüßt wurden.
Erstes Ziel am nächsten Morgen war eine Wechselstube, den restlichen Tag erkundeten wir Melaka, das aufgrund seiner erhaltenen kolonialen Architektur UNESCO-Weltkulturerbe ist;
leider nur zu Fuß, da meine Freundin, die alte Spaßbremse, keine Spritztour mit 80er Jahre-Musik in einem dieser Gefährte unternehmen wollte.
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Nach einem leckeren Abendessen schauten wir uns dann noch die im LonelyPlanet beschriebene „Verkaufsshow“ von Dr. Hoh Eng Hui an, der mit seinem Zeigefinger eine Kokosnuss öffnet, um für seine Tinktur zu werben.
http://www.youtube.com/watch?v=idME5wi-7EA
Mit einem Mitbringsel für meine Großmutter bepackt erkundeten wir noch den Night-Market, bevor wir 2 Tiger-Beer später ins Bett fielen.
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Nach einem leckeren Frühstück bestiegen wir einen weiteren klapprigen Bus(etwas, dass sich wie ein roter Faden durch die gesamte Reise ziehen sollte: unser Bus war stets der älteste auf dieser Route eingesetzte). 2 Stunden später erreichten wir Kuala Lumpur und einen Parkplatz am Stadion, der zum Ersatzbusbahnhof umfunktioniert war. Einen Fussmarsch in der Mittagshitze, eine S-Bahnfahrt und einen weiteren Fussmarsch später erreichten wir unser Hostel im Golden Triangle.
Hier bezogen wir unseren Wandschrank ääh unser Zimmer und machten uns ans Wäsche waschen.
Den restlichen Nachmittag verbrachten wir mit dem Kauf einer Speicherkarte, bei Starbucks sowie einem leckeren Abendessen an einem der zahlreichen Strassenstände.
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Am nächsten Vormittag ging es per Bus zu den Batu Caves, wo gerade Dreharbeiten für „Asias Biggest Loser“ vorbereitet wurden, bei denen die Teilnehmer anscheinend diese Treppe bezwingen durften.
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Am Nachmittag schlenderten wir relativ ziellos durchs chinesische und indische Viertel, bevor uns ein Wolkenbruch frühzeitig dazu zwang, das Hostel aufzusuchen.
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Am nächsten Morgen standen wir zeitig auf, um uns Besuchertickets für die Skybridge der Petronas-Towers zu sichern. Nachdem wir diese ergattert hatten, nahmen wir noch an einer interessanten kostenlosen Führung durchs Nationalmuseum teil, bevor wir zu den Petronas-Towers zurückkehrten. Einen Werbefilmchen später durften wir dann für 10 Minuten auf die Skybridge, die leider 142 m. hoch ist. Naja, war ganz nett, aber kein absolutes Highlight.
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Den letzten Abend in Kuala Lumpur genossen wir wiederum mit einem leckeren Essen und einigen Bierchen, bevor es am nächsten Tag dann mit Jetstar über Singapur nach Bali ging.
 

