Meuterei unter Piloten-Nachwuchs LH

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Fare_IT

Erfahrenes Mitglied
06.12.2012
4.488
16
Farewell City
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Dichtung: Die Regional Partner waren doch nur möglich, weil sich MA fanden, die zu schlechtesten Bedingungen zu arbeiten bereit waren. Stimmt nicht, die Bedingungen waren zwar schlechter als bei LH, das wussten die MA und haben trotzdem da meist sehr gerne gearbeitet und der Teamgeist stimmte auch (Beispiel IQ) !

Das es, ganz unabhängig von der Branche, Menschen gibt, die trotz mieser Bezahlung / Arbeitsverträge / Führung / Zukunftsperspektive hervorragende Arbeit leisten, ist doch keine Dichtung?

Und bei Augsburg, Contact usw. wurde hervorragend gearbeitet - das kann ich nur bestätigen.

Wahrheit: Ich wage die Schätzung dass 90% zuvor als ab initio DLR / FQ gefailed hatten. Stimmt, die Quote lag vermutlich sogar über 90%, z.B. bei IQ eher bei 100% (Augsburg Airways)

Du legst mir das aber nicht als "Ohne DLR / FQ ist man kein richtiger Pilot" aus, oder ;-)

Dichtung: Trotzdem machten sie eine Lizenz - ohne ernsthafte Aussicht auf einen dauerhaft sicheren Arbeitsplatz. Jeder konnte wissen, dass das Regional Konzept der LH immer nur zeitlich befristet sicher war. Das gilt auch für die damalige Eurowings. Die MA hatten einen sicheren Arbeitsplatz, aber keinen Rentenvertrag zu KTV Bedingungen. Eine Aussage, dass das Regionalkonzept zeitlich befristet sei gab es nie; es wurde halt nur im Sept/Okt 2012 im Vorfeld der Germanwings Expansion Ankündigung "geopfert" um Druck aufzubauen. Bei IQ sind alle Mitarbeiter (Piloten, Cabin und Technik) gut untergekommen, viele der Piloten haben sich finanziell verbessert und bei TK ein neues Typerating, zB. A320 bekommen.

Ich kann nur für die "alte" Eurowings sprechen: Der Vertrag, auf Basis dessen Eurowings als Partner der Lufthansa mit LH Codeshare Flugnummern unterwegs war, war stets zeitlich befristet auf die nächste Flugplanperiode.

Dies änderte sich erst 2012 mit dem Beherrschungsvertrag https://investor-relations.lufthans...g/2012/Beherrschungsvertrag_LH_EW_03.2012.pdf

Bei IQ muesste dies genauso gewesen sein - dass schließe ich jedenfalls aus den Artikeln die 2012 publiziert wurden, z.B. Regionalflüge: Lufthansa kündigt Augsburg Airways - manager magazin

Ich bleibe dabei: Jeder MA in dieser Zeit wusste, dass der gesamte Geschäftsbetrieb ausschließlich auf dem befristeten Vertrag mit der Lufthansa basierte - mit den möglichen entsprechenden Konsequenzen für die "Nachhaltigkeit" des Arbeitsplatzes.

Dichtung: Und dem KTV das Scheitern von Contact Air und Co. vorzuwerfen ist Blödsinn. Diese Firmen scheiterten weil sie von Anfang an als mittelfristige Investment und Steuersparmodell für Chefärzte und Erben geplant waren. ?? Bei welcher Regionalgesellschaft soll das denn im Vordergrund gestanden haben ?

Wenn sich Baustoffunternehmer, Chefärzte und Erben an Firmen beteiligen unterstelle ich "Investment" oder Steuersparmodelle - über die genauen Absichten kann z.B. die Dortmunder Unternehmerfamilie um Albrecht Knauf
Auskunft geben.

Dichtung: Trotzdem machten sie eine Lizenz - ohne ernsthafte Aussicht auf einen dauerhaft sicheren Arbeitsplatz. Jeder konnte wissen, dass das Regional Konzept der LH immer nur zeitlich befristet sicher war. Das gilt auch für die damalige Eurowings. ... Bei IQ sind alle Mitarbeiter (Piloten, Cabin und Technik) gut untergekommen, viele der Piloten haben sich finanziell verbessert und bei TK ein neues Typerating, zB. A320 bekommen.

Wer Ende der 90er / Anfang der 2000er Jahre schon die rosige Zukunft der TK voraussah...Chapeau! Faktisch gab es
in dieser Zeit für deutsche Piloten nur eine sehr geringe Chance im Ausland zu arbeiten. Ich erinnere mich das in dieser Zeit CX einen ersten deutschen CPT bei Cargo einstellte - absolute Ausnahme - ich mag mich was den zeitlichen Ablauf aber auch täuschen.

Dichtung und Wahrheit: Tatsächlich haben viele ex Regional Partner Piloten mit abenteuerlichen ATR und DO328 Ratings z.B. noch auf Kosten der Allgemeinheit (Arbeitsagentur) Umschulungen bezahlt bekommen. Was ist denn an einem ATR/DO328 Rating abenteurlich ? - Das zeigt doch nur die Arroganz der LH Elite Piloten, die übrigens auch alle auf einer Prop angefangen haben. Ansonsten sind Umschulungen etwas normales - kennt auch jeder LH-KTV´ler.

Mit einem ATR oder Do328 Rating hat man einfach, mangels Operators, keine Alternativen am Arbeitsmarkt. Böse Zungen behaupten, dass Airlines mit der Wahl ihrer Flugzeuge auch das "Wechselverhalten" ihres Pilotenchors im Auge haben könnten.

Ansonsten gebe ich Dir absolut Recht - fliegen lernt man auf dem Turboprop. Richtig fliegen auf einem Turboprop ohne Druckkabine.

Es ist ein bißchen schade, dass Du meinen Post so als "Seite beziehen" interpretierst und auslegst: Ich habe es zwar schon geschrieben, aber ich wiederholöe es gern nochmals: Ich bin absolut kein KTV Freund.


Aber ich bin ein Freund davon, Dinge differenziert zu sehen. Und Dein Versuch der "Differenzierung" ist imho leider mit den von Dir gewählten Argumenten nicht gelungen.