"man reist ja schließlich nicht, um anzukommen, sondern um zu reisen" (Goethe)

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ichmagfliegen

Erfahrenes Mitglied
17.11.2012
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Manche fahren in den Harz, andere gehen Segeln vor Holland, wieder andere freuen sich total auf Badeurlaub in Kroatien oder gleich auf Hawaii, wieder andere shoppen in New York oder Dubai. Die einen wollen es dekadent und im Luxus schwelgen, die anderen sind eher „Basic“ unterwegs und wollen die Basis spüren, wohnen in Hostels und sind wie die Bevölkerung unterwegs. Und natürlich gibt es alles dazwischen…

Und ich? Kann mich nicht so richtig entscheiden. Hab aber den Kopf voll unwichtigem Kram, Zeug von der Arbeit und dem Drumherum. Will mal wieder was Verrücktes machen. Was, bei dem alle den Kopf schütteln und mir versichern wie krank man sein müsste um sowas zu tun. Aber wenn ich darüber nachdenke was ich da vorhabe, oder wenn ich es jemandem erzähle, dann funkeln meine Augen und in mir steigt eine unglaubliche Vorfreude auf. Und ich bin mir sicher, nach DER Tour ist der Kopf wieder leer :D

An einem Freitag ging es los:

nulltens

6:58 Bus 42 zum Stuttgarter Hauptbahnhof

Für all, die sonst nur Cobus 3000 kennen: so sieht ein innerstädtischer Nahverkehrsbus aus. Zwei-Klassen-Konfiguration (Steh- und Sitzplätze), kein Service, IFE nur Mittelmaß. Müde Gesichter um einen herum. Ich wollte eigentlich für die letzten Meter noch die U-Bahn zum HBF nehmen, die hatte aber Verspätung und so wäre es doch n bisschen knapp geworden auf den Zug. Also doch kurz zu Fuß zum Skandalbahnhof und ab auf Gleis 8.

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Kein Cobus 3000

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Skandalbahnhof am Morgen


7:28 ICE772 Stuttgart-Mannheim, 1. Klasse

Einzelsitz am Fenster, 1. Klasse (für nen 10er Aufpreis okay). Kaum was los, angenehm ruhig. Kurzer Nap bis Mannheim. Dort schnell n Lachsbrötchen auf die Hand und dem Treiben auf dem Bahnsteig zugeschaut.


8:36 ICE614 Mannheim-Köln, 1. Klasse

Diesmal recht voll, teils Businesskasper, teils Urlauber (die wohl in FRA ihren Flieger nehmen – ist mir diesmal aber zu Mainstream). Das Catering liefert ein Bonbon als Bordverpflegung. Die Dame kommt mit Kaffee rum und will dafür 2,90 EUR. Finde ich recht happig für heißes Wasser mit Bohnen in Kombination mit nem erste Klasse Ticket. Aber gut… „sänk ju for träwelling wis doitsche bahn“ eben.

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Catering vom Feinsten in der First

In Köln erstmal ne sensationelle Currywurst mit ner Kanne Bier inhaliert. Echt lecker. Auf dem Bahnsteig lustige gestalten, viele Kegelausflüge und Co. Es fährt ein Sonderzug eines Partyveranstalters ein. Das beruhigt mich und eröffnet Chancen auf eine ruhige Fahrt mit dem nächsten Zug.

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Irgendsone olle Kirche beim Kölner HBF

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Sensationelle Currywurst am Bahnhof

10:46 ICE128 „international“ Köln-Utrecht, 1. Klasse

Diesmal ca. halb voller Wagen, der Schaffner (sagt man so?) ist locker drauf und knöpft einer Dame 70 EUR ab weil sie nen Zug zu spät dran ist. Er tut das aber so charmant dass alle sich freuen. Toller Typ :cool:
In Utrecht kommen wir lockere 20 Minuten zu spät an, mein Anschluss ist weg. Aber zum Glück kommt der nächste ja 30 Minuten später und ein wenig hab ich auch drauf spekuliert dass die für ihre Pünktlichkeit bekannte DB es nicht schafft nach Fahrplan einzulaufen.


13:38 IC3542 Utrecht-Amsterdam Schipol, 1. Klasse

Im Upperdeck bin ich ganz allein, alleine mit dem freien WiFi. Nicht schlecht… nach ca. 25 Minuten bin ich bei Schipol. Nach quasi 4 „Legs“ der erste Flughafen an dem Tag.

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Schipol, ein ganz guter Airport wie ich finde

An sich war die Anreise bisher ganz entspannt, dennoch sind ca. 7 Stunden bis zum Airport dann doch etwas lang. Das nächste Mal dann vielleicht doch wieder mit nem Flugzeug, wenn die KLM ex STR nicht wieder ihre Mondpreise ansetzt.

Checkin der Egyptair ist bevölkert mit vielen hoch beladenen Gepäckwagen, drumrum wuseln viele Leute die alle irgendwas sprechen müssen. Hat ein wenig Bazar-Atmosphäre, ist aber ganz lustig. Prio-Lane gibt’s nicht, ich bin überraschend doch recht schnell an der Reihe. Bekomme Eintrittkarten für die ServiceAir Lounge. Essen nicht besonders, Tomatensuppe aus der Tüte und Co. Sprit gibt’s ausreichend, mir reicht ein Bier. Schöner Blick aufs Vorfeld, natürlich KLM „verseucht“.

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Blick aus der ServiceAir Lounge
 

ichmagfliegen

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17.11.2012
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erstens

16:00 MS758 AMS-CAI, Business

Vor dem Boarding dank Gate-Security nochmal ne imposante Schlange. Wieder nix mit Prio. Aber ich hab ja Zeit… Boarding selbst dann tatsächlich mit einen Aufruf der C-Gäste und der Bitte dass alle anderen noch kurz warten sollen. Verstehen natürlich nicht alle, die werden dann aber tatsächlich wieder zurück geschickt. Mit ca. 8 Leuten boarde ich die B738 und nehme am Fenster auf 11A Platz. Neben mir bleibt frei, es gibt Mangosaft als Cocktail. Lustiges Detail: die Gürtelschnalle glänzt golden und ist mit dem Logo der Airline verziert.

