Der enorme Flugbetrieb innerhalb Nordamerikas und aus Nordamerika verteilt sich täglich auf sehr viele Hubs. Jede der grösseren Nordamerikanischen Airlines bedient selbst mehrere Hubs. Da zählt im Wettbewerb untereinander vor allem Frequenz, also nicht ein Riesenflieger pro Tag, sondern mehrere kleinere.
Die Asiatischen und Europäischen Carrier hatten die B747 allein deshalb eingesetzt, weil es für viele Fernstrecken hinsichtlich Reichweite keine Alternative gab. Als die B744 bestellt wurden, reichte transatlantisch schon die B767, erst später die A300-600. Die Nordamerikanischen Carrier haben ihre wenigen B744 (NW und UA) im Wesentlichen nur für die Asien-Verbindungen, meist über NRT benötigt. Delta hat aller Boeing-Treue zum Trotz die B744 ungern mit NW übernommen, scheint aber ausgerechnet zum Ende ihrer Einsatzzeit begeistert vom Jumbo-Jet zu sein (Delta hat aber auch immer einen Hang zu Oldtimern gehabt).
Heute reicht eine A333 von der Westküste bis Europa und auf allen längeren Strecken operiert eine B777 günstiger als B747 oder A380. Deshalb verabschieden sich doch auch die grössten B747-Betreiber, BA, CX, JL und NH von den grossen Einheiten. Es wird bei ANA, JAL und Cathay auf absehbare Zeit nichts Grösseres als B777 geben.
Bis auf Emirates haben alle Betreiber der A380 Probleme das Walfischflugzeug zu füllen: AF und LH wechseln ständig die Routen, QF war mit TK im Gespräch über Wet-Leases nach Istanbul, SQ dünnt den A380-Betrieb nach Australien aus und BA soll diese Probleme nun haben. Und um eine A380-900 ist es sehr ruhig geworden. Warum sollten dann ausgerechnet Nordamerikanische Airlines A380 bestellen?
Da in diesem Thread der Eindruck vermittelt wurde, Airbus sei in Nordamerika von einem fairen Wettbewerb ausgeschlossen: Natürlich gab es anfangs Vorbehalte gegenüber dem neuen Anbieter Airbus und auch nach den Erfahrungen mit der A300 dagegen, dass Airbus Langstreckenmaschinen bauen konnte. Air Canada, Delta (wieder über Northwest) und American (über US) scheinen zufrieden zu sein mit ihren A330, obwohl es sich grösstenteils sogar um frühe Modelle handelt (gerade die A330 wurde im Laufe ihrer Bauzeit enorm verbessert), haben zum Teil auch nachbestellt. Alle (Air Canada, American, Delta und United) betreiben die A320-Familie. American (über US) und United haben A350 bestellt. Die Reichweite einer A340 wurde aus ähnlichen Gründen wie oben bei der B744 geschildert in Nordamerika kaum benötigt und dann entwickelte sich die B777 auch noch zur besseren Alternative: US-Airways ist erst spät aus den Bestellungen wieder ausgestiegen, Air Canada hatte A343 und A345 und ist noch ausgestiegen, als zumindest die A343 gebraucht noch zu verkaufen war.