The Baltics: VNO-RIX-TLL

0. Vorgelaber

Nachdem mir Riga im April (bis auf den Schnee, der dort auch zu dieser Jahreszeit noch partiell rumlag) gut gefallen hatte, stand ein Besuch der anderen beiden baltischen Hauptstädte durchaus mal wieder auf dem Plan.

Als auch LH Ende April beschlossen hatte, es zum 15. Geburtstag ihrer Webseite mal uns gut gehen zu lassen (Zitat flysurfer „I love LH“) konnte ich bei FRA-VNO für 50€ r/t nicht widerstehen

Dazu gab es noch einen billigen „Abbringer“ nach FDH für den gleichen Preis (jaja die Relationen). Musste ich also nur noch irgendwie nach FRA kommen. Die Zubringerzeiten für die innerdeutschen oneways ex FDH waren nicht so der Knaller (entweder zu lang oder relativ knapp), sodass ich fast schon ernsthaft in Erwägung zog mit der Bahn zu fahren (ja richtig, da glaubt man es hackt). Zu guter letzt flatterte aber noch ein Termin, den ich gerne wahrnehmen wollte, am Bodensee rein, und so entschied ich mich doch für die LH95 FDH-FRA, mit der ich dann immerhin 1h10 in FRA hatte. Zu dieser Umsteigemöglichkeit merkte bereits flying_student hier an:

flying_student meinte:

Unter normalen Umständen ja, wenn es nicht auf einem Ticket ist, würde ich das Ganze als riskant einstufen. 100% hast Du auch eine Vorfeldposition und da im Moment ein Haufen Zeugs in der Cargo City abgefertig wird, kann das schon eng werden.

Zum Vergrößern anklicken....

Nachdem sich auch noch rcs für diesen Beitrag bedankt hatte, konnte das ja nichts Gutes für meine Umsteigepläne heißen, aber no risk no fun.

Dazu sollte dann einmal schnell durchs Baltikum gehoppst werden VNO-RIX-TLL-VNO. Das alles auf airBaltic, die glücklicherweise zum Zeitpunkt meiner Flüge noch nicht bankrott waren.

1. FDH-FRA-VNO

LH95 FDH-FRA
Friedrichshafen Bodensee Airport – Flughafen Frankfurt am Main
operated by Lufthansa Cityline / CRJ900



Die Zubringer FDH-FRA sind meist ganz gut gefüllt, dieser war aber bis auf einige wenige Plätze proppig voll, das Geschäft scheint hier für LH zu laufen.

Der Flug ist immer kurz, trotz dessen gab es dieses Mal Getränkeservice, einige Crews lassen den auf der Strecke auch gerne mal ausfallen. Man merkt das eigentlich schon daran, ob die obligatorische Schokolade bereits beim Einsteigen verteilt wird (dann Getränkeservice +) oder nicht (dann Getränkeservice - ).

Die Befürchtungen bzgl. der Connection in FRA zerstreuten sich ins nichts; als wir bereits fast 20 Minuten vor der geplanten Zeit auf der Runway in FRA standen, war selbst mir klar: Das wird wohl klappen. Eine 20-minütige Flughafenrundfahrt später war ich dann auch beim Eingang A Gates und nahm den Marsch nach A20 in Angriff.

LH888 FRA-VNO
Flughafen Frankfurt am Main – Vilnius oro uostas
operated by Lufthansa / Airbus 319



Der Flieger war überbucht und offensichtlich konnte oder wollte LH nicht auf ein größeres Fluggerät upgraden. Ich hatte schon einen Sitz sicher und war auch nicht allzu interessiert an einer Verlegung des Fluges auf den nächsten Tag, da ich mein hart gestricktes Tourporgramm nicht einschränken wollte, obwohl es für mich am nächsten Tag erst gegen 18 Uhr nach RIX weitergehen sollte. Zudem schien LH auch keine zusätzlichen Hotelvoucher auszugeben, da sie Leute (ne Großfamilie so schien es mir, 6 Personen), die in FRA wohnten und keine brauchten/haben wollten) fanden. Somit flog ich also planmäßig mit. Die Crew war (im Gegensatz zum alltäglichen Gemecker hier ) nett und bemüht, der LH Salat ging, aber mir auf jeden Fall deutlich lieber als die ewige Schokolade.

