Long Nian Kuai Le - COMAC C919, A319neo, MD-902 (plus A350-1000 und B787-10)

[Airsicknessbag]

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Ich war aus Gründen seit 2016 nicht mehr Langstrecke geflogen und hatte seit 2019 Europa nicht mehr verlassen. Ich fand, daß es so langsam mal wieder Zeit war, ein bißchen auf große Fahrt zu gehen - letztlich auslösender Punkt hierfür war die Indienststellung des COMAC 919 bei China Eastern Airlines im Mai 2023. Nachdem dieser sich gut eingeschafft hatte, vier Exemplare ausgeliefert waren und diese sehr zuverlässig und planbar zwischen Schanghai-Hongqiao und Chengdu-Tianfu unterwegs waren, bastelte ich schon sehr konkret Routings. Sehr in die Karten spielte mir dabei die kurzfristig ab Dezember 2023 mögliche visafreie Einreise für Deutsche nach China; dies eröffnete mir mehr Möglichkeiten, da ich vorherige luftfahrerische Projekte in China in 24 Stunden visafreien Transits hatte pressen müssen. Diese Notwendigkeit entfiel nun, so daß ich mich daran machte, den einen oder anderen weiteren mir fehlenden Typen einzubauen.

Nachdem ich seit ca. 2017/2018 nur noch sehr wenig fliegen konnte, im Linienbereich fast gar nicht, waren mir fast alle seitdem neu eingeführten Flugzeugtypen entgangen, namentlich

- verschiedene A320neo (A319-100N, A321-200NX/LR)
- A330neo (A330-800, A330-900)
- A350-1000
- B737MAX (B737-8, 8-200, 9)
- B787-10
- CS300
- E190-E2
- C919
- Do 228NG
- DHC-6-400

Neben der bisher rein innerchinesisch eingesetzten C919 fällt natürlich zunächst beim Planen einer Chinareise der A319neo ins Auge. Dieser ist mit bisher acht ausgelieferten Linienmaschinen kein Verkaufsschlager und infolge der Übernahme der CSeries durch Airbus wegen der Inhouse-Konkurrenz in Gestalt der CS300/A220-300 praktisch obsolet geworden. Eine kleine Nische bleibt ihm noch, nämlich der Betrieb an hochgelegenen Flughäfen - beispielsweise in Westchina und Tibet. Und entsprechend fliegen die einzigen acht Exemplare im Liniendienst bei China Southern Airlines (vier) und Tibet Airlines (vier, weitere drei inaktiv). Weitere Maschinen sollen noch an China Southern (fünf) Air China (fünf) und Sichuan Airlines (zwei bestätigt, weitere acht vermutet) gehen, aber damit wird die Produktion nach Stand jetzt insgesamt 61 Flugzeugen (inkl. bis zu 30 ACJs) voraussichtlich auch kurz- bis mittelfristig enden, da eine geschrumpfte C919 dem A319neo auch den chinesischen Markt verschließen soll.

Ein weiteres "To Do" war in Hongkong der MD-900 (bzw. die weiterentwickelte Version MD-902), mit dem Heliservices HK Rundflüge vom Hubschrauberlandeplatz auf dem Dach des The Peninsula Hotel anbietet. Zudem gelang es mir, mit dem A350-1000 und der B787-10 zwei weitere Typen einzubauen - nicht übermäßig exotisch oder selten, recht einfach auch außerhalb Chinas anzutreffen (wenn auch ziemlich asienlastig), aber wenn man schon einmal da ist, kann man die auch "mitnehmen".

