Nach LPA mit der beliebtesten Airline Deutschlands

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Seemann

Erfahrenes Mitglied
23.03.2010
1.646
673
MUC
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Einleitung
Dies ist ein Mini-Reisebericht über Gran Canaria, mit hoffentlich vielen nützlichen Informationen. Es ist zwar (noch) kein typisches VFT Reiseziel, aber trotzdem eine Reise wert. Wir, das sind 2 Erwachsene, etwas deutlich über dem Durchschnittsalters der Mit-Foristen, kennen Gran Canaria mehr als nur gut, waren aber seit über 15 Jahren nicht mehr auf den Canaren. Ein Blick in den Bundes-Ferienkalender offenbarte, dass die ersten beiden Juni-Wochen in D vollkommen ferienfrei sind. Das sind gute Voraussetzungen. Wegen Hotel im Tripadvisor nachgelesen und es war klar, die Königin Isabella muss es werden. Dann im WEB schnell fündig geworden. Vom 5. bis 12. 6 mit Xair (=Tochter von Thomas Cook, ohne Transferleistung vor Ort) gefunden für knapp 450 €, Direktflug zu günstigen Zeiten mit Condor incl Hotel Ü/F. Die Buchung erfolgte via Quipu bei Expedia. Den Cashback haben wir sofort bei Condor auf den Kopf geschlagen für Sitzplatzwahl und OLCI. Zur Abrundung über CDM Fahrzeug gemietet all incl. und vollem/vollem Tank (Avis).


Die Hinreise
So eine Touribomber-Tour ist natürlich etwas ganz anderes als die „highlevel VFT-Flugwelt“. Immerhin, Sitzplatzwahl in Y bei Buchung und OLCI gibt es auch, natürlich gegen Cash. Also hin zum speziellen OLCI-Schalter, Koffer abgegeben, Handgepäck gewogen (!) und für gut befunden, Siko, nix Fast-Lane, sondern auch so schnell. Das Publikum, würde sagen, Altersdurchschnitt wie immer, aber eine Verteilung nicht nach Gauß: unten viel, oben viel und in der Mitte eine Senke. Und jede Menge Kinder von 0-5. Outfit nicht uniform, sondern farbenfroh, manchmal etwas schrill. Am Gate formiert sich eine Schlange.
Einfach schön der Reihe werden die Bordkarten eingesammelt („sie haben ja sicher eine Kopie“) und dann zum Bus und Flieger. Irgendwie ist alles entspannt, nur wenige haben Angst, dass sie auch mitkommen. Angenehm ist das Fehlen wichtigster, kärtchenschwenkender Businesskasper und anderer Industrieschauspieler. In der 757 werden die Gäste von einer erfahrenen Crew in Empfang genommen, die wirklich behilflich ist und nicht nur lächelt. Die Auslastung ist wohl 100%. Die Sitze in Y gut und um Welten besser als NEC. Getränkerunde, (Alk gegen cash) warmes Essen auf LH-Y-Level und sonst keine weiteren Vorkommnisse. Nach knapp 5 Stunden Landung in LPA mit der Ansage „pünktlich wie immer bei der Condor“. Zu den Kindern: Es waren wohl ca. 15 Kinder unter 5 Jahren an Bord. Und keines ist irgendwie störend aufgefallen. Frage: Haben Y-Touri-Kinder ihre Eltern besser erzogen? Gepäck abgeholt und dann zu Avis. Ein nettes Schwätzchen, dafür ein nettes Auto. Und dann noch ein Sonderangebot: Sie können das Fahrzeug leer zurückbringen, wir tanken für Sie ohne Gebühr und das alles für pauschal 60€ (=unseriös). Mehrfach dankend abgelehnt, auch kein Problem. Nur 60 € Kaution für den Tankinhalt (=seriös) und dann das Fahrzeug geholt. Eingeladen, losgedüst in Richtung Las Palmas für 16,35€ /Tag. Ups, eine SMS von der M+M CC. Es wurden x US$ von Avis/USA angefordert und das haben wir vereinbarungsgemäß zurückgewiesen, da Sie Ihre Karte für Amerika nicht freigegeben haben. Tja Avis, so geht es mit unseriösen Tricks....
 

