FR: Ryanair vs. Flightright

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nello1985

Erfahrenes Mitglied
20.06.2015
3.032
1.299
TXL
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Ich hab mir mal die Stelle in den AGBs durchgelesen:

Ryanair meinte:
15.2.3 Der Fluggast macht Ansprüche unmittelbar gegenüber Ryanair geltend und gewährt Ryanair eine Frist von 28 Tagen oder eine Frist, die nach dem anwendbaren Recht vorgesehen ist (je nachdem, welche Frist kürzer ist), die es Ryanair ermöglicht, unmittelbar gegenüber dem Fluggast zu reagieren, bevor dieser Dritte beauftragt, seine Ansprüche in seinem Namen geltend zu machen. Ansprüche können hier geltend gemacht werden.
15.2.4 Ansprüche, die von Dritten geltend gemacht werden, bearbeitet Ryanair nicht, wenn - wie in Artikel 15.2.2 vorgesehen - der betroffene Fluggast seine Ansprüche nicht unmittelbar gegenüber Ryanair geltend gemacht und Ryanair nicht die Frist zur Reaktion gewährt hat.

Ich verstehe den Teil so: Wenn man einen Anspruch auf eine Ausgleichszahlung gegenüber Ryanair geltend machen kann, soll man sich zuerst an Ryanair wenden und Ryanair eine 28 tägige Frist gewähren, bevor man z.B. flightright damit beauftragt. Es heißt also, dass man weiterhin Dritte beauftragen kann, wenn man die zwei o.g. Bedingungen beachtet.

Oder verstehe ich das falsch?:confused:
 
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Reaktionen: Fare_IT und zolagola

Kunduzbird

Erfahrenes Mitglied
20.08.2013
380
2
Ich hab mir mal die Stelle in den AGBs durchgelesen:



Ich verstehe den Teil so: Wenn man einen Anspruch auf eine Ausgleichszahlung gegenüber Ryanair geltend machen kann, soll man sich zuerst an Ryanair wenden und Ryanair eine 28 tägige Frist gewähren, bevor man z.B. flightright damit beauftragt. Es heißt also, dass man weiterhin Dritte beauftragen kann, wenn man die zwei o.g. Bedingungen beachtet.
Auch diese nunmehr von Ryanair etwas entschärfte Klausel ist unwirksam. Siehe hierzu die heutigen Ausführungen auf Spiegel Online.
 

Anonyma

Erfahrenes Mitglied
16.05.2011
16.137
8.397
BRU
So ist es.
Formular ausfüllen, 28 Tage warten, dann Flightright.

Unabhängig von der rechtlichen Frage (also ob das zulässig ist / eine Benachteiligung des Kunden): Eigentlich ja ohnehin die sinnvollste Vorgehensweise. Zuerst probiere ich es direkt bei der Airline, wo ich im Falle eines Erfolges den ganzen Betrag auf meinem Konto hätte, und erst wenn die Airline abwimmelt / einen geringeren Betrag zahlen will o.ä. schalte ich einen Vermittler ein.

Dass FR dafür jetzt sogar gleich ein Online-Formular bereitstellt und eine Frist angibt, innerhalb derer sie antworten, ist hier ja sogar kundenfreundlicher als die Vorgehensweise so mancher anderer Airlines.

Man darf halt nur nicht so blöd sein, ablehnenden Textbaustein-Antworten Glauben zu schenken (worauf FR wahrscheinlich spekuliert...).
 

Mizar

Erfahrenes Mitglied
11.11.2012
809
0
Mal abgesehen davon, dass dies vor Gericht wahrscheinlich nicht halten wird,
um Ryanair würde ich persönlich einen weiten Bogen machen, der Laden ist eine einzige Mitarbeiter und Kundenvera....
Gibt ja schon ein paar Dokus, wie's dort drinnen aussieht.
 

Anonyma

Erfahrenes Mitglied
16.05.2011
16.137
8.397
BRU
um Ryanair würde ich persönlich einen weiten Bogen machen, der Laden ist eine einzige Mitarbeiter und Kundenvera....

Mache ich ja auch.

Allerdings muss man so ehrlich sein, dass Unpünktlichkeit oder häufige Annullierungen nicht zu den Dingen gehören, die man FR vorwerfen kann. Insofern dürften die Fälle, wo ein Flug tatsächlich ohne das Vorliegen von außerordentlichen Umständen mehr als 3 Stunden Verspätung hat, nicht allzu häufig sein. Zumal ja bei FR als reiner P2P-Airline die – wahrscheinlich deutlich häufigeren – Fälle wegfallen, wo eine relativ geringe Verspätung zum Verpassen des Anschlusses und am Ende insgesamt mehr als 3 Stunden Verspätung führt.

Wobei ich daran zweifele, dass FR in den begründeten Fällen wirklich bereitwillig zahlt. Wahrscheinlich haben die in ihrem System für jeden mehr als 3 Stunden verspäteten / annullierten Flug eine ablehnende Standard-Antwort vorbereitet, die jeder automatisch bekommt, der das Online-Formular ausfüllt. In der Hoffnung, dass der Pax ihnen glaubt.
 

LH88

Erfahrenes Mitglied
08.09.2014
14.106
7.153
um Ryanair würde ich persönlich einen weiten Bogen machen,.

Welche Airlines machen was deutlich besser als Ryanair? (ich finde die nicht toll, aber ich finde kaum eine Airline toll wenn es um die Behandlung von Kunden und Mitarbeitern geht)
 

umsteiger

Erfahrenes Mitglied
22.01.2012
3.454
45
54
Berlin
www.kanzlei-woicke.de
Sehe das auch so, dass so eine Klausel - zumindest gegenüber dem Verbraucher - kaum Chancen haben dürften. Eher riskieren die Iren, deswegen demnächst abgemahnt zu werden.

