"Oh, wie schön ist Panama!"

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Massi_inst

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MIT ST NACH PANAMA-CITY: "Oh, wie schön ist Panama!"

„Oh, wie schön ist Panama!“

Bisher habe ich es vermieden auch mal einen Reisebericht beizusteuern, teils aus Respekt vor den großen Fußstapfen einiger Schreiber wie tosc, Hopper, Mr.Hard u.a. oder einfach auch deshalb, weil ich nicht so außergewöhnliche Destinationen oder Routings zu bieten habe, die es wert wären. Die meisten meiner Ziele wurden von den Insassen hier schon unzählige Male bereist und wer mag schon den 27 Bericht über New York City oder Bangkok lesen. Da jedoch bisher über Panama hier recht wenig bis gar nichts zu finden ist und es draußen schon den gesamten Vormittag regnet und stürmt, entschied ich mich, Euch werte Leser an meinen Erlebnissen der vergangenen Tage teilhaben zu lassen. Ich hoffe, es sorgt für Kurzweil und trifft zumindest im Ansatz euren Nerv.


1. Tag - Die Anreise
Freitag, der Tag der Abreise. Wie so oft geht es per Zug nach Hannover, seit einigen Wochen wackelt auf dieser Strecke der neue InterCity-Doppelstockwagen durch die niedersächsische Landschaft bis zur Endstation in Emden. aus meiner Sicht ist dieser Zug alles andere als ein Quantensprung für die Bahn, doch bei der laufen die Uhren ja ohnehin langsamer:



Am Hannover Hbf. wartet die erste Verspätung des Tages, aus 10 werden am Ende 15 Minuten für die S-Bahn zum HAJ. Zeit hab ich genug, doch die knapp minus 12 Grad lassen aus Minuten Stunden werden.

Air France und KLM werden am Flughafen Hannover in Terminal C abgefertigt, die blonde Mitarbeiterin am C-Check-In musste scheinbar einen Kurs in holländischer Dialektik machen, zumindest klingt sie wie Marijke Amado. Besonders hilfreich ist sie jedoch nicht: andere Sitze? Ne, kann ich hier nicht, müssen sie in Paris nochmal fragen. Naja, hatte ich ohnehin nicht mit gerechnet und so geht für mich und meinen Kumpel in Richtung Terminal A zur Karl Jatho Lounge.
Die „Katho“ is DIE Vertragslounge am Hannover Airport, die auch z.B. von TK und BA genutzt wird, der Hannover Airport Club in Terminal C ist zwar näher, aber bietet bei gleich schlechter Ausstattung keinen Vorfeldblick. Am empfang sitzt statt einer netten Blondine ein gelangweilter Elektriker. Jedoch erklärt er beim Scannen der Boarding-Pässe, dass es nun auch in Terminal C airside eine Lounge gäbe, dort wo während des Umbaus die Interimslounge der LH war. Wir verweilen zumindest auf einen Kaffee und machen uns anschließend auf den Weg zurück ins Terminal C.



Relativ schnell geht´s durch die Siko und nach einer Runde Bleu de Chanel im Heinemann stehen wir schon in der neuen Hannover Club Lounge (AF, KL, AB und PP). Nun was soll ich sagen, zu Zeiten als hier die Lufthansa Übergangslounge war, konnte man zumindest einen guten Willen und etwas Gemütlichkeit spüren. Das erinnert doch eher an ein paar vergessene Stühle und Tische in einem fensterlosen Abstellraum.







Da es mittlerweile schon nach 10 Uhr ist, genehmigen wir uns zumindest zwei Bloody Mary, ehe auch schon Zeit zum Boarding ist. Die Passagiere nach Paris stehen bereit, doch am Finger keine Maschine in Sicht. Busgate? Nein Verspätung, mindestens 20 Minuten klärt uns die Durchsage wenig später auf. Zurück in Lounge? Stattdessen machen wir es uns auf den unzähligen freien Sitzen im Wartebereich bequem, währenddessen der Heinemann bereits wieder das Rollo herunter lässt. Ja, in Terminal C steppt nicht gerade der Bär, wenn es nicht mitten in der Nacht auf die Kanaren geht.