Der Flieger war natürlich bis auf den letzten Platz besetzt, vor allem mit vielen Litauern, aus welchen Gründen auch immer scheinen besonders viele Litauer in D zu tun zu haben, das ist mir jedenfalls auch im LH Flugplan aufgefallen, nach VNO gibt es 2 tägliche Flüge, nach RIX und TLL nur jeweils einen. (Nach TLL zugegebenermaßen aber noch einen weiteren ex MUC). Möglicherweise partizipiert LH hier aber nur am Umsteigeverkehr ex Litauen, denen ja seit der Insolvenz des Flagcarriers nicht mehr allzu viele Direktverbindungen geblieben sind. BT mischt hier mit 5 täglichen Zubringern oder so nach RIX aber auch gut mit.

Nervig war gerade für diese etwas längeren Flüge die NEK, ich war ja geradezu verwöhnt, denn sowohl auf FRA-PRG, als auch auf FRA-TXL, wo ich zuletzt unterwegs war, fliegt mit dem A321 noch die AEK.

Die nette Crew wurde schließlich angeführt von einer auf dem Flug und bei den Ansagen einen etwas verwirten Eindruck machenden Purserin. So beschwerte sich XT600 ja schon hier

XT600 meinte:

Wilna heisst die Stadt auf deutsch, oder sagst du auch Firenze zu Florenz oder Milano zu Mailand?

Zum Vergrößern anklicken....

über Vilnius vs Wilna, wobei sich die Wallungen seines Blutes zugegebenermaßen in Grenzen hielten Die liebe Purserette war sich wohl unsicher. Da LH das ganze überall als Vilnius vermarktet, musste das ja wohl schon mal die deutsche Version sein, also schwups das genutzt. Während der englischen „Ansprache“ dann ein kurzes Stutzen, eine Unterbrechung der Ansage, kurzer Schnack mit der Kollegin und schwups hieß die Stadt auf Englisch nunmehr bis zum Ende des Fluges Wilna, in einer etwas englisch ausgesprochnen Version, aber das nur als kleine Anekdote am Rande, es schmälerte die Leistung der Crew nicht

Kurz vor Mitternacht landeten wir in VNO und die FRAmäßige Flughafenrundfahrt im Bus wurde durch eine VNOmäßige Flughafenrundfahrt noch im Flieger ersetzt. Für meine Übernachtung hatte ich das Hotel „Adelita“ gewählt, dass direkt gegenüber dem Arrivalsausgang von VNO liegt. Das Hotel besticht vor allem durch seine Lage, alles andere hat eher – wie wir das sagen würden – sowjetischen Charme (was man in den Baltischen Staaten allgemein nicht laut sagen sollte, man ist dort eigenständig und hat nichts mit „den Russen“ zu tun, was ja auch historisch korrekt ist, aber der Einordnung ist diese Charakterisierung sicherlich dienlich ). Die Betten waren relativ bequem, aber sehr schmal, sodass ich die (trennbaren) Doppelbetten kurzerhand zusammen schob, dann ging’s.

2a. VNO 1

Am nächsten Tag wollte ich erst gegen Abend nach RIX weiterfliegen, sodass Mittag und Nachmittag für einen Stadtbummel durch VNO übrig blieben.