Ein anderer Punkt ist ja, dass sie eh nur greifen kann, wenn der Fluggast auch Vertragspartner ist. Wird zwar bei FR häufiger als bei LH und Co. der Fall sein, aber auch nicht immer.

Gebe aber zu, dass mir der Versuch, es dem GmdA-Inkasso schwer zu machen, gefällt. (y)
 

Hape1962

Erfahrenes Mitglied
24.01.2011
3.259
1.263
CGN
Wobei ich daran zweifele, dass FR in den begründeten Fällen wirklich bereitwillig zahlt. Wahrscheinlich haben die in ihrem System für jeden mehr als 3 Stunden verspäteten / annullierten Flug eine ablehnende Standard-Antwort vorbereitet, die jeder automatisch bekommt, der das Online-Formular ausfüllt. In der Hoffnung, dass der Pax ihnen glaubt.

Nach den Erfahrungen aus meinem Bekanntenkreis war FR BISHER immer kulant und hat bei Verspätungen ohne zu zucken innerhalb von 4 Wochen überwiesen.
Einmal kam sogar am Tag nach dem Flug bereits ein Mail wegen eines ausgefallenen Fluges und man möge seine Ansprüche doch Online stellen.
Aber vielleicht hat sich das ja mittlerweile geändert.
 

Afreaka

Erfahrenes Mitglied
29.01.2017
496
2.224
SCN/AJY
Ryanair nimmt diese Klausel wohl selber nicht so genau, so meine Erfahrung.

Ich hatte Ende Dezember 2016 auf der Strecke PDL-OPO einen Fall, technical mit 6h delay. Das Formular konnte ich nicht ausfüllen, da der Abflughafen PDL gar nicht in der Auswahlliste aufgeführt ist :confused:

Zudem liest man viel, dass Ryanair sehr zahlungsunwillig sei, zudem liegt PDL-OPO nur minimal über 1500km und wir waren auch noch 4 Passagiere + INF. So habe ich - da Probleme erwartend - die Sache gleich an ein Portal weitergeben wollen. Überraschenderweise lehnte ein Portal den Fall sofort ab (allgemein keine Fälle von FR), ein anderes Portal lehnte ab mit dem Hinweis, dass die Datenlage auf Wetter als Verspätungsgrund hindeutet - was aber nicht stimmte. Fairplane nahm zwar den Fall an, lehnte dann aber nach 4 Wochen (!) ab, da der claim gerichtllich in Portugal oder Irland durchzusetzen sei, Fairplane aber keine Anwälte vor Ort habe.

Nachdem mir dann auch ein Forumsanwalt mit ähnlicher Einschätzung wie Fairplane den Mut nahm, wollte ich die Sache schon ohne Aussicht auf Erfolg abhaken, habe aber flightright nochmals probiert.

Womit ich dann gar nicht gerechnet habe: FR sagt nach 3 Wochen, trotz Klausel, Kompensation zu, eine Woche später ist der volle Betrag da (4 * 400 €), nur das INF geht leer aus (schade, Flugtag war 1. Geburtstag). Aber immerhin, FR hätte sich stur stellen können und dann wäre hier aus D wohl nichts zu machen gewesen. Kann es sein, dass FR zuletzt zahlungsfreudiger geworden ist?
 

Anonyma

Erfahrenes Mitglied
16.05.2011
16.137
8.397
BRU
(...)
Womit ich dann gar nicht gerechnet habe: FR sagt nach 3 Wochen, trotz Klausel, Kompensation zu, eine Woche später ist der volle Betrag da (4 * 400 €), nur das INF geht leer aus (schade, Flugtag war 1. Geburtstag). Aber immerhin, FR hätte sich stur stellen können und dann wäre hier aus D wohl nichts zu machen gewesen. Kann es sein, dass FR zuletzt zahlungsfreudiger geworden ist?

Letzteres würde ich nicht ausschließen, und würde zur allgemeinen Politik von FR passen, weg vom Image der Kundenschikane-Billigairline hin zu mehr Service, Gewinnung von Geschäftsreisenden usw.

Davon abgesehen: Die Fälle mit innereuropäisch mehr als 3h Verspätung ohne Vorliegen außerordentlicher Umstände schätze ich auf relativ wenige. Zumal da große Unpünktlichkeit nicht zu den Dingen gehört, die man FR vorwerfen kann, und der – insgesamt wohl viel häufigere – Fall, wo eine geringe Verspätung zu verpasstem Anschluss und mehr als 3h Verspätung am Endziel führt, bei FR wegfällt, da sie das nicht anbieten.

Insofern dürften sich die Kosten für FR hier in Grenzen halten bzw. erhofft sich FR eventuell, das durch den erwarteten "Image-Gewinn" der kundenfreundlichen Airline auszugleichen.
 

pompos

Neues Mitglied
27.10.2016
23
0
Ging mir vor nicht mal 3 Wochen ähnlich: 4 Stunden Verspätung. 2 Tage später den Claim abgeschickt. Diese Woche die Entschädigung erhalten.
 

Hoteltraum

Erfahrenes Mitglied
Die Klausel ist sicher grenzwertig... Aber meine Erfahrung mit FR und Entschädigungen für Flugverspätungen ist sehr positiv. In 4 Fällen hat FR anstandslos und ohne Flightright o.ä. innerhalb von ein paar Wochen bezahlt. Da habe ich mit LX, IB und BA wesentlich mehr Mühe gehabt (inkl. Gerichtsstreitigkeiten...)