Seemann

Erfahrenes Mitglied
23.03.2010
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MUC
Reina Isabel
Ankunft im Hotel (wohl dem, der weiß, in welche Richtung die Einbahnstraßen gehen..), Buchung war vorhanden, ein Upgrade auf „vista al mar“ würde 40 € kosten, aber leider nix frei. Auch recht, schlafen geht auch ohne Meerblick. Die Bausubstanz aller Hotels an Las Canteras ist schon in den Jahren, der Erhaltungszustand aber recht unterschiedlich. Reina Isabel ist auf dem Stand der Zeit und vor kurzem gründlich renoviert. Die Lage ist einfach erstklassig, direkt am Paseo de las Canteras mit einem Cafe und einem Restaurant in der ersten Reihe. Empfang und Hall sehr großzügig und die Zimmer und die Bäder geräumig, gegen den Straßenlärm sehr gut isoliert und die Abwärme der Klimaanlage heizt den Pool auf dem Dach. Zudem gibt es dort ein Gym und ein sehr schönes neues Spa. Und das mit einem unglaublich schönen Blick über die ganze Bucht. Zudem hat das Hotel einen Strandabschnitt mit eigenen Liegen, Parken vor dem Haus und WIFI überall. Und das beste daran ist, alle Zusatzleistungen sind for free. Frühstück (falls extra, 11€, Buffet am Abend 16€) ist sehr umfangreich und gut. Zudem gibt es oben ein a-la-card Restaurant. Das Personal immer hilfsbereit, freundlich, zuvorkommend, einfach professionell auf hohem Level. Das Publikum gemischt, Touristen von der Peninsula und aus aller Welt sowie Geschäftsleute der Insel (es tagte zB einmal der Aufsichtsrat der lokalen Genossenschaftsbank).
Nachteil des Hauses ist, es gehört einer lokalen Gruppe, die einige Hotels auf der Insel betreibt. Also wieder nix mit Plasik-Kärtchen, Boni und Punkten, Freinächten und Upgrades, tragisch für Maximierer mit Scheuklappen. Aber sonst eine Empfehlung
 

Seemann

Erfahrenes Mitglied
23.03.2010
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MUC
Die Insel
Man kann Gran Canaria in 3 Zonen einteilen.
Las Palmas

Eine kleine Großstadt mit knapp 400T Einwohnern, einem großen Hafen und ziemlich kosmopolitisch. Man spürt die Nähe zu Afrika und das Sprungbrett nach Lateinamerika.
Im Stadtteil Santa Catalina liegt Las Canteras, ein unglaublicher Sandstrand mitten in der Stadt. In diesem Stadteil spielt das Leben. Aber auch Vegueta und Triana sind ein Besuch wert. Der öffentliche Nahverkehr ist gut, die gelben Guaguas sind überall zu sehen. Das Klima ist das ganze Jahr über angenehm. Aber es gibt den „Panza de burro“ (Eselbauch), ein klimatisches Phänomen, das häufig für eine starke Bewölkung (kein Regen!) in LPA sorgt, sich mal bis mittag auflöst, mal auch nicht.
Touri-Getto

Das Touri-Getto liegt im Süden, von Maspalomas bis Mogan, wurde seit den 60ern aus dem Boden gestampft und auch heute wird noch weitergebaut.
Sandstände bis zum Abwinken, Sonne pur, spanische Sprache ehr hinderlich, eben genau das was „man“ so braucht. Und das von Y-- bis F++, je nach Wunsch. „Man“ verlässt diese Zone auch nicht, vielleicht mal eine Bustour, aber nur wenn es sein muss, was der Insel durchaus zu gute kommt.
Restliche Insel
Die restliche Insel ist trocken und sehr gebirgig . Nur im Norden ist nennenswert Wasser und damit Landwirtschaft zu finden sowie in einigen Tälern, die wie Oasen in der Wüste sind: Morgan, La Aldea de San Nicolás und Agaete, um die wichtigsten zu nennen. Die ganze Insel ist durch Straßen gut erschlossen, hat jedoch kaum touristische Infrastruktur, ohne Kenntnisse der Landessprache wird es oft etwas schwierig. Aber genau das macht den Reiz der Insel aus, einem „Miniaturkontinent” mit 14 Mikroklimazonen.