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Anonym6890

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So, weiter mit Teil drei:
OLCI war aus irgendeinem Grund nicht möglich, so dass wir gegen 09:00 Uhr das Hostel verließen, mit der Monorail nach KL Sentral fuhren und dort auf die Abfahrt des Airport-Buses warteten. Mit ca. 10 Minuten Verspätung ging es dann auch los und 50 Minuten später waren wir am Flughafen.
Die Checkin-Counter waren noch geschlossen, wir nutzten die Zeit zu einem Airportbummel bzw einem Nickerchen auf einer der zahlreichen Bänke. Hier viel mir das erste Mal auf, dass KUL gemessen am Passagieraufkommen sehr großzügig dimensioniert ist. 2 Stunden vor Abflug wurden wir eingecheckt, unser Gepäck bis Denpasar gelabelt und wir erhielten unsere Bordkarten; 2 mal Bukhead, Strike! (y)
Die restliche Zeit bis zum Boarding nutzten wir um Geld umzutauschen, ich um den Flughafen zu erkunden und meine Freundin um die Innenseite ihrer Augenlider zu betrachten.
01.09.2010
3K 686(A320) KUL- SIN
STD: 14:25/ ATD: 15:20
STA: 15:20/ STA: 15.25
Der einstündige Hüpfer nach SIN mit Jetstar Asia war ok, hatte mir meinen ersten Billigflieger schlimmer vorgestellt. Legroom ok, Besatzung feundlich, mehr gibt’s auch nicht zu berichten.
Die Umsteigezeit in SIN verging dank des tollen und umfassenden Angebots wie im Flug, sogar meine Freundin zeigte sich dank begeistert, obwohl sie meine Erzählungen und Pläne rund um Mileage-Runs, Kurztrips und Vielfliegerprogamme sonst immer mit einem Seufzer quittiert.
01.09.2010
JQ 117(A320) SIN-DPS
STD: 18:25/ ATD: 18:40
STA: 21.15/ ATA: 21:15
Pünktlich landeten wir nach einem weiteren ereignislosen und relativ bequemen Flug( dank 1A und 1B ohne Wand) in Denpasar, waren als Erste am Schalter, wo wir unser Visum-on-Arrival für 25$ erstanden und gleich anschließend kommentarlos vom Beamten den 30 Tage Stempel in den Pass bekamen. Noch etwas Rupiah gewechselt, mussten wir noch kurz unseren Transfer suchen, bevor wir um kurz vor halb elf in unserem Homestay in Sanur ankamen.
Die nächsten 2 Tage zeigte sich das Wetter von seiner besten Seite und wir verbrachten die meiste Zeit faulenzend am Strand.
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Am 3. Tag fuhren wir mit dem Bus nach Ubud, wo wir zunächst einige Zeit nach einer freien und bezahlbaren Unterkunft suchen mussten. Am Abend schauten wir uns noch eine Tanzvorführung im Palast an und genossen ein leckeres Abendessen in einem der zahlreichen Restaurants.
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Am nächsten Tag mieteten wir uns einen Motorroller und erkundeten die Insel die nähere Umgebung.Wir besichtigten mehrere Tempel, darunter auch den Tanah Lot, und genossen die tolle Landschaft bei der Fahrt.
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Auf der Rückfahrt begann es leider zu regnen, so dass wir völlig durchnässt in Ubud ankamen. Da die Wettervorhersage auch für die nächsten Tage Regen vorhersagte, beschlossen wir schon am nächsten Tag nach Padanbai zu fahren, der letzten Station auf Bali.
Nach 2 Stunden Fahrt in einem unbequemen Minibus erreichten wir das Hafenstädtchen, von dem aus neben der Fähre nach Lombok auch die Schnellboote zu den Gili-Islands abfahren.
Den Nachmittag verbrachten wir mit einem teuren Ausflug zum ATM in der nächstgrößeren Stadt, um unsere Bargeldreserven vor den Gilis nochmal aufzustocken und am Blue Lagoon Beach, wobei der Name etwas hochtrabend war.
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Eigentlich wollten wir mit der normalen „Slow Ferry“ nach Lombok und dann per Minibus und Boot weiter zu den Gilis, aber da die Überfahrt im Schnellboot nur die Hälfte des im LP beschriebenen Preises kosten sollte, buchten wir ein Ticket für den nächsten Morgen.
 