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Geile Schnalle

Warmes und durchaus schmackhaftes Essen, Service in Ordnung, die Damen begeistern sich allerdings vor allem für den Gast hinter mir. Irgendeine lokale Prominenz, er verschwindet auch eine Weile im Cockpit. Mir fällt vor allem auf, dass er nicht leise sprechen kann sondern durchaus laut auftritt. Würde den Flug aber wieder so machen, ist ne ganz angenehme Stimmung an Bord.
Fun Fact: vor dem Abflug wird augenscheinlich ein Gebet über die PA und Monitore ausgestrahlt. Ist etwas schrill für mein Empfinden. Aber gut, andere Länder, andere Sitten…

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Sitzabstand passt

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Hoffe das Gebet soll nicht die fehlenden Skills der Piloten kompensieren?

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Vorspeisentablett

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Nom? Nomnom!

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Zuckerschock!! :p

In CAI recht zügig beim Transfer Desk, dahinter zur Security. Handgepäck aufs Band, Flüssigkeiten drin, ich durchs Gate, alles pieps, scheißegal. Ich werde freundlich weiter gewunken. Wenn das die Amis wüssten?

Lounge am Airport ist so ne Sache. Anscheinend sind alle in etwa gleich, es gibt wohl eine Handvoll, die in Frage kommen. Also gehe ich in die erstbeste, an der ich vorbei komme, auf dem Weg zu den F-Gates. Die Lounge ist schlauchförmig, total überlaufen, sau warm (auch die Getränke), dafür ist das Internet lahm. Das geht doch sicher besser, denk ich mir, und hau nach nem Snack wieder ab Richtung Gates. Bei F2 ist dann wieder eine Lounge, die tatsächlich sehr viel angenehmer ist. Weniger los, größerer Raum, Internet gut. Die Zeit bis Abflug bekomme ich gut rum, ab 23 Uhr ist es wie ausgestorben. Ca. 23.15 gehe ich zum Gate – Boarding

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Lounge bei F2 um 23 Uhr
 

ichmagfliegen

Erfahrenes Mitglied
17.11.2012
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zweitens

23:55 MS960 CAI-BKK, Business

Boarding diesmal ohne Prio, alles in allem recht easy. Ich muss meinen Boarding-Pass ca. 5 mal vorzeigen bis ich in den Flieger darf. In der 77W biege ich links ab zu 9A. Erster Eindruck: MEGA viel Platz, Sitz angenehm groß, Seat-Pitch unfassbar groß. Bildschirm angenehm dimensioniert und scharf. Neben mir bleibt frei. So kann man die 8 Stunden bis BKK aushalten.

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Läuft... bzw. Sitzt!

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Da kann man mit nem Mähdrescher wenden

Vor dem Start wieder das Gebet. Genieße beim Takeoff den Sound der riesigen Föns. Der Service startet zügig, ist in sich etwas zu hektisch. Was die LH manchmal zu lange zwischen den Gängen braucht sind die Kollegen hier zu schnell. Manche der FAs sind sehr nett und freundlich, andere einfach nur da. Auf ein „Danke“ kommt manchmal nicht mal ein Nicken zurück. Fühle mich maximal als Passagier, aber auf keinen Fall als Gast. Man könnte sich das ganze ja jetzt schön trinken, das ist aber mit Mangosaft recht schwer…

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Kein Schampus

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Konsolenbasiertes IFE - aber ich mag RHEL, auch wenn die mal n Update fahren könnten

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Vorab

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Mittendrin


Ziehe mir „1 Nacht im Museum“ rein und schlafe rund 5 Stunden durch. Das schaff ich sonst eher nicht, also Daumen hoch. An der Kabinendecke wird ein Sternenhimmel simuliert, nette Idee.

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Loch im Dach


Samstag

Gegen 13 Uhr local Time landen wir in BKK. Die KUL-Reisenden werden gebeten, die BKK-Urlauber erst aussteigen zu lassen. Danach werden wir von freundlichen Thais zur Transfer-Security gebeten. Im Anschluss entscheide ich mich für nen Pitstop in der Thai Royal Orchid Lounge. Bier. Internet. Die Welt ist schön. Eine hübsche Frau holt mich ab und begleitet mich zum Flieger, Wahnsinn =;

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Tankstopp

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Du auch hier? Toll
 
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ichmagfliegen

Erfahrenes Mitglied
17.11.2012
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drittens

15:40 MS960 BKK-KUL, Business

An Bord lerne ich „Sue“ kennen. Sie kommt aus KUL, arbeitet und wohnt aber in BUD. Fliegt die Strecke sehr häufig und tut das auch nur weil es für den Preis wenig vergleichbares gibt.

Vor dem Takeoff gibt’s von der neuen Crew wieder Mangosaft. Langsam gewöhne ich mich an das Zeug. Sue und ich reden über KUL und Co. Sie empfiehlt mir, den „KLIA ekspress“ zu nehmen statt nem Taxi. Wäre viel billiger und vor allem schneller. Ich nehme einen kleinen Nap nach den Snack, es folgt ein schöner Anflug auf und wir landen etwas früher als geplant.

„when in rome, do as the romans do“ denke ich mir. Ich halte mich an Sue und folge ihr durch den Zug zum Haupt-Terminal und durch die Immigration. Am Kofferband holen wir ihren Kleiderschrank auf Rollen ab und stürzen uns ins Getümmel am Airport. Um ca. 18:40 Uhr sitzen wir im KLIA ekspress nach „KL sentral“, dem Hauptbahnhof von KL.
Im Zug sitzen wir in der Sitzgruppe mit „Layla“. Wir kommen uns Gespräch, reden über dies und das. Und, wie ich jetzt ins Hotel komme. Layla wohnt direkt in der Nähe und sie übernimmt meine Eskorte, schleust mich über den Bahnhof und zeigt mir den Weg nach Ampang Park ;)


Gegen 19:50 checke ich im DoubleTree Kuala Lumpur ein. Gebucht wurde Besenkammer, bekommen hab ich Raum 3316, eine Etage unter der Lounge. Kurze Runde im Pool, Dusche, schnelle Relaxation. Schneller Besuch in der Lounge auf ein Soda und ab in die City.

