23.12.13: GIG - FRA 10h Verspätung, LH Unfähigkeit

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Lennart

Erfahrenes Mitglied
22.07.2010
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DUS
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Jetzt muss ich dich ernsthaft fragen, ob diese Bemerkung ernst oder ironisch gemeint war? Sorry to say, aber falls "ernsthaft", hast du keine Ahnung von was du hier daher redest.:mad:

Das ist mein Ernst. Der Druckabfall an sich ist doch kein großes Ding. Klar, wenn der Druck abfällt, weil dir die Hälfte vom Dach wegbricht, ist das schlimm (Aloha!). Bei explosiver Dekompression ist es tendenziell natürlich ein schwerwiegenderer Auslöser als bei einem schleichenden Druckabfall durch ein kleines Leck oder einen technischen Defekt.

Aber nur weil es irgendein Problem mit dem Kabinendruck gibt, ist das doch nicht gleich gefährlich. Aber ansonsten: Ab auf <FL100 und zum nächsten En-Route Alternate. Das ist hunderte Male geübt worden. Je plötzlicher desto mehr gibt es Ohrenschmerzen, vllt ein Barotrauma. Aber auch das ist alles nicht knapp am Tod vorbei, sondern ähnlich gefährlich wie Fußballspielen oder am Straßenrand die Falschen provozieren ;-).

EDIT: Der Aviation Herald sagt zum hier besprochenen Vorfall: "Sources said the aircraft went into ground mode enroute and disengaged the air conditioning systems causing the loss of cabin pressure." Sorry, aber das ist ein technischer Defekt und kein schlimmes Unheil, das schicksalsgleich über die tolle Hansa hereingeborchen ist.
 
Zuletzt bearbeitet:

murks86

Erfahrenes Mitglied
08.12.2013
338
0
FRA
Der erste Lufthansa Flug der Verspätung hat.
Notfallprozesse bzw Pläne gibt's keine?

Na ja, die Frage ist wohl eher: Ist der Durchschnittspassagier auf möglichst billigem Y-Ticket bereit die Konsequenzen seiner Forderungen zu tragen? Für 500 Euro pro Passagier kann man nicht überall auf dem Planeten Personal auf Standby für den Fall des Falles haben und auf jedem Kontinent mindestens zwei sofort einsatzbereite Widebodies startbereit halten. Natürlich kann man einen Haufen Notfallprozesse oder Pläne schreiben, aber die Kosten eben auch Geld. Bei Passagieren, die ihre Flüge ausschließlich nach Ticketpreis und vielleicht noch non-stopp Kriterium auswählen, wird einem eine perfektes Handling der Situation auch nicht unbedingt gedankt. Wenn das nächste mal ne andere Airline günstiger ist, zählt nur noch das. Die Frage ist, haben C und F Passagiere ähnliche Probleme gehabt oder wurden die auf anderem Niveau verpflegt bzw. auf andere Flüge ab Rio umgebucht? Irgendwo gilt halt - unabhängig irgendwelcher EU-Richtlinien/Gesetze/was auch immer- You get what you pay for... Und ganz ehrlich: Angenommen Du wärst der Agent vor Ort: Wem puderst Du den Hintern? F und C Paxen oder Y Paxen mit kaum messbarem Deckungsbeitrag?
Versteht mich nicht falsch, dass soll nicht heißen, das Y Paxe am besten am Flughafen sich selbst überlassen werden sollen oder so, aber das es eben ein Prioritätengefälle von F nach C nach Y gibt ist irgendwo logisch.
 

Rivella

Reguläres Mitglied
24.09.2011
93
0
ZRH
Das ist mein Ernst. Der Druckabfall an sich ist doch kein großes Ding. Klar, wenn der Druck abfällt, weil dir die Hälfte vom Dach wegbricht, ist das schlimm (Aloha!). Bei explosiver Dekompression ist es tendenziell natürlich ein schwerwiegenderer Auslöser als bei einem schleichenden Druckabfall durch ein kleines Leck oder einen technischen Defekt.

Nein, beim MS Flugsimulator kannst Du ja dann auch einfach auf die "Pause" Taste drücken.

Schon amüsant, wenn ein Foristennerd, der vermutlich noch nicht mal eine Fluglizenz hat, einem Berufspiloten wie Takeoff53 erklären will wie die Fliegerei funktioniert. (y)
 
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Lennart

Erfahrenes Mitglied
22.07.2010
3.375
35
DUS
Nein, beim MS Flugsimulator kannst Du ja dann auch einfach auf die "Pause" Taste drücken.