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Anonym6890

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Nach einem leckeren Frühstück (Pineapple Pancake=;) machten wir uns auf dem Weg zum Pier, wo schon dieses dezent lackierte Schnellboot auf uns wartete.
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Wir erhielten unsere Bordkarten, unsere Rucksäcke wurden verladen und nach kurzer Wartezeit ging es dann in etwas mehr als 2 Stunden auf die Gili-Islands. Die Gilis sind drei winzige Inseln vor der Nordwestküste, bestehend aus Gili Air, Gili Meno und Gili Trawangan. Die Bewohner leben neben vor allem vom Fischfang und natürlich vom Tourismus, sind die Gilis doch ein beliebtes Tauch- und Schnorchelrevier.
Nach der Ankunft auf Gili Trawangan mussten wir zusammen mit anderen Touris noch ein Boot auf die Nachbarinsel Gili Meno chartern, auf der wir die nächsten Tage verbringen wollten( es wurden im Endeffekt dann doch 5 Tage). Nachdem uns das Boot im Südosten der Insel abgesetzt hatte, mussten wir in der Mittagshitze noch einmal die Insel durchqueren, da sich unser Quartier im Nordwesten befand. War eine ziemlich schweisstreibende Angelegenheit, besonders für mich.
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Unser Bungalow war schnell bezogen, den Nachmittag verbrachten wir dann am Strand direkt vor unserer Tür mit Schnorcheln.
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Nach einem Frühstück direkt am Strand wechselten wir die nächsten drei Tage zwischen den Stränden auf beiden Inselseiten und lagen abwechselnd faul am Strand oder schnorchelten.
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Am vorletzten Tag buchten wir einen eintägigen Schnuppertauchkurs, bei dem wir zunächst die Grundlagen in einem Pool auf der Nachbarinsel Gili Air, bevor wir zu einem Korallenriff tauchten. Hatte leider keine Unterwasserkamera dabei und die Schönheit der Unterwasserwelt ist schwer in Worte zu fassen, aber beim Schreiben dieses Reports sitze ich mit einem breiten :D vor dem PC. Zahlreiche Meereschildkröten, Mantarochen, Seeschlangen und Fische in allen Formen und Farben schwammen rings um uns herum.
Nach einem um einen Tag verlängerten Aufenthalt auf Gili Meno fuhren wir mit Boot und Bus nach Sengiggi auf Lombok. Erste Amtshandlung nach der Quartiersuche war die Buchung eines Fluges nach Surabaya auf Java zwei Tage später. Anschließend beobachteten wir das rege Treiben am Strand, der proppenvoll war, da viele Indonesier über Idul Fitri( Feiertage zum Ende des Ramadan) zum Urlauben oder zu Verwandtenbesuch auf Lombok waren.
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Am nächsten Tag mieteten wir wieder einen Roller und erkundeten Lombok und genau wie beim ersten Mal wurden wir auch hier wieder vom Regen überrascht und patschnass. Am Nachmittag besserte sich das Wetter schlagartig und so fuhren wir zu einem schönen Strand im Norden,
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wo etwas weniger los war, sodass meine Freundin sich auch ins Wasser traute.
 
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Anonym6890

Guest
Am nächsten Morgen um 07 Uhr sollte unser Flieger nach Surabaya abfliegen, ich buchte daher einen Airporttransfer bei unserem Homestay für halb sechs. Als wir pünktlich auf unsere Abholung warteten, passierte...nichts. Nach 15 Minuten wurden wir etwa nervös und ich machte mich auf, um mal bei der Chefin nachzufragen, während meine Freundin versuchte ein Taxi anzuhalten. Ausser einer Gehilfin, die kein Wort Englisch sprach war niemand aufzutreiben, und Taxi war auch keins aufzutreiben. Leicht panisch standen wir um sechs am Strassenrand und hielten nach einem Taxi ausschau, als uns ein Indonesier ansprach, der gerade aus dem Nachbarhaus kam, ob er uns helfen könne. Wir erklärten unsere Situation und er versprach uns, Hilfe zu holen. 2 Minuten später war er wieder da mit einem Bemo im Schlepptau, das uns relativ billig zum Flughafen in Mataram fahren würde. Wir dankten im mehrmals, das ihm angebotene finanzielle Dankeschön lehnte er freundlich aber bestimmt ab. Wir machten es uns auf der Ladefläche des Bemos bequem( achso, Bemos sind diese asiatischen Mini-Pickups, bei denen auf der Ladefläche eine Passagierkabine installiert ist) und schickten ein Stoßgebet zum Himmel.
Um kurz nach halb sieben waren wir am Flughafen, bedankten uns beim Fahrer und betraten die Abflughalle, wo wir nach einem nachlässigen Security Check von einer langen Schlange vor dem Batavia-Air Schalter begrüsst wurden. Wir stellten uns brav an, gaben unser Gepäck um zehn vor Sieben, also 15 Minuten vor der geplanten Abflugzeit ab und erhielten unserer Bordkarten. Nach dem Bezahlen der Airport-Tax begaben wir uns zum Gate und zu unserer 737-300( PK-YUV), die auf dem Vorfeld stand. Der Flieger war bei unserem Eintreffen bereits zu 80% gefüllt und nachdem in den nächsten 30 Minuten auch die letzten Passagiere eintrudelten und das Gepäck verladen war, ging es leicht verspätet los.
13.09.2010
Y6-346
AMI(Mataram, Lombok)- SUB( Surabaya)
STD: 07:05/ ATD: 07:40(Zeitverschiebung -1 Stunde)
STA: 07:00/ ATA: 07:25
Der Flieger war zu 100% besetzt, Legroom dank Exit Row ok. Service bestand aus einem Wasser im Plastikbecher und einem Törtchen.
Dem Flieger sah man sein fortgeschrittenes Alter deutlich an, 1/3 der Klapptischchen war benutzbar, 1/3 kaputt und 1/3 fehlte komplett.
Da wunderte es mich nicht, dass bis auf GA alle indonesischen Airlines auf der EU-Blacklist standen. Ansonsten aber ein problemloser Flug, etwas ärgerlich war nur die Tatsache, dass wir nach der Landung 50 Minuten auf unser Gepäck warten mussten.