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Besenkammer im 33sten Stock

Ich nehme die Bahn zu den Petronas Towers, 1 Haltestelle entfernt. Imposante Erscheinung, die Teile, sehr aufwendige Beleuchtung, tolle Stimmung drum herum. Natürlich ist im Fuße der Türme eine große Mall, so wie es sich für eine Metropole gehört J dahinter ist ein Park mit See, durch den mache ich einen Spaziergang und schieße viel zu viele Fotos von den Türmen.

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Blick von der Lounge-Terrasse im DoubleTree

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Groß!

Später auf dem Heimweg noch schnell „Laksa“ eingeworfen und leider kein Bier dazu bekommen. Ein schneller Besuch von 7/11 verschafft Abhilfe und sichert mit mein Tiger fürs Hotelzimmer. In der Hotellobby ist eine Dame an mir interessiert (wohl eher an meiner Kreditkarte) und bittet um ein Getränk, aber die Falle schnappt nicht zu und ich falle totmüde ins Bett.


Sonntag

Gegen 7:30 wache ich im hell erleuchteten Zimmer auf und muss erstmal nachdenken wo ich grade bin. Ein Blick aus dem Fenster zeigt Berge, die waren gestern noch nicht da. Ich einige mich mit mir selbst auf KUL und mache ein tolles Foto vom Sonnenaufgang.

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Guten morgen KL

Ab zum Frühstück. Frühstück auf der 11. Etage ist sehr umtriebig, viele Asiaten und entsprechend auch das Frühstück ausgerichtet. Es fehlt mir aber an nichts und ich bekomme einen netten Platz mit Aussicht aufs Buffet.

An sich wollte ich ja auf die Petronas Towers, hab aber gelesen dass nur Slots verkauft werden und oft die Schlangen recht lang sind. Also Plan B: hoch auf den KL Tower „Menara“. Schnell vorm Hotel n Taxi geschnappt und ab zum Turm. Dort das Package für Observation-Deck und „Rooftop“ gebucht. Schön: oben auf dem Dach war eine Base-Jumping Station und alle 2 bis 3 Minuten wurden einige Sprünge durchgeführt. Dazu gabs nette Sicht auf die Stadt und die Petronas Towers. Da der Tower etwas höher ist (unter anderem weil er auf nem Hügel steht) hat man die beste Sicht der Stadt. Wunderbar.

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Rumhängen

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Wohoo

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Ausgerutscht?

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In kompletter Schutzmontur. Man weiß ja nur was unterwegs so passiert...

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Stark-Tower?

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Hoch über KL

Ab ins Taxi und zurück zum Hotel, muss ja noch weiter…
 
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ichmagfliegen

Erfahrenes Mitglied
17.11.2012
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Nach Checkout mit der Bahn wieder den bekannten Weg zurück zum KLIA. Dort angekommen beschleicht mich das komisch Gefühl, dass irgendwas nicht stimmen kann. Die Dame am Infoschalten bestätigt meine Befürchtung: Tiger Air fertigt im LCCT (Low Cost Carrier Terminal) ab. Es gibt aber Bus- oder Taxishuttle. Ich hab noch genug Zeit und entscheide mich für den Bus. Nach einer Wanderung in die andere Ecke des Terminals finde ich die Haltestelle, bezahle die 50cent und finde einen schnuckeligen Platz. Wir fahren ca. 30 Minuten ganz abgefahren durch Kreisverkehre, kommen an einem Schild vorbei das den F1 GP ankündigt (da muss irgendwo die Rennstrecke sein?) und steigen schließlich am LCCT aus – das vom Treiben her eher einem Bazar ähnelt.

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50cent Shuttle - you get what you pay for

Es fällt die unglaubliche Dominanz der Air Asia auf, überall Schilder und Mitarbeiter von denen. Tiger Air hat genau 2 Schalter für genau 1 Flug geöffnet, dort ist quasi nix los – wohin gegen bei Air Asia der Bär steppt. Ich freue mich über meine gute Wahl und passiere die Security. Airside angekommen gibt’s ne scharfe Suppe, leider scheint niemand ne Konzession für den Verkauf von Bier zu haben… die Mädels von der Suppenküche schicken mich in den Duty Free, aber so dringend isses dann doch noch nicht. Am Gate-Bereich sind schon lange Schlangen, auch bei meinem Flug. Aber ich hab ja die „boardmefirst“ Option gebucht, quasi Prio-Boarding. Das scheint aber nicht unbedingt allen anderen klar gewesen zu sein, ich ernte schräge Blicke als ich an der Schlange vorbei laufe. Bin wohl der einzige…

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Hühnerstall

Boardmefirst ist auch relativ, da man zum Flieger c.a. 600 Meter laufen musste. Wie zu allen Fliegern an diesem Terminal übrigens, auch die Air Asia X auf ihren 6h Flügen nach ICN boarden per pedes. Schräg.
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So ne kleine Wanderung vor nem Flug sorgt für Hunger und Durst bei den Passagieren...


viertens

16:15 TR2469 KUL-SIN, Eco

An Bord wartet eine Exit-Row mit freiem Nebensitz auf mich. Sitzabstand passt entsprechend, die Breite ist auch okay. Service fährt einmal mit dem Wagen durch die Kiste und will Zeug verkaufen, am Ende kommt die Durchsage dass man seinen Müll bitte mitnehmen soll. Pünktliche Landung in SIN.

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Passt soweit

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Ich studiere immer gerne die "SkyMall" Magazone oder wie sie auch heißen mögen... gibt immer wieder was zu entdecken.

Kurze Anmerkung zum Ticket: ich habe in Summe 18 EUR für das Ticket bezahlt, davon 1,80 EUR Base-Fare, dann das meiste Steuern und ein Teil eben die boardmefirst Option. Die Website und Mail-Confirmation ist super aufgeräumt. Alles in allem ist Tiger ne feine Sache für die Hüpfer in Asien und mit eine Spur sympathischer als Air Asia, die irgendwie Aldi Feeling verbreiten.


