China Airlines: Sicherheitskultur

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aflo

Reguläres Mitglied
05.04.2014
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Hallo zusammen, kennst sich hier jemand mit China Airlines aus?

Ihre Hull Lose Rate war in der Vergangenheit relativ hoch (was aber auch auf europäische Airlines wie z.B. Air France zutrifft). Faktoren die dazu geführt haben sollen sind u.a der (historische) Flottenmix (v.a. A300-600 und 737/747-200 welche eine hohe Hull Loss Rate haben) und dass anscheinend Armeepiloten ohne genügende ziviler Erfahrung angestellt wurden. Die Infos sind von diesem Artikel aus dem Jahre 2014: https://flightfox.com/tradecraft/worlds-deadliest-airlines-debunked. Ich kann nicht einschätzen wie tendenziös dieser Artikel ist.

Ich nehme an, da hat sich in den letzten Jahren schon was getan bei CI? Weiss da jemand mehr? Ich bin gerade am erwägen, zwei Legs mit CI statt BR zu fliegen. Mir ist schon klar, dass die Unfallwahrscheinlichkeit im Taxi zum Flughafen wohl grösser ist als bei einem Flug mit CI, aber trotzdem würde es mich schon noch interessieren, wie es mit der Sicherheitskultur bei CI aktuell aussieht. Ausser diesen Artikel aus 2014 (den ich nicht sicher als objektiv einordnen kann), habe ich nichts gefunden.

Danke!
 

denkigroove

Erfahrenes Mitglied
01.02.2010
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SNA
Von den genannten Aircraft fliegt ja CI nur noch die 737-800 - alle anderen sind ja nicht mehr in der Flotte. Und in den letzten Jahren hat man ja nichts negatives von denen gehört - wahrscheinlich findet man deshalb auch nur den fast 10 Jahre alten Artikel. In Puncto Sicherheitskultur hätte ich bei anderen Airlines mehr bedenken...ich denke BR und CI kann man schon vergleichen.
 
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aflo

Reguläres Mitglied
05.04.2014
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Totalverluste bei CI sehe ich: 1989, 1991, 1993, 1994, 1998, 1999, 2002, 2007
Das sind schon ganz andere Zahlen als bei EVA, die hatten noch nie einen Hull loss.

Bei so einer grossen Differenz kann das kaum Zufall sein. Fairerweise muss man aber auch sagen, dass EVA erst seit 1991 fliegt.

Der 2007er Hull Loss bei CI war jetzt nicht so gravierend. Man könnte da jetzt schon argumentieren, dass sich seit zirka 2002 da etwas bei der Sicherheitskultur getan hat?

Dieser Artikel ist wohl auch nicht 100% objektiv, Aussage geht aber in die gleiche Richtung:
 

Flying Lawyer

Erfahrenes Mitglied
09.03.2009
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Totalverluste bei CI sehe ich: 1989, 1991, 1993, 1994, 1998, 1999, 2002, 2007
Das sind schon ganz andere Zahlen als bei EVA, die hatten noch nie einen Hull loss.
692 der 755 Opfer sind aus drei Flügen. Der Loss 2007 war ein geschrottetes Flugzeug nach einem Schaden am Tank ohne ernsthafte Personenschäden. Insofern beunruhigt mich das nicht mehr als Swissair. Ich fliege auch weiter Malaysian, obwohl die heute wohl ganz oben in der Liste stünden mit zwei sehr tötlichen Totalverlusten in 2014. Oder Air France. Zwei tötliche Totalverluste in 2000 und 2009. Germanwings? Trotz aller dramatischen Erfahrungen ist das Fliegen mit Gesellschaften, die die EU anfliegen dürfen, immer noch risikoärmer als der Straßen- oder Eisenbahnverkehr.
 