Rundreise
Hier einige Impressionen in einer virtuellen Rundreise.
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Los geht es mit dem Guagua in den Parque de Santa Catalina.


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Da wartet auch schon ein Flieger der Iberia auf seine Gäste.

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Zuerst geht’s in die Altstadt von Las Palmas. Hier findet man den Pleitegeier der Crisis. Ist aber schon ein etwas älteres Modell und der Rost hat angesetzt.

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Früher sind die HONs nicht im Hotel abgestiegen, sondern haben sich eine kleine Casa hingestellt. Wie das Häuschen eines bekannten Viel-Reisenden names Chr. Colombo.

Dann geht es weiter Richtung Süden am Flughafen vorbei. Dieser Abschnitt ist so hässlich, dass sogar die Vögel hier auf dem Rücken fliegen, und den Anblick nicht ertragen zu müssen.

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Besser wird des dann zum Beispiel in Puerto Rico, einem kleinen, malerischen und unberührten Fischerdorf.


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Hier findet man auch sehr spätmittalterliche (20-21. Jhd) Burgen hoch über der Küsten, in denen die Vertreter der Besatzungsmächte logieren.

So geht das dann an der Küste weiter. Bei Puerto Mogan dann rechts abbiegen. Hier gibt es keinen 4-spurigen Highway mehr, sondern die Straße wird schmal, steil und kurvenreich. Sie kommt einem endlos vor, bis es dann endlich wieder bergab geht in den Barranco de la Aldea. St Nicolas ist ein Bauerndorf in dem Tomaten unter Plastikfolien angebaut wird. Unter Plastik deshalb, dass das kostbare Wasser nicht so schnell verdunsten kann. Noch ein Stück weiter geht es an den Hafen von Aldea. Ein paar Häuser am Kiesstrand und einige Lokale in dem Paseo del Charco.
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Wir meiden diese „Luxus“-Restaurants, biegen noch mal ab und finden die Bar Avenida. Muttern kocht, der Patron serviert.
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Der Service ist herzlich und nicht ganz makellos, der Fisch dagegen einfach nur lecker.
Es gibt sogar eine bebilderte Speisekarte. Die ist aber nur für die Saison, jetzt gibt es ganz andere Dinge, vor allen frischen Fisch, der am morgen angelandet wurde.
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Es herrscht Lebensfreude, die auch an den Häusern zu sehen ist.

 
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Seemann

Erfahrenes Mitglied
23.03.2010
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MUC
Von hier aus geht es wieder nach Norden der Küste entlang. Eine trockene Halbwüste, gebirgig und kurvenreich, mal rauf mal runter, bis man nach Agaete kommt. Das Tal von Agaete ist ein eine grüne subtropische Oase mit intensiver Landwirtschaft, insbesondere Obst und Gemüse sind hier zu finden.
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Am Hafen sind einige nette Restaurant. Von hier fährt auch die Schnell-Fähre nach Teneriffa, es ist der kürzeste Weg. Von LPA kann man mit besonderen Bussen direkt zur Fähre fahren, es gibt günstige Tickets LPA nach St. Cruz ab 18 €.

Nicht durch das Tal von Agaete, sondern etwas weiter im Norden führt eine ganz kleine Straße hoch nach Artenara.
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Von hier aus hat man einen phantastischen Blick sowohl über Agaete bis zum Teide als auch in das Innere der Insel zum Roque Nublo.

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Tereor ist ein größerer Ort mit einem hübschen Ortskern. Hier gibt es Wasser und alles ist grün. Tereor ist der ursprünglichste Ort auf Gran Canaria.

