Hong Kong ohne Peak und ohne Shopping - Reisenotizen

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Mantegna

Erfahrenes Mitglied
21.05.2009
3.025
17
MUC
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Drei Tage in Hong Kong - für einen wirklichen Reisebericht ist dies natürlich viel zu kurz,
reicht bestenfalls für einen ersten Eindruck - dafür, sich Appetit auf die Stadt zu holen.
In diesem Sinne also in den nächsten Tagen einige Notizen von einem kurzen Trip nach
Hong Kong: Manches zu Bekanntem, anderes zu Plätzen, die nicht unter die "Must-Do's"
gezählt werden.

Hier zum Auftakt der Blick auf die Skyline, wie er sich mir fast durchgängig bot:



Der Peak und die Spitzen der Hochhäuser als echte "Wolkenkratzer". Obwohl eingeplant und sicher unter anderen Umständen lohnend
hab ich daher auf die Fahrt hoch zum Peak verzichtet.

Mehr demnächst...

Mantegna
 

Thaiflyer

vormals wolke1
06.04.2009
1.542
54
75
Thap Khlo/ Thailand
Drei Tage in Hong Kong - für einen wirklichen Reisebericht ist dies natürlich viel zu kurz,
reicht bestenfalls für einen ersten Eindruck - dafür, sich Appetit auf die Stadt zu holen.
In diesem Sinne also in den nächsten Tagen einige Notizen von einem kurzen Trip nach
Hong Kong: Manches zu Bekanntem, anderes zu Plätzen, die nicht unter die "Must-Do's"
gezählt werden.

Hier zum Auftakt der Blick auf die Skyline, wie er sich mir fast durchgängig bot:




Der Peak und die Spitzen der Hochhäuser als echte "Wolkenkratzer". Obwohl eingeplant und sicher unter anderen Umständen lohnend
hab ich daher auf die Fahrt hoch zum Peak verzichtet.

Mehr demnächst...

Mantegna
Ich kann nichts sehen! :eek:
 

Mantegna

Erfahrenes Mitglied
21.05.2009
3.025
17
MUC
Hallo Mantegna, gibt es neben dem Foto und der Aussage zum Peak noch mehr ?
Infos, Tipps, oder so ?
Evtl. habe ich als "newcomer" den button, mit dem Dein Reisebericht geöffnet werden kann,
nicht gefunden.
Gruß, sansibar

Sorry - ein richtiger Reisereport wird es eh nicht werden, doch fehlts mir momentan etwas an Zeit, die versprochenen Notizen zu liefern.

Drum hier wenigstens einige kurze Hinweise in recht subjektiver Auswahl, wobei ich jedoch zu bedenken geben möchte, dass ich ganze drei Tage in Hong Kong war (dies allerdings sicherlich nicht zum letzten Mal):

  • für mich ein Highlight war die Chi Lin Nunnery - ein buddhistisches Nonnenkloster, dessen Bauten dem Stil der Tang-Dynastie folgen
  • direkt daneben der Nan Lian Garden - eine sehr schöner chinesischer Paark mit einer grandiosen Sammlung von Bonsais
  • Flower Market und Bird Market haben mir sehr gut gefallen, Ladies Market fand ich nicht so beeindruckend obwohl mich Märkte immer faszinieren
  • da ich auch das "ländliche Hong Kong" sehen wollte, war ich am Vortag des "Bun Festival" mit der Fähre auf Cheng Chau, einer der Outer Islands
  • Wenn Du Dich über Restaurants informieren möchtest, empfiehlt sich ein Blick auf 香港餐廳指南 - 飲食資訊 - Hong Kong Restaurants Guide HK Restaurant. Dort wirst Du eine Menge Hinweise und Restaurantkritiken finden
  • Bin ich zum ersten Mal in einer Stadt, so beweg ich mich bevorzugt zu Fuß und lass mich durch Straßen und Gassen treiben, um die Atmosphäre aufzunehmen. Den Tag in Kowloon zwischen Tsim Sha Tsui und Mong Kok fand ich hierfür wirklich interessant. Ein Muß ist daneben natürlich auch ein Spaziergang entlang der Uferpromenade von Kowloon mit ihrem Blick auf die Skyline von Hong Kong Island.
  • Zur weiteren Info noch einige hilfreiche Adressen:
    http://discoverhongkong.com
    Hong Kong - City Of Live!
    Activities in wild Hong Kong

Ich wünsch Dir viel Spaß in Hong Kong - es ist eine faszinierende Stadt.

