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Guten Abend!
Im Zusammenhang mit der bevorstehenden Forumsreise nach Tokio erinnerte ich mich an meine letztjährige wunderschöne Reise in das Land der aufgehenden Sonne, so dass ich diese zur allgemeinen Steigerung der Vorfreude gerne teile.
Neben all den Unzulänglichkeiten des Lebens in Saudi-Arabien gibt es die durchaus schöne Begebenheit, dass es im Laufe des Jahres zweimal jeweils eine komplette Woche Feiertage am Stück gibt (einmal während des Zuckerfestes nach dem Ramadan und zum anderen die Hadsch-Feiertage im 11ten Monat des islamischen (mondbasierten) Kalenders. Da in dieser Zeit alle Behörden und Unternehmen und auch die meisten Geschäfte und Restaurants geschlossen sind, ist es doch stark angeraten zu verreisen und die weit Wüste hinter sich zu lassen. Zumal es keinerlei Urlaubstag erfordert. Aber da auch alle Expats in dieser Zeit den gleichen Gedanken hegen, sind die Flüge schnell ausgebucht. Also war etwas Eile geboten.
Die letzte Reise nach Japan lag schon ein paar Jahre zurück, so dass es mal wieder Japan sein sollte. Tokio ist immer eine Reise wert, aber ich wollte schon lange auch mal nach Hokkaidō, die Natur in Japans Norden erleben. Und da ich nicht alleine unterwegs war, musste noch Kyoto eingebaut werden. Für die Begleitung war dies der erste Besuch von Japan, daher macht das durchaus Sinn, aber wenn man wie ich selbst schon mal da war… also ist eine Nacht dort völlig ausreichend.
Im Verlauf der Planungen war auch der Mount Fuji mal angedacht, aber nach etwas Recherche (auch hier im Forum), stellte sich dies dann als nicht praktikabel heraus, weil die Saison schon zum Reisezeitpunkt vorbei war. Da Hokkaidō ja sehr ländlich geprägt ist, sollte es dann noch ein Auto sein, aber das lief am Ende ganz anders als gedacht. Dazu später mehr.
Der grobe Rahmen war damit gegeben. Nun ging es an die Details (Flüge, Unterkünfte und Mietwagen). Von Riyadh gibt es keine Direktflüge nach Japan. Und da Cathay Pacific immer preislich attraktive Angebote Richtung Osten hat und auch angenehme Verbindung bietet, war das schnell fix. Mit den ME3 Carriern werde ich nicht warm, die haben von Riyadh erstaunlicherweise meist eher schlechte Verbindungen mit langen Umsteigezeiten. Und Cathay Pacific ist sowieso eine prima Airline. Seit Haneda im internationalen Verkehr verstärkt geöffnet wurde, ziehe ich diesen Flughafen dem anderen Narita eindeutig vor – auch wenn CX beide anfliegt (müssen sie ja).
Für die Reisen innerhalb Japans stand entweder der Japan Railpass oder innerjapanische Flüge zur Wahl. Nach etwas Recherche stieß ich auf preisgünstige Inlandflüge von ANA, die man als ausländischer Tourist buchen kann (Touristenvisum und internationales Flugticket nach Japan sind erforderlich). Prämienflüge mit JAL standen überraschenderweise an den angedachten Terminen nicht zur Verfügung, auch dafür gab es später eine sinnige Erklärung. Wegen der langen Reisezeiten nach Hokkaidō und der günstigen Flüge entfiel der Railpass und es wurde geflogen und die verbliebende Strecke Kyoto – Tokio wurde dann als Einzelfahrkarte erworben. Dazu noch ein Mietwagen in Sapporo und das Programm stand:
19.09.2015 (Ankunft 20.09.)
CX648 RUH-HKG
20.09.2015
CX542 HKG-HND
23.09.2015
NH989 HND-CTS
25.09.2015
NH1714 CTS-KIX
26.09.2015
Shinkansen Kyoto – Tokio
27.09.2015
CX543 HND-HKG
CX647 HKG-RUH
Flugzeuge waren alles schöne Widebodies, einschließlich der zur Ausmusterung anstehenden Cathay Pacific 747er. Selbst innerjapanisch dann 772 und 773.