30 Minuten nach der geplanten Abflugzeit sitzen wir in der Embraer190 in Richtung CDG, von der geplanten Umsteigezeit von 1:20 Std. wird nicht mehr viel übrig bleiben.
Full House. Gangplatz. Meine Sitznachbarin ließt ein Buch, ist ansonsten unauffällig. Nach einem Schläfchen gibt es ne Cola Zero und n Miniriegel. Kurz nochmal die Augen zugemacht und schon setzen wir in CDG auf, in 35 Minuten beginnt das Boarding nach PTY. Es geht zu Fuß von der Maschine in den Container-Terminal G, weiter durch die Passkontrolle (innerlich hab ich mich schon auf einen verpassten Flug eingestellt), da kommt schon der Schuttle-Bus, die Reise endet in Terminal 2 E. „Hmmm SIN, HKG, wo geht´hier zu den K-Gates?“ Ach falsch, also wieder zurück zum Bus. Die beiden Mitarbeiter im Keller schauen uns an, als wären wir die ersten Menschen, die sie seit Jahren zu Gesicht bekämen. Doch nach weiteren 5 Minuten kommt auch schon der Bus, noch 10 Minuten bis Panama…

Der Bus steuert direkt als nächstes Terminal 2 E Halle K an, wir waren in Halle M, was jedoch nicht miteinander verbunden ist. Die Rolltreppe hoch und wir stehen direkt vor unserem Abflug-Gate. Doch dann, einmal links und einmal rechts geschaut: alle Passagiere sitzen und warten, mindestens noch 25 Minuten bis Panama…
Okay, cool. Also ab in den nächsten AF-Salon, der ist zum Glück direkt in Wurfweite, per Fahrstuhl eine Etage runter und voilá!

Die Business Lounge ist wirklich sehr nett, schön eingerichtet und eine nette Atmosphäre. leider beleibt nur wenig Zeit alle Bereiche in Augenschein zu nehmen. Immerhin will mein Körper für fast 11 Stunden Langstrecke in whYYY auf AF präpariert werden. Also gelangen Reis, ein recht schmackhaftes Hühnerfrikassee, sowie mehrere Gläser eines gut trinkbaren Champagners in meinen Magen. Noch zwei Flaschen Wasser in die Tasche und dann wird auch schon zum Boarding gerufen. Halt noch einen Champagner geleert und dann geht´s los.









Als super-wichtig-Statuselitekunde von AZ möchte ich nicht extra begrüßt werden und auch das mit den Otto-Jedermannsitzen-ganz-weit-hinten klappt heute wirklich vorzüglich, zum Glück ist auch dieser Flug voll bis unters Dach, so dass auch unsere Dreierreihe komplett belegt ist. Ich sitze am Fenster und in Aussicht auf die kommenden Stunden, verspühre ich schon jetzt Nackenschmerzen. Nein ich fühle mich plötzlich, als wäre ein Panzer über mich drüber gefahren. „Boarding completed!“ Hmm, okay Schlafmaske auf, vielleicht hilft es. Doch es wird schlimmer, mir wird richtig schwarz vor Augen, um mich herum dreht sich alles, mir ist heiß und kalt zugleich, binnen Minuten bricht mir der Schweiß aus. Ein dezenter Ellenbogen in Richtung meines Kumpel macht ihn auf meine Situation aufmerksam. Ich sage „es geht schon“ und drehe mich zur Seite, doch ich fühl mich wie der Tod auf Urlaub. Nur noch 11 Stunden bis Panama…


Wir stehen noch eine Weile herum, dann geht es irgendwann zur Rollbahn. Als ich wieder aufwache, sind wir längst weit über dem Atlantik. Nun ist mir heiss, ich befreie mich von meinen Decken, trinke eine Flasche Wasser und schlafe wieder ein. Noch 7 Stunden bis Panama…
 

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Massi_inst

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Das Essen verschlafe ich, empfehle im Unterbewusstsein meinem Kumpel aber doch beide Gerichte zu bestellen, so dass er Auswahl habe, doch das scheint er nicht zu verstehen. „Mach ein Foto“ flüstere ich und sinke zurück ins Reich der Träume.