Mantegna



 
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Mantegna

Erfahrenes Mitglied
21.05.2009
3.025
17
MUC
Es kommt noch mehr - versprochen!

Doch fürs Erste muss ich Euch um etwas Geduld bitten. Zum Ausgleich hier vorab nochmals zwei Bilder







Bis bald

Mantegna
 
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hippo72

Erfahrenes Mitglied
11.03.2009
11.510
4.029
Paralleluniversum
Danke, Mantegna!

Auf dem Zweiten Bild sieht man ja wieder nicht viel außer Nebelwolken....ist das normal für Hong Kong?

Ich war noch nie dort, hab mir jetzt aber fest vorgenommen, das in den nächsten Monaten zu ändern! Reiseführer liegen schon unterm Kopfkissen.

Ich mache dazu dann einen neuen Thread auf, da ich noch ein paar Fragen habe.
 
Zuletzt bearbeitet:

Mantegna

Erfahrenes Mitglied
21.05.2009
3.025
17
MUC
Danke, Mantegna!

Auf dem Zweiten Bild sieht man ja wieder nicht viel außer Nebelwolken....ist das normal für Hong Kong?

Ich war noch nie dort, hab mir jetzt aber fest vorgenommen, das in den nächsten Monaten zu ändern! Reiseführer liegen schon unterm Kopfkissen.

Ich mache dazu dann einen neuen Thread auf, da ich noch ein paar Fragen habe. (Link kommt dann hier rein).

Es scheint um die Jahreszeit normal zu sein. Die Wintermonate sind offenbar wesentlich besser.

Mantegna
 

Mantegna

Erfahrenes Mitglied
21.05.2009
3.025
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MUC
Endlich: Reisebericht Hong Kong Teil - Chi Lin Nunnery und Nan Lian Garden

Mir fehlt die Muße, einen richtigen Reisebericht zu schreiben - lieber belasse ich es bei kurzen Berichten zu Highlights meines Kurztrips nach Hong Kong.

Wie schon andere schrieben: Es gibt keine "Must Sees" in Hong Kong, viel spannender ist es, sich einfach auf das Abenteuer dieser vielschichtigen und facettenreichen Stadt einzulassen. Ich selbst hab dies vor allem am ersten Tag gemacht, als ich mich erst durch Kowloon treiben liess und die Märkte besuchte, und dann am ditten, als ich mit dem Schiff nach Cheng Chau fuhr und einen Tag vor dem bekannten Brötchen-Fest einiges von den Vorbereitungen sehen konnte.

Gleichwohl gab es für mich einen Höhepunkt: Der Besuch des buddhistischen Nonnenklosters Chi Lin Nunnery und des benachbarten Nan Lian Garden. Geplant hatte ich dies nicht, folgte vielmehr der Empfehlung, die mir in der Club Lounge des Grand Stanford Interconti gegeben wurde.

Chi Lin Nunnery und Nan Lian Garden liegen im Norden von Kowloon am Diamond Hill, zu erreichen mit der Metro oder auch mit dem Taxi (für letzteres hab ich 10 oder 15 € gezahlt). Nach den Infod, die ich im Netz finden konnte, wurde das Kloster in den dreißiger Jahren gegründet, in den neunziger Jahren jedoch erneuert oder neu gebaut. Die Bauten folgen ganz der klassischen Holz-Architektur der Tang-Zeit und sollen ganz ohne Verwendung von Stahlnägeln ausgeführt sein, wobei ich letzteres allerdings für etwas zweifelhaft halte.