Von Surabaya aus wollten wir am selben Tag noch nach Cemoro Lawang, ein kleines Dorf im Bromo Nationalpark. Die Reise dahin dauerte bis zum späten Nachmittag mit 2maligen Umsteigen, zuletzt mit einem Minivan von Probolinggo nach Cemoro Lawang. Das Dorf liegt direkt auf fast 2000m Höhe, dementsprechend merklich kühler war es hier. Die Quartiersuche nahm etwas Zeit und Nerven in Anspruch, da die ersten 2 Hostels ausgebucht waren, 2 weitere Mondpreise verlangten und das, für das wir uns letztendlich entschieden zwar in unserem Budget lag, aber einigermaßen eklig war. Naja unser Plan sah vor, um halb drei Uhr früh aufzustehen, sodass wir auch diese kurze Nacht überleben würden.

Am Nachmittag wanderten wir durch den großen Krater zum Mt Bromo, der übelriechende Schwefelwolken ausstößt. Auf dem Weg dahin kamen wir uns selbst wie eine Touristenattraktion vor, wollten doch zahlreiche Indonesier ein Foto mit uns, bzw. machten einfach "heimlich" Fotos von uns.
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Am nächsten Morgen dann standen wir um halb drei auf, waren froh, das Ekelzimmer zu verlassen und machten uns auf die zweistündige Wanderung zu einem Aussichtspunkt, um von da aus den Sonnenaufgang über der Kraterlandschaft zu bewundern. Am Aussichtspunkt angekommen, stellten wir fest, dass wir die einzigen waren, die den Fussmarsch aufsichgenommen hatten, die restlichen Touris waren in Jeeps nach oben gekarrt worden.
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Nach dem Sonnenaufgang und ca 150 Fotos machten wir uns wieder auf den Abstieg, frühstückten und reisten stilecht weiter nach Malang.
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Von dort aus ging es in Ein-Tagesetappen über Blitar und Solo nach Yogyakarta.
 
