Besonders smart hat das im aktuellen Fall die LH gemacht, die die Risiken eines steigenden Ölpreises abgesichert hat und sich trotzdem die Möglichkeiten eines fallenden Ölpreises offengehalten hat. So geschickt ist aber nicht jeder, auch LH nicht immer.
Die LH ist nicht besonders smart, sondern nur stringent. Die kommunizieren ja relativ klar, dass sie jeden Monat maximal 5% des Bedarfs der kommenden 24 Monaten absichern, maximal aber 85% des Gesamtexposures. Man kann also quasi sagen, dass sie aktuell fuer 85% ihres Kerosins den gleitenden Durchschnitt der letzten 24 Monate bezahlen. Wenn man die Zukunft vorhersehen haette koennen, war das wirklich smart nicht. Kann man aber nicht:
Hedging - Finance & Creditor Relations - Lufthansa Group
EDIT:
http://investor-relations.lufthansa...peeches/LH-QR-2014-3-charts-Spohr-Menne-e.pdf Slide 23. Der break-even der hedges lag im Oktober (damals schon war oel bei ~75 USD) bei einem Oelpreis von 109 USD / barrel. Heisst, bei einem Oelpreis von 109 USD / barrel hat sich die LH abgesichtert. Ist der Oelpreis darunter, zahlen sie mehr als der aktuelle Marktpreis. Aktuell handelt WTI bei ~45, Brent bei ~48. Das Chart hoert links bei 70 auf - und da wuerde LH schon 10 USD / barrel mehr bezahlen als Markt.
Es ist aber, wie du ganz richtig sagst, nicht die Aufgabe der Hedgings, Gewinne zu machen, sondern eine sichere Kalkulationsgrundlage zu haben. Dass das Hedging-Ergebnis als "Verlust" durch die GuV laeuft, ist Buchhalterei. Oekonomisch hat man mit Hedging seine Planung abgesichert.
Ist so aehnlich wie wenn du einen Hausbaukredit mit festem Zinssatz aufnimmst. Du "hedgst" quasi auch die Base Rate. War es besonders smart, 2007 mit einem festen Zinssatz ein Haus zu finanzieren? Retrospektiv nicht. Konnte damals aber auch keiner wissen.
Dazu noch ein alter, schwaebischer Bankerwitz:
"Was isch d'r beschde Hedge?" - "Haedd'sch des bloss net g'macht"