Wer fragt, darf auch antworten. Daher hier mal ein paar Eindrücke aus Haiti.
Zur aktuellen Corona-Lage / Landesgrenze:
Die Landesgrenze zwischen DomRep und Haiti ist nur an bestimmten Tagen auf. Als wir diese sonntags überqueren wollten, war die leider geschlossen. Angeblich hatte die an 4-5 Tagen die Woche auf. Wir sind dann aber einfach geflogen, da sonst unser Test abgelaufen wäre. Bei der Einreise in Haiti hatte nur die Hälfte des Fliegers ein Testergebnis. Scheinbar ging es also auch ohne und man musste nur mehr Wartezeit in Kauf nehmen, allerdings bin ich mir da nicht sicher. Mit einem Test ist man defintiv auf der sicheren Seite...
Auf die Maske wird in Haiti nahezu überall verzichtet. Selbst unser Taxifahrer hat keine getragen. Im Enddefekt mussten wir diese nur im Flughafen und beim Einchecken im Hotel aufsetzen.
Zur allgemeinen Situation im Land:
Man hat im Vorfeld von bewaffneten Überfällen auf Autos gelesen, v.a. in einigen Vierteln in PAP und in ländlichen Regionen. Diese Erfahrung haben wir glücklicherweise nicht gemacht. Generell hatte man in Haiti eher den Eindruck, sich in Afrika zu befinden als in der Karibik. Ich habe schon diverse Karibik-Inseln bereist und keins war so individuell wie Haiti.
Haiti wurde vor 10 Jahren schwer von einem Erdbeben erschüttern, was nach offiziellen Angaben 316.000 Todesopfer forderte. Viele Haitianer verloren ihre Unterkunft. Insgesamt waren bis zu 1/3 des Landes direkt vom Erdbeben betroffen. Direkte Schäden wie Schutt usw haben wir jetzt nicht mehr gesehen, allerdings leben viele Haitianer jetzt in Wellblechhütten. Das Land hat sich demnach immer noch nicht vom Erdbeben erholt.
Verkehr:
Wir waren in Port-Au-Prince und sind 70 km durchs Land gefahren und haben uns zu keiner Zeit unsicher gefühlt. Man muss allerdings dazu sagen, dass wir in der Regel sehr vorsichtig gereist sind und größtenteils auf Taxis zurückgegriffen haben. Für diese 70km muss man allerdings schon mit einen Taxipreis von rund 50 Dollar kalkulieren (Haben hinweg 60 und Rückweg 40 gezahlt). Am Flughafen waren sogar 100$ angepriesen. Wir dachten mit 60 USD wären wir noch immer 40-50 USD zu teuer, allerdings hat der Hotelbesitzer gesagt, dass diese Preise durchaus realistisch sind. Wesentlich günstiger ist das Hauptverkehrsmittel Tap-Tap. Diese Sammeltaxis fahren los, wenn sie voll bzw. überfüllt sind.
Einmal haben wir unserem Taxifahrer eine falsche Adresse gegeben, sodass wir 10km von unserem eigentlichen Ziel entfernt rausgeworfen wurden. Die Einheimischen im Dorf haben uns dann unterstützt und relativ schnell uns ein Motorradfahrer organisiert, der die 10km für 2 USD gefahren ist.
Falls man sicher durchs Land reisen möchte, sollte man daher auf einen Mietwagen oder die Reisebusse von Caribe Tours zurückgreifen. Mietwagen sind allerdings sehr teuer und wenn ich mich richtig erinnere gibt es keine bezahlbaren mit Komplettversicherung.