Vom Flughafen kann man in 7 Minuten mit der Bahn zum Hauptbahnhof fahren, Nachteil ist, dass die Bahn nur ca. alle 50 Minuten fährt, sodass man bei einer Direktabfahrt vom Flug in die Stadt wohl je nach Ankunftszeit doch wieder am Bus hängen bleiben wird. Ich dagegen konnte vom Airporthotel aus natürlich planen und machte mich rechtzeitig auf zur Flughafenzugstation:



Vilnius Altstadt ist eine der weitläufigsten Europas und, wie ich hinzufügen kann, auch eine der verwinkeltesten, ich habe mich zuerst andauernd verlaufen und mich dann einfach treiben lassen.

Ein paar Eindrücke des Stadtrundgangs:

Irgendeine Markthalle (ich freute mich später sehr, als ich sie wiedergefunden hatte und so sicher war, wie ich zurück zum Hauptbahnhof komme )



Weitere Eindrücke:



















Zu Mittag aß ich im Restaurant Kaimas, von dem es wohl mehrere in VNO gibt, und das auf lettische Küche spezialisiert ist. Das Essen schmeckte gut, das Restaurant war überraschenderweise sehr preiswert.

Innerhalb Vilnius liegt bekanntermaßen die Republik “Uzupio” (beudeutet übrigens „jeneseits des Flusses“ und hat wohl nichts mit dem Wort Utopie zu tun) die irgendwann mal von Künstlern ausgerufen wurde und heute wohl noch als Touristenattraktion und Relikt existiert.
Man hat wohl sogar mal eine Armee aufgestellt, die ganze 12 Mann umfasste, nur um sie daraufhin wieder einzustellen, da man feststellen musste, „dass niemand Angst vor der Armee Utopias hatte“. Die Verfassung dieses „Staates“ enthält Dinge wie: „Jeder Mensch hat das Recht neben dem Fluss Wilna zu leben und der Fluss Wilna hat das Recht an jedem vorbeizufliesen“ oder auch „Ein Hund hat das Recht, ein Hund zu sein“. Alles in allem wohl eher ein Kuriosum.

Hier geht’s rein:


über eine Brücke mit lauter Schlössern dran, deren Sinn mir verbogen geblieben ist.



Und „drinnen“ sieht es auch nicht wirklich anders aus, als im Rest Vilnius.

2b. VNO 2

Dann war ich auch schon auf dem Rückweg in Richtung Hauptbahnhof





Nach einigem herumirren fand ich dann meine Markthalle, dieses Mal von der Vorderseite, wieder:



und daraufhin auch schnell den Bahnhof:



auch in VNO gibt es den ICE? (oder zumindest ein Modell davon )



Ein letzter Blick zurück:

3. VNO-RIX

BT348 VNO-RIX
Vilnius oro uostas - Rīgas Starptautiskā Lidosta
operated by airBalitc / Dash8

Die Zugabfahreten passten nicht perfekt zu meiner Flugzeit, da ich jedoch keine Lust hatte, den Bus zu nehmen, war ich ein paar Minuten früher am Airport. Schnell noch mein Gepäck aus dem Hotel geholt und mal versucht einen BP zu ergattern.

Seit dem es flyLAL, den ehemliegen littauischen Staatscarrier, nicht mehr gibt, ist hier nich so besonders viel los. Ein paar Charterabflüge, ein paar BT Services (die meisten die es mal gab, sind aber auch schon längst wieder eingestellt), den obligatorischen *A Service nach FRA (und nach BRU) und hier im hohen Norden natürlich ow nach HEL. Dann machen sich FR und Wizzair noch bischen breit und das wars.

Der BT Flug war äußerst gut gebucht und wurde so am Tage vor dem Abflug noch von der ursprünglich geplanten Fokker100 auf die Dash geupgradet. Ich saß fast ganz hinten, die Schuld der CI-Agentin. Da im Hotel das Internet offenbar völlig ausgefallen war, war schonma nichts mit OLCI und so wurde ich manuell schön weit nach hinten gesetzt. Macht ehrlich gesagt aber auch nichts, für die keleinreren Maschinen gibt es nur einen Bus, d.h. alle kommen gleichzeitig am Ausgang an. Weiterer Vorteil: hinten waren noch paar Plätze frei und ich hatte einen freien Nebensitz, während vorne alles voll war.

