Da das Angebot immer nochmal meiner Senatorinnen-App angezeigt wird, habe ich mich und einige Euro geopfert und es für uns alle getestet. Ich muss sagen, es war nicht ganz ohne Hürden.
Hatte 3 Stunden bis zu meinem Abflug nach USA und mir war nicht nach Wiener mit Kartoffelsalat, bin also mit meinem nicht-F-Ticket (war eine Boeing 747-400 ohne F-Kabine) am Empfang der First Class Lounge aufgetaucht und habe mit meinem Wunsch bei den 3 Mitarbeiterinnen ziemliches Chaos ausgelöst. Mitarbeiterin Nummer 1 meinte, dass es das Angebot nicht mehr gäbe und Mitarbeiterin 2 entgegnete, dass es doch ohnehin auf bestimmte Flüge und vorherige Einladung per SMS begrenzt gewesen sei. Es würde also leider nicht gehen und man wollte mir schon einen schönen Tag in der Lounge für Senatorinnen wünschen. Erst das Vorzeigen des Textes in der App „entspannen Sie als Senatorin vor jedem Flug“ konnte sie dazu bewegen weiter nachzuforschen. Mitarbeiterin 3 kam dann vom Schreibtisch rüber und war auch ratlos, meinte ich solle mich mal setzen und sie müsse telefonieren. Dazu ging sie nach hinten und ich saß alleine da.
Nach einiger Zeit kam dann eine der Mitarbeiterinnen wieder und wollte meinen Pass und die Bordkarten. Wieder einige Zeit später die Nachricht, dass es doch geht, ach was, man wisse jetzt nur noch nicht, wie ich den nicht ganz geringen Obolus entrichten könnte, denn bar zahlen wollte ich nicht und niemand vom Personal hatte von der im Angebot genannten Möglichkeit gehört, dass man das alles superleicht durch ein simples Durchziehen der Kreditkarte am Empfang bewerkstelligen könnte. Durch was durchziehen war dann lange die Frage. Nach 25 Minuten auf dem Trockenen bat man mich schließlich ins Restaurant, wo ich den Rest der Wartezeit bis zur Klärung der Modalitäten verbringen könne. Nach weiteren 15 Minuten suchte mich dort dann eine der Mitarbeiterinnen mit einem Kartenlesegerät, meinem Pass und meinen Bordkarten auf und ich war nach gut 40 Minuten offiziell in der Lounge. Transport zum Flieger dann kurz vor Abflug ohne Probleme.
Zusammenfassung: Das Personal war völlig überrascht vom Wunsch, dass eine Senatorin den Zugang kaufen will und alle haben geschworen, dass sie das noch nie erlebt hätten. Es geht also, aber das auch zur Beruhigung der besorgten HONs und F-Flieger, es scheint offensichtlich nicht oft bis praktisch nie vorzukommen und die Lounge war trotzdem nicht besonders stark gefüllt. Wenn man so ein Angebot offensiv bewirbt, dann sollte man den Mitarbeiterinnen am Empfang doch bitte auch die Informationenen dazu geben, denn sie taten mir fast schon ein bisschen leid. Ganz zufrieden war ich natürlich auch nicht, denn die schlechte Organisation hat mich einen nicht unerheblichen Teil meiner Zeit in der Lounge gekostet.