Ca. 17:15 in SIN durch die Immigration, ab zur MTR und für 2,50 SGD ein Ticket nach „Esplanade“ geschossen. Zug danke Sonntag recht leer und entspannt. An der Haltestelle an die Luft, gefühlt nicht ganz so schwül wie in KL. Also zu Fuß die 500 Meter zum Hotel, diesmal ins Interconti. Premiere für mich, aber dank neuem Goldstatus durch die Firma und nen netten Preis diesmal eben kein Hilton.

Beim Checkin dann: „Welcome ichmagfliegen, you requested a high-floor room. We give you 1613 as we only have 16 floors.” Okay – das gilt J Die junge Dame begleitet mich aufs Zimmer und wünscht mir einen schönen Aufenthalt. Sollte ich vielleicht doch öfter mal machen?

Nettes Zimmer, etwas zu „schwer“ für meinen Geschmack. Kurz in den Pool, Dusche und dann Internet. Bemerke das Bose Soundwave Radio und stecke den iPod ein. Die Lautstärkenbegrenzung nervt aber gewaltig. Ich kämpfe mich durchs Menü und finde den „Reset“ Schalter. Nach nem Neustart geht die Party ab und ich mache mich fit fürs Abendessen.

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Mein Kämmerchen

In der Mall nebenan durch den FoodCourt geschlendert (quasi ein Indoor Hawker) und eine Teppanyaki Platte geordert. Rind und Lachs, wie es die feinen Leute essen…
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Sizzling und scharf... gemundet hats

Wieder im Hotel ins Hemd und lange Hose geworfen, da „1 Altitude“ diese Garderobe wohl verlangt. Kurzer Abstecher in die „Victoria“ Hotelbar um den Complimentary Drink zu testen. Der besteht aus Weiß- oder Rotwein oder Bier. Ich wähle Bier und bekomme Chang. Das ist in etwa so, als würde man in Bayern Öttinger servieren. Aber gut, es stillt den Durst :eek:

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Lobby vor der Hotelbar

Gegen 22:45 ab ins Taxi und auf zu „one Raffles Place“, dort von netten Damen empfangen worden. Sie schlagen mir vor meine 25 SGD gegen Eintritt und ein Freigetränk zu tauschen. Ich kann ihnen den Wunsch nicht abschlagen, wähle Mojito und steige in den Lift in den 62sten Stock.

Ich lasse mich von der Aussicht beeindrucken und genieße meinen durchaus leckeren Mojito. Mache Fotos, beobachte das Treiben. Westliche Touristen, asiatische Pärchen, augenscheinlich Geschäftstermine – bzw. der Abschluss deren – und Damen, die sich wohl gerne einladen lassen (nicht nur zu Getränken). Ich schwenke um auf Hendricks & Tonic, will einen „Tab“ öffnen. Bisher kannte ich das so, dass meine CC einbehalten wird und ich eine andere Karte bekomme. Diese Bar macht das aber per Gesicht fest. Ich lasse mich überzeugen und bekomme den Drink. Nach einigen weiteren selben lerne ich „Mickey“ kennen, einen der Kellner der Bar. Er ist Singapurer und wir sprechen über dies und das und das Leben in dieser Wahnsinns Stadt. Nach seinen Erzählungen wird einem wieder deutlich: die Schere zwischen Arm und Reich ist auch hier unglaublich groß – und irgendeiner muss die Party ja bezahlen. Grade für Leute, die in einer exklusiven Lokation arbeiten ist das sicher nicht immer einfach zu sehen, wie andere mit vollen Händen Geld aus dem Fenster werfen. Aber schön zu sehen dass auch Mickey Freude am Leben hat, er besteht darauf dass ich mich das nächste Mal bei ihm melde, er will mir die „echte“ Stadt zeigen.

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Nettes Ambiente

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Daran könnte ich mich gewöhnen...

Kurz vor ein Uhr verlasse ich den Laden und suche einen Hawker. Die in der Umgebung hätten wohl alle schon zu, also im Taxi zum Hotel. Dort finde ich einen undefinierbaren Laden, der mir irgendwelches Hühnchen im Teigmantel anbietet. Wieder ohne Bier, allerdings. Das zieht sich wie n roter Faden durch die Tour bisher. Jedenfalls ist das Zeug schön fettig und super Essen für nach dem Suff. Parallel chatte ich durch Hotel WiFi mit Freunden in Deutschland. Das Leben ist schön und gegen 2 Uhr schlafe ich ein wie ein Stein.

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Zeug, was total lecker schmeckt, von dem ich aber den Namen vergessen hab
 
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YuropFlyer

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So lange ohne Bier durchgehalten? Respekt! Bei Egypt Air kann man sonst auch ein paar Pullen Bier abgeben zwecks Eigen-Catering, wird auch schon gekühlt :D (Bier vorher natürlich im Duty Free kaufen)
 
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ichmagfliegen

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17.11.2012
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Montag

Der Große Tag ist gekommen und ich freu mich schon seit Wochen wie ein Schneekönig. Um 7:30 durch den Wakeup-Call aufgeweckt komm ich erst etwas schwer in die Gänge, aber nach einer Dusche und danke lauter Mukke geht’s ab. Nach dem schnellen Checkout direkt an die Taxi-Queue und als 5ter nen Wagen bekommen. Fahrer ist ein cooler älterer Mann, der eigentlich Hauptberuflich am Airport arbeitet und nebenbei Taxi fährt. Er erzählt was von „very important people and visitors“ die er betreut. Wir sprechen über Singapur und den Flughafen und Co.
Fun Fact: er meint, Changi hätte einen Lamborghini, mit dem die Runways gecheckt würden. Und er würde gerne mit dem Typen den Job tauschen, der das Teil fährt =;

9:30 am Singapore Change International Airport angekommen bei Terminal 3. Am Business-Class Checkin ist nichts los, generell wirkt das Terminal noch ruhiger als sonst schon gewohnt. Ich werde sehr höflich bedient und bekommen meine Bordkarte samt Wegerklärung zur Lounge. Passkontrolle ist easy und ich bin 5 Minuten später in der Kris Silver Lounge.