Der Flug nach RIX ging schnell vorbei, allerdings mit schöner Aussicht. Da ich meine Kamara in den tiefen meines Koffers vergraben hatte, gibt es davon leider keine Bilder, auf Dash8 gibt es ja bekantermaßen DAA.

Ein darüber hinaus sehr angenehmer Flug, die Sitze sind zwar im ersten Moment gewöhnungsbedürftig, aber sonst sehr bequem, auch die FB waren bemüht und nett, auch wenn es auf BT ja nichts zu essen gibt, was für einen 45 Minuten Flug aber zu verkraften ist.

In RIX angekommen fuhr ich mit der hier eigentlich gut ausgebauten Bus-Connetction (alle 15 Min eine Abfahrt ex airport) zu meinem Hotel, hier hatte ich dieses Mal das Viktorija gewählt, das alles in allem für eine Nacht auch im Nachhinein ein gutes Preis/Leistungs-Verhältnis bot.

Ein erster Blick bei der Busfahrt über die Düna:

4. RIX

Direkt nach Ankuft im Hotel ging es in eine Double Coffee Filiale,



wo ich ein Banana Split verdrückte.



Ein paar Eindrücke aus Riga:







Am Abend wollte ich mich mit einer zur Zeit zufällig hier befindlichen Bekannten treffen, sodass die Fotoabteilung bzgl RIX etwas magerer ausfällt, dafür noch ein paar Eindrücke von meinen Aufenthalt in RIX im April:















Am Samstag morgen kam ich kaum aus dem Bett und überreizte die Checkout Zeit von immerhin schon 12 Uhr um eine gute Stunde, was aber niemanden dort auch nur perifär tangierte. Mit 2 Dosen RedBull schaffte ich es einigermaßen fit zu werden und mir wurde einmal mehr gewahr, dass ich bei einer Meilensammlemöglichkeit für RedBull bereits locker SEN oder gar HON wäre. When RedBull joins StarAlliance my life will be perfect Umso besser, gerade noch Zeit im Cafe Osiris einen (sehr guten, auf europäische Art gemachten) pancake zu essen und eine aus Lettland „bestellte“ Postkarte einzuwerfen.

Abschließende Bemerkung zu RIX: Die „Bankrottstimmung“ existiert hier tatsächlich ein wenig, zumal man wohl auch gegenüber den anderen beiden baltischen Staaten wirtschaftlich ins Hintertreffen geraten ist, wieder ein bischen mehr Optimismus ist den Letten hier zu wünschen

5. RIX-TLL

Kurz darauf fand ich mich auch schon wieder am Flughafen ein, um nach TLL weiterzushippern, und mal zu schauen, was das Baltikum dort so zu bieten hat.

BT361 RIX-TLL
Rīgas Starptautiskā Lidosta – Lennart Meri Tallinna lennujaam
operated by airBalitc / Fokker100

Ein Teil der BT Turboprob Flotte war bereits in RIX versammelt, als ich dort relativ früh eintraf.



So schlug ich noch ein bischen Zeit tot, bis das Boarding begann.



Die Fokker 50 ist einfach relativ klein und sogar ich als eher durchschnittlich großer Mensch rage in Sitzposition mit dem Kopf etwas über den Sitz hinaus, sodass sich das Sitzvergnügen, im Gegensatz zur Dash, in Grenzen hielt. Erneut aber nicht weiter schlimm für einen 50 Minuten Flug. (Meine Schlafversuche wurden aber durch immer wieder auftretende kleinere Luftlöcher, die mich weckten, gestört.)

In TLL kommt man mit dem Bus (Nr. 2 glaube ich) gut und schnell in die Stadt, man kommt gegenüber des Viru Square an (einmal durch das direkt dort liegende Einkaufszentrum gelaufen und schon ist man am Rande der Altstadt).