Wie das so ist, bereitet man eine Reise vor, dann ist irgendwann alles eingetütet und es vergehen noch einige Wochen, bis es endlich losgeht. Reisetag war Samstagabend und da die Feiertage in Saudi-Arabien schon am Freitag begannen (der Donnerstagabend Flug von Cathay Pacific war leider zu gut gebucht und damit teuer), war der große Andrang schon durch, und der Flughafen recht leer und verwaist. Check-In war schnell und auch die Ausreise und Security waren schnell passiert.
CX648 Riyadh King Khaled International (RUH) - Hong Kong Chek Lap Kok (HKG)
19.09.2015, 22:05 - 12:25 +1
Cathay Pacific Airbus A330-300 B-LBA
Aufgrund Verspätung des Inbound Fluges aus Hong Kong ging es knapp eine Stunde später los. Fensterplatz war leider auch nicht, da am Fenster nur Einzelsitze vorhanden sind. Der A330-300, den Cathay Pacific nach Riyadh einsetzt, ist mit Business, Premium Economy und Economy ausgestattet, wobei vorne eher schwach gebucht ist, da die Hauptkundschaft auf diesem Flug die Gastarbeiter in Saudi-Arabien aus Indonesien, Philippinen und anderen Ländern in Südostasien sind. Emirates und Co machen auch Cathay Pacific zu schaffen – es wurde seitens CX vor gut einem Jahr auf 5/7 reduziert, statt ehemals 7/7.
An Bord dann bequem gemacht. Über die Kabine möchte ich nicht viele Worte verlieren – sehr bequem und großzügig. Dann ging es auch los und nach Erreichen der Reiseflughöhe wurde ein Abendessen serviert.
Das letzte Mal war im März auf dieser Strecke unterwegs und Überraschung – die Speisekarte ist unverändert…
Als Vorspeise ein kleiner Salat und Hummer Medaillons und marinierte Garnelen mit Krautsalat. Dazu das typische Knoblauchbaguette
Als Hauptgang Rinderfilet mit Thymian-Sauce, Petersilienkartoffeln und gegrilltes Gemüse
Und als Dessert dann Früchte und eine Käseauswahl (Brie, Gouda, Danish Blu):
Noch einen Espresso zum Obst:
Anschließend noch etwas ein paar Folgen aus der 8ten Staffel der 'Big Bang Theory' vertieft, bevor dann Zeit für die Nachtruhe war. Bei insgesamt 24 Folgen im IFE und reichlich noch anstehenden Flugzeit war noch genug Zeit dafür.
So ca. 90 Minuten vor der Landung wurde dann das Frühstück serviert.
Früchte, ein Bircher-Müsli mit Himbeeren, Croissant, Muffin und Plunderstückchen:
Und dann ging es auch bald in den Sinkflug. Aufgrund der Wolken über dem Perlflussdelta ein klein wenig holprig. Mit einer knappen dreiviertel Stunde Verspätung wurde das Gate erreicht. Durch eine der Transfer Sicherheitskontrollen ging es wieder hoch in die Abflugebene.
Fahrsteige im Hauptflugsteig:
Es waren jetzt noch gute 3 Stunden tot zu schlagen. In der Lounge 'The Wing' erst mal frisch gemacht und geduscht und danach noch etwas Zeitungen gelesen – es gab sogar 'ne Süddeutsche Zeitung.
Blick durch die großen Glasscheiben auf einen Dragonair Airbus A330-300 und verschiedene Cathay Pacific Maschinen an den Gates:
Am Ende verfliegt die Umsteigezeit dann doch recht schnell und trotz angekündigter Verspätung des Tokio Fluges war es auch schon wieder Zeit, sich zum Gate zu begeben.
CX543 Hong Kong Chek Lap Kok (HKG) - Tokyo Haneda International (HND)
20.09.2015, 16:25 - 21:35
Cathay Pacific Boeing B747-400 B-HUJ
Frontansicht der Boeing B747-400 am Gate – jedes Mal ein schöner Anblick:
Wir hatten einen Sitz im Oberdeck, wo wir dann willkommen geheißen wurden. Eher schwach ausgelastet, waren vielleicht die Hälfte der Sitze besetzt. Obwohl ich die 747 sehr mag, sieht man, dass sie schon ein paar Jährchen auf dem Buckel hat und zur Ausmusterung ansteht. Nachdem häuslichen Einrichten (Dreipunktgurt über die Schulter!) ging es los.
Spiegelbild des Flugzeuges in der Glasfassade des Terminalgebäudes:
Abflug von der Bahn 25L und Überflug des Perlflussdelta mit der im Bau befindlichen Hongkong-Zhuhai-Macau-Brücke:
Die 2 Flugbegleiter im Oberdeck waren nicht arg ausgelastet und hatten entsprechend Zeit einen zu umsorgen. Mit einer Flugzeit von knapp 4 Stunden wurde das volle Programm aufgefahren. Als Aperitif ein Gin and Tonic:
Als Vorspeise gab es Jakobsmuschel Tataki, Lachsrogen und grüne Bohnen, dazu ein gemischter Salat, die Soba Nudeln und das CX typische Knoblauchbaguette:
Und als Hauptgang wählte ich Heilbutt mit Gemüse und japanischer Reis:
Frische Früchte und eine Käseauswahl (Chaumes, Cambozola und Cheddar) rundeten das Abendessen ab:
Zu guter Letzt dann noch 'Chocolate & Cookie' Eiscreme mit einem Tee:
Die Kabine wurde mit Dimmen des Lichts in eine eigenwillige Stimmung getaucht – Club Rouge:
Noch ein Stündchen geruht und der Landeanflug auf Haneda setzte ein. Überflug der Bucht von Tokio mit der Miura-Halbinsel in der Nacht:
Und da waren wir – Willkommen in Japan!
Ankunft in der Nacht mit dem erleuchteten Terminal:
Immigration war japanisch effizient und die Koffer kamen auch bald. Irgendwo in meiner Reiseschublade hatte ich noch eine 'Pasmo' Karte gefunden (aufladbare Karte für den Nahverkehr und Besorgungen). Und so ging schnell zur Keikyū Line, welche uns via Shinagawa und dort Umstieg in die JR Yamanote-Line nach Shinjuku brachte.
Blick in den Zug der Keikyū Line zwischen Haneda und Shinagawa:
Als wir das Hotel weit nach 23 Uhr erreichten und nachdem der Bezug der Zimmer erledigt war, reichte es noch für einen Drink in der Hotelbar. Der Blick über das endlose Lichtermeer von Tokio ist jedes Mal faszinierend und ich könnte mich in den sanft blinkenden roten Lichtern auf ewig verlieren:
Anschließend noch eine schnelle Runde zum nächst gelegenen Convenience Laden (in diesem Fall 'Lawson Station') gemacht, um die Basisversorgung sicher zu stellen:
Die typischen 'Leckereien', die 24/7 an der Kasse bereitgehalten werden:
Damit war der erste Tag auch schon rum. Einschlafen klappte sogar halbwegs, so dass am nächsten Tag überraschenderweise ein Aufstehen halbwegs passend zur Zeitzone möglich war. Nach dem Aufstehen die erste Ernüchterung in Bezug auf den Mietwagen: da ja für die Nutzung eines Mietwagens in Japan der internationale Führerschein auch für Europäer nicht ausreichend ist, ist eine japanischen Übersetzung zusammen mit dem jeweiligen nationalen Führerschein mitzuführen. Diese wird von der 'Japanese Automobile Federation', welche entsprechende Büros in den größeren Städten im Land betreibt, ausgestellt. 3 Werktage sollten im Prinzip dafür ausreichen. Soweit war alles klar und darauf waren wir vorbereitet, einschließlich erforderlicher Papiere und Formulare. Aber nun wurden wir verdutzt darüber aufgeklärt, dass in Japan die 'Goldene Woche' sein – Feiertage für die nächsten 3 Tage bis zu der Weiterreise nach Hokkaidō… Damit war der Führerschein futsch und der Mietwagen auch. Viel machen konnte man jetzt auch nicht, auch wenn natürlich im Hinterkopf die Gedanken an potentiellen Alternativen weiter kreisten. Aber machen konnte man jetzt erstmal nichts. Also weiter mit Tokyo.
Den Anfang machte eine Runde via Asakusa, Akihabara und weiter nach Chiyoda, und damit den von Shinjuku entfernteren Teil von Tokyo zu besuchen.
Auf zum Bahnhof Shinjuku. Blick durch die kleinen Gassen von Shinjuku mit dem 'Mode Gakuen Coccoon Tower':
Die allgegenwärtigen Verkaufsautomaten – hier in Shinjuku:
Dezente Speisekarten vor einem Restaurant Eingang:
Am Bahnhof erstmal ins Getümmel, eine zweite Suica/ Pasmo Karte zu erwerben und diese auch aufzuladen – vereinfacht die Nutzungen der Bahnen und Züge doch ungemein:
Die JR Yamanote-Line in Shinjuku zur Fahrt nach Ueno – nach dem autogerechten Saudi-Arabien ist ein funktionierender Nahverkehr eine wirkliche Wohltat:
Ziel war der 'Sensō-ji' Tempel in Asakusa – auf der Grund der Goldenen Woche leicht überfüllt… also den richtigen Eindruck von Japan. Die Nakamise-Dōri mit den Souvenirläden:
In einer Seitengasse eröffnete sich der Blick auf den 'Tokyo Sky Tree' in Oshiage (Sumida):
Der äußert belebte Vorplatz vor der Haupthalle des 'Sensō-ji' Tempels:
Und zum Spaß auch das 'Omikuji' Wahrsagen mitgemacht – man schüttelt eine Dose mit diversen nummerierten Hölzchen, zieht davon eines, und anhand der daraus resultierenden Nummer gibt eine Schublade mit Zetteln, die einem generellen Ausblick (von super bis hin zu gar nicht so toll) geben und dann noch spezielle Hinweise zu Liebe, Job, Kinder,… die natürlich nur in Japanisch verfügbar sind:
In Asakusa um dem Tempel herum gibt es eine Vielzahl von kleinen Restaurants, bei denen man auf der Straße sitzt, kleine Leckereien bestellen kann (per Fingerzeig) und reichlich Bier:
Anschließend ging es nach Akihabara – Electronic Town. Meiner Meinung nicht weiter einen Besuch wert, zumindest nicht, was den Elektronik Krempel betrifft. Allerdings gibt es da einige obskure Läden, die durchaus mal einen Blick wert sind. All die Maid Cafés, Manga Läden und DVD Schuppen. Auch wenn mir die japanische Kultur sehr sympathisch ist, mit diesem Teil kann ich nichts anfangen und der bleibt mir sehr fremd. Aber gerade daher auch faszinierend, sich das einmal an zu sehen. Werbefassaden:
Und eine komplette Ecke voller Werbung:
Bei der Tour durch die eher nördlich und östlich gelegenen ging es dann weiter mit Ginza – der Kaiserliche Palast wurde übersprungen. So spannend ist der dann von außen auch nicht, und man ja sowieso nicht hinein.
Der Hauptbahnhof von Tokio – dem Bahnhof von Amsterdam nach empfunden:
Die Haupthalle des 'Tokyo International Forum', entworfen von 'Rafael Viñoly':
Die Ginza Street in der späten Abenddämmerung war für den Autoverkehr gesperrt und die Fußgänger hatten sie in Beschlag:
Der Kreis schloss sich via Shibuya, den Menschenmassen auf der Kreuzung zu schauen:
Besuch eines Videospiel Salons – durchaus interessant, den Dauerkunden zuzuschauen. Wie sie stoisch und völlig in sich gekehrt, aber mit hoher Konzentration dem Spiel folgen:
Fortsetzung folgt…
Im Zusammenhang mit der bevorstehenden Forumsreise nach Tokio erinnerte ich mich an meine letztjährige wunderschöne Reise in das Land der aufgehenden Sonne, so dass ich diese zur allgemeinen Steigerung der Vorfreude gerne teile.
Neben all den Unzulänglichkeiten des Lebens in Saudi-Arabien gibt es die durchaus schöne Begebenheit, dass es im Laufe des Jahres zweimal jeweils eine komplette Woche Feiertage am Stück gibt (einmal während des Zuckerfestes nach dem Ramadan und zum anderen die Hadsch-Feiertage im 11ten Monat des islamischen (mondbasierten) Kalenders. Da in dieser Zeit alle Behörden und Unternehmen und auch die meisten Geschäfte und Restaurants geschlossen sind, ist es doch stark angeraten zu verreisen und die weit Wüste hinter sich zu lassen. Zumal es keinerlei Urlaubstag erfordert. Aber da auch alle Expats in dieser Zeit den gleichen Gedanken hegen, sind die Flüge schnell ausgebucht. Also war etwas Eile geboten.
Die letzte Reise nach Japan lag schon ein paar Jahre zurück, so dass es mal wieder Japan sein sollte. Tokio ist immer eine Reise wert, aber ich wollte schon lange auch mal nach Hokkaidō, die Natur in Japans Norden erleben. Und da ich nicht alleine unterwegs war, musste noch Kyoto eingebaut werden. Für die Begleitung war dies der erste Besuch von Japan, daher macht das durchaus Sinn, aber wenn man wie ich selbst schon mal da war… also ist eine Nacht dort völlig ausreichend.