Im Ergebnis sah das Routing so aus:

25.1.2024 FRA-HKG 1205-0650 CX288 A350-1000
26.1.2024 HKG-TPE 1000-1145 BR892 B787-10
26.1.2024 TPE-HKG 1415-1615 BR855 A321-200WL
27.1.2024 Peninsula Helipad-Peninsula Helipad 1200-1218 Heliservices HK MD-902
27.1.2024 HKG-PVG 1750-2025 9C8922 A320-200WL
28.1.2024 SHA-TFU 0815-1135 MU9197 C919
29.1.2024 CTU-DLU 0915-1045 TV9915 A319-100neo
29.1.2024 DLU-CAN 1225-1435 CZ6596 A319-100neo
29.1.2024 CAN-TFU 1830-2105 CA4334 opb NX A321-200WL
30.1.2024 TFU-FRA 0135-0600 CA431 A330-300X

Map generated by the Great Circle Mapper - copyright © Karl L. Swartz

 

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25.1.2024
Frankfurt (Rhein/Main) nach Hong Kong (Chek Lap Kok)
1205-0650+1 Cathay Pacific Airways CX288 9.169 km/4.951 nm/11:45 h
Airbus A350-1041 MSN 286 B-LXJ
Erstflug 15. Februar 2019, an Cathay Pacific Airways 13. März 2019

Die Reise begann wenige Tage vor Umstellung der Strecke auf B777-300ER mit Cathay Pacific von Frankfurt nach Hongkong.

Ich muß sagen, ich bin schwer begeistert: Sowohl war der Service hervorragend, als auch bot das Flugzeug ein sehr angenehmes Passagiererlebnis:

Schmackhafte Auswahlessen

mit gutem und großzügigem Getränkeangebot, Snacks (wobei, ob man Cup Noodles noch als nur Snack bezeichnen kann…) und Drinks zwischendurch, kleine aufmerksame Details (Metallbesteck, Speisekarten), bequeme Sitze, hohe Luftfeuchtigkeit und hoher Luftdruck, ein vielfältiges, gut gefülltes und aktuelles Entertainment-Angebot - die Kombination Cathay/A350 dürfte in der Economy eine der besten am Markt sein. Ach, und schnell waren wir auch,

so daß der etwa zehnprozentige Umweg infolge des Umfliegen Rußlands zeitlich nicht zu empfindlich ins Gewicht fiel.

Gerade beim unmittelbaren Vergleich mit dem Rückflug im A330 von Air China fällt auf: Die sind auch beide ok, für sich genommen, fallen nebeneinander betrachtet aber doch sehr deutlich ab. Insbesondere beim A330, der ja eigentlich ein modernes und schönes Flugzeug ist, ist das eine durchaus überraschende Erkenntnis. Dazu aber mehr unten, jetzt schwelge ich noch ein bißchen in der Erinnerung an dieses Flugerlebnis, das, servicemäßig, zu den besten meiner "Fliegerkarriere" zählt.

 

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26.1.2024
Hongkong (Chek Lap Kok) nach Taipeh (Taoyuan)
1000-1145 EVA Airways BR892
807 km/436 nm/1:45 h
Boeing 787-10 MSN 63512/LN 902 B-17805
Erstflug 27. September 2019, an EVA Airways 4. Oktober 2019

Und so startete ich beschwingt und, nun, nicht erholt, aber auch nicht wirklich zerschlagen, in das Abenteuer China. Zunächst nach dem "Erlegen" des langen A350 mit der "Jagd" auf die lange B787.

Naja, Flugzeug, Flug, Service, unspektakulär, nothing to write home about, Haken dran.

Das Gerstengetränk war allerdings wi-der-lich, um der Wahrheit die Ehre zu geben...

 

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26.1.2024
Taipeh (Taoyuan) nach Hong Kong (Chek Lap Kok)
1415-1615 EVA Airways BR855
807 km/436 nm/2:00 h
Airbus A321-211WL MSN 7054 B-16223
Erstflug 4. April 2016, an EVA Airways 28. April 2016

Hier kann ich ehrlich gesagt noch viel weniger ausführen, da es an der Stelle nur um den Transport zurück nach Hongkong ging - rein nach Flugplan und Preis gebucht und somit natürlich beim billigeren Returnticket und somit wieder EVA Air gelandet. A321, meh. Egal.