6a. TLL 1

Die Hotelpreise für meine Aufenthaltszeit in TLL fand ich völlig übertrieben, sodass ich mich kurzerhand für das Viru Backpackers Hotel entschied, eine eher familiäre, aber nichtsdestotrotz doch sehr angenehme und witzige Angelegenheit. Alles ganz nah am zentralen Platz außerhalb der Altstadt, dem Viru Square:



(der übrigens zu Sovietzeiten „Stalin Square“ hieß; wahrscheinlich hat diese Erwähnung jetzt bei VFHS zu akutem Bluthochdruck geführt.)

Auf dem doch sehr weitläufigen „Square“ befinden sich auch ein Hotel, ein relativ großes Einkaufszentrum, sowie ein kleinerer Park, in dem man sehr nett rumsitzen und ein bischen people watching betreiben kann.

Den frühen Abend nutzte ich für einen ersten Gang durch die Altstadt Tallinns, eine Stadt, die mir gut gefallen hat, nettes Flair und nette Menschen, manchmal zuerst etwas nordisch reserviert, aber das bin ich als Hanseat ja selbst






Tallin Stadtmauer




und ein weiterer netter Park davor



Der zentrale Platz der Altstadt







In Tallins gesamter Altstadt stehen vor jedem Restaurant und was auch sonst immer aufgebaute Sitzanlagen, um draußen zu speisen. Diese sehen doch alle relativ ähnlich aus und so konnte man beim abbiegen in eine neue Gasse doch fälschlicherweise meinen, dass man dort schon mal gewesen sei, sodass ich beim Anblick dieses Ladens im wahrsten Sinne des Wortes ein Dejavu hatte

6b. TLL 2

Nach einer eher kurzen Nacht ging es gegen Sonntag Mittag dann nochmal etwas ausführlicher durch Tallin, da mein BT Service zurück nach VNO erst gegen 20 Uhr abheben sollte.

Zuerst den Berg hinaufgekraxelt, wo sich nicht nur Parlament




mit Parlamentsgarten



sowie Aussicht



und Aleksander Nevski Kathedrale befinden, die auch aus der Zeit der Russifizierung stammt,




sondern auch Bogenschießen angeboten wurde:



Ich lief den Berg etwas entspannt wieder hinunter





und machte einen Stopp beim „Museum of Occupations“ (Eintritt 2€, ermäßigt 1€), dass sich mit der Besetzung Tallins durch Sowjetrussland sowie durch die Nazis beschäftigte, wobei ersteres den inhaltlichen Schwerpunkt darstellt (war ja auch die deutlich längere Zeit).



In dieser Box durfte man beispielsweise als Gefangener eine bei „ungehorsamen Verhalten“ erteilte Isolierhaft abstehen



Danach ging es die Altstadt wieder hinauf:






Ich lief auch noch bis zum Hafen hoch, wo man von dieser ehemaligen Sovietanlage (ich glaube für eine Ruderregatta oder so gebaut)



eine super Aussicht hat:

6c. TLL 3

Ich besuchte schließlich auch noch kurz das Fährterminal, vorbei am Hafeneingangsschild



wo die Dicken gerade abgefertigt wurden:



Boardingzeit für so ein Schiff ist übrigens ein Zeitraum von ca. 1,5h, da sollen wir uns nochma beschweren, dass es so lange dauert...

(Btw wo letztens die Fährsituation TLL-HEL in irgendeinem Thread diskutiert wurde: Zumindest in TLL scheint es nur ein Fährterminal zu geben (dort wo ich war fuhren Viking Line und Nordlandia ab), dass auch kaum zu übersehen ist, einfach immer der Nase nach Richtung Hafen; aber evtl. war das auch in HEL wo die Fähren dann an verschiedenen Stellen ankamen?!)

