"Wert" von Meilen - LH Geschäftsbericht

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SmilingBoy

Erfahrenes Mitglied
09.03.2009
831
1
CGN
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Im aktuellen Geschäftsbericht steht: "Zum 31. Dezember 2008 waren 194,0 Mrd. Meilen zu bewerten, die Rückstellungshöhe beträgt 991 Mio. EUR."

Das sind also €5,11 für 1000 Meilen.
 

SmilingBoy

Erfahrenes Mitglied
09.03.2009
831
1
CGN
Auch noch interessant:

IFRIC 13 „Customer Loyalty Programmes“ ist ab dem Geschäftsjahr, das am oder nach dem 1. Juli 2008 beginnt, verpflichtend anzuwenden. Ab diesem Zeitpunkt sind im Lufthansa Konzern im Rahmen von Meilenbonusprogrammen gewährte, noch nicht ausgenutzte Meilen nach der Deferred-Revenue-Methode zum beizulegenden Zeitwert abzugrenzen. Gegenüber der heute verwendeten Zusatzkostenmethode ergibt sich ein höherer Abgrenzungswert pro Meile. Mit Umstellung auf IFRIC 13 steigt die Verpflichtung für Meilenbonusprogramme von 1.026 Mio. EUR zum 1. Januar 2009 auf 1.454 Mio. EUR, der passive latente Steuerposten vermindert sich um 103 Mio. EUR, das Eigenkapital um 325 Mio. EUR. Der Durchschnittswert pro abgegrenzte Meile erhöht sich von 0,0051 EUR auf 0,0073 EUR. Bei einer Anwendung des IFRIC 13 bereits im Geschäftsjahr 2008 wäre das Ergebnis vor Steuern um 74 Mio. EUR, das Nachsteuerergebnis um 57 Mio. EUR niedriger ausgefallen.
 

Starbucks

Mileage Run Purist
08.03.2009
4.545
0
MUC
Angesichts meines Kontostands bei M&M wäre es mir bedeutend lieber, M&M würde den höheren Ansatz durch Verteuerung der Vergabe an Meilen ausgleichen. Durch die Änderungen bei der Meilengutschrift nach Buchungsklassen hat man das für Flüge bereits ja vor Jahren geschafft. Ob man es auch schafft den Verkaufspreis an M&M-Partner zu erhöhen, ohne die Ertragskuh M&M zu gefährden bleibt abzuwarten.

Wenn doch eine Miele jetzt mehr wert ist, müßte LH doch eigentlich die Prämienhöhen senken...

Eine MIELE bleibt eine MIELE sagt meine Mama... :)
 

rcs

Gründungsmitglied
Teammitglied
06.03.2009
27.526
4.503
München
Angesichts meines Kontostands bei M&M wäre es mir bedeutend lieber, M&M würde den höheren Ansatz durch Verteuerung der Vergabe an Meilen ausgleichen. Durch die Änderungen bei der Meilengutschrift nach Buchungsklassen hat man das für Flüge bereits ja vor Jahren geschafft. Ob man es auch schafft den Verkaufspreis an M&M-Partner zu erhöhen, ohne die Ertragskuh M&M zu gefährden bleibt abzuwarten.

Da muss man höllisch aufpassen, dass nicht das selbe Fiasko an "Enhancements" wie bei Flying Blue bei rauskommt.

Sicherlich würden sich die Vergabe-Grundsätze von Meilen an die Partner ändern, aber wohl auch die Meilengutschriften für Flüge würden wohl dann noch weiter nach unten anpasst werden.

An den tatsächlichen Kosten / Wert pro Meile ändert sich durch die Accounting-Anpassungen ja nichts - das bleibt wie bisher. Nur die vorübergehende Rückstellung muss seitens der Airline höher ausfallen, für den Fall dass.

Das große Problem das sich für uns Vielflieger ergibt ist, dass sich hier halt Spielraum für kosmetische Bilanzpflege auf unsere Kosten ergibt, wenn die Airline das Programm ändern.

Auf der anderen Seite könnte LH schauen, à la BA (50% off Mileage Sale) einfach die Meilenstände der Mitglieder zu reduzieren, dann wäre der Airline in zweierlei Hinsicht geholfen - Bilanz wieder ausgeglichen, und Meilen auf größtenteils eh nicht vollen Fliegern mit relativ überschaubaren Kosten "verbrannt".
 