 

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27.1.2024
Peninsula Hotel Helipad nach Peninsula Hotel Helipad
1200-1218 Heliservices HK
00:18 h
MD Helicopters MD-902 MSN 900-00120 B-HEK
Erstflug 15. November 2006, an Columbo Yachts 2. August 2007, an Hutchings Automotive Products 10. November 2010, an Rotor Force NZ 23. September 2019, an Heliservices HK 25. August 2021

Nachdem ich also die Anreise und den Puffertag gut absolviert und die gewünschten Flugzeugtypen erfolgreich (aber auch wie erwartet) "gesammelt" hatte, folgte nun gleich ein Highlight des Trips und das Flugerlebnis, das wohl am ehesten auf der Kippe stand: Nämlich der Hubschrauberrundflug, der durchaus wetteranfällig war und eine Mindestauslastung von fünf Passagieren bei sechs Plätzen erforderte.

Die Flotte von Heliservices HK besteht (noch, man beschafft H135 als Ersatz) aus vier MD-902 (MD-900 mit stärkeren Motoren):

141-mal gebaut ist der Hubschrauber selten, jedenfalls im Rundflugbereich (wurde mir bei der Warsteiner Montgolfiade 2023 von Air Lloyd auch schon einmal gegen einen AS 355 weggetauscht), und mit dem NOTAR-System auch technisch interessant. Zudem sind Start und Landung auf dem 118 Meter hohen The Peninsula Hotel spektakulär.

Auch die Inneneinrichtung des Heliports ist des Ersten Hauses am Platze würdig,

und bei der Aussicht von dort auf Victoria Harbour ist der Rundflug eigentlich fast nicht mehr nötig:

Zumal der Hongkonger Dunst die Sicht verschlechterte und das Fotografieren verkomplizierte.

Aber sei's drum, die Route war sehr schön und führte einmal rund um Hongkong Island,

übrigens vorbei an der ehemaligen Landebahn von Kai Tak, die neuerdings ein Kreuzfahrtterminal beherbergt:

 

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27.1.2024
Hong Kong (Chek Lap Kok) nach Schanghai (Pudong)
1750-2025 Spring Airlines 9C8922
1.253 km/677 nm/2:35 h
Airbus A320-214WL MSN 5911 B-9986
Erstflug 4. Dezember 2013, an Spring Airlines 20. Dezember 2013

Anschließend flog ich gleich weiter nach Schanghai.

Zunächst genoß ich vor Abflug noch am Hongkonger Flughafen die Aussicht von der Sky Bridge, der Verbindung zwischen Hauptteil und Satelliten des Terminals 1:

Mit 200 Metern Länge handelt es sich um die längste A380-geeignete (28 Meter hoch) Passagierbrücke der Welt, die hier durchaus liebevoll als Spotting-Plattform "SkyDeck" positioniert wird.

Insbesondere der Glasboden eröffnet ungewohnte Perspektiven:

Für das Segment nach Schanghai hatte ich, erneut flugplan- und preisgetrieben (wie oben: A320, meh. Egal.), mit der Spring Airlines erstmals einen chinesischen Billigflieger gewählt,

den ich mir, ganz entgegen meiner Gewohnheit, durch ein vorbestelltes kostenpflichtiges (aber sehr günstiges) Essen "normalisierte":

"Nudeln in sonstiger Sauce"? Ja, warum nicht...

Die visafreie Einreise war übrigens in kürzester Zeit erledigt. Auch ohne Wartezeit, da der Flughafen absolut leer war

und aus meinem Flugzeug gerade einmal zwei Passagiere (mich eingeschlossen) an den Ausländerschalter gingen.