Im Verlauf der Planungen war auch der Mount Fuji mal angedacht, aber nach etwas Recherche (auch hier im Forum), stellte sich dies dann als nicht praktikabel heraus, weil die Saison schon zum Reisezeitpunkt vorbei war. Da Hokkaidō ja sehr ländlich geprägt ist, sollte es dann noch ein Auto sein, aber das lief am Ende ganz anders als gedacht. Dazu später mehr.
Der grobe Rahmen war damit gegeben. Nun ging es an die Details (Flüge, Unterkünfte und Mietwagen). Von Riyadh gibt es keine Direktflüge nach Japan. Und da Cathay Pacific immer preislich attraktive Angebote Richtung Osten hat und auch angenehme Verbindung bietet, war das schnell fix. Mit den ME3 Carriern werde ich nicht warm, die haben von Riyadh erstaunlicherweise meist eher schlechte Verbindungen mit langen Umsteigezeiten. Und Cathay Pacific ist sowieso eine prima Airline. Seit Haneda im internationalen Verkehr verstärkt geöffnet wurde, ziehe ich diesen Flughafen dem anderen Narita eindeutig vor – auch wenn CX beide anfliegt (müssen sie ja).
Für die Reisen innerhalb Japans stand entweder der Japan Railpass oder innerjapanische Flüge zur Wahl. Nach etwas Recherche stieß ich auf preisgünstige Inlandflüge von ANA, die man als ausländischer Tourist buchen kann (Touristenvisum und internationales Flugticket nach Japan sind erforderlich). Prämienflüge mit JAL standen überraschenderweise an den angedachten Terminen nicht zur Verfügung, auch dafür gab es später eine sinnige Erklärung. Wegen der langen Reisezeiten nach Hokkaidō und der günstigen Flüge entfiel der Railpass und es wurde geflogen und die verbliebende Strecke Kyoto – Tokio wurde dann als Einzelfahrkarte erworben. Dazu noch ein Mietwagen in Sapporo und das Programm stand:
19.09.2015 (Ankunft 20.09.)
CX648 RUH-HKG
20.09.2015
CX542 HKG-HND
23.09.2015
NH989 HND-CTS
25.09.2015
NH1714 CTS-KIX
26.09.2015
Shinkansen Kyoto – Tokio
27.09.2015
CX543 HND-HKG
CX647 HKG-RUH
Flugzeuge waren alles schöne Widebodies, einschließlich der zur Ausmusterung anstehenden Cathay Pacific 747er. Selbst innerjapanisch dann 772 und 773.
Wie das so ist, bereitet man eine Reise vor, dann ist irgendwann alles eingetütet und es vergehen noch einige Wochen, bis es endlich losgeht. Reisetag war Samstagabend und da die Feiertage in Saudi-Arabien schon am Freitag begannen (der Donnerstagabend Flug von Cathay Pacific war leider zu gut gebucht und damit teuer), war der große Andrang schon durch, und der Flughafen recht leer und verwaist. Check-In war schnell und auch die Ausreise und Security waren schnell passiert.
CX648 Riyadh King Khaled International (RUH) - Hong Kong Chek Lap Kok (HKG)
19.09.2015, 22:05 - 12:25 +1
Cathay Pacific Airbus A330-300 B-LBA
Aufgrund Verspätung des Inbound Fluges aus Hong Kong ging es knapp eine Stunde später los. Fensterplatz war leider auch nicht, da am Fenster nur Einzelsitze vorhanden sind. Der A330-300, den Cathay Pacific nach Riyadh einsetzt, ist mit Business, Premium Economy und Economy ausgestattet, wobei vorne eher schwach gebucht ist, da die Hauptkundschaft auf diesem Flug die Gastarbeiter in Saudi-Arabien aus Indonesien, Philippinen und anderen Ländern in Südostasien sind. Emirates und Co machen auch Cathay Pacific zu schaffen – es wurde seitens CX vor gut einem Jahr auf 5/7 reduziert, statt ehemals 7/7.
An Bord dann bequem gemacht. Über die Kabine möchte ich nicht viele Worte verlieren – sehr bequem und großzügig. Dann ging es auch los und nach Erreichen der Reiseflughöhe wurde ein Abendessen serviert.
Das letzte Mal war im März auf dieser Strecke unterwegs und Überraschung – die Speisekarte ist unverändert…
Als Vorspeise ein kleiner Salat und Hummer Medaillons und marinierte Garnelen mit Krautsalat. Dazu das typische Knoblauchbaguette