Owflyer

Erfahrenes Mitglied
08.03.2009
1.727
2
DUS/MNL
Mit Umstellung auf IFRIC 13 steigt die Verpflichtung für Meilenbonusprogramme von 1.026 Mio. EUR zum 1. Januar 2009 auf 1.454 Mio. EUR, der passive latente Steuerposten vermindert sich um 103 Mio. EUR, das Eigenkapital um 325 Mio. EUR. Der Durchschnittswert pro abgegrenzte Meile erhöht sich von 0,0051 EUR auf 0,0073 EUR.
. Die bilanztechnischen Besonderheiten waren mir bisher nicht vertraut. Es erklärt aber sehr einfach die Panikreaktionen bei FB. Hoffentlich reagiert das Hänsli nicht genauso bekloppt, wie die Franzosen/Holländer
 

flysurfer

Gründungsmitglied
Teammitglied
06.03.2009
26.000
36
www.vielfliegertreff.de
Auf der anderen Seite könnte LH schauen, à la BA (50% off Mileage Sale) einfach die Meilenstände der Mitglieder zu reduzieren, dann wäre der Airline in zweierlei Hinsicht geholfen - Bilanz wieder ausgeglichen, und Meilen auf größtenteils eh nicht vollen Fliegern mit relativ überschaubaren Kosten "verbrannt".

Genau das wird ja derzeit auch (zum Glück) gemacht, siehe die diversen Aktionen, auf die auch in diesem Unterforum verwiesen wird.

http://www.vielfliegertreff.de/showthread.php?t=11
http://www.vielfliegertreff.de/showthread.php?t=169
 

epericolososporgersi

Erfahrenes Mitglied
09.03.2009
2.028
27
Auf der anderen Seite könnte LH schauen, à la BA (50% off Mileage Sale) einfach die Meilenstände der Mitglieder zu reduzieren, dann wäre der Airline in zweierlei Hinsicht geholfen - Bilanz wieder ausgeglichen, und Meilen auf größtenteils eh nicht vollen Fliegern mit relativ überschaubaren Kosten "verbrannt".


Das wäre der Weg, der mir am besten gefiele. Den ich aber auch im Sinn von LH für den besten halte.

Vermutlich wird LH auch in nächster Zeit Award - Promotions in der Economy auf den Markt werfen. Außerdem kann ich mir vorstellen, dass sie in den Premiumklassen bereits einige Award - Plätze mehr zur Verfügung stellen. Da sie aber wohl vermeiden wollen, dass die geschätzte Vollzahlerkundschaft auf Awardbuchungen ausweicht, wird dies nicht so weitgehend erfolgen, wie wir das gerne hätten.
 
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Starbucks

Mileage Run Purist
08.03.2009
4.545
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MUC
Ich bin bei weitem kein Bilanzierungsguru, sondern hab nur entfernt ein bisschen was damit zu tun. Da ich aber das Thema - auch aus privatem Interesse meiner Meilen zu Liebe - nicht ganz unspannend fand, war ich heute mal bei unseren Bilanzspezialisten und hab mir ein wenig Nachhilfe hinsichtlich der Anwendung von IFRIC 13 gegönnt.

Folgender Beitrag von IASplus.de erklärt das Ganze zumindest schon mal halbwegs verständlich:

IFRIC 13 Kundenbindungsprogramme widmet sich der Rechnungslegung von Unternehmen, die Prämiengutschriften ("Treuepunkte" oder Flugmeilen) an Kunden vergeben, die diese beim Kauf anderer Güter oder Dienstleistungen erhalten. Insbesondere wird erklärt, wie diese Unternehmen ihre Verpflichtungen, kostenfreie oder reduzierte Güter oder Dienstleistungen („Prämien“) für Kunden, die ihre Gutschriften einlösen, zur Verfügung zu stellen, zu bilanzieren haben.

Kernvorschriften

Ein Unternehmen, das Prämiengutschriften vergibt, ordnet einen Teil der Erlöse aus dem ursprünglichen Verkauf den Prämiengutschriften als Schuld zu (seine Verpflichtung, die Prämien auszuhändigen). Tatsächlich wird also die Prämie als eigenständige Komponente der Verkaufstransaktion angesehen.

Der Teil des Betrags der Erlöse, der den Prämiengutschriften zugeordnet wird, wird zu ihrem beizulegenden Zeitwert bewertet, d.h. mit dem Betrag, für den die Prämiengutschriften separat hätten verkauft werden können.

Das Unternehmen kann den aufgeschobenen Teil der Erlöse nur dann als Ertrag erfassen, wenn es alle seine Verpflichtungen erfüllt hat. Es kann seine Verpflichtung entweder durch eigene Aushändigung der Prämien erfüllen oder dadurch, dass es einen Dritten beauftragt (und bezahlt), dies zu tun.

Wenn zu irgendeinem Zeitpunkt die erwarteten Kosten für Erfüllung der Verpflichtung die erhaltene Gegenleistung übersteigen, liegt für das Unternehmen ein belastender Vertrag vor, für den nach IAS 37 der Ansatz einer Schuld erforderlich ist.