 

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28.1.2024
Schanghai (Hongqiao) nach Chengdu (Tianfu)
0815-1135 China Eastern Airlines MU9197
1.618 km/874 nm/2:20 h
Commercial Aircraft Corporation of China COMAC C919-100ER MSN 00008 B-919C
Erstflug 8. Mai 2023, an China Eastern Airlines 16. Juli 2023

Nach Flughafenwechsel nach Hongqiao und Übernachtung brach der Tag meines C919-Fluges an.

Die C919 stehen immer auf Außenpositionen vor dem Wartungshangar von China Eastern:

Drei der vier Maschinen waren vor Ort, neben "meiner" B-919C, der zweiten Serienmaschine,

noch die D

und die E,

während die erste Maschine, die A, in Tianfu im Nightstop war, so daß ich "nur" drei Viertel der Flotte auf einmal fotografieren konnte:

Ja, was soll ich sagen - das Flugzeug ist auffällig unauffällig. Wenn man es nicht weiß, wähnt man sich in einem A320 oder einer B737. Normale Sitze,

normale Gepäckfächer,

normales Badezimmer,

normale Bildschirme:

Die Fenster sind groß,

die größere Flügelfäche bemerkt man,

und der Mechanismus zur Tischvergrößerung ist ein cleveres kleines Detail:

Nein, alles in allem ist das schon ein sehr schönes Flugzeug mit hohem Passagierkomfort und, wenn man die fast nicht vorkommenden A320-Einsätze betrachtet, augenscheinlich hoher Zuverlässigkeit, auf das China Eastern stellvertretend für die ganze chinesische Luftfahrtindustrie zu Recht sehr stolz ist - wie das Branding "THE WORLD'S FIRST C919" auf allen möglichen und unmöglichen Gegenständen nahelegt:

In Tianfu darf das Flugzeug dann auch direkt ans Terminal:

 

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29.1.2024
Chengdu (Shuangliu) nach Dali (Fengyi)
0915-1045 Tibet Airlines TV9915
652 km/352 nm/1:30 h
Airbus A319-153N MSN 10607 B-329H
Erstflug 5. Januar 2023, an Tibet Airlines 19. Januar 2023

Es folgten die Flüge mit dem erstaunlichen Exoten. Bei 80 A318, 1.486 A319ceo, 4.756 A320ceo und 1.784 A321ceo denkt man sich doch eigentlich, daß auch der A319neo ein gewisses Auskommen finden wird. Immerhin ist er Teil des populärsten Programms moderner Airliner, also offensichtlich ein sehr gutes Flugzeug mit einem riesigen Markt. Das sich als ceo leidlich gut verkauft hat und als neo noch einmal besser geworden ist. Und dann werden 61 A319neo, 4.122 A320neo und 6.171 A321neo bestellt - sprich, 18 % der ceos waren A319, aber nur 0,6 % der neos. Der allgemeine Trend zu großen Flugzeugen (siehe auch das Verhältnis A320 zu A321, das sich vom ceo zum neo sehr deutlich umgekehrt hat) und die CS300 bzw. der A220-300 als hausinterne Konkurrenz haben dem A319neo schlicht und ergreifend den Garaus gemacht. Aber macht nichts, man kann ihn ja trotzdem erfliegen, muß dafür aber eben nach China.

Ehrensache, daß ich natürlich anstrebte, jeweils ein Exemplar bei beiden Betreibern, China Southern Airlines und Tibet Airlines zu erwischen, und dafür bietet sich Dali mit für die Höhe von 2.149 Metern kurzer 2,5-Kilometer-Runway an: Hier treffen sich fast jeden Vormittag ungefähr zur gleichen Zeit Maschinen von China Southern aus Kanton und von Tibet Airlines aus Chengdu-Shuangliu - was schöne Verbindungen CAN-DLU-TFU oder TFU-DLU-CAN ermöglicht. Der Einsatz der neos ist bei beiden Airlines (aktuell) annähernd sicher: Tibet Airlines bringt fast ausschließlich neos, und China Southern hat zwar ab und zu einen ceo eingestreut, dies aber wenigstens planbar, denn kurzfristige Wechsel sind tatsächlich nicht zu verzeichnen.

