Kurztrip nach Shanghai

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paarlman

Erfahrenes Mitglied
10.07.2009
1.925
572
unweit LSTA
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Im Rahmen eines Projekts fahre ich für zwei Tage nach Shanghai. Zwei Tage an einem Ort ist beinahe schon ausserordentlich lang für mich, aber ich freue mich auf den Trip. Ich konnte meine letzten USDM-Meilen einsetzen und somit zum günstigen Preis einige Highlights kombinieren.

Da ich nur für 2 Tage nach Shanghai reise und den Aufwand scheue, will ich den ‚transfer without visa’ (TWOV) in Anspruch nehmen. Also muss die Ausreise aus China spätestens 72 Stunden nach der Einreise erfolgen, und sie muss in ein Drittland führen. Zudem bin ich terminlich ziemlich eingeengt und habe nur ein recht knappes Zeitfenster für meinen Trip. Zuerst habe ich nach Kauftickets Ausschau gehalten, MXP-MUC-PVG-ZRH (-MXP) war mit ca. 2'600 Euro das günstigste passende Angebot in C. Wäre zwar gegangen, aber ich fand das dann doch ein wenig teuer.

Ich habe ca 3 Wochen vor Abreise mit dem KVS tool gespielt, und folgendes Routing gefunden:
ZRH-DOH-PVG in QR C (787 / 777)
PVG-HKG in KA C (333)
HKG-MXP in CX F (777).
Nachdem ZRH und MXP etwa gleich weit von zu Hause entfernt sind (wobei MXP eindeutig schwieriger zu erreichen ist mit den Öffentlichen als etwa GVA oder ZRH), muss ich auch nichts zurück nach Zürich basteln. Ich habe noch einige USDM Meilen, einige muss ich neu zukaufen, zum Glück lief gerade eine Promotion – alles in allem kostet mich das routing ehrlich gerechnet ca. 1'600 CHF (damals noch etwas weniger, zwischenzeitlich waren das mal beinah 1'600 EUR. Na gut, selbst unter der Paritätsannahme noch 1'000 Euro gespart – könnte schlimmer sein. Zudem gibt es einiges an Neuem für mich zu erleben:
- Den ersten Flug im Dreamliner (neuer Typ)
- Das erste Mal in DOH (neuer airport)
- Das erste Mal mit QR (neue airline)
- Das erste Mal mit KA (neue airline)
- Das erste Mal mit CX (neue airline).

Somit also gleich 5 Premieren auf einem Trip! Nachdem HKG als „Ausland“ gilt, falle ich auch unter die TWOV Regelung und muss mir kein Visum für China beschaffen. Zur Sicherheit nehme ich noch Kontakt mit der QR Stationsleitung auf, die mir das nochmals bestätigt (ich will um jeden Preis vermeiden, dass die mich mangels Visum nicht mitnehmen - zumal ich aufgrund anderer Verpflichtungen nicht allzu früh vor Abflug in ZRH aufschlagen kann).

Donnestags verlasse ich meinen Arbeitsplatz im Wallis und nehme den Zug nach ZRH. Etwa 2 Stunden vor Abflug komme ich an, lasse mir am checkin counter die Bordkarte in die Hand drücken und mache mich auf den Weg zu den E Gates und zur Panorama Lounge. Auf der gesamten Hinreise hat interessanterweise niemand auch nur einmal nach einem Visum gefrsagt.

Das Boarding für den QR Flug nach DOH ist pünktlich und ich mache es mir auf 2A bequem. Die Business ist zu ca. 2/3 ausgelastet. Ich bin begeistert von der Hardware (Sitz, Kabine, Look&Feel), aber auch vom Service. Ich habe einen Fensterplatz, die 1-2-1 Konfiguration bietet ein Maximum an Privatsphäre. Ich sitze kaum, kommt der Steward, stellt sich mit Namen vor und bietet mir Apero an. Der Service ist konstant auf sehr hohem Niveau, auch die Versorgung mit Speisen und Getränken lässt keinen Grund zur Klage. Ich sollte eigentlich arbeiten, verbringe aber die Zeit zwischen ZRH und DOH damit, eine Folge ‚The Big Bang Theory’ nach der anderen zu schauen. Ich mag die Serie sehr (obwohl meine Studenten mir unlängst eine gewisse Ähnlichkeit mit Dr. Sheldon Cooper nachgesagt haben), und komme nur im Flugzeug dazu, sie zu schauen. Eigentlich bin ich hellauf begeistert von QR und denke, LH und LX könnten sich ne ganze Scheibe vom gebotenen Service abschneiden. Bis ich dann mitten in der Nacht in der Wüste ankomme. Manch einer mag es als willkommene Abwechslung sehen, ich finde den Stop eher lästig.

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In DOH angekommen geht es erstmal raus aus dem Flieger, und durch eine recht überlaufene Security (wieso eigentlich? Ich wurde doch in ZRH kontrolliert und als ‚sicher’ befunden). Ich mache mich auf den Weg zur Lounge und bin ein weiteres Mal komplett platt. So etwas habe ich als C Lounge noch nicht erlebt. Allein die schiere Grösse haut mich vom Hocker. Auch hier ist der Service excellent (im Bistrobereich am Tisch serviert). Ich erkämpfe mir eine der Duschen (die selben amenities, wie LH sie in der FCL hat) und mache mich frisch.