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Arucas
wird von von der Kirche Kirche San Juan Bautista dominiert, die erst im letzten Jahrhundert aus schwarzem Basalt erbaut wurde. Hier wurde vor langer Zeit Zuckerrohr angebaut bis auf Bananen umgestellt wurde.
Geblieben ist aber die Rum-Fabrik.
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Auf der Rückfahrt hat man einen schönen Blick über Las Palmas, wo die Rundreise wieder zu Ende geht.

LPA_abend.jpg





 
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Seemann

Erfahrenes Mitglied
23.03.2010
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MUC
Die Rückreise
Die Fluglotsen unserer französischen Nachbarn haben wieder mal gestreikt. Trotzdem pünktlich alles eingepackt und zum Flughafen gefahren.
Dort noch getankt, und zwar für 36 €, ganz seriös für 1,10 €/l, von wegen 60€.
Dann beim check in: „Der Flug wird wohl einige Stunden Verspätung haben“. Dazu gab es Essensgutscheine und dann ging das Warten los. Planmäßiger Abflug 16:40. Und es wurde später und später. Aber alle waren auffallend relaxed. Wieder keine kärtchenschwenkenden Businesskasper und anderen Industrieschauspieler. Keiner schrie: „Ich bin ein Star, holt mich hier raus..!“ Die Kinder spielten „Fangen“ in fast leeren Terminal, andere streckten sich auf den Bänken aus und so verging die Zeit. Statt um 12:35 ging der Flieger, der uns zurückbringen sollte um 19:00 in MUC raus. Wenn man den Umlauf der Maschine nachverfolgt, war bereits in der Frühe um 07:00 klar, dass der LPA Flug nicht funktionieren konnte. Der Grund liegt im Nachtflugverbot in MUC. Irgendwann kam dann doch noch eine Blech-Fliege.
So kurz vor Mitternacht waren dann alle an Bord. Alle, nein, laut Liste fehlte eine Dame . Also ihr Gepäck musste wieder raus. Da kam einer FB der Geistesblitz, mal auf dem gebuchten Platz nachzuschauen. Und siehe da, da saß die gesuchte Dame und döste vor sich hin. Na denn, dann ab nach MUC. Quer über Nordafrika, dann übers Mittelmeer, an Italien hoch, über den Brenner, um dann um 05:35 in MUC zu landen mit schlappen 407 Minuten Verspätung.
Übrigens der Flieger wieder voll mit vielen Kindern, die alle ihre Y-Touri-Eltern gut erzogen haben.

Die Nachspiel-Zeit läuft noch.
 
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TXLover

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13.08.2010
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Reina Isabel ist auf dem Stand der Zeit und vor kurzem gründlich renoviert.

Vor vielleicht zehn Jahren gab es viel Häme in Las Palmas, als der fünfte Stern von der Fassade abmontiert wurde. Der Standard vom Reina Isabel reichte nicht mehr für diese Klassifizierung. Aber schön, wenn das Haus wieder auf Vordermann gebracht wird!
 

pepone100

Erfahrenes Mitglied
06.12.2011
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Vor vielleicht zehn Jahren gab es viel Häme in Las Palmas, als der fünfte Stern von der Fassade abmontiert wurde. Der Standard vom Reina Isabel reichte nicht mehr für diese Klassifizierung. Aber schön, wenn das Haus wieder auf Vordermann gebracht wird!

es gab mehrere Gründe warum Hotels in Spanien den 5* abgaben. Damals zahlten 4* Hotels deutlicher weniger MWST wie 5*. Ausserdem hatte die Tourismusbehörde Mindestanforderungen an 5* gestellt die sich in vielen Fällen nicht rechneten und von den Betreibern nicht gezahlt werden wollten. Natürlich zählte auch der Erhaltungszustand dazu aber auch das Tamarindos in San Agustin wurde eine Zeit lang degradiert auf 4* und dann wieder auf 5* angehoben.