Schon amüsant, wenn ein Foristennerd, der vermutlich noch nicht mal eine Fluglizenz hat, einem Berufspiloten wie Takeoff53 erklären will wie die Fliegerei funktioniert. (y)

Kannst du auch inhaltlich dagegen argumentieren oder nur persönlich?

Ich habe übrigens eine Lizenz, zugegebenermaßen aber nur für Luftfahrzeuge, die in der Regel keine Druckkabine haben.
 

Lennart

Erfahrenes Mitglied
22.07.2010
3.375
35
DUS
Tut mir leid, aber ich sehe weiterhin nicht, warum ein technischer Defekt nicht im Verantwortungsbereich der Airline liegen sollte. Bzw. was diesen Defekt von einem anderen unterscheidet, bei dem Compensation fällig werden sollte.
 

Farscape

Erfahrenes Mitglied
24.09.2010
6.973
6
Wien
Für 500 Euro pro Passagier kann man nicht überall auf dem Planeten Personal auf Standby für den Fall des Falles haben und auf jedem Kontinent mindestens zwei sofort einsatzbereite Widebodies startbereit halten. Natürlich kann man einen Haufen Notfallprozesse oder Pläne schreiben, aber ...

Stimme dir fast überall überein.
A, früher war es Aufgabe der FB bei Zwischenlandungen Verpflegung aufzutreiben. Das ist dank der flächendeckend verfügbaren EDV nun viel leichter geworden.
Hungrige Menschen/Affen/Säugetiere sind am unzufriedensten.
Gute Verpflegung ist das A und O einer jeden Reise.

B, Warum ich Lufthansa dankbar bin:
Farscape2008 in BKK
Flughafen geschlossen, Lufthansa hat uns auf LH-Ticketstock op by TG unkompliziert nach Hause geholt. Verpflegung war leider auch hier mies aber der Sonderflug inkl Bustransfer nach HKT wurde extra aus der Schublade gezaubert.

Notfallprozesse ja bitte und die Kunden werden es danken!
 
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Takeoff53

Erfahrenes Mitglied
17.03.2013
808
8
Great Circle
Tut mir leid, aber ich sehe weiterhin nicht, warum ein technischer Defekt nicht im Verantwortungsbereich der Airline liegen sollte. Bzw. was diesen Defekt von einem anderen unterscheidet, bei dem Compensation fällig werden sollte.

1. Da bin ich vollkommen bei dir. Ein Druckabfall ist ein technischer Defekt, der, sofern rechtlich fundiert (und da kenne ich mich nicht aus, dies ist nicht mein Arbeitsfeld), bei Verspätung usw. eine Kompensation nach sich ziehen kann.
2. Jetzt müssen wir uns noch über die Definition der verschiedenen Stufen von Druckabfall einig werden und dazu hast du wirklich Mist geschrieben. Mal abgesehen von Störungen der Druckkabine wegen nicht funktionierenden Aircondition Packs oder der Steuerung, und davon bemerkt man in der Kabine in der Regel nicht viel, ist ein Druckabfall der, wie von dir erwähnt, einen Sinkflug auf Flightlevel 100 o.ä. nötig macht und damit auch die Masken raus fallen, schon eine happige Sache und nicht Pipifatz wie du meinst. Von Rapid Decompression oder Explosiv Decompression wollen wir da gar nicht reden, dort kann es dann schon ans Lebendige gehen.
 

TXLover

Erfahrenes Mitglied
13.08.2010
1.488
1
Gibt es nicht höhergerichtliche Rspr., dass sagen wir mal "Vorfälle beim Vorflug" unbeachtlich sind?

wo steckt eigentlich unser umsteiger? ;)
 

Lennart

Erfahrenes Mitglied
22.07.2010
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35
DUS
1. Da bin ich vollkommen bei dir. Ein Druckabfall ist ein technischer Defekt, der, sofern rechtlich fundiert (und da kenne ich mich nicht aus, dies ist nicht mein Arbeitsfeld), bei Verspätung usw. eine Kompensation nach sich ziehen kann.
2. Jetzt müssen wir uns noch über die Definition der verschiedenen Stufen von Druckabfall einig werden und dazu hast du wirklich Mist geschrieben. Mal abgesehen von Störungen der Druckkabine wegen nicht funktionierenden Aircondition Packs oder der Steuerung, und davon bemerkt man in der Kabine in der Regel nicht viel, ist ein Druckabfall der, wie von dir erwähnt, einen Sinkflug auf Flightlevel 100 o.ä. nötig macht und damit auch die Masken raus fallen, schon eine happige Sache und nicht Pipifatz wie du meinst. Von Rapid Decompression oder Explosiv Decompression wollen wir da gar nicht reden, dort kann es dann schon ans Lebendige gehen.