Mit westlichen Augen gesehen zeigt sich jedenfalls ein Bild klassischer chinesischer Architektur (interessieren würde mich allerdings, ob sich für Chinesen hier nicht eine Art Neuschwanstein-Effekt einstellt) - harmonisch und in sich geschlossen, fast eine Oase der Ruhe, jedenfalls ein deutlicher Kontrast zur Megacity Hong Kong. Fotos können diese "Illusion" natürlich verstärken - man kann das Kloster fotografieren, als würde es in stiller Abgeschiedenheit liegen oder eben auch die Hochhäuser im Hintergrund mit ins Bild nehmen, wodurch es fast schon als Fremdkörper in der Stadtlandschaft von Hong Kong wirkt.

Gleiches gilt für den daneben liegenden Nan Lian Garden. Der Park wurde in diesem Jahrhundert angelegt, erst 2006 eröffnet und folgt in seiner ganzen Gestaltung den Prinzipien klassischer chinesischer Gartenarchitektur.

Viel mehr kann ich dazu nicht sagen. Für diejenigen, die mehr wissen möchte daher hier die Links zu den Websites der Chi Lin Nunnery und des Nan Lian Garden:

Chi Lin Nunnery - Wikipedia, the free encyclopedia ( die Website des Klosters ist leider nur in chinesisch, daher stattdessen hier der Wikipedia-Eintrag)

Nan Lian Garden

Und hier nun einige Bilder aus Chi Lin Nunnery und Nan Lian Garden:






























More to follow...

Mantegna
 

togo001

Erfahrenes Mitglied
01.08.2009
492
5
Shenzhen
Mantegna,

danke fuer die Bilder und die Texte. Ich werde Deinen Pfaden beim naechsten Trip folgen. (y)

Auf Deinen Bilder kann übrigens sehr schön erkennen, dass HK eine grüne Stadt ist. Sobald man sich etwas vom sog. Stadtkern in HK Island oder Kowloon wegbewegt, kann man Wälder, Hügel, etc. finden. Auch das ist ein Grund, solche Ziele wie das Kloster anzusteuern.

BTW: HK ist auch ein Eldorado für Mountainbiker.....
 

Travel_Lurch

Erfahrenes Mitglied
15.09.2009
2.414
759
Es scheint um die Jahreszeit normal zu sein. Die Wintermonate sind offenbar wesentlich besser.
Mantegna
Kann ich so nicht bestätigen. War einige Tage im Februar da und da war es bis auf den ersten Tag das selbe Wetter. Am letzten Tag Nieselregen und gefühlte 15 Grad. Bibber.

Nichtsdestotrotz interessante Stadt. Viele Märkte und erstaunlich viel Natur. Den Birdpark fand ich noch sehr sehenswert.
Symphony of lights natürlich auch.
 

Mantegna

Erfahrenes Mitglied
21.05.2009
3.025
17
MUC
Reisenotizen Hong Kong 2 - Taoistische Götterfiguren

Buddha-Figuren kennen wir ja mittlerweile alle zu Genüge - sind sie doch fast schon zum unabdingbaren Bestandteil östlich inspirierter Wohnästhetik geworden. Obwohl uns die tiefere Bedeutung ihrer hochkanonisierten Ästhetik und Bildersprache meist verborgen bleibt, haben die Buddhas mit der Ruhe und Abgeklärtheit, die sie für uns ausstrahlen, so längst ihren Weg in viele Wohnzimmer gefunden. Mich haben daher die Buddha-Figuren in der Chi Lin Nunnery keineswegs überrascht, zeigten sie doch zumeist ins Monumentale gesteigert die bekannten Motive und Gesten, deren tieferen Sinn auch mir erst das Schildchen neben der Figur vermittelt.