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Anonym6890

Guest
Unsere Stops in Malang, Blitar und Solo waren aufgrund des schlechten Wetters nicht weiter erwähnenswert, von daher mache ich jetzt direkt mit Yogyakarta weiter.
Nachdem wir mit dem Zug aus Solo angekommen waren, bezogen wir zunächst unser Hostel in direkter Nähe zum Bahnhof. Den restlichen Tag verbrachten wir mit einem ausgedehnten Stadtbummel. Die nächsten 3 Tage waren nochmals gänzlich dem Sightseeing gewidmet, wir besichtigen zunächst den Sultanspalast und die Badehäuser in Yogyakarta,
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einen Tag später dann fuhren wir mit dem Bus zum Prambanan-Tempel, einem UNESCO-Weltkulturerbe, dass leider von einem Erdbeben 2006 in Mitleidenschaft gezogen wurde.
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Am nächsten Morgen klingelte der Wecker unerbittlich bereits um 04:30, denn wir hatten eine Tour zum Borobodur gebucht, dem 2ten Weltkulturerbe in der Umgebung Yogyakartas, das angeblich bei Sonnenaufgang besonders schön anzuschauen sei.
Naja, war leider ziemlich neblig, beeindruckend war es aber trotzdem allemal.
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Nachmittags mieteten wir zum letzten Mal einen Motorroller( und wurden, der Gesetzmäßigkeit folgend wiederum nass), um zum Fuss des Gunung Merapi zu fahren. Ein wenig Rauch war zwar zu sehen, von der Tatsache, dass er nur 2 Monate später so verheerend ausbrechen sollte, ahnten wir natürlich nichts.
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Die Weiterfahrt nach Jakarta sollte zur Abwechslung mal nicht per Bus oder Flugzeug erfolgen sondern in einer 8stündigen Zugfahrt. Wir hatten 1.Klasse gebucht, die Sitze waren vergleichbar mit den IC-Sitzen in der 2. Klasse, also auszuhalten. Leider war die Landschaft nicht so spannend wie erhofft, so dass ich es insgeheim bedauerte, nicht noch eine weitere indonesische Airlines ausprobiert zu haben. Nach einem kurzen Ausflug in die botanischen Gärten von Bogor bezogen wir für die 2 letzten Nächte das Formule1-Hotel Menteng.
Auch wenn es alles andere als ein Luxushotel ist, kam es uns beiden doch so vor, nach unzähligen Nächten in Homestays und Hostels, die von der Sauberkeit und der Bequemlichkeit irgendwo zwischen "naja, ist schon okay" bis " eklige Gefängniszelle" angeordnet waren.
Sauberes weisses Bettzeug, das Bett nicht völlig durchgelegen, Warmes Wasser in der Dusche, wir waren glücklich.=;
Die 2 Tage in Jakarte verbrachten wir mit Shoppen und Essen, es gab viel zu viel, was wir unbedingt nochmal Essen wollten, bevor wir die Heimreise antreten mussten.
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Am Tag der Heimreise nahmen wir ein Taxi zur Gambir-Station und stiegen dort in den Airportbus um; laut LonelyPlanet sollte die Fahrt irgendwas zwischen einer und zwei Stunden dauern. Bereits nach 45 Minuten waren wir am internationalen Terminal, fast 3, 5 Stunden vor geplanter Abflugzeit.
Wir ließen zunächst unsere Rucksäcke in Folie einschweissen lassen, bevor wir sie dank eines bereits geöffneten TK-Schalters loswerden konnten.
Nach der Sicherheitskontrolle suchten wir nach Möglichkeiten unser verbleibendes Geld loszuwerden, vorzugsweise in Form einiger Last-Minute-Souvenirs und eines Essens. Erste klappte, doch die einzige Cafeteria sah nicht gerade ansprechend aus. Da kam uns das Angebot, uns für umgerechnet 4 Euro in eine Bezahllounge einzukaufen gerade Recht. Weiss nicht mehr, wie die entsprechende Lounge hiess, sie lag direkt gegen[ber der Garuda-Lounge. Das Angebot war gar nicht mal schlecht, mehrere warme Speisen, dazu Sandwiches, kalte Getränke inkl Bier, Wein und Schnaps, mehrer Internet-PCs und diverse internationale Zeitungen und Magazine. Die Zeit bis zum Boarding liess sich hier also definitiv aushalten.
25.09.2010
TK67(A330-200; TC-JNC)
CGK-SIN
STD: 19:15/ ATD: 19:20
STA: 22:00/ ATD: 22:00
Boarding begann pünktlich und für den kurzen Flug nach Singapur war der Flieger nur zur Hälfte ausgelastet. Als ich kurz nach dem Start das IFE-Angebot ausprobieren wollte, fiel mir auf, dass weder Filme, TV-Serien noch Musik abgespielt werden konnte. Wenig später folgte dann auch die genuschelte Entschuldigung, dass das IFE leider komplett ausgefallen sei. So ein Sch***, ich hatte am Morgen mein letztes Buch zu Ende gelesen und wollte die Zeit auf dem langen Nachtflug mit ein paar Filmen rumkriegen, denn Schlafen im Flugzeug ist leider eine Kunst die ich nicht beherrsche( in Y überhaupt nicht, und auf meinen bisherigen C-Flügen mit den Rutschbahnen von LH und LX hat es nur zu kurzen Nickerchen gereicht).
Vor Schreck bestellte ich mir erst mal einen Gin Tonic zu dem undefinierbaren Sandwich, das es auch noch gab.
In SIN gelandet stürmte ich die nächste Buchhandlung, deckte mich mit einer leicht bekömmlichen Lektüre ein, bevor ich meine Freundin am Donuts-Stand wiedertraf, wo sie gerade ihre verbleibenden S$ in Schokokringel tauschte.
25.09.2010
TK67(A330-200; TC-JNC)
SIN-IST
STD: 23:10/ ATD: 23:10
STA: 06:15 +1/ ATA: 06:05 +1
Der Weiterflug war jetzt proppenvoll, das Abendessen eigentlich ganz okay und nach einem weiteren GinTonic für mich zog sich die Crew zurück und liess sich bis zum Frühstück nicht mehr blicken. Ich widmete mich meinem Buch, der Flug ging erstaunlich schnell vorüber und nachdem die Crew mit dem Versuch gescheitert war, uns beim Frühstück zu übergehen, landeten wir mit in IST.
Die nächsten 2 Stunden sind nur noch eine schemenhafte Erinnerung, die wir auf irgendeiner Bank verbrachten, ein sündhaft teures Starbucks Frozen-Double-Irgendwas-Kaffeegetränk trinkend.
26.09.2010
TK 1587 (B737-800)
IST-FRA
STD: 08:25/ ATD: ca. pünktlich
STA: 10:35/ ATA: 10:30
Der Flug war wiederum voll, es wurde ein Frühstück serviert, alles weitere bekam ich nur unterbewusst mit.
Nach der Landung in FRA durften wir erst ewig auf meinen Rucksack warten und eine kleine Fragestunde beim Zoll beantworteten, bevor gen Heimat ging.
Dort schnell meinen Eltern "Hallo" gesagt, die Sachen ausgepackt, andere Sachen in einen Koffer geschmissen und weitergings nochmal 4,5 Stunden mit der DB nach Innsbruck, denn am nächsten Tag begann die Uni wieder.
So, hoffe der Report hat gefallen, Fragen und Kritik sind herzlich willkommen!
 