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So muss es sein, dann macht Reisen Spass

Riesengroß, edel, gepflegt und sehr entspannte Leute. Frühstück ist sehr vielseitig und lecker, ich habe neben Omelette auch eine Art Egg Florentine und dazu passende Beilagen. OJ und Kaffee runden das ganze gut ab.

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schön zum ruml(o)ungern

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Überaus leckere Eierspeisen... das treibt die Tinte in den Füller!

Gegen 10.15 mache ich mich auf zum Gate A5. Nach einem kurzen Security Check sitze ich mit ca. 70-80 Leuten im Wartebereich und freue mich aufs Boarding der A340-500 von SIA. 10:30 geht’s los – Yeah! Das Boarding läuft super smooth ab, man bemerkt dass hier quasi keine Touristen oder Flughafen-Anfänger unterwegs sind. Mit dem letzten Schwung betrete ich über die Brücke B den Flieger und biege ab zu 30K, meinem neuen Heim für den nächsten Tag.

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Auch noch so pupillenpeitschende Muster können die Vorfreude nicht trüben
 

ichmagfliegen

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17.11.2012
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So lange ohne Bier durchgehalten? Respekt! Bei Egypt Air kann man sonst auch ein paar Pullen Bier abgeben zwecks Eigen-Catering, wird auch schon gekühlt :D (Bier vorher natürlich im Duty Free kaufen)

War ein Selbstversuch... ich schieß mich sonst immer total ab auf den Langstrecken (meist ohne dabei rum zu pöbeln), wollte diesmal versuchen ob ich das auch ohne Kerosin kann. Geht überraschend gut, siehe 5 Stunden Schlaf :p
 
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ichmagfliegen

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17.11.2012
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fünftens

10:55 SQ22 SIN-EWR, Business

Auf dem Weg zum Sitz werde ich mehrfach freundlich begrüßt, kaum sitze ich kommt schon die erste Frage nach einem Getränk der Wahl. Zur Feier des Tages (und weil ich langsam eine Abneigung gegen Mangosaft entwickle) entscheide ich mich für Champagner. Kurz darauf wird mir vom Singapore-Girl ein Glas prickelnder Erfrischung gereicht, begleitet von einem netten Nicken samt Lächeln.

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Nüssli, wie der Schweizer sagt

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17:50 bis EWR... nur?

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Das ist Chew - sie ist heute für meine Sicherheit zuständig...

Okay Singapore Airlines, damit habt ihr mich schon eingewickelt, die Falle ist zugeschnappt.

Ganz entspannt und ohne Hektik nehmen alle Gäste ihre Plätze ein, die Girls schweben durch die Gänge und reichen Getränke. Im hinteren Compartment ist zu rund 60 Prozent gefüllt, vorne ist mehr los. Durch den Sitz bekommt man aber eh nicht allzu viel mit von der Welt drum herum, finde ich recht angenehm. Auf 30A sitzt VFT Kollege Marco159, er schaut vor dem Start schonmal kurz vorbei und sagt Hallo. „Hallo“ =;

Zum Takeoff fahren wir ne ganze Weile, eine gefühlte Ewigkeit kämpft sich die A345 auf Takeoff-Speed. Gemächlich und sanft geht’s nach oben und mit einer leichten Linkskurve über die Stadt und weiter aufs offene Meer.

Es gibt eine weitere Runde Champagner, dazu Nüsschen. Bevor das Glas leer ist wird nachgeschenkt – so soll es sein :yes:

Zum Auftakt des Service wird nachgefragt ob ich bei den durch „Book the Cook“ bestellten Malzeiten bleiben möchte. Sicher möchte ich das. Es geht los mit einer Runde Edelfisch als Vorspeise (versteckt sich ganz gut unter dem Salatblatt) mit Knoblauchbrot, danach folgt der außerst schmackhafte „Lobster Thermidor“ – dazu passt wunderbar Champagner. Zur Nachspeise folgt Panna-Cotta, das Getränk dürft ihr euch denken...

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Salätchen mit Fischlein

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Schwanz vom Krustentier

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Panna Cotta

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my seat is my castle!

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Hallo, wir sehen uns jetzt ne ganze Weile, schön dass du da bist
 
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ichmagfliegen

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17.11.2012
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Der Purser kommt vorbei und fragt ob alles in Butter ist. Ich erzähle ihm dass ich extra wegen diesem Flug aus Europa gekommen bin und dass alles in „streichzarter und leicht gesalzener Edelbutter“ ist. Es scheint dass er Spass am Job hat. Die Crew hat übrigens 4 Tage Layover nach dem Flug, ist also auch für die ne recht nette Runde.

Ich starte „White House Down“, endlich mal richtiger Early Window Content, der bei uns noch im Kino läuft… Fun Fact: in dem Film stürzen mehrere Helis und Flugzeuge ab, natürlich ist das alles rausgeschnitten. Wirkt aber zum Teil schräg, da die Schnitte nicht zum Rest des Films passen…

Die Crew dunkelt langsam die Kabine ab, einige fangen an die Sitze in Betten umzubauen. Auch ich liege nach dem Film ab und penne einige Stunden, die Ladung an Champagner trägt sicher auch zur nötigen Bettschwere bei. Ich passe übrigens super in das Bett rein, wenn auch diagonal. Ist schön breit und leider kann ich quasi keinem C-Bett auf dem Rücken pennen außer hier. Lässt sich also aushalten.

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Das da vorne, wo es so hell ist, da sitz ich :cool:

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Der Sitz wird zum Bett, das finde ich nett

Etwa 10 Stunden vor EWR wird die nächste große Servicerunde gestartet. Vorab gibt’s Satee-Spiesschen mit Erdnussbutter-Sauce. Die werden gefolgt von Gambas in etwas Knoblauch und entsprechendem Brot. Der Champagner sorgt für einen angenehmen Rutsch in den Magen. Als Hauptgang gibt es Steak, und zwar ein sehr feines und auf den Punkt gebratenes. Auch wenn ich eher „raw“ oder lieber „medium-raw“ esse und das Stück genau „medium“ war fand ich es erstklassig. Etwas Tiramisu gefolgt von einer Käseauswahl runden auch dieses Mahl ab.