Ganz anders dagegen die Götterfiguren in den wenigen taostischen Tempel(chen), die ich besuchte. Ihre Bildsprache ist von einer volkstümlichen Drastik, die mich manchmal geradezu schmunzeln ließ. Da gab es Figuren mit vor Zorn geradezu herausquellenden Augen, fast auf dem Sprung, über den armen Gläubigen herzufallen oder ihm zumindest ordentlich Angst einzujagen, würdevoll-statuarisch ausschauende Weltenherrscher oder Himmelswächter, zurückhaltend-zarte Göttinnen und daneben den wohlbeleibten Alten mit behaglichem Lächeln, oft mit einem überdimensionierten Bart, dessen Ende er mit elegantem Schwung zu Seite streicht. Das Ganze zumeist in intensiven Farben, die Gesichter in grellem Makeup. Und vor allem gab es meist die ganze Palette, eine Vielzahl von Figuren, unter denen oft das ganze Spektrum an Typen und Haltungen vertreten war.
Meine spontan-amüsierte Reaktion (ich hoffe, damit niemand zu nahe zu treten): Was haben es doch die Gläubigen monotheistischer Religionen einfach - sie können nie in die Verlegenheit kommen, den für ihre aktuelle Lebenslage und ihren wichtigsten Wunsch zuständigen Gott oder Himmelsgeist versehentlich vergessen zu haben.

Hier nun eine sicherlich nicht repräsentative, doch immerhin illustrative Auswahl:























Mantegna
 

Mantegna

Erfahrenes Mitglied
21.05.2009
3.025
17
MUC
Reisenotizen Hong Kong 3 - Märkte in Kowloon

Zwei Vorbemerkungen: Privat auf Reisen bin ich in einer mir neuen Stadt am liebsten zu Fuß, höchstens noch mit Bus oder Straßenbahn unterwegs (Fahrrad wäre noch eine Alternative, doch ist dies zumeist kaum zu organisieren). Für mich ist dies einfach die ideale Form die Atmosphäre eines Ortes aufzunehmen, mich wirklich auf den Ort einzulassen, wobei dies natürlich am besten geht, wenn ich einfach flanieren kann und nicht ein bestimmtes Ziel anstrebe.

Und dann gibt es eine Art von Orten, die ich wo immer möglich sicher als die ersten ansteuere: Märkte, am liebsten Lebensmittelmärkte, egal ob überdacht in Markthallen oder einfache Straßenmärkte. Die Vielfalt des Angebotenen, die bunte Pracht von frischem Gemüse, Obst, Blumen und was da sonst noch angeboten wird, das Gedränge an den Ständen - alles zusammen ist für mich einfach Leben pur: prall, bunt und intensiv.

Und so ließ ich mich auch in Hong Kong am ersten Tag einfach durch Kowloon treiben, ging erst vom Grand Stanford nach Tsim Sha Tsui zum Kowloon Park, wo Chinesen alle Arten von Frühsport trieben. Sicherlich waren es nur die letzten, die da noch aktiv waren (es war schon gegen 10 Uhr) und von Tai Chi, über verschiedene Kampfsportarten bis hin zum Tango alle möglichen morgendlichen Bewegungsübungen absolvierten, darunter sogar eine kleine Gruppe, die sich begleitet von wenigen Instrumenten zum morgendlichen Singen traf.





Und kurz vor Verlassen des Parks plötzlich eine immer größer werdende Schar von Vier- / Fünfjährigen, alle in Schuluniformen, die sich - begleitet von ihren Müttern -um eine junge Frau versammelten, die über die Spielzeugausgabe eines Megaphon (ein Verstärkereffekt war nicht auszumachen) zu ihnen sprach. Über den Sinn dieser morgendlichen Versammlung kann ich nur rätseln: Schulausflug? Das chinesische Pendant von Bundesjugendspielen oder einfach nur Spielen im Park?

Danach weiter entlang der Nathan Road, zumeist in den Parallel- und Seitengassen, die ich interessanter fand als die glänzenden Geschäftsfassaden, an kleinen Läden vorbei, von denen es oft mehrere mit gleichem Sortiment in unmittelbarer Nachbarschaft gab: war da ein Laden, der Särge verkaufte, so folgten meist drei oder vier weitere. Am Weg dann der Tin Hau Tempel, der erste taoistische Tempel, in Reiseführern gelistet als wichtige Sehenswürdigkeit.

