USA: Widerstand gegen Passagier-Kontrollen steigt (von orf.at)
von orf.at
USA: Widerstand gegen Passagier-Kontrollen steigt
Angesichts neuer Abtast-Methoden und des immer massiveren Einsatzes von Nacktscannern braut sich in den USA Widerstand gegen schärfere Flughafen-Kontrollen zusammen. Bürgerinitiativen rufen Passagiere auf, entweder nicht zu fliegen oder sich aus Protest Nacktscannern zu verweigern, wie der US-Fernsehsender CNN gestern meldete.
Eine intensivere Art des Abtastens, das nach den vereitelten Paketbombenanschlägen vorigen Monat eingeführt wurde, empfinden derweil manche als Grabscherei. Von einer „wachsenden Ablehnung unter Piloten, Flugbegleitern, Bürgerrechtlern und genervten Passagieren, denen die Berührungen zu weit gehen“, berichtet indes die „Washington Post“.
„Nicht völlig beruhigend“
Heimatschutzministerin Janet Napolitano versuchte nach diesen Angaben, bei einem Gespräch mit Vertretern der Reiseindustrie Bedenken zu zerstreuen - mit nicht allzu viel Erfolg. „Das Treffen mit Ministerin Napolitano war informativ, völlig beruhigend war es nicht“, teilte der US-Reiseverband hinterher mit. „Wir verstehen die Herausforderungen für das Heimatschutzministerium, aber die Frage bleibt: Wo ist die Grenze?“
Die Pilotengewerkschaften der Fluggesellschaften US Airways und American Airlines raten Flugpersonal derweil wegen des möglichen gesundheitlichen Risikos davor ab, sich Nacktscannern auszusetzen. Bislang sind laut CNN an fast 70 US-Flughäfen knapp 350 Nacktscanner im Einsatz. Bis Ende nächsten Jahres sollen es landesweit etwa 1.000 Geräte sein.
Aufruf zu Protest an Thanksgiving
Mehrere Bürgerinitiativen wehren sich gegen den Einsatz der Scanner. Die Online-Gruppe „National Opt Out Day“ ruft dazu auf, am 24. November - wegen des Thanksgiving-Festes der geschäftigste US-Reisetag des Jahres - sich den Geräten zu verweigern. Die Datenschutz-Gruppe EPIC fordert eine öffentliche Untersuchung, um Risiken der Scanner für Privatsphäre und Gesundheit festzustellen.