Als ich wieder erwache, geht es mir stabil einigermaßen und ich muss zum WC, dazu gibt es ne Runde Wasser und zwei Painkiller. Bei ein paar Witzen starte ich einen Streifzug durch das IFE, doch finde nichts was mich wachhält und so schlafe ich einfach weiter. Noch 6 Stunden bis Panama…

Auch den Pre-Landing-Snack verschlafe ich komplett, die Karibik kommt näher und nach über 10 Stunden bin ich so etwas wie ausgeschlafen.
Pünktlich mit einer Stunde Verspätung landen wir in PTY. Mit als die letzten verlassen wir die 772ER. „Merci & au revoir!“ beides gelogen, aber das stört in diesem Moment niemanden. Ab zur Passkontrolle, nach kurzem Schlange stehen, einmal freundlich lächeln und Klavier spielen, schon gibt es den Stempel in den Pass. Bienvenidos a Panamá - Willkommen in Panama!

Der Fahrer wartet schon in der Halle, wenige Minuten später sitzen wir im Auto. Es ist kurz nach 21 Uhr und das Thermometer zeigt noch über 25 Grad Celsius; doch während es draußen schwül warm ist, hängen hier in unserem asiatischen Automobil die Eiszapfen von der Decke. Der Fahrer heizt mit uns durch die recht leeren Straßen von Panama-City, nach ca. 20 Minuten erreichen wir das Waldorf Astoria, wo wir schon erwartet werden. Der Check-In ist super freundlich, es gibt Getränke-Voucher, Complementary Breakfast & wifi und auch meine Zimmerpräferenz mit zwei getrennten Betten hat man natürlich berücksichtigt. Bestens. Das Zimmer ist ansonsten Standard, aber alles super gepflegt.





Ich nehme noch eine Dusche und falle anschließend wieder in einen Dornröschenschlaf. Gute Nacht Panama!
 

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Massi_inst

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Egal ob Club-Lounge oder "Katho"-Lounge, wenn man ex HAJ nicht in Terminal A in die SEN oder C Lounge von LH kann, dann startet der Trip schon mal schlecht...

Das stimmt leider, der freundlichen MA in der Club-Lounge war es auch sichtlich peinlich, dass sie weder Eiswürfel noch Salz/Pfeffer anbieten konnte.
 

smeagol

Erfahrenes Mitglied
08.03.2009
1.009
329
münchen
hehe bin gerade erst aus panama und costa rica zurück und klinke mich gern ein mit verlaub bei deinen folgenden post's
 

GG22

Reguläres Mitglied
18.06.2015
75
6
Wie so oft geht es per Zug nach Hannover, seit einigen Wochen wackelt auf dieser Strecke der neue InterCity-Doppelstockwagen durch die niedersächsische Landschaft bis zur Endstation in Emden. aus meiner Sicht ist dieser Zug alles andere als ein Quantensprung für die Bahn, doch bei der laufen die Uhren ja ohnehin langsamer (...)

Ganz meiner Meinung! Die neuen IC-Doppelstockwagen sind eine Katastrophe verglichen mit dem Vorgänger. Man muss wirklich die Zeit genießen solange noch die alten InterCitys durch die Gegend düsen.
 
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Massi_inst

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2. Tag - Poolonia fantastica


Gegen 6 Uhr bin ich wach, doch trotz oder wegen der vielen Pennerei zumindest ausgeschlafen und keine Spur von Jetlag. Richtig fit bin ich jedoch noch nicht, doch zumindest geht´s mir deutlich besser als gestern auf dem Hinflug. Apropos Hinflug: „War das gestern wirklich so grausam oder hab ich das geträumt?“ - „Nee, war echt grenzwertig. Wir hätten echt das Upgrade kaufen sollen“ bekomme ich als Antwort. Ja das stimmt, was man an Geld spart, verliert man an Komfort oder so ähnlich.


