Die Problematik / das Dilemma der Legacy Carrier ist doch die "Vielschichtigkeit" der Probleme - und die vielen vielen "Wenn - Dann" Relationen, kombiniert mit einem "höchst verderblichen Gut" + "niedriger" Marge ein sehr schwierige Ausgangslage.
Historisch gesehen ist seit 2003 nichts mehr so wie zuvor - der Ölpreis verdreifachte sich, kombiniert mit der globalen Finanzkrise war der bis dato geltende "Schweinzyklus" von 3 schlechten gefolgt von 5 guten Jahren gebrochen.
Die Amerikaner sind die einzigen, die m.E. die Lektion gelernt haben: Nach vielen Jahrzehnten der Chapter - 11 Geschäftsberichte hat man kurzerhand aus vormals 8 Playern, jetzt nur noch 4 große Airlines gemacht. Vor allem hat man erkannt, dass die wichtigste Maßnahme in einem "schwierigen Nachfrageumfeld" die REDUKTION DER KAPAZITÄTEN ist.
So wurde Nordamerika in den letzten 10 Jahren zum "gewinnträchtigsten" Airlinemarkt - Europa verliert stetig: Wobei der "Gewinn" der Airlineindustrie in EMEA eigentlich zu 75% von FR / U2 / VY also den LCCs produziert wird.
Die Europäer halten sich mit ihrer "Nationalstaaterei" auf - einheitlicher Luftraum, Liberalisierung der Verkehrsrechte usw. sind weit weit entfernt.
Die Asiaten machen es auf eine andere Art: Kein Legacy Carrier dort ohne eine Low Cost Tochter. Extremstes Beispiel SQ mit gleich 4 "LCCs" im eigenen Haus - am anderen Ende CX ohne "Home" LCC.
In Europa tun sich AF / KLM zusammen, tun aber so als seien sie "separat".
BA gruendet extra eine Kapitalgesellschaft um sich mit IB zusammen zu tun.
Alles ohne substantielle "Erfolge".
BA ist für mich mittlerweile strategischer Vorreiter: Die Ausgliederung des kompletten Domestic Verkehrs ist für den Moment ein richtiger Schritt.
Wieso sollte nicht in Zukunft eine U2 die Feeder in die Hubs der BA fliegen?
LH versucht eine "Multi" Strategie: Dezentrale Strecken werden ausgegliedert in eine Pseudo LCC Tochter, die Passage arbeitet hart am Premium Airline Image, die Kunden werden mit "Goodies" bei Laune gehalten - die Idee einer "Longhaul-Tochter" schwirrt umher (analog Scoot von SQ - die sogar in Konkurrenz mit SQ selbst operieren könnte).
Was macht EK oder auch QR anders?
Sie achten darauf "groß" zu spielen - weil "viele Passagiere" bedeuten geringere Stückkosten - und weniger Komplexität bei der Planung.
Sie hüten sich in direkter Konkurrenz zu fliegen - sie verbinden O&Ds auf der Welt über neue Wege, und müssen sich nicht mit BIO - CDG - SHA versus BIO - FRA - SHA auseinandersetzen (wegen 15 Online Paxen).
Sie "tun" so, als ob Sie qualitativ besser wären.
Sie haben eine hohe Produktivität (was Rotationen / Crewplanung / Hubmanagement) angeht - es gibt kein Nachtflugverbot.
Sie fliegen mit modernem Gerät und den entsprechenden Effizienzvorteilen (dran denken: 50 - 60 % der Kosten sind Kerosin).
Sie sind "lean" - ich schätze das Produktprojekt "Economy Plus" bei der DLH hat sicher 400 MA im Konzern aktiv eingebunden.
P.S. Der "Key" zum Erfolg ist hier
http://www.vielfliegertreff.de/emirates/69807-wartung-der-kabine-bei-ek.html nach zu lesen ;-)