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Nach dem Loungebesuch schlendere ich ein wenig durch den Airport, meine Begeisterung hält sich aber in Grenzen. Zu gross, zu retail-lastig, komme mir beinahe vor wie in einem Kaufhaus. Innovative F&B Konzepte vermisse ich; also mache ich mich auf den Weg zu meinem Gate. Ich muss im Vorraum zum eigentlichen Gate noch ein wenig warten und boarde dann. QR hat in der 777 eine 2-2-2 Anordnung mit flachen Betten. Mein Nebensitz bleibt zum Glück frei. Noch vor Abflug habe ich den Pijama angezogen. Ich nehme nach dem Start einen Drink und nur eine Vorspeise und lege mich dann schlafen. Schätzungsweise 5 Stunden später werde ich wunschgemäss zum Frühstück geweckt und wir landen pünktlich in Shanghai. Ich habe selten im Flieger so gut und so tief geschlafen wie auf dem Segment von DOH nach PVG – das mag aber auch meiner allgemeinen Übermüdung, den Drinks, und der überhaupt fortgeschrittenen Zeit zu schulden sein.
Auch auf dem Segment nach PVG hat QR mit dem Service und der Hardware absolut überzeugen können.

Zusammenfassend hat QR sowohl bei der Hardware, als auch beim Service überzeugt. Die C ist auf einem Niveau, das andere Airlines in der F nicht erreichen. Den Zwischenstop in der Wüste fand ich allerdings eher lästig.

Ich komme am Freitag Nachmittag in Shanghai an. Die Immigration dauert ein wenig, erst muss ich ca. 15 Minuten in der Schlange warten, dann geht es noch ca. 5 weitere Minuten, bis de supervisor sich von der Richtigkeit meiner Dokumente überzeugt hat. Alles in allem aber deutlich besser, als ein Visum zu beantragen! Nach dem ersten Meeting in Pudong geht es dann ins Radisson New World. Ich habe die F&F Rate gebucht und bekomme als (gematchter) Gold ein upgrade in eine suite. So kann es sich leben lassen. Nach Dusche und ‚Katzenwäsche’ geht es zum Dinner – doch leider fühle ich mich mehr und mehr unwohl. Ich breche das Dinner vorzeitig ab, gehe zurück ins Hotel. Brechen ist dann auch das Stichwort für den Rest des Abends. Muss mir irgendwo eine Magen-Darm-Geschichte eingefangen haben. Ich war schon die Tage vor Abflug nicht ganz fit, aber mit so etwas hatte ich nicht gerechnet. Dementsprechend schwierig ist die Nacht von Freitag auf Samstag; ich schlafe kaum und ‚pendle’ zwischen Bett und Bad.

Samstag morgen geht es etwas besser, zumindest die Übelkeit ist verschwunden und dank Immodium bleibt alles drin. Es geht also nix rein und nix raus, und entsprechend ist mir nicht unbedingt nach arbeiten zumute. Wasser und Tee gehen allerings, und so nehme ich die anstehenden Termine, wenn auch geschwächt, wahr.

Den weiteren Bericht zur Rückreise mit KA in C und CX in F findet ihr hier.
 

paarlman

Erfahrenes Mitglied
10.07.2009
1.925
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unweit LSTA
danke! Ich suche noch nach der perfekten Möglichkeit, meine trip reports sowohl den Vorums-Insassen, als auch den nicht-Insassen zugänglich zu machen. Vermutlich am einfachsten, einfach an beiden Orten den gesamten Bericht zu posten.....
 
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Anonym38428

Guest
danke! Ich suche noch nach der perfekten Möglichkeit, meine trip reports sowohl den Vorums-Insassen, als auch den nicht-Insassen zugänglich zu machen. Vermutlich am einfachsten, einfach an beiden Orten den gesamten Bericht zu posten.....

Es ist ein Dilemma und eine "perfekte" Lösung fällt mir auch nicht ein.

Danke für den Hinweis mit der Bar "oben" im Radisson Blu New World, werde da morgen vielleicht mal vorbeischauen. Habe mich heute Mittag zuerst über die Architektur gewundert (ein bisschen wie Space Needle ohne Needle) und dann erst das Radisson Schild entdeckt.
 
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no_way_codeshares

Guest
Danke für den Hinweis mit der Bar "oben" im Radisson Blu New World, werde da morgen vielleicht mal vorbeischauen. Habe mich heute Mittag zuerst über die Architektur gewundert (ein bisschen wie Space Needle ohne Needle) und dann erst das Radisson Schild entdeckt.

Den Hinweis habe ich jetzt übersehen?
Die Bar ist gar nicht so übel, ausser dass ich bei meinem einzigen Stay in dem Hotel mit dem Barkeeper alleine war und dass man bei dieser sonderbaren Architektur den direkten Zugang per Lift vergessen und eine der Nottreppen umfunktioniert hat (war zumindest 2008 oder 09 so). Wenn man dann, nach ein paar Drinks, den anderen Notausgang zurück nehmen will, landet man irgendwo im Nirvana und muss wieder zurück.
 
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Anonym38428

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Den Hinweis habe ich jetzt übersehen?
Die Bar ist gar nicht so übel, ausser dass ich bei meinem einzigen Stay in dem Hotel mit dem Barkeeper alleine war und dass man bei dieser sonderbaren Architektur den direkten Zugang per Lift vergessen und eine der Nottreppen umfunktioniert hat (war zumindest 2008 oder 09 so). Wenn man dann, nach ein paar Drinks, den anderen Notausgang zurück nehmen will, landet man irgendwo im Nirvana und muss wieder zurück.

Der Hinweis (auf die blosse Existenz der Bar) findet sich im Blog - ja, eben suboptimal in der Form. Aber wohl der neue Trend :(