Das Restaurant wartet mit dem Frühstücksbuffet, mein Magen signalisiert überlegte Nahrungswahl und so gibt´s heut für mich nur n Naturomelette, n paar Früchte und Toast, auf Kaffee kann ich jedoch nicht verzichten. Das Angebot ist eigentlich ganz nett, es gibt neben Früchten, Yoghurt, Cereals, eine Auswahl Brot und Kuchen, dazu eine recht begrenzte Auswahl Wurst und Käse, sowie kalte Gemüse/Antipasti wie grünen Spargel etc. Dazu Waffeln, Kartoffeln, Eggs Benedict, Suppe und weitere warme Speisen, sowie eine Omelette-Station. Das kontinentale Frühstück gibt es als Hilton Hhonors Gold gratis, für den Rest muss man einen Aufpreis von 6 USD zahlen. Faires Ding, der reguläre Preis wären wohl 15 USD für das gesamte Frühstück. Auch wenn das Angebot nicht im entferntesten mit Asien oder den Emiraten vergleichbar ist, so ist es gegenüber vielen Hotelbuffets in den USA zumindest das Geld wert.










Auch wenn ich noch nicht ganz auf´m Dampfer bin, geht´s raus auf die Straße. Panama Baby! Das Waldorf-Astoria liegt in zweiter Reihe des Ocean-Drive, da geht´s hin und nachdem die 7-spurige Dorfstraße erfolgreich überquert ist und der Verkehrslärm etwas leiser wird, ist es doch eigentlich ganz nett: Palmen, Sonne - könnte auch Miami sein. Außer uns sind nur wenige Fußgänger unterwegs, kein Wunder bei einsetzender Mittagshitze mit über 30 Grad im Schatten. Wir dödeln etwas durch die Gegend und verschaffen uns einen Überblick: Panama-City erstreckt sich entlang der Küste, das Zentrum mit den vielen Hochhäusern bildet der Financial Destrict, wo auch die meisten internationalen Hotels liegen. Die Altstadt befindet sich weiter im Norden auf einer kleinen Landzunge und erinnert aus der Ferne etwa an Dubrovnik.










Irgendwann wird´s mir dann auch zu heiß und wir treten erstmal den Rückzug an. Am kleinen Pool des WA ist zum Glück noch nix los; während mein treuer Reisebegleiter das Gym malträtiert, haue ich mich in den Schatten und verbringe den Nachtmittag mit dösen, Internet und rumtindern. Die Hälfe der Mädels offeriert jedoch leider nur Love gegen Dollar… Was dazu führt, dass ich der siebten oder achten Chica auf „Hola!“ direkt mit „Hi! How much?“ antwortete, auf meine Erklärung, schreibt sie dann „Oh, thanks that you think I am prostitute!“ Zumindest sinn für Humor hat sie, doch überflüssig zu erwähnen, dass kein Treffen zustande kam. Upsi…








Am Abend auf der Suche nach etwas Essbaren folgen wir nem Rat des Bellman und landen in nem recht einfachen Laden mit Außensitzbereich, der die schlechtesten Burger Mittelamerikas serviert. Zumindest ist es das grusligste, was ich seit langer Zeit gegessen habe. Zum Glück schmeckt das einheimische „Balboa“-Bier ganz gut. Nach einem weiteren, packt uns der Mut und so geht´s nach ein-zwei Wegbieren ins Casino. Man sagt über Panama-City es habe eine Skyline wie New York oder Chicago und das Nachtleben Las Vegas, sicher nicht falsch, denn es gibt wirklich überall Orte des vermeintlichen Glücks. So endet der Abend zwischen asiatischen und amerikanischen Touristen, die ihr Erspartes in 50 Cent Einsätzen auf das Alter ihrer sieben Katzen setzen. Morgen wird´s besser - versprochen!