Aber genug der Vorrede, schwingen wir uns, beobachtet von lokalen Spottern,

bei mittelprächtigem Wetter

in den grauen Himmel von Chengdu:

Der Flug selber war ereignis- und überraschenderweise essenlos

und führte, endlich, erstmals bei dieser Reise, in klare Luft:

 

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29.1.2024
Dali (Fengyi) nach Kanton (Baiyun)
1225-1435 China Southern Airlines CZ6596
1.339 km/723 nm/2:10 h
Airbus A319-153N MSN 10239 B-328A
Erstflug 2. August 2021, an China Southern Airlines 17. Februar 2022

Und mit Abheben des Anschlußfluges

konnte ich dann auch für mich vermerken, mit A319neo bei allen Linien-Betreibern geflogen zu sein -

jedenfalls bis die Maschinen an Sichuan Airlines und Air China ausgeliefert werden. Ich denke aber nicht, daß das eine weitere China-Reise rechtfertigen wird…

An dieser Stelle ist von knapp zwei Stunden Verspätung zu berichten: "Air traffic control restrictions due to third party activity" wurden vermeldet. Klar, man kann ja nicht sagen, daß die ruhmreiche Luftwaffe durch das spontane Schließen von Lufträumen Verspätungen verursacht.

Auch Essen gab es auch wieder,

puh, die Welt der chinesischen Inlandsflüge (zumindest bei Nicht-Billigairlines) war wieder normal. Ebenfalls normal: in Kanton empfing mich wieder das typisch chinesische diesige Smog-Wetter.

 

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29.1.2024
Kanton (Baiyun) nach Chengdu (Tianfu)
1830-2105 Air China CA4334 ausgeführt von Air Macau
1.166 km/630 nm/2:35 h
Airbus A321-231WL MSN 6517 B-MCA
Erstflug 24. Februar 2015, an Air Macau 13. März 2015

Heimflug. (Wobei, eigentlich hatte der ja schon morgens in Chengdu begonnen. Also: Heimflugticket.) Der letzte Zubringer zum finalen Langstreckenflug wurde annonciert als ausgeführt von "Air China Macau". Ach, spannend: So tritt offenbar Air Macau seit dem Einstieg (Übernahme? Beteiligung?) von Air China auf. Keine neue Airline für mich, da ich mit ihr schon 2014 von Bangkok nach Macau geflogen war - damals recht mühsam eingebastelt (von Shenzhen nach Macau über Bangkok zu fliegen, lag schon vor neun Jahren nicht unbedingt auf der Hand), fiel sie mir jetzt ohne mein Zutun zufällig vor die Füße. Kommt vor…

 

[Airsicknessbag]

30.1.2024
Chengdu (Tianfu) nach Frankfurt (Rhein/Main)
0135-0600 Air China CA431
7.883 km/4.256 nm/11:25 h
Airbus A330-343X MSN 1786 B-8689
Erstflug 12. April 2017, an Air China 28. April 2017

Man muß, trotz durchgehenden Tickets und obwohl Tianfu ein großer Hub für Air China ist, einmal komplett raus und bekommt seine Bordkarte für den Weiterflug erst dort am Schalter in der Haupthalle - der auch erst um 2200 öffnet. Online-Check-In unmöglich. Ein durchaus verbesserungsfähiger Umsteigeprozeß. Letztlich nicht schlimm, aber gut, daß ich die Verbindung mit der geringsten Umsteigezeit gewählt hatte und so nicht lange warten mußte.

