LAX Overdose

Zum Anlass des Silvester-Business-Sale der *A und der Tatsache, dass der angebotene Reisezeitraum auf meinen 30sten Geburtstag fällt hab ich mir einen recht ungewöhnlichen Wunsch erfüllt: 8 Tage Los Angeles. Nicht nur hin-und-schnell-wieder-weg, sondern mittenrein. Als Überdosis. Pur.

Mancher muss jetzt denken: was muss mit einem Menschen los sein, der auf sowas steht? Was ist da schief gelaufen? Welche Persönlichkeitsstörungen bringen solche kranken Aktionen hervor? Leider kann ich das auch nicht mit Sicherheit sagen, aber ich war einfach zu oft nur zum Arbeiten in LA und hab mich immer wohl gefühlt in der Stadt. Darum jetzt mal so richtig in die Vollen. Und wer weiß, vielleicht schaffe ich es mit diesem kleinen Bericht den einen oder anderen auch für diese kranke Stadt zu begeistern


Start war an einem Dienstag, direkt nach meinem Geburtstag. Habe am Vorabend die Freunde und Verwandten bekocht und abgefüllt und bin in recht lockerer und sicher noch leicht beschwipster Stimmung am Morgen an den Stuttgarter Flughafen. In der Lounge gabs zum Abschied nochmal ne Bretzel - das letzte Laugengebäck in absehbarer Zeit. Netterweise hat mir eine der Damen aus der Business-Lounge ein Gläschen Schampus gereicht, nachdem wir kurz ins Gespräch kamen. Sehr nett und ein guter Start


Dann gings direkt und ungebremst mit der Avro per Scenic-Flight nach ZRH. Gewohnt zügig und dank dem C-Shuttle war ich super schnell in der Heide-Bahn und auf dem Weg in die Interkont-Terminals. Noch schnell ein Bier in der Panorama-Lounge abgestaubt und den eeewigen Gang bis ans Ende des Terminals geschlendert. Geflogen wurde wie absehbar mit der A343, allerdings mit der brandbeuen Lackierung (SWiss-Schriftzug in "Käserad"-Größe über dem Rumpf).


Im Flieger links ab ins Stüble auf 4K, den besten Sitz wie ich finde. Vor allem da ich einen etwas "hohen Körperschwerpunkt" habe freu ich mich über den Platz zum Gang hin... Service war wie gewohnt und erwartet wunderbar: immer freundlich und höflich, die Gläser oft gefüllt, Essen schmackhaft und üppig. So kann man 12 Stunden aushalten

Vorspeise, Hauptspeise (schmeckt besser als es aussieht), Snack vor der Landung.


unter mir: Packeis - neben mir: Crushed Ice - vor mir: Karamelleis. Ich mag die Swiss...


Lake Tahoe - auch nett!



In LAX leider die Praktikanten-Schlange an der Immigration erwischt und quasi am Ende der Eco ans Gepäckband gekommen. Zum Glück dann ungestreift durch den Zoll und ab zu den dezent blau-grünen Alamo Bussen. Immer noch die Finger kreuzend in der Hoffung das richtige Auto zu bekommen wurde ich belohnt: an der Convertible-Sektion stand ein brandneuer, schwarzer Mustang mit genau 6 Meilen auf dem Tacho. Ich mit meinem Honigkuchenpferd-Grinsen im Gesicht schnell den Rucksack in die Karre und ab in die Rush-Hour in Richtung Hollywood... Es steht sich einfach sehr viel stilvoller im Stau mit so nem Teil als mit nem Impala oder sowas

Nach Einbruch der Dunkelheit musste ich unbedingt ans Observatorium, das stand ganz oben auf der Liste. Und auf dem Berg. Und da mit dem Mustang hochbollern ist ne super Sache. Man hört quasi wie die Gallonen sich im Sound verpuffen...




Die Übernachtung die ersten Tage waren hart, aber lustig. Man muss wissen: Ich geh bei einigen Nächten alleine grundsätzlich in Hostels, der Geselligkeit wegen. Außerdem sind die Hostels in der Regel in funky Gegenden, so wie das "USA Hostels Hollywood" gleich beim Hollywood-Blvd, drei Blocks vom Dolby-Theatre. Gepennt hab ich mit lustigen Australiern im letzten Zimmer am Gang, leider war direkt daneben die Post, die die ganze Nacht hindurch Container mit Altmetall beladen haben. Und damit rumgefahren. Treppen runter. Irgendsowas jedenfalls, dem Lärm nach. Bier und Pub-Crawls helfen hier, außerdem kann man mit Batman Karaoke singen. Only in Hollywood!



Was macht man sonst so in den USA? Natürlich Shoppen, also auf ins Camarillo Premium Outlet. Ich sag nur soviel: American Economy 1 - 0 My Creditcard


Und weils so schön war: gleich nochmal hoch zum Observatory... Bilder bei Sonnenschein machen. Und natürlich ab zum Hollywood(land) zeichen. Ich steh auf so Touri-Scheiss...



