Bunte Bäume: Leaf Peepers unterwegs (fast live)

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Lennart

Erfahrenes Mitglied
22.07.2010
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DUS
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Tag 6: Es regnet

Faszinierendes Wetter hier. Abends noch super. Über Nacht kommt der Regen. Es schüttet den ganzen Tag über wie aus Eimern. Und am nächsten Morgen wieder Sonnenschein. Es kam genau wie angekündigt. Damit ist der Freitag leider ziemlich ins Wasser gefallen. Das Frühstück im Equinox Resort ließ sich für 5 USD (die auf der finalen Rechnung, die man mir erst Stunden nach dem Check-Out per E-Mail zuschicken konnte, nicht auftauchten, obwohl ich beim Check-Out danach gefragt habe...) auf das Buffet upgraden. Naja. Ein US-Frühstück eben. Ich weiß nicht, warum so viele Dinge hier einfach nicht existieren. Wenn ich mich zu den Top-Häusern zählen will, warum gibt es keine große Auswahl an Säften? Keinerlei Cold Cuts, keine Eierspeisen auf dem Büffet außer Rührei? Das ist immer so schade, vor allem, wenn der Front-Desk-Mitarbeiter noch schwärmt, es sei ein so tolles Büffet, er kenne kein besseres. Dann würde man ihn so gerne an die Hand nehmen auf eine Reise in richtige Hotels außerhalb der USA. Egal, dafür war die Qualität dessen, was da war, gut.

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Und auch der Raum war beeindruckend. Theoretisch hätte man den Mount Equinox sehen können. Er lag nur leider unter einer dichten Schicht Wolken.

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Und weil es inzwischen eine liebgewonnene Serie geworden ist - aus der Reihe "Das größte Entwicklungsland der Welt" heute die spacige 70er-Jahre-Klimaanlage.

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Late Check-Out sei heute nicht möglich, weil fully booked. Das glaube ich sogar, denn es beginnt das Columbus Day Weekend und schon die Buchung von Hotels rund um dieses Wochenende war eine Katastrophe. Das Tagesziel heißt Lake George am gleichnamigen See. Eigentlich wollten wir auf dem Weg noch die Schönheiten der Green Mountains entdecken, das hat bei dem Wetter allerdings keinen Sinn. Weil man in Lake George erst um 16 Uhr den Check-In wünscht, fahren wir vorher nach Albany in die Crossgates Mall. Die ist so trist, das ich vergesse, Fotos zu machen. Auf der I-87, dem Adirondack Northway, geht es ungefährer eine Stunde nördlich bis Lake George. Inzwischen hat es aufgehört zu regnen. Lake George liegt westlich der Green Mountains und die Front ist hier auf dem Weg nach Osten schon drüber hinweg.

Das Holiday Inn Resort Lake George (Resort, weil man einen Pool und zwei Spielautomaten für Kinder hat) begrüßt uns - als hätte es davon gewusst - mit dem nächsten Exemplar unserer kleinen Serie.

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Und weil es ein Resort ist, gibt es auch einen lustig gefalteten Handtuch-Hund.

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Der Rest ist ein Holiday Inn ist ein Holiday Inn ist ein Holiday Inn... Gefühlt sind die Dinger hier schon noch einmal eine Stufe unter dem, was ich von Hilton in ihren Garden Inns oder Hamptons gewöhnt bin. Aber das sind Nuancen, die das Auslassen der IHG-Promo nicht rechtfertigen würden.

Weil das Wetter immerhin trocken ist, fahren wir noch ein Stück am Lake George entlang. Die Gegend versprüht einen gewissen Charme. Wassersport-Ort im Winterschlaf.

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Das Oktoberfest verpassen wir leider um einen Tag. Und weil IHG von mir gerne 39 EUR Food and Beverage Spend sehen möchte, essen wir im gar nicht so schlecht bewerteten Hotelrestaurant. TripAdvisor lügt nicht, Steak schmeckt, dazu die seltene Gelegenheit im Auto-Urlaub als Fahrer ein Bier trinken zu können. Bin gespannt, ob die Punkte automatisch kommen. Wie will IHG das eigentlich lösen? Auf der Rechnung steht doch bei jedem Hotel etwas anderes, hier z.B. "TR's Dinner".