 
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Massi_inst

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3. Tag - Panama-City


„Dir geht´s schon wieder besser - du redest wieder mehr!“, dieser Kommentar beim Frühstück trifft ins Schwarze. Auch mein Appetit ist zurück und in Anbetracht der geringen Nahrungszufuhr am Vortag, drehe ich heute mehre Runden um das Buffet.






Das Waldorf-Astoria bietet zwar keinen kostenlosen Airport-Transfer, doch zumindest kann man sich vom Hotelcar kostenfrei in die Altstadt (Casco Viejo) bringen lassen. Der Fahrer gibt uns noch paar mehr oder weniger sinnvolle Tipps mit auf den Weg, dann spukt uns die fahrende Eisbox aus. Puh - schon wieder über 30 Grad. Der Präsidentenpalast ist eigentlich ein großer Wohnblock und ziemlich langweilig. Auch von den großen umherstreifenden Vögeln ist heute nichts zu sehen… Weiter geht´s: vorbei an der Kathedrale, Theater, Kanalmuseum, erkunden wir die großen Straßen und kleinen Gassen. Allerdings ist es im Quartier rund um den Palast doch sehr ausgestorben, viele Häuser runtergekommen und unbewohnt, was den morbiden Charme etwas kaputt macht, da es so einfach nur verfallen wirkt.










Am Rande der Altstadt, auf der anderen Seite der Rundstraße gibt eine kleine Landzunge, die beste Sicht auf die Skyline bietet. Direkt daneben liegt der große Fischmarkt, dieser besteht aus einer Fischhalle, sowie offenen Verkaufsständen und Imbiss-/Garküchen drumherum. Im Gegensatz zur Geisteraltstadt ist hier nun einiges los. Definitiv einen Besuch wert, allerdings sollte man nicht zu geruchssensibel sein, denn insbesondere die Müllcontainer entwickeln in der Mittagssonne schon ein besonderes Aroma. Trotzdem kann man hier ganz passabel frischen Fisch essen, empfehlenswert ist hier jedoch eher das „Restaurant“ auf der ersten Etage der Fischhalle, an den Ständen gibt es dagegen eher totfrittiertes…








Auf der Haupteinkaufsstraße / Fußgängerzone findet sich alle Art billigen Ramschs, aber auch Obst- und Gemüsestände und man kann sich von der latein- oder zentralamerikanischen Stimmung hier durchaus treiben lassen. Viele Geschäfte und Shops sind aufgrund des ganzjährig tropisch-milden Klimas open-air und so gibt es als Europäer vieles zu sehen und zu fotografieren.
Das Areal von Casco Viejo ist nicht besonders groß und lässt sich recht schnell zu Fuß erkunden, wie schnell, mussten wir selbst feststellen, als wir uns wenig später im sich direkt anschließenden Ghetto wiederfanden. Zunächst noch ein belebter und Mischbezirk, wurden die Straßen bald einsamer und runtergekommener, die Gestalten zunehmend skurriler… wobei die vor denen man sich in Acht nehmen sollte, um diese Zeit noch schlafen sollen. Nach Einbruch der Dunkelheit geschweige nachts sollte man diese Bereiche definitiv meiden.










Die Sonne brannte unaufhörlich, die Füße und Durst machten sich auch bemerkbar: Zeit also nen Kreis zu ziehen! Mit ein paar kleinen Wegbieren bewaffnet geht´s so die schöne Promenade entlang, zurück ins heimelige AW. Hier wartet bereits der Pool mit weiteren Erfrischungen in Form von Cuba-Libre und Gin Tonic auf uns. Es wartet noch jemand, ein knackiger Sonnenbrand an all den Stellen, die ich heute morgen nur vergessen habe einzucremen… das ist mir ewig nicht passiert, aber hier ist die Sonne doch etwas aggressiver als gedacht.