Abends am Dolby-Theatre noch kurz nen Promi-Check gemacht und bei der Premiere von Oblivion direkt Morgan Freeman zu Gesicht bekommen. Er hat sogar Zurückgewunken. Mir... naja und vielleicht auch den anderen 500 Leuten. Weiß man ja nie so genau, was die sich so denken, diese Promis.

Donnerstag kurz nen Abstecher zu ner Bekannten nach San Diego. Was sind schon 100 Meilen. Außerdem kommt man da nochmal an nem Outlet vorbei. Leider waren Geist und Körper schwach und ich musste anhalten. Mist.


Kleine Frage am Rande: was isst man so in San Diego, an einem Frühlingstag bei knapp 30 Grad? Genau: Raclette. Hintergrund ist, dass es das in den USA eigentlich nicht gibt, meine Bekannte ihren Freunden aber immer davon vorgeschwärmt hat. Jetzt musste Sie den Beweis antreten und zeigen was die Schweizer so können am Grill. Die Amis waren begeistert und ich selbst war erstaunt, wie gut Guacamole auf "Munster-Cheese" passt [leider keine Bilder, das Bier war zu gut] [Okay, dann halt ein Bild vom Bier]



Am nächsten Tag zurück nach LA und ab zum neuen Domizil: Hostelling International Los Angeles an der 2nd Street in Santa Monica.
Eingecheckt und vor Begeisterung erstmal die Key-Card aus dem Fenster fallen lassen. Der Typ am Check-In fands so lustig dass er mir gleich zwei Neue gemacht hat. Scherzkeks.


Wie auch immer: erstmal vor zum Pier und bei nem Kaffee den Jungs zugehört, die mit Gitarre und Schlagzeug die Stimmung untermalt haben. Und ich kann einfach nicht aufhören auf den Pazifik zu starren.



Die Luft, die Sonne, die Geräusche... ich will zurück! Sofort... oder zumindest bald.


Nächster Tag: "Beach Cruisin'" mit dem Beach Bike. Runter nach Venice, wieder hoch Richtung Malibu und wieder nach Stand Monice. Super Strecke, topfeben, tolle Aussicht - nicht nur auf die Landschaft und das Meer

Die folgenden Tage war ich mit der Cam in Downtown, Santa Monice, Venice und Co rumgelaufen und hab mich treiben lassen. Kurzer Abstecher zum Getty Center inklusive - ich finde übrigens die 15 USD fürs Parken sind doch etwas happig, auch wenn der Eintritt umsonst ist. Okay, man kann auch woanders parken, aber wir sind schließlich in the US and A, da führt man auch zum Briefkasten.

funky Houses am Pier


be cool in the fashion district


busy downtown, markthalle, disney concert hall


free shower - sowas passiert nur in USA


getty garden


grüne welle auf dem rodeo drive


aww, thanks

Super sind übrigens lange Nacht-Spaziergänge am Strand, mit kurzem Schaukel-Stopp beim "alten" Muscle-Beach. Da lüftet der Kopf am besten aus und es entstehen tolle Bilder.

Am letzten Tag vor der Abreise noch paar Einkäufe erledigt und Fliegern zugeschaut. Dabei hab ich In-and-Out Burger nochmal ne Chance gegeben, nachdem sie mich vor Jahren maßlos enttäuscht haben. Und ich muss sagen: es lohnt sich wirklich. Wahnsinnig leckere Burger. Mega. Und dazu Flieger im Approach. Es gibt schlechtere Arten sich die Zeit zu vertreiben...



Danach nochmal ein bisschen durch Santa Monica und Venice, Sonne tanken...

Venice



Skaten am Strand... auch okay.


Stoned dudes


3rd Street Promenade


Noch schnell nen Fisch-Taco...


... und abends nen Absacker

Tja, und schon is die Woche um und es geht wieder heim. Nach und nach Abschied nehmen von Strand, Santa Monica, dem Mustang und der Sonne. Beim LAX angekommen lief Check-In und Co Reibungslos, die Zeit in der Lounge hab ich mir mit Duschen und Gin-Tonic vertrieben. Im Flieger "leider" den Thron auf 8A erwischt, ohne Fenster und mit recht wenig Platz, verglichen mit 4A. Aber mit genügend und den richtigen Getränken geht auch das ganz gut und ich bin nach dem Essen im Kissen versunken eingepennt und kurz vor dem überraschend oppulenten Frühstück wieder aufgewacht. Neben der kalten Platte und einem leckeren Rührei hat mich der Smoothie überrascht. Außerdem ist der (N)espresso sicher nicht die Krönung der Schöpfung, aber eben solide und robust. Ich mag ihn...




Zurück in Europa (geographisch jedenfalls) wars dann etwas zäh: der Anschlussflug war über 70 Minuten verspätet und so musste ich über drei Stunden in der Lounge ausharren. Aber dafür wurde ja das Bier und das Internet erfunden

ZRH von oben



Mit dem kurzen Hüpfer nach Stuggi City endet dieser Trip. Aber frei nach "Sunrise Avenue": bye bye hollywood hills, i miss you wherever i go...


Cheers & Danke fürs dabeisein, ichmagfliegen

janfliegt meinte:

Das Futter vom Hinflug war der Sauerbraten, oder?

Zum Vergrößern anklicken....

Ja. Und war durchaus schmackhaft