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Satée

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Gambas oder so

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Filet auf Kartoffelstampf

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Tiramisu, schön "schlotzich"

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Käseauswahl

Ich starte „Man of Steel“ und schlürfe Champagner dazu.

Nach dem Film gehe ich zusammen mit dem VFT-Kollegen in die Galley um an der „Bar“ etwas zu trinken. Ist nicht wirklich ne Bar, aber man kann dort ganz nett rumstehen und ist irgendwie auch nicht so sehr im Weg wie in den A344 der LH oder LX. Ich steh (leider öfter) da hinten rum und da ist irgendwie enger. Die Crew kümmert sich wunderbar um uns und stellt sicher dass die Gläser voll bleiben.

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Bar, zwar auch mit Stangen, aber nicht solche wie ihr denk...

Ich lege mich nochmal ab und genieße den Flug. So grob 2 Stunden vor EWR nochmal an die Bar, ich ordere einen Snack und bekomme die „egg noodle soup with scallop, prawn and leafy greens“. Schön pikant und ordentlich Meeresgetier drin.

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Ich kann mich daran einfach nicht satt sehen

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Süppchen zum Abschluss

Danach bestelle ich ein Feedback Form und lasse die CRM-Abteilung von SIA an meiner Freude über den Flug teilhaben. Der Purser reicht mir einen Zettel mit den Namen der Crew, zum dazu legen. Er tauscht den Umschlag gegen ein Glas Champagner (y)

Kurz vor der Landung gibt’s nen doppelten Espresso und etwas Soda, das frischt etwas aus und bläst den Champagner aus dem Gesicht. Im Anschluss ziehe ich mich wieder straßentauglich an und mache „klar Schiff“. Gegen 17:10 landen wir nach knapp 18 Stunden in Newark.

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Gleich sind wir da - so früh schon?

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Rush Hour

Liebe Singapore Airlines, vielen Dank für dieses außergewöhnliche Erlebnis. Seid euch sicher, ihr habt mich nicht zum letzten Mal gesehen! Cheers

Und nun? Das wars schon? Eines der Highlights der Tour ist durchlebt, und es hat sich allein dafür schon gelohnt. Ich kann es nur jedem empfehlen, der genau so nen Schatten wie ich hat. Macht das. Ehrlich.

Zum Champagner: Hab irgendwann aufgehört zu zählen, aber gut zwei Flaschen dürfte ich locker geköpft haben :rolleyes:
 

ichmagfliegen

Erfahrenes Mitglied
17.11.2012
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Samstag

Richtig, immer noch bzw. wieder Samstag. Die SQ22 ist ja ne kleine Zeitmaschine. Man steigt Samstags ein, fliegt durch die Nacht und es ist – tadaa – immer noch derselbe Tag. Wenn also mal wieder einer um die Ecke kommt und was labert von „der Tag hat 24 plus die Nacht“, dann hat der verdammt Recht.

Die Immigration in EWR ist easy, dafür mag ich den Airport ja besonders. Nur leider scheint es vor mir dann zu stocken. Das ESTA System ist ausgefallen, der TSA-Beamte nimmt den Asiaten vor mir in die Mangel. Faselt was von „no printout with you? why not?“. Mir schwant übles. Ich gehe zum nächsten Schalter und hoffe auf einen cooleren Bundesangestellten. Der ist tatsächlich lockerer drauf und fragt mich nach meiner letzten Einreise. Auf mein „April this year“ folgt ein „cool“ und er haut die Stempel in den Pass. Kaugummikauend (!) wünscht er mir viel Spass… das ging ja nochmal gut.

Bei der Ground Transportation trennen sich die Wege von Marco159 und mir, hoffe er hat einen ebenso denkwürdigen Tripp wie ich vor sich. An dieser Stelle nochmal: Huhu Marco159… Danke für die lustige Zeit an Bord!

Gegen 18 Uhr stehe ich im Airtrain richtung „AirRail Link Station“ um dort nach New York City zu kommen. Ich zieh n Ticket und steig in den Nahverkehrszug nach „Penn Station“. Es ist ein total amerikanischer Zug. Groß, laut, dicke Sitze, die aber doch total eng sind und vor allem unpraktisch. Es kommen drei (!) Schaffner durch den Wagen um Karten zu kontrollieren. Ich verstehe danke mega Slang und Zuggeklapper keinen der dreien und auch bei den Durchsagen hab ich keine Chance. Zum Glück ist Penn Station Endhalt, den kann ich nicht verpassen.

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Auf dem Weg in den großen Apfel

Nach ungefähr 30 Minuten bin ich im Herzen von Manhattan am Bahnsteig, und natürlich sind alle Rolltreppen kaputt. Ich kämpfe mich nach oben und stehe 31st Ecke 7th. Schlage mich durch den Feierabendtrubel zu 34th Ecke 9th durch und treffe mich da mit einer Freundin. Sie nimmt meinen Koffer auf ihr Zimmer, ich darf nicht ins Hotel – ist ein striktes Frauenhotel in dem männlicher Besuch untersagt ist. Ich vermute irgendwas kirchliches, finde aber keine Symbole oder ähnliches an der Wand. Komischer Laden…

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An der Ecke gehts rund...

Wir wollen bisschen raus fahren, beim NY Port Authority Bus Terminal (PABT) sind aber mega lange Schlangen. Also doch erstmal Futter, ich entscheide mich für Burger mit Bier. Hatte ja schon lang nix mehr…

Danach wieder Busbahnhof, diesmal siehts besser aus. Wir kaufen Tickets und suchen den Bus. Nun muss man wissen, dass an dem Busbahnhof Gates in Gruppen zusammengefasst sind. Dort fahren die Busse entsprechender Nummern ab. Aber um raus zu finden, welcher Bus an welchem Gate fährt, muss man zum Gate. Oder man fragt jemandem am Schalter. Da sind aber Schlangen.