Wer früh mit dem Trinken anfängt, wird auch früh hungrig. Nach der Enttäuschung vom Vortag, einfach dem eigenen Bauchgefühl vertrauen und so fällt die Wahl auf ein simples Steakhaus nur zwei Straßen entfernt. Eine gute Entscheidung: ein 16oz Tenderlion Steak mit Offenkartoffel - einfach geil, zu 25 USD, unschlagbar. Nach ein paar weiteren Bieren endete dieser Tag relativ zeitig, denn morgen geht´s in aller Frühe auf den Pazifik…



 
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Massi_inst

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4. Tag - Seemannsbraut ist die See



Es ist kurz vor 7a.m. und Morgensonne ist so rot wie mein Nacken. Nachdem uns der Wecker früh aus dem Bett geworfen hat, ging es per Uber ins Trump Ocean Resort, wo unser Boot nach Contadora Island ablegen soll.
Tatsächlich geht es pünktlich los, außer uns sind noch ca. 25 weitere Passagiere an Bord, alles Amerikaner und die meisten wohl auch Gäste im Trump. Ob sie den auch zum Präsidenten wählen würden, frage ich mich und verwerfe den Gedanken direkt wieder: wir wohnen schließlich auch im WA und ich mag Waldorfsalat… Wir nehmen Fahrt auf und schon bald Panama-City nur noch in der Ferne sichtbar. In der Kabine gibt es Kaffee, dazu läuft auf Fernsehern eine DVD mit den größten Hits der 70iger und 80iger, so geht es zu den Klängen von Sister Sledge, Barry White und anderen Größen jener Zeit in Richtung offener Ozean. Nach knapp 1,5 Stunden erreichen wir die erste Insel, einige Passiere verlassen das Boot, nur wenige Minuten später sind auch wir am Ziel. Der Strand ist zu seicht, so kommen kleine Boote, um uns aufzunehmen: Traumschiff-Feeling ahoi.








Contadora Island gehört zum Peal Island Archipel im Golf von Panama und für seine traumhaften Strände berühmt. Die Insel ist nur 1.39 km² groß und hat rund 200 Einwohner, es gibt ein paar Hotels, Restaurants und einen Supermarkt. Direkt am Strand stehen zwei Soldaten in Uniform und kontrollieren das Gepäck der An- und Abreisenden. Obwohl es auch ein paar richtige Autos auf der Insel gibt, bewegen sich die meisten mit einer Art Golf-Buggy fort, allerdings mit nem Rasenmähermotor. Für 40 USD für vier Stunden sind auch wir dabei, kurze Einweisung auf Spanisch und ne selbstgemalte Inselkarte mit den verschiedenen Stränden in die Hand gedrückt geht es los. Dann das: es gibt einen winzigen Flughafen (iata: OTD) und es gibt regelmäßige Flüge mit Air Panama nach Panama-City! Verdammt, wieso fahren wir denn dann mit nem Boot? Egal, jetzt sind wir hier, also ab zum ersten Strand.






Die Karte ist völliger Unfug, ich glaube bis auf den Flugplatz und zwei Straßen stimmt da gar nichts. Doch nach ner halben Stunde haben wir alles mindestens einmal abgefahren und so findet man sich dann auch so zurecht, denn Schilder oder dergleichen gibt es hier nicht. Die Strände sind alle wirklich schön, aber die Wege auch teilweise schön versteckt, bieten dann aber wirklich tolle Ausblicke und Postkartenmotive…










Dadurch, dass so wenig Leute auf der Insel sind, hat man den Strand fast für sich alleine. An einem Strand entdecken wir nicht nur ein gestrandetes Schiffswrack, sondern auch ein verlassenes und total verfallenes Hotel. Sollte jemand einen Film „Das Geisterhotel“ oder „Der Fluch der tödlichen Kokusnuss“ planen, hier gibt es definitiv die Kulisse für. Irgendwie gruslig und auch einige andere Gebäude erinnern an Filme, in denen eine Miltärjunta die Hauptrolle spielt. Ansonsten bietet die Insel eine echt tolle Natur, es riecht nach Bananen und Gras. Gegen Ende unserer vierstündigen Mietdauer zog es uns in ein Restaurant. Die Auswahl ist ja nicht wirklich groß und so landeten wir bei „Gerald´s Restaurant Hotel“. Überraschung! Gerald ist n´deutscher Auswanderer, der zwar Bratwurst aber kein deutsches Bier auf der Karte hat. Nun gut, so probieren wir heute mal ein weiteres mit dem einfallsreichen Namen Panamá! Schmeckt nicht schlechter als Balboa (wie auch die Währung heißt), bevor wir unseren kleinen Flitzer wieder abgeben müssen, noch schnell am Supermarkt vorbei und noch ein paar Dosen dieses Zaubertranks gesichert.