Es ist nicht mal 21 Uhr und wir gehen ins Bett. Double Queen mal wieder. Hm, war wohl billiger. :D
 

Lennart

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22.07.2010
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DUS
Tag 7.1: Lake George - Plattsburgh

Nach dem Aufwachen gibt es die schöne Gewissheit: Die Sonne ist wie erwartet zurück. In Lake George haben wir uns das Frühstück gespart und sind deshalb schnell wieder unterwegs. Es geht in die Adirondacks, auf dem Scenic Byway 28 bis Long Lake und dann weiter über die NY-30 und -28N bis zurück auf die I-87. Dabei eröffnen sich wirklich tolle Blicke auf ganz unterschiedliche Stadien der Laubfärbung.

Zum Teil geht es am Hudson entlang, immer wieder gibt es schöne Fotopunkte.

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Später überqueren wir den Indian Lake.

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Vorherrschende Farbe ist hier immer noch Gelb-Orange, auch wenn sich an den Hängen inzwischen viel Rot erkennen lässt.

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Zurück auf der Autobahn fahren wir bis zum Ausable Chasm, einem Canyon, der etwa 150 ft tief ist. Leider hat der nur bis 16 Uhr geöffnet, es ist inzwischen aber 14.40 Uhr und man möchte 18 USD pro Person Eintritt. Weil sich das nicht gelohnt hätte, entscheiden wir uns dafür, lieber zu den Rainbow Falls zu gehen, die kostenlos zugänglich sind und direkt neben dem Welcome Center liegen.

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Meine Favoriten auf dieser Reise sind ja die unglaublichen Mengen an Streifenhörnchen, die über jede Wiese und leider auch vor einige Autos laufen. Selten bekommt man eines mal nah genug vor die Linse.

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Die letzten 12 Meilen Richtung Plattsburgh geht es auf der NY-9 dann schon am Lake Champlain entlang, vorbei an teuren Häusern und Golfplätzen.
 

Lennart

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22.07.2010
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Tag 7.2: Plattsburgh

Für die nächsten zwei Nächte haben wir das Holiday Inn Plattsburgh gebucht. Ich erspare mir Fotos, ich könnte auch jedes andere Holiday Inn fotografieren. Nur mit unserer Serie bricht dieses Hotel leider und bietet neben einem modernen Klimaanlagensteuerungsgerät auch diese innovative Idee auf dem Nachttisch.

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Den Ort haben wir wegen seiner strategisch guten Lage gewählt. In einer Stunde ist man in Lake Placid, aber auch recht schnell wieder in Vermont, wohin es übermorgen weitergeht. Plattsburgh selbst ist ein unglaublich verschlafenes Nest. Alles wirkt ausgestorben, leer, langweilig. Vor einem Haus feiert Samstagnachmittag gegen 16 Uhr eine Horde oberkörperfreier Jugendlicher offenbar eine Party. Wir sind nur dran vorbeigefahren, ich gehe aber stark davon aus, dass sie kurz darauf Autoreifen angezündet haben. Wenn die Apokalypse so aussieht, möchte ich stattdessen ins Fegefeuer. Da ist wenigstens was los.

Die Stadt ist allerdings recht hübsch mit einigen historischen Gebäuden, Kirchen und Denkmälern.

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Und weil wir es eben doch nicht ohne aushalten, gibt es abends ein wenig japanisches Essen. Das fällt erstaunlich gut aus und ist eine nette Abwechslung zum Rest des Essens hier.

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Aber keine Angst: Direkt neben dem Hotel ist ein Five Guys.
 

Mr. Hard

Spaßbremse
23.02.2010
10.806
3.349
Schöne Bilder von bunten Bäumen. Anscheinend habt ihr Glück mit dem Fortschritt der Laubfärbung.
 
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Lennart

Erfahrenes Mitglied
22.07.2010
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DUS
Tag 8: In den Adirondacks

Auf dem Weg zum Restaurant mit Kantinencharme (gut, dass wir das mit dem F&B-Spend in Lake George erledigt haben) gibt es - wenn schon die Elektronik im Zimmer neu ist - trotzdem einen kleinen zeitgeschichtlichen Rückblick in die Hochphase der Unterhaltungselektronik im ausgehenden 20. Jahrhundert.

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Wie schön.

Das Frühstück im Holiday Inn ist kostenlos, zumindest der kontinentale Teil. Und weil man den warmen Teil gerne verkaufen möchte, ist das kostenlose Angebot leider deutlich kleiner als in einem HIX. Aber hey, who cares? Fruit Loops!