Nach all den Strapazen gönnte ich mir noch eine Stärkung in einem örtlichen Kaffee, woraufhin es von der Bushaltestelle in der Nähe von Tallins moderneren Glasbauten



wieder gen Airport ging



und ich TLL (leider) hinter mir lassen musste, bis zu nächsten Mal... (hoffentlich) [Leider hatte ich mir doch irgendwie einen kleineren Schnupfen eingefangen, vielleicht lag es aber auch einfach am vielen Fliegen, dass macht ja VFT-benakantermaßen krank )

7. TLL-VNO

BT336 TLL-VNO
Lennart Meri Tallinna lennujaam - Vilnius oro uostas
operated by airBaltic / Fokker50

Der Flughafen liegt in Tallin wirkich nah an der Stadt, die Busfahrt dauert keine 15 Minuten. Dazu ist das Flughafen auch schön klein, sodass einem lange und unfreiwillige Dauermärsche wie im Fitnesscenter FRA erspart bleiben.

Weiterer Vorteil aller baltischen Airports: Free Wifi. Warum gibt es das eigentlich fast überall im Ausland, nur in D und CH muss man (zT unverschämte Preise) zahlen?

Ich war etwas früh dort (da der Bus nur alle halbe Stunde fährt, und ich mich für die „sicherere“ Variante entschieden hatte).

10 Minuten nach Boarding Time landete die Fokker 50 erst, sodass es auch etwas zu spät losging.



Mit mir flogen hier nur ein Dutzend weitere Passagiere nach VNO, sodass der Flieger sehr leer war. Es gibt nur eine tägliche Direktverbindung nach VNO (aber 6 nach RIX). Offenbar gibt es doch nicht den demand auf TLL-VNO, oder es tun sich doch viele Leute die Overnight-Busverbindung auf dieser Strecke an? Die aber auch nur 15€ günstiger war, als der Preis, den ich für den Flug hingelegt hatte.

Ein letzter Blick zurück:




Der Flug selbst war angenehm, aufgrund der geringen Auslastung war auch noch Zeit für einen netten Schnack mit einer der FB, wonach sich die Kabinenbesatzung selbst in der letzten Reihe was zu essen genehmigte, bevor wir dann ca. 15 Minuten verspätet, also noch relativ im Rahmen, in VNO waren.

Anflug auf VNO




BT war bereits in VNO als wir mit der Fokker ankamen



Ich plante erneut im Airport Hotel zu übernachten. (Ergänzung dazu: das Hotel bestand früher wohl aus zwei seperaten Betreibern und Teilen, wie ich von den netten Damen am CheckIn erfuhr, jetzt gehört es zusammen und der alte Teil wird renoviert: Mein Zimmer war dieses Mal deutlich besser, im 3. + 4. Stock ist wohl noch nicht renoviert...)

Die beiden verbleibenden baltischen Airlines vereint in VNO aus dem Hotel zu sehen:



Ich stellte mir aufgrund des aufziehenden Schnupfens den Wecker erst für den Abflug nach FRA, um mich möglichst etwas auszukurieren, dafür rutschte der eigentlich noch angedachte Vilnius-Innenstadt Besuch am Montag morgen auf maybe. Nachdem ich dann auch erst 1 Stunde vor Weckerklingeln sebständig aufwachte, war zwar mein Schnupfen einigermaßen verflogen, mit Vilnius Innenstadt wurde es aber nichts mehr, sodass ich die Checkout Zeit noch etwas maximierte und dann den beschwerlichen Fußmarsch (ganze 40 Meter ) zum Flughafen auf mich nahm.

8. VNO-FRA-FDH

LH887 VNO-FRA
Vilnius oro uostas – Flughafen Frankfurt am Main
operated by Lufthansa / Airbus 319

Da hatte sie mich wieder unsere gute alte LH auf dem Weg nach FRA.



Auch der Rückflug war beim OLCI bereits gut gebucht und dann auch bis fast auf den letzten Fall voll. Scheinbar gibt es wirklich einen großen demand auf FRA-VNO. Entweder liegt es also am Sommer, oder es haben tatsächlich so viele Litauer in D zu tun, oder LH macht da im Umsteigegeschäft vll einfach mit guten Angeboten gegenübre BT und Co mit...