Fast hätte ich ihn übersehen, sah man doch von der Nathan Road aus nur hinter einem kleinen Vorplatz seine Dächer mit glasierten Ziegeln. Kaum eindruckvoller die andere, die Hauptseite: ein kleiner Vorplatz, der zu einem Tor führte, hinter dem sich ein Innenhof auf eine kleine offene Halle öffnete, in deren Nischen wiederum im Halbdunkel ein ganzes Potpourri von Götterfiguren stand.

Dort wenige Betende, die mit ganzen Bündeln brennender Weihrauschstabchen in den Händen von Altar zu Altar eilten und sich immer wieder vor den vielen Götterfiguren verbeugten. Dazwischen Angestellte/Mitarbeiter (???) des Tempels, die heruntergebrannte Räucherstäbchen in bereit stehenden Wassereimern löschten und durch neue ersetzten, drüber an den Decken unzählige Weihrauchspiralen, die einmal angezündet eine ganze Woche vor sich hin glimmen. Verglichen mit der Größe, oft auch Pracht von Kirchen und ihrer andachtsvollen Stille wirkte das Ganze für meine westlichen Augen fast schon geschäftig und wenig weihevoll.







Weiter durch die Nebenstraßen, vorbei an kleinen Garküchen und 10-15-stöckigen Wohnhäusern, unter fast jedem Fenster an der Fassade kleine Klimaaggregate, vor den Fenstern voll gepackte Wäscheleinen - die Bilder, die wir mit dem alten Hong Kong assoziieren.







Schließlich landete ich dort, wo ich hin wollte: auf dem Flower Market in der Flower Street.
Im Gegensatz zum Tin Hau Tempel war der keineswegs zu übersehen: Vom Beginn der Flower Street an ein Blumenladen neben dem anderen, der halbe Gehsteig voll mit Blumenkübeln, am Straßenrand Verkäuferinnen, die dicken Bündeln von Blumen einen neuen Schnitt verpassten, an einem anderen Stand drei Frauen, die einen hoch aufgeschichteten Berg von Pfingstrosen zu Sträußen verarbeiteten, die sie in die bekannten Plastiktüten steckten.





Und um die Ecke in der nächsten Gasse dann Bonsai- und dazwischen immer wieder Orchideenläden. Massen von Bonsais in allen (Bonsai-)Größen, oft kleine Figuren unter den Bäumchen - chinesische Genre-Szenen. Daneben die Orchideen, üppige blühende Pflanzen in allen Farben, vor allem die Phalaenopsis oft geradezu abenteuerlich getigert und gemustert.









Und dazwischen Lotosblüten, Blumen bunt wie Eiskugeln und Blumensträuße, die zeigen, dass mit entsprechendem Aufwand auch aus den schönsten Blumen weitaus weniger Blumensträuße gebunden werden können.













An der Ecke dann wieder ein kleiner Stand, an dem irgendwelche gegarten Lebensmittel verkauft wurden, das eine sah nach in der Glut gegarten Süßkartoffeln aus, das andere nach Eiern, die dick mit einem nicht brennbaren Belag überzogen waren - viele der Käufer schüttelten sie an ihren Ohren, um die Qualität zu prüfen, dazwischen kleine Eier, vielleicht von Tauben oder Wachteln.



 
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Reaktionen: Xexor und Petz

Mantegna

Erfahrenes Mitglied
21.05.2009
3.025
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MUC
Reisenotizen Hong Kong 3 - Märkte in Kowloon - Fortsetzung

Und hinter dem Blumenmarkt schließlich der Vogelmarkt, eine wohl höchstens hundert Meter lange Gasse, an manchen Stellen sich verbreiternd, sodass sich kleine Höfe bildeten. Ein Vogelstand neben dem anderen, dicht voll gestellt mit Vogelkäfigen, in denen alle möglichen Arten von Vögeln waren, vom spatzengroßen kleinen Vögelchen bis zu großen Papageien, die einen höllischen Lärm machten. Dazwischen natürlich auch Läden für Vogelfutter, Käfige und sonstige Utensilien für die Vogelfreunde. Vor allem das Vogelfutter und dessen „Zubereitung“ war erstaunlich: Heuschrecken - mit einigen Zweigen in einer Klarsichttüte - wurden herausgenommen, ihnen mit der Schere die Flügel und die Beinchen abgezwickt, sodass sie aus dem Teller nicht mehr fliehen konnten, von dem sie später als Futter serviert wurden.