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Ausnahmsweise checken wir nicht aus, sondern bleiben eine weitere Nacht im Hotel. Tagesziel heute: Die Adirondacks vor der Haustür. Erste Etappe dafür ist Mount Baker oder Baker Mountain, je nach dem wen man fragt. Dieser etwa 2.500 ft Hohe Berg ist ein extrem beliebtes Wanderziel, was man schon an den vielen Autos am Trailhead merkt. Übrigens sehr viele Kanadier. Vielleicht haben die keine Berge in Quebec.

Der Pfad hoch ist nur 0,9 Meilen lang, aber dafür zum Teil sehr steinig und steil. Wir brauchen etwa eine Stunde bis zum Gipfel. Aber schon unterwegs werden wir belohnt.

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Richtig beeindruckend wird's dann ganz oben mit einem fast unwirklich wirkenden Blick über die Adirondacks in voller Laubpracht. Ich bin, anders als +1, nicht der größte Wanderer, aber das lohnt sich dann doch.

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Die beiden auf dem Bild haben sich übrigens Aquarellfarben mitgenommen und malen den Ausblick. Ich bleibe bei meiner Kamera.

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Nach kurzer Stärkungspause mit den leckeren Jack Link's Snack Sticks ("Feed Your Wild Side") geht es wieder herunter. Der Abstieg ist schneller, aber auf andere Weise fordernd. Gegen 14.30 Uhr sind wir wieder unten. Im Auto angekommen buche ich schnell die SWISS Business (hoffentlich) in der 777 HAJ-ZRH. Hier ist witzigerweise T-Mobile USA mit LTE empfangbar. Glück gehabt.

Etwa 20 Minuten dauert die Fahrt nach Lake Placid dann. Der Ort besticht neben seiner zweimaligen Ausrichtung der olympischen Winterspiele 1932 und 1980 vor allem durch eine doch etwas sehr spürbare Ausrichtung auf Touristen.

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Wir beschränken uns auf einen kleinen Rundgang und fahren schnell weiter. Besondere Stimmung kommt im Dauerstau durch die Hauptstraße nicht auf. Außerdem ist es eh schon spät genug, denn wir wollen noch einmal hoch hinaus. Der Hausberg von Lake Placid wartet. Etwa 20 Minuten geht die Fahrt bis zum Mauthäuschen. 11 USD für Auto und Fahrer, 8 weitere USD für jede weitere Person.

Danach zuckelt man mit Tempo 25 gemütlich den Whiteface Mountain hinauf. Oben angekommen herrscht Parkplatzchaos, das von einigen Mitarbeitern versucht wird, zu organisieren. Einmal geparkt, geht es nach 20 Minuten warten in einem stollenartigen Schacht mit dem Aufzug 85 Meter hoch auf den Gipfel. Es passen leider immer nur etwa zehn Menschen hinein... langsam haben wir Angst, dass es draußen schon dunkel wird.

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Glück gehabt. Und Respekt vor denen, die sich 11 USD sparen und dafür einige Fitness investieren. Man kann wohl auch hochwandern. Mit knapp 1.500 Metern ist der Whiteface allerdings eine andere Hausnummer als Mount Baker.

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Der Ausblick ist weit und noch ausreichend hell. Tagsüber kommen die Farben aber sicher noch deutlich besser zur Geltung.

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Oben ist noch ziemlich viel Betrieb. Es ist der vorletzte Tag bevor die Saison nach dem Columbus Day endet.

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Mit dem Fahrstuhl wieder unten geht es erneut mit Tempo 25 entspannt den Berg hinab. Auch dabei bieten sich immer wieder tolle Blicke.

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In der untergehenden Sonne geht es zurück nach Plattsburgh. Die fünf Jungs haben sich einen hervorragenden Standort für ihre Dependance hier ausgesucht. Direkt auf dem Parkplatz des Holiday Inns.

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So ist der Weg von Five Guys nach Hause fußläufig und nur eine Minute lang. Äußerst praktisch.

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Abschließend eine Frage: Kann der Import von Automaten und Getränkekonzentraten so schwierig sein? Warum hat das noch niemand nach Deutschland geholt? 100+ Variationen sind doch ein unglaublicher USP.
 