EcoPax

Erfahrenes Mitglied
29.05.2010
1.599
1
Köln
Sehr schöner Bericht. (y) Musste auch kurz schmunzeln bei der Stelle bzgl. Batavia Air Flug. Meine bisherigen Erfahrungen mit denen (4Flüge) sind die, dass leicht verspätet = überpünktlich ist. Im Schnitt bislang immer so ca. 1 Stunde Verspätung bei mir. On-Time noch nie :D

Bin zwar jetzt auch schön öfter in Indonesien gewesen (nächste Woche wieder :) ) aber zu einer richtigen Erkundung der Landschaft oder diverser Inseln hat's leider bislang nie gereicht :cry: (Beruf und Sightseeing lassen sich leider seltener vereinbaren) Plane aber irgendwann auch mal Urlaub dranzuhängen und so eine Tour wie Du zu machen. Nachdem was ich bis jetzt gesehen habe, ist Indonesien ein tolles Land, das lohnt genauer erkundet zu werden. O.K. Bis auf Jakarta. Die Stadt ist nicht so ganz mein Ding. Da gefallen mir z.B. BKK, KUL, SIN (O.K. der Vergleich hinkt ;) ) doch weitaus besser.

Besagter Merapi Vulkan hat vor 2 Wochen zur Stornierung meines Fluges und meiner Indonesien Reise geführt. Hol ich dann halt nächste Woche nach. Ich hoffe er raucht diesmal nicht mehr ganz so viel ;)
 

4712

Frühstücksdirektor
14.03.2010
1.088
1
STR
Auf jeden Fall mal einen Urlaub dranhängen:
Auf Sumatra an den Toba See, bei Medan zu der Orang Utan Station, auf Java Bandung, Pangandaran und Yogjakarta und Bali sowieso.
Das wird Dir sicher viel Spass machen
 

EcoPax

Erfahrenes Mitglied
29.05.2010
1.599
1
Köln
Ja, ja. Pläne hab ich genug. Doof nur, dass 30 Tage Jahresurlaub immer so schnell verplant sind und ich nie weiss wo ich anfangen soll. :(
(Da will ich hin, und da hin, aber dahin eigentlich auch und ...)
 

asahi

Erfahrenes Mitglied
08.04.2010
2.624
51
Wismut Aue
Danke für den schönen Bericht.
Hatte vor Jahren fasst die gleiche Tour gemacht. Auf Java hatte ich die Route wie ihr. Bali und die Gilis hab ich weggelassen und bin dafür nach Sumatra zum Toba See und anschließend nach KUL und SIN.
 

Sawyer

Erfahrenes Mitglied
16.02.2010
1.293
62
Das war aber mutig ohne die Freundin ins Flugzeug zu steigen :)
Das hätte ich mich nicht getraut.

Sawyer
Son of a b...