Die von mir in Beitrag #5 gepostete Liste kann gar nichts, aber es war die einzige einigermassen vollständige, die ich gefunden habe.
In Wikipedia gibt es Aufstellungen, die wenigstens ein paar Basisdaten liefern. Aber sie sind aus meiner Sicht unvollständig, wenn ausser Jinjiang keine Fernost-Gruppe vertreten ist, wenn unsere lokalen Gruppen oder die Spanischen nicht vertreten sind oder einige Luxusgruppen.
Wenn wir davon ausgehen, dass die Kosten (pro Zimmer/Nacht) sich durch solche Fusionen von ohnehin-schon-Riesen nur noch im kaum mehr wahrnehmbaren Bereich senken lassen, dass Uniformität den Hotelunternehmen eher schaden würde und dass schon die heutige Produktlinienvielfalt von Starwood und Marriott das Publikum eher überfordert, kann diese Fusion nur eine Abwehrmassnahme beider Unternehmen gewesen sein um Jinjiang ein rasantes, internationales Wachstum durch Zukäufe zu erschweren. Aber sie wird den Druck auf andere Hotelunternehmen zu Wachsen erhöhen. Siehe womöglich Carlson. Siehe Accor.
Eher als solch eine Elefantenfusion könnte ich mir vorstellen, dass eine Kette regionale Defizite durch solche Zukäufe schliessen oder sich zusätzliche Preisklassen erschliessen möchte. Der Vorteil der Riesen ist ja, dass die Gäste zum Teil tatsächlich auf Grund des Loyalitätsprogrammes dort buchen, geschäftlich, wie privat. Das funktioniert aber nur bei einem flächendeckenden/weltumspannenden Angebot in unterschiedlichen Preis-/Ausstattungskategorien.
Peninsula, Mandarin Oriental, Lotte und Shangri La versuchen in Nordamerikanischen und Europäischen Metropolen Fuss zu fassen, wobei nur Shangri La auch niedrigere Preisklassen anvisiert. Rosewood gehört inzwischen zu New World. Okura/Nikko, Taj und Oberoi, Jumeirah, aber auch die Spanischen Ketten haben sich offenbar vorerst aus der internationalen Expansion wieder zurückgezogen. Was wird aus regionalen Grössen wie Kempinski, Steigenberger, Dorint, Maritim, Mövenpick, Millennium+Copthorne, Rocco Forte?
Ich finde das in der Tat nicht unspannend, obwohl für mich als Kunde das Angebot monotoner und irgendwann auch wieder teurer wird, je weniger Anbieter es gibt. Natürlich sind mir aus dieser Perspektive Ko-Operationen wie LHW, SLH, Preferred Hotels oder GHA lieber. Aber ich habe gerade nicht den Eindruck, dass sie für Hotelunternehmen oder Kunden derzeit optimal funktionieren.
Wenn ein kluger Freund die Weitsicht gehabt hätte Carlson vorab zu ahnen, hätte er womöglich auch auf den richtigen Fusionspartner getippt. Zumindest auf das richtige Land.
Aber ich weiss und beteilige mich hierzu erst seit den Presseverlautbarungen vom 22. Januar.