Wir schlagen uns durch und fragen Kaffee-trinkende Busfahrer. Bus 128 fährt natürlich an Gate 212 – aber nur von 6 bis 22 Uhr. Von 22 bis 1 Uhr übrigens von Gate 325 und zwischen 1 und 6 Uhr an Gate 80. Macht Sinn.

Wir sitzen im Bus nach Weehawken und erhoffen uns einen schönen Blick über die Skyline von Manhattan. Wir werden nicht enttäuscht, siehe Bilder unten.
Zurück wollen wir mit nem Gipsy-Bus fahren (also keine offiziellen Busse, aber auch nicht schlechter, dafür in höherem Takt). Nach einigen Minuten warten kommt ein lockerer Jamaikaner mit Bus und bringt uns für 3 USD in die Nähe von PABT. So jetzt is aber Zeit für nen Drink.

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"If I can make it there"

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"I'll make it anywhere"

"It's up to you
New York, New York"


Ein Taxi fährt und zur 27th Ecke 5th. Dort ist die „230 Fifth“ Rooftop Bar. Kennen sicher einige, ist einfach zu groß um ein Geheimtipp zu sein. Ich finds klasse, weil schöne Aussicht (nicht nur aufs ESB) und tolle Atmosphäre. Für die Damen gibt’s Decken oder an den passenden Tischen Heizstrahler. Gin Mojito hilft mir beim Aufwärmen.

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twohundredthirty and fifth

Gegen 23:30 verlassen wir den Laden, ich bringe die Begleitung zum Hotel und fahre samt Koffer ins Hampton Inn La Guardia Airport. Der Taxifahrer knöpft mir 40 Steine ab, aber laufen wäre auch blöd. Gegen 1 Uhr falle ich durch die Tür in Zimmer 816. Der Internet-Login geht nicht, die Rezeption empfiehlt mir die Verwendung des Promotion-Codes „pumpkin702“ – läuft. Kurzer Facebook/WhatsApp check und ab ins Bett.

Fun Fact: das teuerste Hotel der Reise das Hampton Inn. Grade die Billig-Brand ist teurer als Hilton, IC und Co. Und gerade hier bleibe ich genau 4 Stunden :D Crazy
 
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ichmagfliegen

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17.11.2012
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Dienstag

03:55 Wakeup-Call. Korrekt, nach ca. 3 Stunden geht’s wieder ab. Dusche, Keks, Packen und runter zum Hotel-Shuttle. Gegen 5 Uhr stehe ich am Check-in, zum Glück sind sonst nicht viel so verrückt um diese Uhrzeit irgendwo hin zu wollen. Ich will in die Lounge, darf aber nicht.

Problem: ich bin „neu“ SEN, sprich *G. Hab aber noch keine Karte und leider auch keinen Ausdruck meines Meilenstatus dabei. Ich frage die Dame ob sie in einem wie-auch-immer gearteten System nachschauen könnte ob ich darf. Negativ, werde mit einem freundliche „But still thank you for your business“ die Treppe runter geschickt. Naja, Versuch wars wert.

Nach der Security ab zu Gate C14, Boxenstopp bei „au bon pain“. Ich frage mich immer ob die Amis verstehen dass hier Brot und nicht Schmerz gemeint ist?! Ich verstehs und besorge mir dort darum nen "poppy-seed" Bagel samt Creamcheese und OJ. 7 USD später sitze ich mit meinem Frühstück auf einer der unbequemen Bänke irgendwo vor einem Gate.

Bei C14 sind kaum Leute und ich hoffe auf einen leeren Flug, da ich diesmal als Fracht unterwegs bin. Gegen 5:55 startet Boarding und tatsächlich finden sich genau 12 Paxe, die in die B737 steigen.

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'MURICA?

sechstens

6:30 UA1454 LGA-IAH, Economy

Zwar lasse ich mich auf 30A nieder, ist aber diesmal kein Space-Bed der SIA, sondern Domestic-Eco. Naja, dafür ist hinter mir außer der Crew keiner und auch die 10 Reihen vor mir findet sich kein Mensch. Ist wie n Privat-Jet, nur halt etwas enger :censored:

Der Take-Off nach Westen beschert mir wundervolle Blicke über das erwachende New York, alleine für diesen Anblick hat sich das frühe Aufstehen gelohnt!

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Wake up, little City... it is time

Ich freue mich über einen schönen Tag und ruhigen Flug, im Sitz vor mir ist „DirecTV“ verbaut, das mich daran erinnert meine CC durch den Schlitz zu ziehen um den vollen Umfang zu genießen. Das tue ich nicht, und irgendwie komme ich auch so auf alle gewünschten Kanäle. Ich bemerke wieder einmal, dass das „M“ in MTV nicht für Musik stehen kann, denn außer Shows von Vollspaten und schwangeren Minderjährigen läuft hier nix, vor allem keine Musik. Ich zappe zwischen Routemap und News und ziehe einige Coke, die wie üblich mit viel Eis gereicht werden. Das Tolle: die Crew kommt nicht mit dem Wagen, sondern bedient tatsächlich per Tablett.

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Begleitung nach Süd-Westen

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Braucht jemand nen School-Bus?

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Oder wenn jemand ein ganz individuelles Eigenheim sucht, der könnte hier fündig werden. Ist auch in ruhiger Lage...


Wir landen 20 Minuten zu früh in Houston, das reicht für einen Burrito beim Mexikaner.
Vorm Boarding des nächsten Fluges steht eine lustige Mischung aus (Freizeit-)Latinos, Urlauber, Businessleute und Co, allerdings viele von allem. Scheint also diesmal nicht gang so intim zu werden.

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Wenns mal wieder ne harte Nacht war - ich wette in dem Teil ist auch Zeug, das es bei uns nicht mal auf Rezept gibt
 
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ichmagfliegen

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17.11.2012
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siebtens

10:20 UA1260 IAH-SJU, Economy

Boarding in Prio-Gruppen ist ganz nett, so darf ich als Mitgleid der Gruppe 2 direkt nach den F-Gästen in den Flieger und hab kein Problem mein Carry-On unter zu bringen. Ist ganz entspannt so. Auf 35A nehme ich Platz, neben mir bleibt frei, auf C sitze eine freundliche alte Dame. Nicht ganz so alt wie die FAs, aber bei uns hätte sie bereits das Rentenalter erreicht. Ich schaue belustigt dem Treiben zu und wie Leute versuchen ihren ganzen Hausrat in den Overhead-Bins zu verstauen. Ganz traurig überrascht, dass die Idee noch mehr hatten, vertrauen einige ganz auf die logistischen Fähigkeiten der Crew – die das ganze erstaunlich locker nimmt und mit anpackt. Zusammen sind die 4 FAs übrigens geschätzte 500 Jahre alt, so grob überschlagen.