Wenn es wie Pipifax klang, war es vielleicht etwas überspitzt formuliert. Aber einige User hier suggerierten, dass man aufgrund des Vorfalls Kompensation Kompensation sein lassen sollte, weil man heilfroh ist, überlebt zu haben und ab sofort seinen zweiten Geburtstag feiern wird. Es ist sicher kein Spaziergang, aber es ist eben auch nicht knapp am Tod vorbei - AUSSER bei explosive decompression o.ä. natürlich. Aber im hier besprochenen Fall war es das ja auch nicht.
 
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htb

Erfahrenes Mitglied
10.10.2010
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Na ja, die Frage ist wohl eher: Ist der Durchschnittspassagier auf möglichst billigem Y-Ticket bereit die Konsequenzen seiner Forderungen zu tragen? Für 500 Euro pro Passagier kann man nicht überall auf dem Planeten Personal auf Standby für den Fall des Falles haben und auf jedem Kontinent mindestens zwei sofort einsatzbereite Widebodies startbereit halten....

Das ist doch Murks. Was ist mit den Y-Passagieren die fast soviel (oder mehr) wie C-Passagiere für ihr Ticket bezahlt haben? Und warum sollte überhaupt jemand daran denken, Lufthansa zu einem Mehrpreis zu buchen, wenn der Service genauso schlecht ist, wie bei weniger "respaktablen" Fluglinien?

Natürlich kosten Notfallpläne Geld. Und zum Glück sind Fluggesellschaften auch gesetzlich dazu verpflichtet, sich im Falle von Unregelmäßigkeiten um die Passagiere zu kümmern. Dazu gehört auch die Verpflegung. Egal ob es logistisch "nicht so einfach ist". Darüber muss sich LH und ihre Mitarbeiter vor Ort Gedanken machen, möglichst bevor der Ernstfall eintritt.

HTB.
 

htb

Erfahrenes Mitglied
10.10.2010
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Tut mir leid, aber ich sehe weiterhin nicht, warum ein technischer Defekt nicht im Verantwortungsbereich der Airline liegen sollte. Bzw. was diesen Defekt von einem anderen unterscheidet, bei dem Compensation fällig werden sollte.

Das kann ich nachvollziehen. Daher kurz die Erklärung aus sicht der Fluggesellschaft.

Technische Defekte treten unter Umständen trotz regelmäßiger Wartung auf, daher kann die Fluggesellschaft nichts dafür und möchte nichts bezahlen.

Wetterbedingte Verzögerungen können von der Fluggesellschaft nicht beeinflusst werden, daher kann die Fluggesellschaft nichts dafür und möchte nichts bezahlen.

Durch andere (Flughafen, Flugüberwachung, streikende Mitarbeiter) verursachte Verzögerungen befinden sich nicht im Einflussbereich der Fluggesellschaft, daher kann die Fluggesellschaft nichts dafür und möchte nichts bezahlen.

Aus Sicht des Passagiers sieht das natürlich ganz anders aus. Mir ist es egal, warum mein Vertragspartner seinen Teil nur verspätet erfüllt -- dafür gibt es ja eine gesetzliche Regelung zur Kompensation, denn überließe man dies der Fluggesellschaft hätte man die oben skizzierte Variante.

HTB.
 
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Lennart

Erfahrenes Mitglied
22.07.2010
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DUS
Das kann ich nachvollziehen. Daher kurz die Erklärung aus sicht der Fluggesellschaft.

Technische Defekte treten unter Umständen trotz regelmäßiger Wartung auf, daher kann die Fluggesellschaft nichts dafür und möchte nichts bezahlen.

Wetterbedingte Verzögerungen können von der Fluggesellschaft nicht beeinflusst werden, daher kann die Fluggesellschaft nichts dafür und möchte nichts bezahlen.

