Sparprogramm: Lufthansa will Tausende Stellen streichen

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eddm_muc

Aktives Mitglied
15.08.2012
165
0
MUC
Was er beschreibt, ist leider zehntausendfach zu beobachten und in betroffenen Konzernen ein typisches Vorgehen.
Aha.
10000 fach, bezogen auf MA oder Firmen?
typisches Vorgehen. Um was zu erreichen? Opex cut?
3 Jahresgehälter steuerfreie Abfindung sind in D möglich? Super.
 
Zuletzt bearbeitet:

MisterG

Stein-Papier-Schere Profi
02.01.2012
10.555
5
Wien
Meiner unmaßgeblichen Meinung nach hat Deine Meinung nichts mit der Realität zu tun.

Mag sein, aber das gute ist - die Zukunft wird es zeigen. Sprechen wir in zwei Jahren bzw zehn Jahren nochmals darüber.

... Fragen über Fragen.

ohne jetzt auf die Details einzugehen: das lehrt ein Blick in die Vergangenheit bzw. ist es halt das Credo einer ganzen Wirtschaftswissenschafter bzw. Beratergeneration.
Alte teuere Mitarbeiter um jeden Preis loswerden (Golden Handshakes), danach billige Leiharbeiter anstellen. Danach diese fix anstellen und das als "Wachstum" verkaufen. Leider verliert man dabei die guten und kompetenten Mitarbeiter zuerst (weil die gerne das Abfindungsgeld nehmen und sich sicher sind, einen anderen Job zu finden), und diese abgegangene Kompetenz kauft man sich dann teuer als Beratungsleistung zu.
Da gibt es sogar Fälle, da hat man Leute die 4000 pro Monat verdient haben "freigesetzt", um dann genau jene Leute über diverse Konstrukte um 10.000+ pro Monat zurückzuleasen.
Aber das wird jetzt leicht OT ...
 
Zuletzt bearbeitet:

NCC1701DATA

WM-Tippgott 2010
07.03.2009
6.183
5
Duisburg
Man kann sie ja mit Verlust verkaufen, und dann eben diesen abschreiben - oder?

Diese Aussage veranlasst mich nachzufragen, ob man Dir den Effekt steuerlicher Abschreibung erläutern sollte. Irgendwie impliziert die Art Deiner Formulierung, dass der mögliche Verlust bei Verkauf nach Abschreibung "weg" ist. Ich hoffe, Du hast es so nicht gemeint...
 
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Ed Size

Erfahrenes Mitglied
16.03.2009
9.425
2
Diese Aussage veranlasst mich nachzufragen, ob man Dir den Effekt steuerlicher Abschreibung erläutern sollte. Irgendwie impliziert die Art Deiner Formulierung, dass der mögliche Verlust bei Verkauf nach Abschreibung "weg" ist. Ich hoffe, Du hast es so nicht gemeint...

Natürlich ist der Verlust nicht weg, aber so denken doch Konzerne wie LH nicht - oder? Da sollen doch nur die Zahlen schön aussehen :).

Im übrigen ist das Geld ja ohnehin schon weg (wurde ja beim Kauf der Flieger an Airbus überwiesen). Und es kann durchaus Sinn machen einen Verlust durch den Verkauf sofort zu realisieren, als die Abschreibung über Jahre hinweg vorzunehmen. Weiss jemand in diesen Zusammenhang eigentlich über welchen Zeitraum man Flugzeuge abschreibt?
 

MisterG

Stein-Papier-Schere Profi
02.01.2012
10.555
5
Wien
... Weiss jemand in diesen Zusammenhang eigentlich über welchen Zeitraum man Flugzeuge abschreibt?

Als ich letztmalig beruflich damit zu tun hatte (ist aber schon einige Zeit her) wurden 21 Jahre angesetzt. Und zwar egal ob Kurz- oder Langstrecke. Aber damals gab es auch den Ansatz, jährlich die Flotte bewerten zu lassen und diesen Wert in die Bücher zu nehmen. Und den Ansatz, nicht linear abzuschreiben.
 