Der Flug selber im A330-300X

nahm dann direkten Weg über Rußland

und war im Ergebnis sehr aushaltbar, da ich aufgrund der Auslastung von ungefähr einem Drittel oder einem Viertel einen Viererblock für mich alleine hatte und daher "lie flat" gut schlafen konnte. Der Service als solcher war nicht sehr gut, das Essen gerade mal eßbar,

und der Vergleich zwischen Hin- und Rückflug, sowohl Cathay Pacific vs. Air China als auch A350 vs. A330 fällt sehr, sehr eindeutig aus. Air China ist seit meiner letzten Langstrecken-Erfahrung mit ihr 2016 sehr viel schlechter geworden, schlechtes Essen, kein Service zwischen den Mahlzeiten, kleinere Getränkeauswahl, keine Speisekarte, Plastikbesteck (kann man bei nur einer Gabel überhaupt von "Besteck" reden?), wenig und eher altbackene Auswahl im Entertainment - das war früher besser und ist bei Cathay heute noch (viel) besser.

Und der A350, Wahnsinn, was für ein tolles Flugzeug: Obwohl ich bei Cathay eingezwängt saß und bei Air China ausgestreckt lag, war ich nach dem Hinflug viel fitter (trotz längerer und ungünstigerer Flugzeit), was ich auf den hervorragenden Sitz und die bessere Atmosphäre (höhere Luftfeuchtigkeit, höherer Luftdruck) zurückführe. Bisher hätte ich, bei Auswahlmöglichkeit, den A330 aufgrund der acht Sitze in angenehmer 2-4-2-Auslegung dem A350 im grenzwertigen 3-3-3 immer vorgezogen. Aber nach diesem unmittelbar aufeinanderfolgenden Vergleich muß ich das revidieren.

 

[Airsicknessbag]

Alles in allem, naja, daß das Fazit bei vollständiger Zielerreichung und drei neuen seltenen Typen (COMAC C919, A319neo und MD-902, die ersteren beiden als Linienflugzeuge absoluter Muß) und zwei weiteren Typen aus der Kategorie "nicht selten, aber muß man auch irgendwann mal machen" (A350-1000, B787-10) umfassend positiv ausfällt, brauche ich nicht zu sagen. Auch das uhrwerkartige Funktionieren der chinesischen Flüge fiel mir - nicht zum ersten Mal - positiv auf. Klar, es gibt keine Streiks, keinen Personalmangel und keine marode Infrastruktur. (Allerdings dafür ein Militär, das spontan Lufträume sperrt.) Nur – diese scheinbar positiven Aspekte liegen natürlich in erster Linie am dort herrschenden politischen und gesellschaftlichen System. Das man hier ja nun auch nicht unbedingt haben möchte.

Das Reisen als solches außerhalb Pekings und Schanghais fand ich sehr anstrengend und fordernd (fehlende touristische Infrastruktur, praktisch keine Fremdsprachenkenntnisse, keine Kreditkartenakzeptanz auperhalb Hotels), die ständige Überwachung (Fotografieren/Gesichtserkennung an Sicherheitskontrolle und beim Boarding, WLAN nur gegen Scan des Passes, Internet durch Zensur praktisch nicht benutzbar) belastend. Insofern muß ich, wenn man nicht-fliegerischen Aspekte der Reise einbezieht, ein gemischtes Fazit ziehen.

 

[Airsicknessbag]

Zum Abschluß noch eine Auswahl von bemerkenswerten Dekorationen zum Frühlingsfest, mit dem am 10. Februar des westlichen Kalenders das Jahr des Drachens eingeläutet wird:

Taipeh

Hongkong

Schanghai

Chengdu

Tianfu

Kanton

In diesem Sinne: Long Nian Kuai Le - ein gutes neues Jahr des Drachens!

 

[daddycooool4]

Mich würde interessieren was der Heli Rundflug gekostet hat, und gibt's da einen Link?