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mr020186

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18.08.2013
260
12
Habe besagten Getränekautomaten vor 3 Wochen das erste Mal in Toronto in einem Fast Food Lokal gesehen.
Ich war überwältigt was es so alles gibt an Variationen und Geschmacksrichtungen....
 

nevadaman

Erfahrenes Mitglied
20.07.2013
2.230
4
DHL ... Schenker ... Geodis ... Senator ... Robinson ... UTI ... Logwin ... usw. könnten für den Import dein Partner werden ;)
 
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Bilbo

Erfahrenes Mitglied
28.10.2009
3.333
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PAD/HAJ/KSF
Das Problem an vielen Sorten ist natürlich immer das man auch genug von jeder Sorte vorhalten muss. Weiß nicht wie das hier funktioniert, aber das ist nicht so trivial wie man denkt.

Habe beruflich damit zu tun und wir beliefern einen großen Konzern im Möbelbereich mit den Konzentraten für deren Restaurants und da sind in manchen Märkten die Leitungen für jede Sorte schon mal bis zu 1 km lang.
 
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nevadaman

Erfahrenes Mitglied
20.07.2013
2.230
4
auch ein schneller Import der konzentrat-Chemie per Luftfracht ist natürlich möglich :D

PS ... in Lennart's Wohnung kommen wir bestimmt mit kürzeren Leitungen aus
 
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Bilbo

Erfahrenes Mitglied
28.10.2009
3.333
68
PAD/HAJ/KSF
Aber 500m sind das bestimmt auch noch :D

Problem ist ja gerade bei vielen Sorten, das es da auch Sorten gibt , die kaum genommen werden und dann durchaus zu lange in so einem Gerät sind. Bei einer Cola leidet wenn nur ein wenig der Geschmack aber bei einem Konzentrat mit einem Saftanteil wird es da schon kritischer, wenn man nicht genug Durchfluss hat.
 

Bilbo

Erfahrenes Mitglied
28.10.2009
3.333
68
PAD/HAJ/KSF
Wird sicherlich vollkonserviert sein. Aber das heisst nicht das es bis zum Sankt-Nimmerleins-Tag haltbar ist bzw schmeckt.
 

Avianca1992

Aktives Mitglied
20.07.2012
247
179
BRE
Besagte Automaten gibt es bereits in Deutschland. Selbst schon in einigen Bürger Kings und einem MCDonalds gesehen. Scheint aber erst anzukommen bei uns.
 

Pascal1101

Erfahrenes Mitglied
31.12.2013
526
79
DXB
Bei KFC gibt es sie auch schon. Nützt aber nicht, wenn man dann trotzdem nur die üblich langweilige Auswahl wie überall in DE hat.

P.S. Sehr sehr schöner Reisebericht bisher, gefällt mir sehr gut !
 

xcirrusx

Erfahrenes Mitglied
16.10.2012
3.836
1.102
KUL (bye bye HAM)
Vor einigen Jahren hatte ich mal eine Diskussion mit einem Lekkerland Vertriebler. Da kam dann die Frage auf warum schaffen es "interessante" Getränke und Süßwaren nicht über die Grenze schaffen. Ich war öfters in NL zu der Zeit und dort gab es andere Varianten von Coca Cola Produkten als bei uns (in der Regel fies süße Fantas) und ich wünschte mir Mountain Dew in DE. Er meinte kein Land ist so konservativ was Snacks und Softdrinks angeht wie DE. Nirgendwo gibt es sowenig Auswahl (im Vergleich mit anderen Industrieländern) und so wenig Fluktuation (in Bezug auf Aktionsware) wie hier.
Gute 10 Jahre später gibt es Mountain Dew als Lizenzprodukt in Deutschland, aber die Verbreitung im LEH ist meiner Meinung nach übersichtlich. Ich denke selbst bei 100 Sorten Auswahl würden fast alle Kunden hierzulande weiterhin die Top5 wählen.

P.S. wir hijacken gerade den Thread, könnte man die Getränkediskussion in einen eigenen Beitrag überführen?
 

Bilbo

Erfahrenes Mitglied
28.10.2009
3.333
68
PAD/HAJ/KSF
Gerne.

Der deutsche Markt ist eigentlich dreigeteilt. Es gibt die Top Produkte, die schon seit Jahren laufen und auch sicher noch Jahre weiterlaufen.

Dann gibt es neue Produkte, bei denen der Produktzyklus aber immer kürzer wird.

Den grössten Marktanteil haben aber sogenannte Private Label. Also Produkte die unter dem Namen der Discounter verkauft werden.

Muss da mal die Zahlen raussuchen wie die genaue Aufteilung ist.
 