aflo

Reguläres Mitglied
05.04.2014
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692 der 755 Opfer sind aus drei Flügen. Der Loss 2007 war ein geschrottetes Flugzeug nach einem Schaden am Tank ohne ernsthafte Personenschäden. Insofern beunruhigt mich das nicht mehr als Swissair. Ich fliege auch weiter Malaysian, obwohl die heute wohl ganz oben in der Liste stünden mit zwei sehr tötlichen Totalverlusten in 2014. Oder Air France. Zwei tötliche Totalverluste in 2000 und 2009. Germanwings? Trotz aller dramatischen Erfahrungen ist das Fliegen mit Gesellschaften, die die EU anfliegen dürfen, immer noch risikoärmer als der Straßen- oder Eisenbahnverkehr.
Wie oben schon geschrieben, einverstanden dass der 2007 Totalverlust weniger schlimm war als andere und dass ein Flug mit den meisten Airlines sicherer ist als die Anreise zum Flughafen. Trotzdem sind der 2002 und 2007 Vorfall auf schlechte Wartung / Repartur zurückzuführen, also durchaus auch ein wichtiger Indikator für die Sicherheitskultur. Aber seit dem scheint es ja auch auf der Wartungsseite besser geworden zu sein oder zumindestens es hat mal nicht mehr zu einem Totalverlust geführt.
 

Flying Lawyer

Erfahrenes Mitglied
09.03.2009
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Wie oben schon geschrieben, einverstanden dass der 2007 Totalverlust weniger schlimm war als andere und dass ein Flug mit den meisten Airlines sicherer ist als die Anreise zum Flughafen. Trotzdem sind der 2002 und 2007 Vorfall auf schlechte Wartung / Repartur zurückzuführen, also durchaus auch ein wichtiger Indikator für die Sicherheitskultur. Aber seit dem scheint es ja auch auf der Wartungsseite besser geworden zu sein oder zumindestens es hat mal nicht mehr zu einem Totalverlust geführt.

Ist wohl so. Dann beruhigt mich noch mehr, dass der 2002er Vorfall auf 1980 (!) zurückzuführen sein soll. "The cause was improper repair after a 1980 tail-strike incident in Hong Kong's Kai Tak Airport". Aber wie gesagt: Germanwings und Malaysian fliegen/flogen mit suizidal veranlagten Piloten, Air France hat 112 Totalverluste und Piloten, die 2009 bei AF447 blöde Fehler gemacht haben, usw. Es kann immer was passieren. Ich bin in den 80zigern mit irgendwelchen uralten TU154 und TU134 Kisten durch die SU geflogen von denen einige so aussahen, als wären sie nicht wirklich Fit to Fly. Swiss Air 111 stürzte ab, weil es Materialfehler gab. Es nützt bei allen renomierten Gesellschaften wenig, über Risiken zu diskutieren. Es kann immer was passieren und wenn was passiert, ist es schlimm, sagt aber wenig über die Airline selbst. Erst wenn es sich häuft, würde ich sehr hellhörig werden. Aber dann wären andere auch schon hellhörig. Und bei China Airlines bin ich selbst nicht hellhörig. Insofern hätte ich als OP kein Thema, mit denen zu fliegen.
 

aflo

Reguläres Mitglied
05.04.2014
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Es kann immer was passieren, ist schon klar. Aber bei gewissen Airlines ist die Chance einfach höher. In den 90er Jahren gab es bei CI für mich klar eine Häufung der Vorfälle. Scheint sich aber gebessert zu haben.

Information zur Sicherheitskultur hab ich jetzt noch nicht wirklich bekommen, aber die Zahlen sprechen eingentlich für sich. Danke.
 

CX777

Aktives Mitglied
05.03.2017
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Ich fliege (über)nächsten Monat mit denen FRA-TPE-FRA. Die Statistik zur Airline ist mir bekannt. Überhaupt hat die Airline-(Gruppe) mit den aufsehenerregenden Unfällen in und nach Hong Kong keinen guten Klang in meinen Ohren. Mittlerweile schätze ich das Risiko, dass aufgrund der aggressiven Drohgebärden vom Festland ein nervöser Kampfpilot oder Kapitän zur See das falsche Knöpfchen drückt und einen Flieger versehentlich vom Himmel holt, aber höher ein, als aufgrund con Sicherheitsmängeln mit CI eine Bruchlandung hinzulegen.
 
Zuletzt bearbeitet:

juliuscaesar

Erfahrenes Mitglied
12.06.2014
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FRA
Hat nicht China Airlines sich erfolgreich und einsichtig externe Hilfe beim Aufbau einer Sicherheitskultur geholt und ist nun seit Jahren vorbildlich?
 
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