Das hat m.E. mehr mit der vorhandenen Manpower zu tun als mit Spirit. Die Organisation und die Abläufe an einigen deutschen Airports lassen in dieser Hinsicht doch deutlich zu wünschen übrig. Ich kann manchmal auf dem Vorfeld nur noch mit dem Kopf schütteln wenn ich sehe was da abgeht. Aber sobald man mal den Mund aufmacht heisst es lapidar "haben wir immer schon so gemacht- funktioniert doch". Selbstständiges Denken von Personen die sich Gedanken darüber machen an welchen Schräubchen man drehen muss damit die Abläufe reibungsloser gestaltet werden können ist nicht gewünscht. Solange sich diese Denke nicht ändert wird alles so laufen wie bisher auch. Dabei wären viele Dinge so einfach um zu stellen wenn sich die Verantwortlichen mal selbst ein Bild machen würden. Aber dafür müsste man sich ja aus seinem bequemen Sessel erheben, sich der Realität stellen und feststellen das man schlicht und ergreifend planerisch versagt hat. Und der Kostendruck tut sein übriges dazu.
Joa und dann kann man sich fragen, woher die Motivation kommt, Abläufe nicht zu ändern.
An den von Dir zitierten Schlüsselpositionen, die sich die Fehler eingestehen müssten, sitzen seit Jahrzehnten studierte BWLer.
Deren Mantra lautet: Wir bauen Personal ab, das senkt die Kosten und macht alles effizienter und hilft meiner Karriere.
Das funktioniert dann so lange, bis alles bei der geringsten Störung kollabiert, weil alles über die Belastungsgrenzen hinaus eingespart wurde.
Mit dem Ergebnis einer Beförderung für das schlaue Kerlchen, welches diese Einsparungen durchgesetzt hat.
Die Leute, die auf dem Vorfeld arbeiten und gewagt haben, Verbesserungsvorschläge zu machen, bekamen unisono zur Antwort: Auf keinen Fall umsetzbar. An Verbesserungen sind wir nicht interessiert, kostet zuviel, bringt zu wenig blablabla. Zwei Jahre später macht dann einer von den BWLern genau den Vorschlag, den der Vorfeldmitarbeiter längst gemacht hat und präsentiert das Ganze als seinen Verdienst gekoppelt mit 5% Personaleinsparung.
Dann fangen wir wieder von vorn an.
Ergebnis: Auf Entscheidungsebene ändert sich gar nichts, nur wenn Personaleinsparungen umgesetzt werden können.
Vorfeldmitarbeiter werden sich hüten, Verbesserungsvorschläge zu machen, weil es für sie mit einem Arschtritt endet.
Die Mitdenken- Kultur hat man der arbeitenden Bevölkerung so ausgetrieben, dass jetzt Entscheidungsträger selbst Lösungen finden müssen, für die das nötige know how fehlt.
Ist übrigens auf fast alle Bereiche übertragbar.
Mein Mitleid hält sich in Grenzen.