S

smalessu

Guest
Die Cola-Maschinen sind die hier: http://www.coca-colafreestyle.com/

Die telefonieren nach Hause, um Mischungspräferenzen etc zu melden. Wenn sie nicht nach Hause telefonieren, dann auch ganz gerne mal nach Osteuropa zwecks fraud :)
 

Lennart

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22.07.2010
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Tag 9: Foodie's Heaven

Heute gibt es im Wesentlichen nur ein Ziel: Eis. Auf der Strecke zwischen Plattsburgh, NY, und North Conway, NH, hat Gott zum Glück das schöne Fleckchen Erde namens Vermont gebaut. Und in Vermont wird bekanntlich das beste Eis der Welt hergestellt. Von zwei inzwischen nicht mehr ganz so jungen Männern, die sich vor 40 Jahren an der Grundschule kennengelernt haben. Ben und Jerry. Aber von vorne.

Los gehts mit der kurzen Schiffsreise nach Vermont. Die Fähre von Plattsburgh nach Burlington kostet 14 USD für ein Auto mit zwei Personen. In etwa 15 Minuten sind wir drüben.

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Dann sind es noch etwa 60 Minuten Fahrt bis Waterbury, VT. Dort angekommen sind wir schon verwundert, warum der Sheriff die Einfahrt zum Parkplatz regelt. Da sind am Columbus Day wohl noch andere Menschen auf die Idee gekommen, den beiden eismachenden Freunden einen Besuch abzustatten. Kurz: Es ist voll.

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Trotzdem müssen wir nur etwa 30 Minuten auf die nächste verfügbare Factory Tour warten. In der Zeit gehen wir die paar Meter zum Flavor Graveyard hinauf. Jedes Jahr werden bei Ben & Jerry's etwa sieben bis zehn neue Geschmacksrichtungen eingeführt und ebenso viele beerdigt. Hier wird ihnen ein würdiges Andenken bereitet.

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Dabei sind die Texte auf den Grabsteinen oft sehr unterhaltsam. Wie geht gutes Marketing? Genau so.

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Die Tour dauert etwa eine halbe Stunde und endet nach dem Blick auf die Produktion, die feiertagsbedingt leider ruht, mit dem Probieren der beliebtesten amerikanischen Sorte Cherry Garcia. Gibts leider in Deutschland nicht, ist aber sehr lecker.

Da eine Probe den Besuch in Waterbury natürlich nicht rechtfertigen würde, gibt es draußen noch ein bisschen mehr Eis. Dabei ist die Schlange leider sehr lang, das Maple-Walnut-Eis mit Vermonter Maple Syrup allerdings äußerst lecker.

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Nach etwa zwei Stunden sind wir abfahrbereit Richtung White Mountains. Die Strecke, die nun folgt, ist zunächst zwar schön, aber sehr langweilig. Insgesamt liegen etwa zweieinhalb Stunden Fahrt vor uns. Nur die letzte Stunde ist noch einmal ein Highlight, dank des wunderschönen Kancamagus Highways.

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Immer wieder machen wir kleine Fotostopps.

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Hier in den White Mountains ist die Laubverfärbung tatsächlich am beeindruckendsten.

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Und kurz vor dem Ziel fahren wir noch über eine der vielen Covered Bridges in der Gegend.

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Das Holiday Inn North Conway ist eines der neueren. Leider ist das Zimmer nicht besonders sauber und das Internet arschlangsam. North Conway ist ein Ort, der fast ausschließlich aus einer mindestens 4 Kilometer langen Hauptstraße besteht. Dabei ist alles sehr stark auf Touristen ausgerichtet, die vor allem im Herbst und dann im Winter hier einfallen. TripAdvisor empfiehlt die Flatbread Company fürs Abendessen.

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Die Pizza aus dem offenen Ofen im Hintergrund ist extrem lecker, dazu gibt es ein lokales IPA dessen Name ich leider vergessen habe.

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Ein toller, ein leckerer Tag geht wie immer recht früh zuende.
 
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Lennart

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22.07.2010
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Tag 10: Pufferküsser's Heaven

Leider hatte der Wetterbericht - mal wieder - recht. Der Tag beginnt grau, es regnet. Aus der geplanten Wanderung wird also nichts. Die Suche nach einem Alternativprogramm bringt mich auf eine Idee, die ich tags davor schon verworfen hatte: Die Conway Scenic Railroad.

