Hier geht doch einiges an Begrifflichkeit durcheinander.
Zunächst mal ist ein Passagier kein HON oder Senator, sondern er hat bei einer Airline einen HON- oder Senator-Status. Das ist schon ein recht großer Unterschied.
Auch scheint den meisten hier der Unterschied zwischen einem buchbaren (und zu bezahlenden) VIP-Service und dem HON-Service doch nicht geläufig zu sein.
Wir arbeiten, unter anderem, mit diesem Unternehmen in Berlin, Leipzig, Dresden und Frankfurt zusammen:
http://www.4-service.de/images/Preisliste VIP Service.pdf
Der für uns wichtige und aussschlaggebende Vorteil ist, dass wir als Abholer/Betreuer unserer Gäste in den Sicherheitsbereich kommen und (meist) bis zur Flugzeugtür bei Ankunft oder Abflug kommen. Das kostet natürlich etwas Geld, ist aber durchaus, wie man der Preisliste entnehmen kann, erschwinglich.
Zu der unterschiedlichen Qualität der Lounges und der Diskussion darüber sei mir folgende Bemerkung gestattet: Neben dem Standarprogramm, das jederzeit "aufgebessert" werden kann, gibt es auch Sonderprogramme. So wurden für einen Künstler Speisen, Getränke und Blumen für mehrere Tausend Euro bestellt und er blieb letztlich nur zehn Minuten in der Lounge und das ganze "Theater" wurde dann einfach entsorgt. So etwas gibt es auch.
Diese Programme und dieser Aufwand sind, wie gesagt, gegen Geld buchbar (und sind nicht so teuer, wie manche vielleicht meinen).
Dann gibt es bei den Airlines die Möglichkeit, Passagiere als VIP (CIP etc.) in den Buchungssystemen zu bezeichnen. Jedermann, der Zugang zu einem solchen Buchungssystem hat, kann für sich und andere einen solchen Status eintragen (nebenbei: der Plural von Status ist ganz bestimmt nicht Stati!).
Ob und wie die Airlines dies honorieren, kommt wohl immer darauf an. Bei uns ist es häufig so, dass die/der Begleiter einen solchen Eintrag haben und bei dem wirklichen Star aus bestimmten Gründen dies sogar unterlassen wird.
Zum Erwerb des HON-Status. Der HON-Status ist nicht so schwer und teuer zu erwerben, wie hier häufig suggeriert wird. Durch unvorhergesehene Mehrarbeit werde ich diesen Status eventuell noch in diesem Jahr erreichen (knapp 400 K HON-Meilen in 2009 statt geplanter 200 K wie in den Vorjahren), wenn es dieses Jahr nicht reicht, dann auf jeden Fall im nächsten Jahr. Um zur "Neiddiskussion" in polemischer Weise beizutragen: Ich bin Student.
Noch ein weiteres Beispiel zur Wertigkeit des HON: Ein mir bekannter Studienabbrecher (Ingenieurstudium) ist seit einigen Jahren als Monteur für Pumpen und Kompressoren für die Erdölindustrie tätig und hat auch seit Jahren den HON-Status, wobei sein Auftreten eher robust und von Trinkfreudigkeit geprägt ist.
Fazit: Manieren und Stil können nicht durch einen VIP- oder HON-Status erworben werden.