Ein letzter Blick



Der Hinflug war wohl auch schon gut voll und so erwiesen sich die von LH geplanten 40 Minuten turnaround als zu optimistisch. Es ging dann erst 10 Minuten vor geplantem Abflug mit dem Boarding los. Da ich in FRA genügend Zeit bis zum Anschluss nach FDH zu überbrücken hatte kam mir das gerade Recht, in VNO gibt es wenigstens kostenloses Wifi.

Ca. 20 Minuten zu spät waren wir dann in FRA, wo ich mich dem Wechsel von der geplanten Gate auf eine Ausenposition erneut fragte, wieso man eigentlich immer am Ankuftsbereich B abgesetzt werden muss?! Steigen doch sehr viele Leute auf die Europaflieger um, da wäre es doch netter zu A gebracht zu werden, entkäme man wenigstens dem Tunnel und so...

Da ja zu einer guten und im VFT berichtenswerten Reise auch gehört, jedenfalls etwas maximiert zu haben, und ich mir nicht sicher war, ob das leichte Überschreinten von Ceckout Zeiten, die offensichtlich sowieso nicht allzu ernst genommen werden, dazu ausreicht, trank ich in FRA vorsichtshalber noch eine dritte heiße Schokolade aus dem LH Getränkeautomaten – maximiert? -> checked!

LH94 FRA-FDH
Flughafen Frankufrt am Main – Friedrichshafen Bodensee Airport
operated by Lufthansa Cityline / Embraer 190

In FRA nutze ich die Zeit ein paar Sachen zu bearbeiten und insbesondere einen Großteil dieses Tipreportes zu schreiben, mit dem ich das VFT somit nunmehr beglücken kann.

FRA-FDH wurde bereits vor dem OLCI vom obligatorischen CRJ 700/900 auf ne Embraer 190 geupgradet. Was war da los? Beim letzten Check meinerseits in VNO um evtl. meine Sitzplatzwahl schonmal zu optimieren (ich hatte in FDH etwas Zeit bis mein Anschluss ging und konnte daher durchaus weiter hinten sitzen, um die Chance auf einen freien nebensitz zu erhöhen) war der Flieger noch nicht besonders voll. Er wurde auch nicht mehr voll, die Änderung hatte dann wohl eher operationelle Gründe, vll wurden die CRJ woanders gebraucht oder einer war kaputt oder sowas.



Auch LHs Retro Airbus war gerade in FRA



Mit einer halben Stunde Verspätung ging es dann los. (Übrigens aus meiner Sicht das wirkliche Problem der LH, nicht die NEK&Co, sondern das am Main Hub die Kapazitäten zu 100% ausgereizt sind, sodass der kleinste Wind o.ä. zu Verzögerungen führt; auch mit der neuen Landebahn sind da ja eher keine Verbesserungen in Sicht, da davon auszugehen ist, dass die dadurch entstandene Mehrkapazität sofort wieder vollgeplant wird, ohne für die üblichen Wetterverhältnisse in FRA Puffer zu lassen). Um noch einen vernünftigen Anschluss in FDH gen Wohnung zu erreichen optimierte ich meinen Sitzplatz nochmal weiter nach vorne. (In FDH gabs dann aber doch den Bus und man durfte nicht laufen, also alles für die Galerie gewesen. Manchmal sollte man vll doch lieber Wenigflieger sein, dann hat man solche Probleme erst gar nicht.)

Die Embraer hat mir gut gefallen, bequeme Sitze (glaube weder AEK noch NEK, sondern AEK etwas anders), die 2er Reihen sind auch angehnem, die Bins waren trotz meiner ersten Befürchtungen groß genug um einen Bordtrolley quer hinzulegen, es gibt auch kein DAA (jedenfalls dieses mal nicht, Flieger stand allerdings auch am Finger in FRA und war höchstens zu 25% voll, wenn überhaupt.)

