... Infrastruktur ist einfach etwas, was in privaten Händen nicht gut funktioniert. .
Wer sagt das denn? Es gibt doch genug Beispiele, wo es sehr gut funktioniert. Und daß Post und Telekom seit der Privatisierung um Welten besser geworden sind (trotz aller noch vorhandenen Schwächen) wird doch keiner abstreiten.
Was in UK so kräftig in die Hose ging, war die Privatisierung des Schienennetzes. Ich kann beim besten Willen nicht erkenen, warum ein privater Besitzer sich darum groß kümmern sollte. Das schmälert doch nur die bottom line. Da wird dann einfach auf Verschleiß gefahren. .
Naja, nicht zwingend. Wenn man dem Betreiber sagt, "Du bekommst jedes Jahr den Betrag X, völlig egal, in welchem Zustand das Netz ist", ja klar, dann wird er das machen, was Du sagst. Aber wenn man ihm intelligente Vorgaben macht (z.B. "wenn Du in Qualität investierst,
erhöhst Du damit Deine Rendite", oder "Qualitätsmängel gemessen an bestimmten Parametern bekommst Du von Deiner Vergütung abgezogen") dann funktioniert das durchaus.
In vielen Ländern - auch in Europa - werden Stromnetze, Gas-Netze, Pipelines, Autobahnen und vieles mehr privat betrieben, das funktioniert mal gut und mal weniger gut, insgesamt aber um Welten besser als die staatliche Mängelverwaltung.
In Frankreich - nicht gerade das Mutterland der Marktwirtschaft - ist die Wasserversorgung seit über 100 Jahren in privaten Händen, das funktioniert wunderbar. In Berlin hat es nicht funktioniert (aber das liegt vielleicht daran, daß alles, was die Berliner anfassen, in die Hose geht, selbst eine Privatisierung).
Und wer sich die alte staatliche Bundesbahn zurückwünscht, der hat sie nicht erlebt. Oder vergessen.