So lässt es sich doch gleich besser auf die Abfahrt unseres Bootes warten, das "so ungefähr um 3p.m." ablegen soll, zuvor wird wieder das Gepäck kontrolliert. Vermutlich sind die Soldaten hier, damit die Einwohner keinen Blödsinn machen und riesige Drogenplantagen hochziehen. Zusammen mit Jeff, Bob, Marcy, Judy und den anderen bekannten Gesichtern geht´s wieder zurück, nach dem zweiten Bier unterhält sich jeder mit jedem. Pünktlich zum Sonnenuntergang sind wir zurück am Trump, eine weitere Runde und wir hätten wahrscheinlich Freunde für´s Leben, zumindest aber für diesen Abend. So verabschieden wir uns und dreh´noch eine Runde durch Donald´s Palast. Schon eine riesige Bettenburg, nicht nur im Vergleich mit dem WA und seinen ca. 150 Zimmern. Aber dafür gibt es hier einen Supermarkt und dort gibt es noch ein paar Bier für den Rückweg.




Der Abend beginnt bei Wendy´s um die Ecke, nicht spannend, aber es erfüllt seinen Zweck. Anschließend geht es in ein paar Bars, allerdings verliert man hier auch rasch die Lust. Kaum stehst du irgendwo rum, wirst du von einem Taxi angehupt. Scheidest du als Fahrgast aus, bieten sie Chicas, Party oder Koka bzw. alles auf einmal an. Panama-City wird nachts zu einem einzigen Puff, nicht nur dass speziell in der Altstadt halbbekleidete Professionelle auf Kundenfang gehen, auch in den Bars und Casions könntest du direkt normale Mädels ansprechen und für 100 USD wegbumsen. Niedrige Monatslöhne von ca. 400 USD für einen Dienstleistungs- / Servicejob und Lebenhaltungskosten wie etwa in Deutschland machen es möglich. Wir trinken aber brav unsere Milch aus und gehen alleine in die Heija, denn der werte Leser wird sich sicher schon fragen „was ist denn eigentlich mit dem berühmten Kanal?“ Genau, der kommt nämlich morgen! Gute Nacht.

 
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Massi_inst

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Uber in Panama scheint ja gut zu funktionieren mittlerweile - woher hast du die Datensim wenn ich fragen darf ?

Ja, Uber ist da gegenüber dem Taxi echt eine gute Alternative. T-Mobile Datenpass zu 2,95 EUR pro 24h mit 50MB, finde ich immer okay und sofern man sich auf Basisfunktionen beschränkt, kommt man damit auch über den Tag.
 
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Tobander

Erfahrenes Mitglied
06.12.2013
385
4
Stuttgart
dj-tobander.de
Panama-City wird nachts zu einem einzigen Puff, nicht nur dass speziell in der Altstadt halbbekleidete Professionelle auf Kundenfang gehen, auch in den Bars und Casions könntest du direkt normale Mädels ansprechen und für 100 USD wegbumsen.

Ja, diese Erfahrung hab ich jetzt auch schon an echt vielen Orten (Ho-Chi-Minh, Kuala Lumpur, Dubai, etc.) gemacht. Mir gefällt das gar nicht und das Weggehen macht so irgendwie keinen richtigen Spaß.

Aber echt wahnsinns Bilder. Sieht atemberaubend aus!
 
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