Ed Size

Erfahrenes Mitglied
16.03.2009
9.425
2
Als ich letztmalig beruflich damit zu tun hatte (ist aber schon einige Zeit her) wurden 21 Jahre angesetzt. Und zwar egal ob Kurz- oder Langstrecke. Aber damals gab es auch den Ansatz, jährlich die Flotte bewerten zu lassen und diesen Wert in die Bücher zu nehmen. Und den Ansatz, nicht linear abzuschreiben.

Wie wird die Flotten den da bewertet? Nach dem möglichen Verkaufspreis? Da könnten die Airlines mit den größten Rabatten bei den Herstellern, ja allein auf ihr Flotte Gewinne ausweisen - oder sehe ich das falsch?
 

MisterG

Stein-Papier-Schere Profi
02.01.2012
10.555
5
Wien
Wie wird die Flotten den da bewertet? Nach dem möglichen Verkaufspreis? Da könnten die Airlines mit den größten Rabatten bei den Herstellern, ja allein auf ihr Flotte Gewinne ausweisen - oder sehe ich das falsch?

Naja, da ging es vor allem um so fünf bis zehn Jahre alte Maschinen. Die damals aufgrund der Tatsache, dass man eben neue (und bessere) Maschinen um den Buchwert dieser alten bekommen hat, mit zu hohen Werten in den Büchern standen. Deswegen auch die Idee mit dem nichtlinearen Abschreiben.

Und auf neueren, mit großen Rabatt gekauften Maschinen liegt ja oftmals entweder ein Veräußerungsverbot oder es wird vereinbart, dass bei Verkaufsgewinnen entsprechende Gelder dann an den Hersteller abzuführen sind.

Aber generell ein Thema, dass insgesamt sehr komplex ist - und das Behörden oft anders sehen als Luftfahrtunternehmen 1 und wieder anders als Luftfahrtunternehmen 2 und die wieder anders als Berater. Man denke nur an die Flotten einiger amerikanischer Airlines - was da an Werten in Büchern steht, ist niemals realisierbar.
 

NCC1701DATA

WM-Tippgott 2010
07.03.2009
6.183
5
Duisburg
Natürlich ist der Verlust nicht weg, aber so denken doch Konzerne wie LH nicht - oder? Da sollen doch nur die Zahlen schön aussehen :).
Im übrigen ist das Geld ja ohnehin schon weg (wurde ja beim Kauf der Flieger an Airbus überwiesen). Und es kann durchaus Sinn machen einen Verlust durch den Verkauf sofort zu realisieren, als die Abschreibung über Jahre hinweg vorzunehmen. Weiss jemand in diesen Zusammenhang eigentlich über welchen Zeitraum man Flugzeuge abschreibt?

Bei allem Respekt - hier besteht offensichtlicher Nachholbedarf beim Thema Bilanzierung:

So wie Du es scheinbar annimmst, wird definitiv in keinem Konzern gedacht, denn eine Verlustrealisierung schönt selbstverständlich NICHT die Zahlen - ganz im Gegenteil!

Noch mal einfach zur Erklärung: Steuerliche Abschreibung bedeutet, dass ein realisierter Verlust von einem erzielten Gewinn vor Berechnung der Steuern abgezogen wird. Also ermäßigt sich die anstehende Steuerzahlung im Grunde eben nur um die Summe des realierten Verlusts mulitpliziert mit dem individuellen Steuersatz und eben nicht wie immer noch oft irrigerweise angenommen um den kompletten realisierten Verlust. Der große übriggebliebene Rest ist eben ein "echter" Verlust.

Und selbst wenn viele "BWLer" bestenfalls ein schlechtes Image und oftmals nicht nur das haben, denkt sicher niemand - auch nicht in einem Konzern - , dass ein realisierter Verlust die Zahlen schönt!!!
 

sunflyer30

Erfahrenes Mitglied
13.07.2010
3.182
6
ZRH, MUC, BLR
Mal eine ganze andere Frage:

Die 3500 Leute, die dann wegfallen, was machen die denn jetzt den ganzen Tag: Hat LH hier hauptberufliche Nasenborer, Bleistiftspitzer und Kaffeeholer engagiert?
 