 

[unseen_shores]

Sieht nach einem eng getakteten Reiseplan aus. Wohltuend ist die Abwesenheit von Chengduer Pandas. Danke fürs Mitnehmen. Interessanter Trip. Ich habe für Herbst auch noch Hongkongtickets mit einer noch nicht ausgestalteter Zwischenplanung, wobei mich Flugzeugtypen weniger interessieren, als tibetische Klöster. Die Kombination von fehlender Kreditkartenakzeptanz und mangelnder Englischkenntnisse klingt allerdings nicht so verlockend.

 

[mainz2013]

Vielen Dank fürs virtuelle Mitnehmen.

 

[rolandditz]

Schöne Tour, Danke fürs teilen. China muss ich auch langsam mal ins Auge fassen, da meinem Log nicht nur C919 und A319neo, sondern auch ARJ-21-700, MA60 und A319 mit Sharklets fehlen, die es (fast) nur dort zu erfliegen gibt.

Den MD900 in Hongkong zu machen ist die deutlich spektakulärere Variante, als mit Air Lloyd über den Kahlschlag im Sauerland zu knattern . Zumal die Warsteiner Brauerei auch sparen muss und daher 2024 die Montgolfiade gleich mal ganz abgesagt hat, man müsste sich andere Rundflugspots von Air Lloyd suchen.

 

[Airsicknessbag]

Mich würde interessieren was der Heli Rundflug gekostet hat, und gibt's da einen Link?

3.500 HKD plus 5 % bei Kreditkartenzahlung, also 3.675 HKD, gut 430 Euro.

Buchung direkt bei der Airline nur persönlich gegen Cash:

Signtseeing - Heliservices HK Ltd

Heliservices provides experience around Hong Kong Island with a view of the famous Victoria Harbour skyline, HK Geopark, Lion Rock and beyond.

heliservices.com.hk

Oder beim offiziell beauftragten Reisebüro online, mit besagtem Aufschlag:

Hong Kong Helicopter Tour | Helicopter Ride Hong Kong — Hello! Hong Kong

Soak in the scenic beauty of Hong Kong by air. This sky-high Hong Kong helicopter tour will give you a bird’s eye view of this beautiful city. What’s better than helicopter travel? Visit our webpage for more information on Hong Kong activities.

www.hellohongkong.com.hk

18 Minuten ist recht lang, im Prinzip dreimal so lang wie die Standard-Flugzeit auf einem Rundflugevent in Deutschland. Schon ein recht stolzer Preis, aber keine Abzocke.

Sieht nach einem eng getakteten Reiseplan aus.

Geht so - eigentlich hatte ich recht viel Puffer: Nach Hongkong hätte ich einen Tag später anreisen können und hätte mir dafür den Schlenker nach TPE für die 787 gespart. Und auf SHA-TFU war ich auf dem ersten von vier täglichen Flügen und hätte die anderen drei als Backup gehabt. Aber es stimmt schon, es war auch recht intensiv.

Wohltuend ist die Abwesenheit von Chengduer Pandas.

Was allerdings mehr an den Pandas liegt als an mir Besucht habe ich die Viecher schon, nur sieht es da real nicht so aus wie beim Serviervorschlag (von Wikipedia),

sondern eher so, dass man in 30 Metern Entfernung ein Exemplar erahnen kann, bei dem man nicht erkennt, ob es gerade verdaut oder tot ist:

Vielen Dank fürs virtuelle Mitnehmen.

Schöne Tour, Danke fürs teilen.

Bitte, gern geschehen

China muss ich auch langsam mal ins Auge fassen, da meinem Log nicht nur C919 und A319neo, sondern auch ARJ-21-700, MA60 und A319 mit Sharklets fehlen, die es (fast) nur dort zu erfliegen gibt.

A319WL habe ich mir ebenfalls in China erflogen, ebenfalls in Chengdu - bei besagter ARJ-21-Jagd 2016: CTU-SHA mit dem ARJ 21, SHA-CTU mit A319WL, ebenfalls Tibet Airlines.

Den MD900 in Hongkong zu machen ist die deutlich spektakulärere Variante, als mit Air Lloyd über den Kahlschlag im Sauerland zu knattern .