Wir starten pünktlich, auch hier in der B738 ist DirectTV am Start, allerdings geht hier nix ausser einem Channel ohne CC. Ich schaue also Sleepy Hollow und ziehe Soda dazu. Unterwegs fliegen wir direkt über Miami und kommen an einigen großen und kleinen karibischen Inseln vorbei, ist ein ganz netter Anblick. So ne 4 Stunden Runde in Eco ziehen sich dann schon ganz schön, aber zum Glück landen wir recht pünktlich.

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nett hier, was auch immer da ist

Taxi ins Hotel, ca. 20 USD bis zum Caribe Hilton. Checkin am HHonors Counter ist easy, Zimmer 817 ist meins. Ich befürchte das allerschlimmste, wir sind schließlich in the US&A, dem Land der verratzten Hotelzimmer. Doch das Zimmer ist durchaus sehenswert und scheint erst vor kurzem renoviert worden zu sein. Hat auch ein Balkönchen Richtung Meer, also ganz nett.

Gegen 17 Uhr liege ich am Pool, genieße den Sonnenuntergang bei einem kühlen „Medalla“ Bier und entspanne mich von den Strapazen des Tages. Life is good.

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Dieses Bild hat mir auf Facebook mehr "Hates" als "Likes" eingebracht

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So läufts ganz gut

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Blick vom Balkon ist auch okay

Rund 8 Uhr und ich komm aus der Dusche, mache mich fertig und breche auf Richtung „Viejo San Juan“, der Altstadt. Als ich die ersten hunderte Meter unterwegs bin und es immer dunkler wird ahne ich, dass ich die Entfernung vielleicht doch ein wenig zu optimistisch eingeschätzt habe. Bei einer Tanke hol ich mir ne Limo, denn es ist unfassbar schwül und ich schon klatschnass. Kurz danach kommt mir Einer entgegen, der etwas aus der Fassung schein. Er fragt mich, ob ich ihn verstehe, und nicke. Er erklärt, dass er aus Miami kommt und man ihm alles geklaut hätte und nun bräuchte er ne kleine Hilfe. So wie er drauf ist und demnach was er an hatte nehm ich ihm die Geschichte sogar ab und stecke ihm nen 10er zu. Er ist happy und bedankt sich mehrfach. Naja, hoffentlich erinnert er sich mal an jemanden in ähnlicher Lage.

Ich erreiche nach vielen Schritten und noch viel mehr Schweiß endlich die Altstadt und schlendere umher. Finde dann auch ein Restaurant, wie es typischer in der US-amerikanischen Karibik nicht sein könnte: eine Pizzeria. Der eigentliche Grund ist: es fängt an zu regnen und ich hab Hunger. Dann eben Pizza – und die ist überraschend lecker.

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Irgend ein wichtiges Gebäude

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Ein Brunne mit Zeug drum rum

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Pretty in pink

Ein Platz am Tresen verhilft zu netten Gesprächen mit den Damen dahinter und ich bleibe für einige Bier dort. Der Regen hört auf, ich bin zwar immer noch nass, hab aber noch keine Lust den ganzen Weg wieder nach Hause zu laufen. Ein Taxi hilft mir und nimmt dafür geschmeidige 15 USD. Aber heut gibt’s nur noch ein Ziel: mein Bett. Und das ist wundervoll dimensioniert und wir sind beide gute Freunde für eine wunderbar lange Nacht.
 
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ichmagfliegen

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17.11.2012
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Wie ist es denn mit der grossen Verdauung an Bord? Frage ich mich ernsthaft vor dem Hintergrund eines 18-stündigen Flugs und den Unmengen an Lebensmittelfotos... :censored:
Ich habs tatsächlich bis nach der Tour in New York ausgehalten, hat mich dann aber auch etwas erschrocken als ich aus der Porzellanabteilung kam... was da so raus kam - ich will hier aber nicht ins Detail gehen.
 

Brummbaer66

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09.08.2012
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VIE
Ich habs tatsächlich bis nach der Tour in New York ausgehalten, hat mich dann aber auch etwas erschrocken als ich aus der Porzellanabteilung kam... was da so raus kam - ich will hier aber nicht ins Detail gehen.

:eek: Ich will's gar nicht wissen, schon gar nicht genau... :eek:

Bisher ein genialer Report, warte gespannt auf die Fortsetzung.
 

tian

Erfahrenes Mitglied
26.12.2009
10.709
140
Kurz danach kommt mir Einer entgegen, der etwas aus der Fassung schein. Er fragt mich, ob ich ihn verstehe, und nicke. Er erklärt, dass er aus Miami kommt und man ihm alles geklaut hätte und nun bräuchte er ne kleine Hilfe. So wie er drauf ist und demnach was er an hatte nehm ich ihm die Geschichte sogar ab und stecke ihm nen 10er zu. Er ist happy und bedankt sich mehrfach. Naja, hoffentlich erinnert er sich mal an jemanden in ähnlicher Lage.

Das ist aber mal ein ganz alter Trick auf den du da reingefallen bist :cool:
 
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Reaktionen: ichmagfliegen

ichmagfliegen

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17.11.2012
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Das ist aber mal ein ganz alter Trick auf den du da reingefallen bist :cool:
Ach, Urlaubsstimmung, man greif in die Tasche und es kommt nur 'n 10er raus... war dann auch egal. Und wenn er gespielt hat, dann isses eben Gage - so gut fand ich das ;) So what... lieber nem coolen Bro geholfen, als n chinesischer Taxifahrer der mir Falschgeld andreht.
 
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