Für die längere Fahrt um 11.30 Uhr lassen sich keine Tickets mehr buchen, aber für die nur 55 Minuten kurze Fahrt um 13.30 Uhr von North Conway nach Conway und retour gibt es noch problemlos zwei Karten für den Speisewagen. Für 36,50 USD pro Person sind es unsere. Bis 13.30 Uhr allerdings ist es noch hin. Nach dem gewohnten HIX-Frühstück, das leider durch eine asiatische Reisegruppe völlig überfüllt ist, gilt es also noch etwa zwei bis drei Stunden Zeit zu töten. Gut, dass es im Touristenort North Conway ein Outlet gibt. So kaufe ich am Ende immerhin doch noch ein paar mehr als die zwei Kleidungsstücke vom Anfang - und +1 ersteht sogar ein Paar Schuhe. Immerhin. Eine weitere Fahrt durch den Ort verrät, dass es kaum brauchbare Postkarten gibt, worauf +1 diesen Part (ich hatte die drei, die ich brauchte, bei Ben & Jerry's gekauft) verschieben möchte.

Um 13 Uhr sind wir am Bahnhof. Und hier gibt es endlich eine Postkarte, die offenbar zumindest erträglich ist. +1 ersteht sie jedenfalls.

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Der Zug fährt kurz nachdem wir die Fahrkarten geholt haben auch schon ein. Besonders hübsch ist der 1.-Klasse-Wagen "Gertrude Emma", Baujahr 1898.

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Unser Speisewagen ist aus den 1920ern.

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Voll ist es nicht. Und fast wie bei Airline-Tripreports gibts auch hier erst einmal das Menü.

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Da durch die kurze Tour bedingt die Vorspeise gesetzt ist und bereits am Platz steht, beschränkt sich die Auswahl auf den Hauptgang. Ich wähle Beef.

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Das ist tatsächlich ganz lecker. Der Service herzlich. Wenn Reisen mit der Bahn immer so wäre, würde ich das Fliegen in Europa wohl dreingeben. Aber so schön wird es wohl nie mehr werden. Und die 55 Minuten für 20 Meilen sind auch kein echter Vorteil für Wochenendreisen. Trotzdem: Ich liebe Speisewagen. (An dieser Stelle sei folgendes Buch empfohlen: http://www.fischerverlage.de/buch/geschichten_aus_dem_speisewagen/9783596182732)

Die Reise ist eher eisenbahnerisch interessant als landschaftlich. Oft geht es dicht an Bäumen vorbei, hin und wieder eröffnen sich aber auch schöne Blicke.

Meist sieht es allerdings so aus.

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Pünktlich - auch das ein Unterschied zu heute - sind wir um 14.25 Uhr wieder in North Conway. Da das Wetter zwar inzwischen trocken, aber weit entfernt von toll ist, müssen wir uns für den Rest des Tages also ein weiteres Ersatzprogramm ausdenken. Den Süden der White Mountains hatten wir mit dem Kancamagus Highway ja bereits am Vortag abgedeckt. Also entschließen wir uns für eine Autotour durch den Norden, einmal um den Mount Washington herum. Denn auch den hätten wir heute gerne erklommen - das Wetter mit null Sicht rechtfertigt den Preis allerdings nicht. Mit Auto und zwei Personen wären es über 30 USD gewesen.

Die Fahrt lohnt sich dafür um so mehr.

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Und auch am berühmten Omni Mount Washington Resort kommen wir vorbei. In Andenken an Mr. Hard, der hier während seines für mich inspirierenden Trips vor einigen Jahren gewohnt hat, entsteht folgendes Foto. Dieses Hotel ist aber nicht nur VFT-historisch spannend. Denn 1944 tagte hier die Bretton-Woods-Konferenz, aus der die Weltbank und der Internationale Währungsfonds hervorgingen.

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Mr. Hards Review war allerdings nicht gut genug, um hier eine Nacht für ein kleines Vermögen zu buchen. ;)

Nach etwa zwei Stunden sind wir gegen frühen Abend wieder im Hotel. Nach dem eher deftigen Mittagessen im Speisewagen entscheiden für uns für den ganz anständig bewerteten Thailänder im Ort. Auch hier lügt TripAdvisor nicht. Das Green Curry ist nicht günstig, aber lecker. Dazu ein leckeres Chang.

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Muss ich erwähnen, dass der Abend recht früh endet?
 
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