Das Sauerland-Knattern hätte mir jetzt Hongkong erspart Oder hätte ich es doch gemacht, wegen der spektakulären Location auf dem Hochhausdach? Ich weiß es nicht... Letztlich war es ganz ok, der AS 355, den wir stattdessen in Warstein bekommen haben, ist ja mit den zwei Motoren auch recht selten auf Rundflügen anzutreffen.

Zumal die Warsteiner Brauerei auch sparen muss und daher 2024 die Montgolfiade gleich mal ganz abgesagt hat

Habe ich gesehen, ja. Einem Event der Größenordnung schadet es auch nicht, wenn man es zweijährlich veranstaltet.

man müsste sich andere Rundflugspots von Air Lloyd suchen.

Die sind ja tatsächlich recht aktiv, aber den MD-900 habe ich noch nie bei einem Rundflug gesehen - außer beim Stamm- und Großkunden Warsteiner.

Naja, wir werden es beobachten, was 2025 passiert.

 

[UniformSierra1]

Ein sehr zeiteffizientes, aviatisches Abenteuer! Genau nach meinem Geschmack Besten Dank!

 

[Airsicknessbag]

Ein sehr zeiteffizientes, aviatisches Abenteuer! Genau nach meinem Geschmack Besten Dank!

Danke, bitte Man tut, was man kann

Ich suche noch ein ebenso effizientes Routing mit A330 Regional, A350 Medium Haul und A350 ULR - schafft man das unter vier Tagen? (Allerdings sind das doch eher abseitige Varianten, die nicht sooooo hoch priorisiert sind )

 

[UniformSierra1]

Möglich ist alles im Leben. Vielleicht mit SAS 321LR nach BOS, dann ex SFO/LAX oder NYC mit 350ULR nach SIN, dann weiter nach HKG als 350 Medium Haul und wieder nach VR rein für den 330. So oder so ähnlich.

 

[red_travels]

A319 mit Sharklets fehlen, die es (fast) nur dort zu erfliegen gibt.

da du fast immer bestens informiert bist, wo außerhalb von China gibt's die noch? Danke!

 

[HDH Aviation]

da du fast immer bestens informiert bist, wo außerhalb von China gibt's die noch? Danke!

Bei American zum Beispiel. Die setzen die viel auf Miami-Südamerika/Karibik ein.

 

[rolandditz]

Bei American zum Beispiel. Die setzen die viel auf Miami-Südamerika/Karibik ein.

Und sonst nur noch als Einzelstücke: Eine bei Himalaya Airlines in Nepal (zusammen mit drei A320SL), eine bei Druk Air in Bhutan (+ zwei A319 ohne Sharklets), einer bei Avianca Ecuador (zusammen mit einigen A320) und zwei bei Avianca Kolumbien (+ fünf A319 ohne Sharklets).

Wäre bei Tibet Airlines schon leichter zu erfliegen, da bei einer Flotte von 27 A319 mit Sharklets und 6 A319neo nur sechs Nieten in Form von A320-200 SL in der Schmalrumpfflotte fliegen.

 

[Airsicknessbag]

Ein paar weitere in China gibt es schon noch: China Eastern, Chengdu Airlines, Air China, Air Travel, Loong Air, Sichuan Airlines. Teilweise aber halt ganz schlechte Quoten, bei Sichuan z.B. drei von 23. Nein, Tibet Airlines dürfte tatsächlich das Mittel der Wahl sein. Die "Nieten" A320 lassen sich leicht vermeiden, die gehen nämlich nur auf die niedriggelegenen Flughäfen im Osten. Die "Gebirgsflughäfen" sind exklusiv A319 (logisch, das ist ja letztlich seine einzige Daseinsberechtigung).

Zusammen mit dem 319neo ist das eigentlich ein No-Brainer, beide seltenen 319 auf einen Streich bei Tibet Airlines zu "erlegen".