Nach kurzem Flug waren wir dann auch schon im Anflug auf FDH




und diese schöne Reise war leider schon wieder zu Ende.

9. The End

Fazit:

Riga: Go!
Tallin: Go!
Vilnius: Da gibt‘s besseres

Checkliste für VFT Reiseberichte:

• Maximiert: CHKD
• Über LH/NEK gemeckert: CHKD
• LH/*A gelobt oder für toll befunden: CHKD
• In F/C geflogen: UNCHKD (ich bin wohl doch kein echter VFTler)
• Versucht andere User zu zitieren: CHKD
• Strecke, die andere mit der Bahn/Bus/Fahrrad fahren oder laufen würden, geflogen: CHKD

FlyingFreak meinte:

Die Schlösser werden übrigens von jungen Pärchen dort angebracht und sollten die Festigkeit ihrer Liebe symbolisieren. Finde man u.a. auch in Polen. Warum man das gerade auf Brücken machen muss erschließt sich mir nicht.

Zum Vergrößern anklicken....

Wolke7 meinte:

Die Schlösser am Brückengeländer wurden übrigens von verliebten, jungen Paaren dort angebracht. Mit dem Zuschnappen versprechen sie sich eine lange Liebe und werfen den Schlüssel anschließend in hohem Bogen herunter.

Zum Vergrößern anklicken....

Ahh Schon wieder was gelernt.

Wolke7 meinte:

Hallo west-crushing,
ja, Vilnius ist eine Reise wert.

Zum Vergrößern anklicken....

Naja wie ich schrieb, bei mir hielt sichs TLL und RIX finde ich auf jeden Fall deutlich empfehlenswerter. Aber das ist ja alles sehr subjektiv

MChris meinte:

Toller Bericht von zweien meiner Lieblingsreiseländern in Europa (Estland und Litauen).

Zwei Ergänzungen hat der Korinthenkacker noch :

Die Sowjetanlage in Tallinn ist eine Konzert- und Sporthalle, die aber für Olympia 1980 gebaut wurde. Aber du hast ja selbst gesehen, in welch einem Zustand das Ding ist und wieviele Konzerte oder andere Veranstaltungen da wohl noch stattfinden... Aber für Leute, die stimmungsvolle brachliegende Flächen mögen, sehr sehenswert. Gibt ja auch keine Absperrungen und man kann so recht viel "erkunden"...

Hier mehr Infos: Linnahall – Wikipedia

In Tallinn gibt es einen weiteren Hafen, der direkt hinter dieser Konzerthalle ist. Da fahren aber nur die Katamarane von LindaLine nach Helsinki ab.

Zum Vergrößern anklicken....

Ah richtig es gab dort auch so eine Erklärungstafel, was das Ding ist, ich hatte beim Schreiben des Berichts nur das meiste wieder vergessen

Da stand auch drauf, dass es heute zu "stroll around" da ist Ich fand das Ding vor allem als Aussichtsplatform hervorragend, die Sonne schien, man konnte sich net auf so ne Mauer setzen und den Blick aufs Meer genießen.

Anonym38428 meinte:

Generell: Tallinn war meine erste Erfahrung im ehemaligen Ostblock und ich würde das als "Ostblock für Eiinsteiger" durchaus empfehlen, auch wenn es mittlerweile arg überlaufen ist.

Zum Vergrößern anklicken....

Etwas überlaufen stimmt, es war doch relativ voll auch mit Touristen, aber auch viele Ausländer die dort irgendwas machen, oder mal n Auslandsjahr einlegen oder sowas. Ich war nun noch nie im "richtigen" ehemaligen Ostblock, bis auf solche Relikte wie dieses Aussichtsding kam mir Tallinn relativ westlich modern vor, zumal man sehr vorsichitg sein muss mit der Aussage "Ostblock" dort, wie bereits im Bericht bzgl. Litauen angedeutet, gleiches gilt auch da.