Als Hauptgang Rinderfilet mit Thymian-Sauce, Petersilienkartoffeln und gegrilltes Gemüse

Und als Dessert dann Früchte und eine Käseauswahl (Brie, Gouda, Danish Blu):

Noch einen Espresso zum Obst:

Anschließend noch etwas ein paar Folgen aus der 8ten Staffel der 'Big Bang Theory' vertieft, bevor dann Zeit für die Nachtruhe war. Bei insgesamt 24 Folgen im IFE und reichlich noch anstehenden Flugzeit war noch genug Zeit dafür.
So ca. 90 Minuten vor der Landung wurde dann das Frühstück serviert.
Früchte, ein Bircher-Müsli mit Himbeeren, Croissant, Muffin und Plunderstückchen:

Und dann ging es auch bald in den Sinkflug. Aufgrund der Wolken über dem Perlflussdelta ein klein wenig holprig. Mit einer knappen dreiviertel Stunde Verspätung wurde das Gate erreicht. Durch eine der Transfer Sicherheitskontrollen ging es wieder hoch in die Abflugebene.
Fahrsteige im Hauptflugsteig:

Es waren jetzt noch gute 3 Stunden tot zu schlagen. In der Lounge 'The Wing' erst mal frisch gemacht und geduscht und danach noch etwas Zeitungen gelesen – es gab sogar 'ne Süddeutsche Zeitung.
Blick durch die großen Glasscheiben auf einen Dragonair Airbus A330-300 und verschiedene Cathay Pacific Maschinen an den Gates:

Am Ende verfliegt die Umsteigezeit dann doch recht schnell und trotz angekündigter Verspätung des Tokio Fluges war es auch schon wieder Zeit, sich zum Gate zu begeben.
CX543 Hong Kong Chek Lap Kok (HKG) - Tokyo Haneda International (HND)
20.09.2015, 16:25 - 21:35
Cathay Pacific Boeing B747-400 B-HUJ
Frontansicht der Boeing B747-400 am Gate – jedes Mal ein schöner Anblick:

Wir hatten einen Sitz im Oberdeck, wo wir dann willkommen geheißen wurden. Eher schwach ausgelastet, waren vielleicht die Hälfte der Sitze besetzt. Obwohl ich die 747 sehr mag, sieht man, dass sie schon ein paar Jährchen auf dem Buckel hat und zur Ausmusterung ansteht. Nachdem häuslichen Einrichten (Dreipunktgurt über die Schulter!) ging es los.
Spiegelbild des Flugzeuges in der Glasfassade des Terminalgebäudes:

Abflug von der Bahn 25L und Überflug des Perlflussdelta mit der im Bau befindlichen Hongkong-Zhuhai-Macau-Brücke:

Die 2 Flugbegleiter im Oberdeck waren nicht arg ausgelastet und hatten entsprechend Zeit einen zu umsorgen. Mit einer Flugzeit von knapp 4 Stunden wurde das volle Programm aufgefahren. Als Aperitif ein Gin and Tonic:

Als Vorspeise gab es Jakobsmuschel Tataki, Lachsrogen und grüne Bohnen, dazu ein gemischter Salat, die Soba Nudeln und das CX typische Knoblauchbaguette:

Und als Hauptgang wählte ich Heilbutt mit Gemüse und japanischer Reis:

Frische Früchte und eine Käseauswahl (Chaumes, Cambozola und Cheddar) rundeten das Abendessen ab:

Zu guter Letzt dann noch 'Chocolate & Cookie' Eiscreme mit einem Tee:

Die Kabine wurde mit Dimmen des Lichts in eine eigenwillige Stimmung getaucht – Club Rouge:

Noch ein Stündchen geruht und der Landeanflug auf Haneda setzte ein. Überflug der Bucht von Tokio mit der Miura-Halbinsel in der Nacht:

Und da waren wir – Willkommen in Japan!
Ankunft in der Nacht mit dem erleuchteten Terminal:

Immigration war japanisch effizient und die Koffer kamen auch bald. Irgendwo in meiner Reiseschublade hatte ich noch eine 'Pasmo' Karte gefunden (aufladbare Karte für den Nahverkehr und Besorgungen). Und so ging schnell zur Keikyū Line, welche uns via Shinagawa und dort Umstieg in die JR Yamanote-Line nach Shinjuku brachte.
Blick in den Zug der Keikyū Line zwischen Haneda und Shinagawa:

Als wir das Hotel weit nach 23 Uhr erreichten und nachdem der Bezug der Zimmer erledigt war, reichte es noch für einen Drink in der Hotelbar. Der Blick über das endlose Lichtermeer von Tokio ist jedes Mal faszinierend und ich könnte mich in den sanft blinkenden roten Lichtern auf ewig verlieren:

Anschließend noch eine schnelle Runde zum nächst gelegenen Convenience Laden (in diesem Fall 'Lawson Station') gemacht, um die Basisversorgung sicher zu stellen:

Die typischen 'Leckereien', die 24/7 an der Kasse bereitgehalten werden:

Damit war der erste Tag auch schon rum. Einschlafen klappte sogar halbwegs, so dass am nächsten Tag überraschenderweise ein Aufstehen halbwegs passend zur Zeitzone möglich war. Nach dem Aufstehen die erste Ernüchterung in Bezug auf den Mietwagen: da ja für die Nutzung eines Mietwagens in Japan der internationale Führerschein auch für Europäer nicht ausreichend ist, ist eine japanischen Übersetzung zusammen mit dem jeweiligen nationalen Führerschein mitzuführen. Diese wird von der 'Japanese Automobile Federation', welche entsprechende Büros in den größeren Städten im Land betreibt, ausgestellt. 3 Werktage sollten im Prinzip dafür ausreichen. Soweit war alles klar und darauf waren wir vorbereitet, einschließlich erforderlicher Papiere und Formulare. Aber nun wurden wir verdutzt darüber aufgeklärt, dass in Japan die 'Goldene Woche' sein – Feiertage für die nächsten 3 Tage bis zu der Weiterreise nach Hokkaidō… Damit war der Führerschein futsch und der Mietwagen auch. Viel machen konnte man jetzt auch nicht, auch wenn natürlich im Hinterkopf die Gedanken an potentiellen Alternativen weiter kreisten. Aber machen konnte man jetzt erstmal nichts. Also weiter mit Tokyo.
Den Anfang machte eine Runde via Asakusa, Akihabara und weiter nach Chiyoda, und damit den von Shinjuku entfernteren Teil von Tokyo zu besuchen.
Auf zum Bahnhof Shinjuku. Blick durch die kleinen Gassen von Shinjuku mit dem 'Mode Gakuen Coccoon Tower':