Falls durch IFRIC 13 ein Unternehmen seine Ansatz- und Bewertungsmethoden für Kundenbindungsprogramme ändern muss, ist IAS 8 anzuwenden.

Zeitpunkt des Inkrafttretens

IFRIC 13 tritt für Geschäftsjahre in Kraft, die am oder nach dem 1. Juli 2008 beginnen. Eine frühzeitige Anwendung ist zulässig.

Knackpunkt für die Airlines ist also zum einen die nicht mehr zulässige Verbuchung des einem Awardticket zugerechnetem Ertrages im Jahr der Prämiengewährung, sondern dessen Erfassung erst in dem Jahr in dem die Prämie auch in Anspruch genommen wird. Zum anderen erhöht sich natürlich der Wertansatz einer Meile aufgrund des Wechsels von der Zusatzkostenmethode hin zum beizulegendem Zeitwert. Letzterer ist natürlich deutlich höher und dürfte auch der Hauptgrund für den im LH-Bericht angegebenen Sprung des Werts je Meile sein. Die ausgewiesene Anpassung im Eigenkapital sollte LH nicht allzu sehr stören, da andere Airlines da deutlich schlechter gestellt sind. Zudem ist ohnehin fraglich, ob der dann wirklich im Ertrag spürbare echte Wert ansatzweise den bilanziellen Ansätzen entspricht.

Generell dürfte die Bilanzierung dieser Meilenprogramme für einen Wirtschaftsprüfer eine recht spannende Sache sein. Die internen Ziffern von LH um die Höhe dieser Rückstellungen zu begründen, wäre sicherlich eine recht nette Lektüre für jemanden der sich für solche Sachen interessiert. Wäre evtl. auch eine gute Diplomarbeit, nur falls jemand im Moment sucht...
 

Rambuster

Guru
09.03.2009
19.548
237
Point Place, Wisconsin
Um 194 Mrd Meilen jemals abzufliegen, müsste (lt. schneller Überschalgsrechnung) LH jeden Tag für die nächsten 27 (!!) Monate kostenlos jeden Tag des Jahres 10 x eine 747 nach USA hin-und-zurück fliegen lassen, bis alle Meilen abgebaut wären !

234 Y Sitze @ 60k Meilen award
80 C Sitze @ 90k Meilen award
16 F Sitze @ 140k Meilen award
entspricht 23.480.000 Meilen pro 747
Somit wären 826 Tage erforderlich mit 10 Flügen pro Tag (@ 23.480k Meilen) bis die 194 Mrd Meilen weg wären ...

Wenn das keine Blase ist, die irgendwann platzt ...
 
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Flying Lawyer

Erfahrenes Mitglied
09.03.2009
6.144
3.125
dafuer wuerde ich ihn auch nehmen.

Spass beiseite. Ich habe im Gefuehl, dass die momentan award inventory in großem Umfang auf den Markt werfen. Ich habe im Augenblick drei Optionsbuchungen in First auf einer Maschine (das routing fuer den inbound steht, das fuer den outbound nicht) mit jeweils zwei seats. Das heisst aber, dass ich auf einer 747 sechs Plaetze in First blockiere. UND: Ich kann fuer den Flug immer noch vier Plaetze buchen. UND: Auf der Strecke FRA - PEK ist First im April fast jeden Tag verfuegbar. Das war frueher undenkbar.
 

rcs

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Teammitglied
06.03.2009
27.526
4.503
München
Nach China ist das kein Wunder. Da sind die Loads bereits seit vielen Monaten insbesondere auch im Premium-Geschäft total im Keller.

Auch die Lufthansa ist dort in jeder Klasse um jeden einzelnen Sitz froh, der nicht leer fliegt.
 

Flying Lawyer

Erfahrenes Mitglied
09.03.2009
6.144
3.125
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Nach China ist das kein Wunder. Da sind die Loads bereits seit vielen Monaten insbesondere auch im Premium-Geschäft total im Keller.

Auch die Lufthansa ist dort in jeder Klasse um jeden einzelnen Sitz froh, der nicht leer fliegt.

Die Loads sind gar nicht schlecht. Vor 14 Tagen war die LX hin und rück in F/C voll besetzt, diese Woche war es auf der LH nicht anders. Das für mich Auffällige ist nicht, DASS das Inventar vorhanden ist, das Auffällige ist, dass auf allen Flügen sehr viel O Inventar zur Verfügung steht. Ich komme endlich mal dazu, von meinen 4 Mio. Meilen runter zu kommen....

NY ist übrigends nicht anders. Letzte Woche war MUC und ZRH gut besetzt. Auf der DUS Route war ich einmal alleine und einmal waren 7 von 8 Plätzen belegt.
 

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