Durch andere (Flughafen, Flugüberwachung, streikende Mitarbeiter) verursachte Verzögerungen befinden sich nicht im Einflussbereich der Fluggesellschaft, daher kann die Fluggesellschaft nichts dafür und möchte nichts bezahlen.

Aus Sicht des Passagiers sieht das natürlich ganz anders aus. Mir ist es egal, warum mein Vertragspartner seinen Teil nur verspätet erfüllt -- dafür gibt es ja eine gesetzliche Regelung zur Kompensation, denn überließe man dies der Fluggesellschaft hätte man die oben skizzierte Variante.

HTB.

Naja, egal ist es nicht. Bei Wetter und Streik würde ich niemals Compensation fordern.
 

murks86

Erfahrenes Mitglied
08.12.2013
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FRA
Das ist doch Murks. Was ist mit den Y-Passagieren die fast soviel (oder mehr) wie C-Passagiere für ihr Ticket bezahlt haben? Und warum sollte überhaupt jemand daran denken, Lufthansa zu einem Mehrpreis zu buchen, wenn der Service genauso schlecht ist, wie bei weniger "respaktablen" Fluglinien?

Natürlich kosten Notfallpläne Geld. Und zum Glück sind Fluggesellschaften auch gesetzlich dazu verpflichtet, sich im Falle von Unregelmäßigkeiten um die Passagiere zu kümmern. Dazu gehört auch die Verpflegung. Egal ob es logistisch "nicht so einfach ist". Darüber muss sich LH und ihre Mitarbeiter vor Ort Gedanken machen, möglichst bevor der Ernstfall eintritt.

HTB.

Na ja, alternativ könnte man es auch am gezahlten Flugpreis oder statt der Reiseklasse an der Buchungsklasse festmachen (und zusätzlich nach Status). Ich weiß ehrlich gesagt nicht im Detail, wie die Airlines das handeln, aber es ist nunmal klar, dass man mit dem üblicherweise vorhandenen Personal (gerade an einer Außenstation) nicht alle auf einen Schlag und zeitgleich abfertigen kann. Das man da seine Premiumkunden (wie auch immer man die letztlich ermittelt) zuerst mal bevorzugt abfertigt, ist für mich völlig logisch. Im Übrigen habe zumindest ich das Gefühl, dass bei meinen bisherigen Erlebnissen, die LH neben einigen anderen wie z. B. SQ noch mit das beste Handling von solchen Situationen hat. Da habe ich bei anderen Airlines schon ganz andere Sachen erlebt. Wie gesagt, ich plädiere nicht dafür, dass man Y Paxe sich selbst überlässt oder irgendetwas dergleichen, aber das so ein Vorfall unvermeidbare Unannehmlichkeiten mit sich bringt, lässt sich halt leider nicht vermeiden.
 
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miles&weg

Erfahrenes Mitglied
05.10.2011
462
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Interessante Diskussion, wobei ich nicht wirklich sehe, wo das Problem liegt:

1) Kompensation: Am Flughafen hatten die Mitarbeiter, wie schon von anderen geschrieben, bestimmt besseres zu tun. Einfach nachher klaeren: LH anschreiben, Baustein-Absage kassieren, klagen ... und bitte hier berichten, wie die Gerichte das denn nun sehen mit Verspaetungen an einer Aussenstation, wenn der Hinflug unterwegs wegen technical runter musste (y)

2) Verpflegung: Ein warnes Essen und ein Fruehstueck ist doch normal auf GIG -> FRA. Erst einmal war die Crew doch schon so gut, die Reihenfolge umzudrehen und nicht Gulasch zum Fruehstueck und Marmelade vor der Landung zu servieren. Wenn sie jetzt noch auf die Idee gekommen waeren, das warme Essen statt 2 Stunden vor Landung einfach 4-5 Stunden vor Landung zu servieren, haetten es vermutlich auch die knurrenden Maegen, die immer sofort in Panik gearten, wenn nicht alle paar Stunden etwas eingefuellt wird, ueberstanden (war ja wohl ein Tag- und kein Nachtflug mehr). Einfachster "Notfallplan" fuer solche Faelle waere also eine Anweisung an die Crew, das warme Essen frueher zu servieren. Danach wird man es die 4 Stunden bis zur Landung bestimmt aushalten und dann kann man sich ja durch das vielfaeltige kulinarische Angebot in FRA futtern.