Auffallend dann noch die Vogelkäfige an den Ästen der Bäume auf der anderen Seite der Straße, meist gegen die pralle Sonne mit einem weißen Tuch bedeckt, das nur einen Spalt geöffnet war. Diese Vögel waren nicht zum Verkauf gedacht, sie gehörten den meist älteren Männer, die ihren Lieblingen dort etwas Frischluft gönnten.




Keine Sorge: Sie schlägt den Vogel nicht, sondern wird ihn gleich auf den Stab setzen




Am Rückweg aß ich in einer kleinen Wirtschaft, die rappelvoll war, eine Nudelsuppe - erst später stellte ich fest, dass sie zu einer chinesischen Schnellimbisskette gehörte. Die Frau des Paares, an dessen Tisch ich dazu gesetzt worden war, erzählte, dass sie in einem Reisebüro arbeite und erst neulich in Frankfurt gewesen sei, um im Umgang mit den großen Ticketing-Plattformen geschult zu werden.

Vom Vogelmarkt ging es dann - so langsam spürte ich meine Beine - zurück durch weiterhin rappelvolle Straßen, vorbei an einer Apotheke, wo ich auf meine neugierigen Blicke hin herein gewunken und mir die getrocknete Eidechse gezeigt wurde, die meine Aufmerksamkeit geweckt hatte. Daneben gab es dort das ganze Spektrum chinesischer Medizin, doch die Schlange, der bei lebendigem Leib die Galle in eine Flüssigkeit ausgepresst wird (davon hatte ich in einem Reiseführer gelesen und auch der Maitre de Cabin hatte mir kurz vor der Landung noch davon erzählt) blieb mir erspart.



Schließlich kam ich zum Ladies Market, einer Mischung von Obst- und Gemüsemarkt, vor allem aber ein Markt für Textilien, Krimskrams und vor allem Fälschungen aller Art, den ich weit weniger interessant fand.



So ging ich langsam zurück Richtung Tsim Sha Tsui, gegen Ende überwiegend auf der Nathan Road. Letztere erwies sich denn doch noch als interessant, lernte ich doch so, dass Hong Kong eine der Metropolen des Rolex-Handels ist, vergingen doch keine fünf Minuten, in denen mir nicht von einem eifrigen Händler zumeist indischer Herkunft der günstige Erwerb einer solchen Uhr offeriert wurde, ein Ansinnen, dem ich allerdings ebenso wenig abgewinnen konnte wie dem Angebot, die Qualitäten des Schneiderhandwerks von Hong Kong zur künftigen Verschönerung meiner Gestalt zu nutzen.

Am Abend schließlich, es war schon dunkel, schließlich zurück zum Grand Stanford, wo ich - von einer ausgiebigen Dusche erfrischt - in der Club Lounge den Tag bei einigen Töpfchen pricklenden Feierabendbiers von der Witwe mit einigen Kleinigkeiten ausklingen ließ. Der freundliche Kellner kam übrigens kurz vor Ende der Free Time nochmals vorbei, um mein Glas nochmals fast randvoll mit Champagner aufzufüllen.

So hatte ich denn am Schluß - etwas übernächtigt noch vom schlechten Schlaf in der viel zu warmen Flugzeugkabine - die nötige Bettschwere, um nach einem Tag mit viel Atmosphäre und ebenso vielen kleinen Überraschungen, doch erfreulich wenigen "Must See’s" recht früh ins Bett zu fallen.

Mantegna