Die allgegenwärtigen Verkaufsautomaten – hier in Shinjuku:

Dezente Speisekarten vor einem Restaurant Eingang:

Am Bahnhof erstmal ins Getümmel, eine zweite Suica/ Pasmo Karte zu erwerben und diese auch aufzuladen – vereinfacht die Nutzungen der Bahnen und Züge doch ungemein:

Die JR Yamanote-Line in Shinjuku zur Fahrt nach Ueno – nach dem autogerechten Saudi-Arabien ist ein funktionierender Nahverkehr eine wirkliche Wohltat:

Ziel war der 'Sensō-ji' Tempel in Asakusa – auf der Grund der Goldenen Woche leicht überfüllt… also den richtigen Eindruck von Japan. Die Nakamise-Dōri mit den Souvenirläden:

In einer Seitengasse eröffnete sich der Blick auf den 'Tokyo Sky Tree' in Oshiage (Sumida):

Der äußert belebte Vorplatz vor der Haupthalle des 'Sensō-ji' Tempels:

Und zum Spaß auch das 'Omikuji' Wahrsagen mitgemacht – man schüttelt eine Dose mit diversen nummerierten Hölzchen, zieht davon eines, und anhand der daraus resultierenden Nummer gibt eine Schublade mit Zetteln, die einem generellen Ausblick (von super bis hin zu gar nicht so toll) geben und dann noch spezielle Hinweise zu Liebe, Job, Kinder,… die natürlich nur in Japanisch verfügbar sind:

In Asakusa um dem Tempel herum gibt es eine Vielzahl von kleinen Restaurants, bei denen man auf der Straße sitzt, kleine Leckereien bestellen kann (per Fingerzeig) und reichlich Bier:

Anschließend ging es nach Akihabara – Electronic Town. Meiner Meinung nicht weiter einen Besuch wert, zumindest nicht, was den Elektronik Krempel betrifft. Allerdings gibt es da einige obskure Läden, die durchaus mal einen Blick wert sind. All die Maid Cafés, Manga Läden und DVD Schuppen. Auch wenn mir die japanische Kultur sehr sympathisch ist, mit diesem Teil kann ich nichts anfangen und der bleibt mir sehr fremd. Aber gerade daher auch faszinierend, sich das einmal an zu sehen. Werbefassaden:

Und eine komplette Ecke voller Werbung:

Bei der Tour durch die eher nördlich und östlich gelegenen ging es dann weiter mit Ginza – der Kaiserliche Palast wurde übersprungen. So spannend ist der dann von außen auch nicht, und man ja sowieso nicht hinein.
Der Hauptbahnhof von Tokio – dem Bahnhof von Amsterdam nach empfunden:

Die Haupthalle des 'Tokyo International Forum', entworfen von 'Rafael Viñoly':

Die Ginza Street in der späten Abenddämmerung war für den Autoverkehr gesperrt und die Fußgänger hatten sie in Beschlag:

Der Kreis schloss sich via Shibuya, den Menschenmassen auf der Kreuzung zu schauen:

Besuch eines Videospiel Salons – durchaus interessant, den Dauerkunden zuzuschauen. Wie sie stoisch und völlig in sich gekehrt, aber mit hoher Konzentration dem Spiel folgen:

Fortsetzung folgt…