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fabiMUC

Erfahrenes Mitglied
28.02.2011
497
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Mal eine ganze andere Frage:

Die 3500 Leute, die dann wegfallen, was machen die denn jetzt den ganzen Tag: Hat LH hier hauptberufliche Nasenborer, Bleistiftspitzer und Kaffeeholer engagiert?

Zukünftig werden Abteilungen, die derzeit von jeder Tochter und teilweise sogar an jeder Station, separat geführt werden, zentralisiert. Eigentlich eine logische Folge, die nach jedem Zukauf hätte umgesetzt werden müssen. Allerdings war und ist das Teilweise durch die Bedingungen der Einkäufe nicht oder schwer möglich.

Für einen Konzern dieser Größenordnung ist es völlig inakzeptabel, dass jede Tochter, sei sie noch so defizitär, ihr eigenes Projektgrüppchen für jede noch so kleine Veränderung unterhält.

In Zukunft sollen auch große Themen, wie Flugzeugeinkauf und -Ausstattung zentral geregelt werden. Dies spart bei der Beschaffung Personal, ermöglicht größere Mengenrabatte, spart bei der Technik (da auch z.B. Ersatzteile gemeinsam beschafft und gelagert werden können, etc.), spart bei der Ausbildung der Technik, der Piloten, etc..., ermöglicht einen Leichteren Austausch von Material innerhalb des Konzerns (drylease von Flugzeugen z.B.),

Dazu sollen die Flugpläne in Zukunft mehr auf die Töchter bzw. mit den Töchtern abgestimmt werden, sodass in Zukunft z.B. SWISS und LH ein Ziehl nicht mehr zu 4/7 zu an denselben Frequenztagen anfliegen und sich somit Konkurrenz machen, sondern sich die Flugpläne zukünftig ergänzen.

Solche Dinge eben. Alles längst überfällig, da bisher starke Synergiepotentiale verschenkt wurden.
 

Ed Size

Erfahrenes Mitglied
16.03.2009
9.425
2
Bei allem Respekt - hier besteht offensichtlicher Nachholbedarf beim Thema Bilanzierung:

So wie Du es scheinbar annimmst, wird definitiv in keinem Konzern gedacht, denn eine Verlustrealisierung schönt selbstverständlich NICHT die Zahlen - ganz im Gegenteil!

Noch mal einfach zur Erklärung: Steuerliche Abschreibung bedeutet, dass ein realisierter Verlust von einem erzielten Gewinn vor Berechnung der Steuern abgezogen wird. Also ermäßigt sich die anstehende Steuerzahlung im Grunde eben nur um die Summe des realierten Verlusts mulitpliziert mit dem individuellen Steuersatz und eben nicht wie immer noch oft irrigerweise angenommen um den kompletten realisierten Verlust. Der große übriggebliebene Rest ist eben ein "echter" Verlust.

Und selbst wenn viele "BWLer" bestenfalls ein schlechtes Image und oftmals nicht nur das haben, denkt sicher niemand - auch nicht in einem Konzern - , dass ein realisierter Verlust die Zahlen schönt!!!

Sorry da hast du mich falsch verstanden - mit "schön aussehen" meinte ich das die Zahlen dem gewünschten Ergebnis entsprechen, und da kann sich ein Verlust auch mal ganz gut machen. Gerade wenn man als Vorstand z.B. sich als harter Sanierer profilieren will. Erst schön alle erdenklichen Verluste realisieren, um sich dann mit den tollen Ergebnissen der Folge Jahre brüsten.


Wenn man schnell Erfolge ausweisen will verkauft man alles was man hat, realisiert Gewinne und least den ganzen Mist zurück - oder habe ich da auch was falsch verstanden.

Das dann die Substanz fehlt interessiert den Spitzenmanager ja auch nicht.